@meermin Dieser Artikel aus 16vor vom 6. September 2007 ist insofern interessant, als er die verwirrende Informationspolitik der Polizei entlarvt. Oder - das halte ich für zunehmend wahrscheinlicher - die Polizei war in den ersten drei Monaten selbst noch im Zustand der Verwirrung, was Anzahl und Zeitpunkt der Telefonate betraf. Der (Telefon-) Zeuge hatte ihr nicht alles erzählt. Daher muß man, was die Richtigkeit der genannten Fakten betrifft, hier sehr vorsichtig sein.
Im Artikel steht:
So habe “die 21-Jährige exakt um 4.00 Uhr ganz kurz telefoniert”, heißt es in einer Mitteilung der Ermittler. Diese Information widerspricht jedoch der bisherigen Darstellung, wonach jenes letzte Telefonat, das Tanja Gräff mit ihrem Handy geführt hatte, auf exakt 4.13 Uhr datiert. Als gesichert darf derweil gelten, dass die Studentin zuletzt mit einem Bekannten telefonierte, der am besagten Morgen an der Porta Nigra auf sie wartete. Nach der bisherigen Darstellung hatte Tanja Gräff seinerzeit telefonisch zugesagt, den nächsten Shuttle-Bus in die Stadt zu nehmen, weshalb ihr Bekannter dort weiter wartete – vergeblich. Als dieser daraufhin erneut bei der Studentin anrief, war diese auf ihrem Mobiltelefon nicht mehr erreichbar.
Schon die ersten beiden Sätze sind unlogisch: Das Telefonat um 4.00 widerspricht ja nicht einem Telefonat um 4.13. Und so war es ja auch nach späteren Mitteilungen: Es gab 2 Telefonate.
Der Schreiber des Artikels scheint aber noch von einem einzigen Telefonat auszugehen, das er jetzt auf 4.00 terminiert. "Nach der bisherigen Darstellung" hatte -T.G. telefonisch zugesagt, den nächsten Shuttle-Bus in die Stadt zu nehmen. Das ist wieder sehr ungenau formuliert. In den Polizeiberichten findet sich diese Info meiner Erinnerung nach nicht. Hat der Journalist es aus einem Gespräch mit einem Polizeibeamten?
Jedenfalls scheint sich dieses "Ich nehme den nächsten shuttle-bus" auf das letzte Telefonat zu beziehen, (also nach heutigem Kenntnisstand das Telefonat um 4.13). Denn danach konnte AH Tanja nicht mehr erreichen.
Hier geht also etwas durcheinander. Und zwar, wie mir scheint, bereits bei der Polizei. Sie scheint auch bei dem Ortstermin mit Zeugen auf dem FH-Gelände nur von EINEM Telefonat ausgegangen zu sein. Denn man nahm ja an, daß sie vom Bierstand aus direkt zu einer Bushaltestelle gegangen sei.
Ich schließe daraus, daß der Zeuge AH der Polizei zu Anfang nur von einem einzigen Telefongespräch erzählt hatte. Auch Frau Gräff scheint er nur von einem Gespräch erzählt zu haben, da sie in Interviews nur diese eine erwähnt. Sehr viel später, als man die Funkzellen und sein Handy ausgewertet hatte, kam heraus, daß er zwei Telefonate mit Tanja geführt hatte. Warum hat er das nicht gleich gesagt? Hatte das zweite Gespräch wirklich sinngemäß den gleichen Inhalt wie das Erste ( momentaner Aufenthaltsort der Gruppe, Tanjas Absicht, nachzukommen)?
Ich denke mittlerweile, daß es einen Grund gab, das zweite Telefongespräch nicht zu erwähnen.
Trier schrieb:Ich "befürchte" Hauptmotiv für die "Stadtbewegungs-Hypothese" ist, dass vermeindlich damit ein Kapitalverbrechen plausibler in Einklang zu bringen wär. Aber welcher mögliche Täter würde sein Opfer in das unmittelbare Umfeld einer der größten Party, die Trier je sah, zurückbringen, um gerade dort ein Verbrechen zu begehen bzw. sich des Opfers zu entledigen?
DEFacTo schrieb:dabei unterschlägst du die mantrail-spur zur talstation.
