Der tragische Tod von Tanja Gräff

@eis..bär

Ich finde gut, dass Du das ansprichst. Auch ist imho Frau G. ein großer Respekt entgegenzubringen, wie auch den Freunden, welche sich nach wie vor um die Gedenkstätte kümmern.

Mir tut Frau Gräff leid. Wie sie von der Trierer Polizei seit dem Fund behandelt wurde ist m.M.n. unmenschlich gewesen. So gut wie alles musste sie erst aus den Medien erfahren. Besonders übel fand ich, dass ihr nichts darüber gesagt wurde wann sie die Reste von Tanja zurück bekommt und sie wochenlang im Unklaren ließ. Und ich teile die Einschätzung, dass da nichts mehr ermittelt wurde, sondern gezielt auf einen unklaren Unglücksfall hingearbeitet wurde.

Kaum gibt es in den Medien etwas Neues zerreißen sich hier manche wieder die Mäuler:

"Zu emotional, Pathos, Gefühls auf und ab der Mutter...."

Habt ihr einen an der Klatsche? Solche Beiträge sind genau das richtige damit sich auch der letzte Soziopath besser in die Lage der armen Frau versetzen kann. Aber scheinbar nicht emotional genug für einige hier...

TheoTiger schrieb:Also ich sag mal so: 80 % Gefühls-Auf und Ab der Mutter...

Gut: Aussage Tim: 1. Sie ging zum Bus 2. Sie verabschiedete sich kurz von den Leuten, mit denen sie zusammenstand.

Heißt das, sie verabschiedete sich auch vom Spitzbart?

Hast du was mit den Ohren? Scheinbar ja, also hier mal Tim's Aussage im Wortlaut:

"Sie hat mir auch erzählt, dass sie jetzt in die Stadt fahren wollte mit dem Bus. Und dass sie sich jetzt auf den Weg zum Bus machen möchte. Dann hab ich sie zum Bus gehen lassen, bzw. sie war ja noch mit anderen Leuten da, da ist sie nochmal kurz hin zurück u. dann war sie weg."

Wo verabschiedet sie sich von den Unbekannten? Im Gegenteil, Tim bekräftigt, dass sie NICHT ALLEINE am Bierstand war sondern mit anderen Leuten. FAKT ist diese teils "Unbekannten" haben sich bis heute nicht (freiwillig) als Zeugen gemeldet.

@Schimpanski
Ich denke, die Sendung war eine klare Botschaft an die Polizei - nicht nur an die Trierer, sondern an alle Menschen, deren Aufgabe es ist, sich Tag ein Tag aus um die "Schlimmen Dinge" auf dieser Welt zu kümmern.

Definiere mal bitte "unmenschlich"... Ein Unmensch wäre z.B. eine Maschine, welche auf Knopfdruck ein Fax an WG sendet und sie über geplante Aktivitäten informiert... Dort sind wir doch mittlerweile nahezu angelangt.

Es wurde ja auch herausgearbeitet, dass sich die Fronten verhärtet hätten - man sollte sich mal fragen, wofür oder wogegen die Menschen an diesen Fronten kämpfen - und wenn man lange genug überlegt hat, kommt man zwangsläufig zu dem Schluss, dass sie im Grunde genommen alle ein und dasselbe Ziel haben, oder?

@nightshade2000

nightshade2000 schrieb:"Sie hat mir auch erzählt, dass sie jetzt in die Stadt fahren wollte mit dem Bus. Und dass sie sich jetzt auf den Weg zum Bus machen möchte. Dann hab ich sie zum Bus gehen lassen, bzw. sie war ja noch mit anderen Leuten da, da ist sie nochmal kurz hin zurück u. dann war sie weg."

Wo verabschiedet sie sich von den Unbekannten? Im Gegenteil, Tim bekräftigt, dass sie NICHT ALLEINE am Bierstand war sondern mit anderen Leuten. FAKT ist diese teils "Unbekannten" haben sich bis heute nicht (freiwillig) als Zeugen gemeldet.

hörte sich aber etwas ungereimt an, der genaue wortlaut.

erst sagte er, er traf sie am bierstand und er wartete bis sie fertig telefonierte, dann sagte er sie ging zurück...

stand sie jetzt telefonierend wo anders, also nicht am bierstand?
oder woanders, etwas abseits?

@DEFacTo

Wie gesagt wortwörtlich, daher etwas abgehackt, bei dem WDR-Video kann man auch Untertitel einschalten, was ganz praktisch ist.

TG kam wohl ein paar Schritte auf Tim u. seine 2 Begleiterinnen zu um kurz zu plaudern u. ging dann wieder zurück zu den Unbekannten. So würde ich das verstehen u. deckt sich auch mit den Zeugenaussagen, dass der Spitzbart u. der Unbekannte sich im Hintergrund von TG befanden.

@nightshade2000

wo war TG als sie das telefongespräch führte?

im übrigen muss man der cutterin der doku ein kompliment machen...

alte und neue szenen wurden so gut geschnitten, dass man nur selten einen übergang sah.. besonders die aussagen von WG, da konnte ich nur unterschiede an der brille und ähnlichen feinheiten erkennen.

Der Filmbeitrag enthält meiner Ansicht nach einige neue Informationen mit denen man sich beschäftigen sollte.

Damit spreche ich die Aussagen des Zeugen aus dem Priesterseminar und die Tim-Aussage an.

Am meisten haben mich aber die Worte und das Auftreten von Frau Gräff berührt, ihr geradliniger Charakter , ihre Stärke und ihre Tapferkeit bei all dem Leid.

Sie hat nie aufgehört Fragen zu stellen und für die Würde ihres Kindes zu kämpfen und tut das mit einer unglaublichen Würde ihrerseits.

Es ist gut, dass sie die Möglichkeit erhielt sich einmal ausführlicher zu Wort zu melden.

Ganz sicher werden die ermittelnden Polizeibeamten den Filmbeitrag sehen , für sie eine Chance etwas über das Opfer und seine Angehörigen und Freunde und über die Folgen und Auswirkungen ihrer Ermittlungsstrategien auf diese zu lernen und zu erfahren.

Für mich hat sich am Ende des Filmbeitrages die Frage gestellt ob wirklich jede Ermittlungstrategie das Opfer und den Schmerz, den sie den Familienangehörigen und Freunden von Opfern zufügt es wert ist zum Einsatz zu kommen.

Dabei denke ich vor allem an die Strategien, falls sie existieren, die vor allem viel Zeit benötigen, Zeit , die Angehörige wie im Fall Gräff oft nicht haben.

Mich hat der Film tief berührt und für mich ist Frau Gräff eine Heldin, das hört sich pathetisch an aber ich bin ganz bei ihr und wünsche ihr weiterhin ganz viel Kraft.

Zur Standortfrage bei ihrem letzten gesichteten Telefonat:

Ich kaufe ein Ü und möchte lösen:

Kühlwagen

Muss also etwas abseits gewesen sein von der Gruppe

@Jabe71

Zum Standort bei ihrem letzten gesichteten Telefonat:

Ich kaufe ein Ü und möchte lösen:

Kühlwagen

kauf dir lieber andere konsonanten und vokale ;)

Das ist ne Info, die die Soko seinerzeit offiziell herausgegeben hat. Da behalte ich das Preisgeld für das gelöste Wort.

y-ray schrieb:und wenn man lange genug überlegt hat, kommt man zwangsläufig zu dem Schluss, dass sie im Grunde genommen alle ein und dasselbe Ziel haben, oder?

Das sehe ich etwas anders und das Bild wie Frau Gräff, Deschunty und Böhm da an einem Tisch sitzen, verdeutlichte, dass leider nicht alle das Ziel erreichen wollten.

y-ray schrieb:Definiere mal bitte "unmenschlich"... Ein Unmensch wäre z.B. eine Maschine, welche auf Knopfdruck ein Fax an WG sendet und sie über geplante Aktivitäten informiert... Dort sind wir doch mittlerweile nahezu angelangt.

Genau das meine ich mit unmenschlich: Frau Gräff drückt auf den Radioknopf und bekommt so die Info über die Ergebnisse der Rechtsmedizin, anstatt ihr jemand das persönlich mitteilt.

@Jabe71

Jabe71 schrieb:Das ist ne Info, die die Soko seinerzeit offiziell herausgegeben hat. Da behalte ich das Preisgeld für das gelöste Wort.

was stimmt dann, das was tim in der doku gesagt hat, oder das was tim und gruppe damals gesagt hat?

@DEFacTo

Sagt er doch alles... aber weil es mich auch en Detail interessiert hier der Wortlaut aus dem Video:

"Sie stand da an dem Bieranhänger. Ich hab sie erst spät erkannt... hab sie dann aber wirklich als Tanja erkannt. Bin zu ihr hin, hab gesehen, dass sie telefoniert. Hab gewartet bis das Telefongespräch beendet wurde. Und dann hab ich ihr kurz "Hallo" gesagt, hab mich noch mit ihr unterhalten. Sie hat mir auch erzählt, dass sie jetzt in die Stadt fahren wollte mit dem Bus. Und dass sie sich jetzt auf den Weg zum Bus machen möchte. Dann hab ich sie zum Bus gehen lassen, bzw. sie war ja noch mit anderen Leuten da, da ist sie nochmal kurz hin zurück u. dann war sie weg."

Also sie stand am Bierstand/Kühlwagen, wahrscheinlich ein paar Schritte abseits um nicht direkt vor ihren Begleitern zu telen. Der Tim ging hin, redete kurz mit ihr u. sie wendete sich dann wieder ihren Begleitern zu.

Jedenfalls scheint sie es eilig gehabt zu haben, in Richtung Busse ist sie jedenfalls nie gegangen, denn die GSM-Ortung deutet auf den Nebenausgang auf der ganz anderen Seite.

Irgendetwas muss innerhalb von wenigen Minuten ihre Meinung mit dem Bus zu fahren geändert haben... eventuell bot ihr ein Begleiter an sie zu fahren?!

Original anzeigen (0,2 MB)

@nightshade2000

nightshade2000 schrieb:Irgendetwas muss innerhalb von wenigen Minuten ihre Meinung mit dem Bus zu fahren geändert haben... eventuell bot ihr ein Begleiter an sie zu fahren?!

oder mit ihr runterzugehen an sein auto

Hier ist noch einmal die Meldung der Polizei, nach der nicht geklaert werden konnte, ob TG alleine war beim letzten Telephongespraech:

http://www.findet-tanjagraeff.de/rekonstruktion-auf-dem-fh-gelande-gibt-es-einen-anderen-ereignisort/

Da T sie mit anderen zusammen gesehen hat, denke ich mal, eine oder beide seiner Begleiterinnen haben sie alleine wahrgenommen, eine davon mit zwei Maennern im Hintergrund, einer mit Spitzbart, wobei man nicht sagen kann, ob sie zusammengehoerten.

nightshade2000 schrieb:Jedenfalls scheint sie es eilig gehabt zu haben, in Richtung Busse ist sie jedenfalls nie gegangen, denn die GSM-Ortung deutet auf den Nebenausgang auf der ganz anderen Seite.

Ich habe auch in Erinnerung, dass sie die andere Richtung (und Nicht die Richtung Busse) genommen hat. Leider würde ich eher eine Quelle zum Kühlwagen beisteuern können als zu der Richtungsangabe.

Auch an Tim (udn viele andere Zeugen) sind 8 Jahre präzise Erinnerung vorübergegangen.

Habe mir nu auch den Film angeschaut. Zur Sache nichts Neues gesehen oder gehört. (Nur der Genauigkeit halber, der WDR hat den Film weder produziert noch recherchiert. Das war eine private TV-Firma, die scheinbar hauptsächlich fürs Öffentlich-Rechtliche produziert.)

Überrascht hat mich eigentlich nur:

(1) Die doch eher deutlichen Worte, "TG war frisch verliebt". Da sie über die BoyBand-Phase eigentlich hinaus war, darf man annehmen, dass der Geliebte davon auch was mitbekommen hat. Von einem Interesse seinerseits ist nichts bekannt. Gut, er hat sie vorher eingeladen, aber dass muss nicht viel heißen.

(2) Die doch sehr klare Wiedergabe ihrer Mutter einer Aussage, dieser: "Ja, ich weiß von nix". Da ich eigentlich fest davon ausgehe, dass der Film auch von ihrem RA gegengesehen wurde vor Ausstrahlung, könnte man sogar davon ausgehen, dass die Aussage tatsächlich so gefallen ist beim ersten Anruf der Mutter. (Auch wenn es nicht wißbar ist: vielleicht hat die Mutter es in ihrer Aufregung nur so aufgenommen.) Also gut, mmmh, also eine vollständige Aussage wird man das nicht nennen können. Aber das muss niemand, alles erzählen, Müttern gegenüber. Wenn ich an meine Beziehungen und/oder Freundschaften zurückdenke, mit den Müttern hatte ich eigentlich nie Probleme, die waren meist auf meiner Seite, mit den Vätern schon eher mal :) Aber: chacun à son goût. Und: A chacun sa vérité.

(3) Der Theologie-Student fühlt sich nicht ernstgenommen. Wieviele Trierer haben diese Schreie genau so wie er gehört, zu besagter Nacht vor 8 Jahren? M. W. nur er. Und er fühlt sich jetzt nicht ernstgenommen. Das steht ihm zu .......... Die Kripo muss da anders vorgehen.

Wo es nichts wirklich Neues gibt, könnte man sich ja auch mal fragen:

(1) Wieso eigentlich wissen wir nichts von den Inhalten der 2 Anrufe, der erste von ihr, dann Rückruf? Nur Persönlichkeitsschutz, oder gibts noch andere Gründe?

(2) Wieso eigentlich wurde TG zum bekanntesten Vermisstenfall Deutschlands? (Wieviele gibt es derer?)

Aber sind nur meine Fragen. Und nein, ich habe keine festen Antworten.

LG

Die Doku bestärkt folgende vorher schon gewonnenen Eindrücke und Bedenken:
- Die Polizei musse sich Versäumnisse bei der Suche nach TG anlasten lassen.
- Der Gutachter muss sich fragen lassen, ob er seine Kompetenzen überschritt und zuviel
spekulierte.
- Das Ergebnis des "Schreiexperiments" überrascht, wenn man die Verhältnisse vor Ort
kennt.

Es war zu erwarten, dass die Doku die subjektive Sicht der Mutter darstellt. Schade, dass niemand von der Polizei zu den Vorwürfen von WG Stellung nehmen wollte oder konnte.
Die Doku suggeriert, dass Fremdeinwirkung beim Tod TGs naheliegend ist, ohne relevante neue Fakten liefern zu können.
Widerprüchlich ist, dass Bilder vom Sturzexperiment mit den sinngemäßen Worten unterlegt werden: "Warum schützte die Polizei die Mutter vor solchen Bildern nicht?"

WG ist eine starke Frau. Gott gebe ihr weiterhin die Kraft, die sich braucht.