@allIch denke noch immer darüber nach, in welche Richtung Tanja geschaut haben muss, als sie stürzte. Das hat der Urban glaube ich nicht explizit erwähnt, oder? Ich finde es wichtig, um einen Hinweis auf die Motivation zu erhalten, warum sie an diese gefährliche Stelle gegangen sein könnte.
1.Szenario
Sie schaute nach vorne zur Mosel (schöner Ausblick oder Flucht), dann rutschen ihr die Füße weg vom rutschigen Untergrund, oder weil jemand gegen eine Wade tritt. Das heißt, die Füße verlieren zuerst den Halt und rutschen nach vorne weg, während sie instinktiv nach hinten greift und versucht, sich abzufangen, was vermutlich nicht gelingt, da sie mit dem Gesäß bereits über die Felskante gerutscht ist. Sie muss dann mit der Brustwirbelsäule hinten auf die Felskante geschlagen sein und ist den Felsen weiter nach unten gerutscht und letztendlich gestürzt. Selbst wenn sie sich noch hinten abstürzen konnte, so wohl nur sehr kurz und auch nur aus geringer Höhe (Gesäß bis Felskante), bis sie hinabrutschte.
2. Szenario
Sie schaut nach vorne zur Mosel (schöner Ausblick oder Flucht), dann verliert sie das Gleichgewicht oder jemand schubst sie von hinten gegen den Rücken, woraufhin sie mit dem Oberkörper nach vorne fliegt und die Beine nach hinten weg. Instinktiv reißt sie die Arme nach vorne, um sich abzufangen, was nicht gelingt, weil es zu steil hinab geht. Sie kommt erst nach ein paar Metern auf. Danach müsste sie sich eigentlich überschlagen und evtl. Kopfverletzungen davon tragen.
3. Szenario
Sie steht mit dem Rücken zum Abgrund und schaut Richtung Zaun. Wozu sollte sie das genau an der Stelle tun? Flucht? Sie tritt versehentlich noch einen Schritt zurück, weil ihr schwindelig wird, oder sie vor etwas ausweicht. Dabei kippt sie mit dem Oberkörper nach hinten und greift instinktiv auch nach hinten, um sich abzufangen. Das gelingt nicht, weil sie wegen dem steilen Abfall des Felsens bereits am Fallen ist und erst sehr spät Halt (einige Meter tiefer) findet, evtl. mit nur einer Hand. Der Sturz nimmt seinen Lauf.
4. Szenario
Die steht seitlich nach Osten, also Schulter rechts zur Mosel und dem Abgrund. Sie rutscht aus und fällt seitlich weg, mit den Beinen voran. Sie greift noch instinktiv nach oben Richtung Felskante, kann sich aber nicht mehr halten und rutscht ab.
5. Szenario
Sie steht seitlich nach Westen, also Schulter links zur Mosel und dem Abgrund. Sie rutscht aus und fällt seitlich weg, mit den Beinen voran. Sie greift noch instinktiv nach oben Richtung Felskante, kann sich aber nicht mehr halten und rutscht ab.
Wenn ich mir alle Szenarien anschaue, wäre nur bei Szenario 3 der Griff nach hinten und der Aufprall der Handgelenke aus relativ großer Höhe denkbar, der dann die von Urban beschriebenen Handgelenks und Unterarmverletzungen nach sich zieht. Bei allen anderen Szenarien passt entweder die Fallhöhe nicht, um derartige Handgelenksverletzungen hervorzurufen, oder die Arme werden nicht nach hinten, sondern nach vorne oder oben geworfen.
Wenn ich also davon ausgehe, dass Szenario 3 zutrifft, muss sie mit dem Rücken zum Abgrund gestanden haben und dafür kann es eigentlich nur den Grund geben, dass sie sich zu jemandem umgedreht hat, oder? An so einer gefährlichen Stelle dreht man sich doch nicht grundlos oder wegen einer Lapallie um....
Sagt mir mal, ob ich irgendwo einen Denkfehler mache. Die Dummyversuche sind bei der Frage für mich nicht wirklich hilfreich, weil die Puppen ja nicht stehen und auch keine Instinkthandlungen vornehmen konnten... :-/