@phoenix86Ich kriege von mancherlei Geschreibe Kopfaua und muss dann rausplatzen... 😞
Nochmal generell, Leute:
Seit der Pressekonferenz gestern habe ich nur noch ganz wenig hier quergelesen, bei mehr hätte ich einen Blutsturz bekommen.
Hier wurde munter das, was dort gesagt wurde, mit dem Vorschlaghammer klein geklopft, damit es auf die eigene, abstruse Theorie passt.
Manche schrieben in einer Art und Weise, als hätten sie die Ahnung alleine und die Experten - natürlich allesamt unerfahrene Schulbuben - könnten noch von ihnen lernen.
Manche bauschen Nebensächlichkeiten auf, dass sie so langsam die Größe eines Achttausenders annehmen.
Bleibt doch einfach mal bei den Fakten:
1. Die Polizei ermittelt weiter. Das ist die Quintessenz der gestrigen Konferenz und das ist auch gut.
Wenn man irgendwann die Akte als Unfall schließt, dann ist es eben so. Denn dann hat die Spurenlage und die Zeugenaussagen einfach nichts anderes hergegeben. Aber das muss man auch so stehen lassen können.
Polizisten sind keine Hellseher, sie können ja nicht einfach was zu dem Fall hinzudichten, was nicht so ist (und wenn, wäre das eine Straftat an sich und müsste geahndet werden, aber davon gehe ich jetzt nicht aus.)
2. Selbst wenn der Fall als mögliche Straftat weiter verfolgt wird, kommt bitte mal von diesem Mord-Trip runter! Um von einem MORD auszugehen, müssen diverse Merkmale erfüllt sein (z.B. Vorsatz, Heimtücke, niedere Beweggründe), aber zwischen schwarz und weiß gibt es viele Zwischentöne. Unterlassene Hilfeleistung, Körperverletzung mit Todesfolge, Totschlag (im Affekt), oder eben der hier ungeliebte Unfall. Aber selbst dann ist zu klären, ob es Zeugen gab, oder ob Tanja alleine war, und wenn sie NICHT alleine war, ob sie verunfallte durch das Zutun Dritter oder eben nicht. Aber was schreibe ich da, ist ja eh der Kampf gegen Windmühlen.
3. Dass Tanja Likörminis in der Tasche hatte, darauf wäre ich nie im Leben gekommen.
Es rückt sie aber nicht in ein schlechtes Licht. Im Gegenteil, ich freue mich, dass sie offenbar herrlich normal war. Und wie jemand schrieb, hoffentlich hatte sie an dem Abend einen Riesenspaß.
Die Flaschen erklären aber zumindest, was eine 21jährige Studentin in ihre Tasche packt, war ja früher oft ein Diskussionspunkt. Und sie erklären, weshalb sie mit relativ wenig Finanzen in der Tasche über den Abend gekommen ist.
Ich fand nicht, dass die Flaschen von der Polizei überbewertet wurden.
Wichtig war in dem Zusammenhang doch die Aussage: Die haben wir bei ihr gefunden, aufgrund der Position beim auffinden konnten sie Tanja zugeordnet werden, wir konnten daran keine DNA mehr sicherstellen, aber durch die Untersuchung fanden sich zumindest keine Hinweise auf illegale Drogen.
4. Der Pullover. Was da wieder rein interpretiert wird!
Der fällt auch unter: Dinge, die Frau in einer xxl Tasche zu einer Party mitschleppt.
Dass niemand etwas von dem Teil erwähnte, ist nicht unlogisch.
Tanjas Mutter hat mit Sicherheit nicht die Tasche ihrer erwachsenen Tochter inspiziert, also bitte! (Haben doch tatsächlich hier welche in Erwägung gezogen..)
Vermutlich konnte niemand mit Sicherheit sagen, dass Tanja einen Pullover mit hatte, und vor allem welchen... (kurze Randbemerkung: Wenn ich heute ältere Fotos von mir sehe, egal, ob die 5, 10 oder 20 Jahre alt sind, bin ich manchmal überrascht, dass ich die Kleidung von damals - falls inzwischen entsorgt - völlig vergessen habe. Eine annähernd vollständige Aufzählung gelingt mir noch nicht mal mit meinen aktuellen Kleidungsstücken! Wie kann man dann erwarten, dass sich ihre Mutter oder Freunde dazu äußern können!!?)
Und heute nochmal eine geänderte Personenbeschreibung zu veröffentlichen, ist auch sinnlos. Die meisten von uns werden sich nicht mehr erinnern können, was sie letzte Woche Montag alles gegessen haben. Was soll daher der Pullover nach acht Jahren noch viele neue Erkenntnisse bringen (von fremden Zeugen)? Der ist höchstens noch bei der Befragung der Leute interessant, die zuletzt mit Tanja gesichert zusammen waren, und die bestätigen könnten, dass Tanja ihn a. zum Zeitpunkt X nicht getragen hat, b. dass sie ihn zum Zeitpunkt X aus der Tasche gezogen und übergestrippt hat, c. XY ihr den Pulli gegeben hat.
Sollte es NICHT ihr eigenes Kleidungsstück gewesen sein, sondern einem mutmaßlichen Zeugen / Täter gehört haben, wird der jetzt sicher nicht wie Phönix aus der Asche steigen und brüllen: Au ja, da ist ja mein Stück! Sondern der wird schweigen wie die Jahre zuvor auch...
So, das war mein Wort zum Freitag Abend.