Aktenzeichen XY ungelöst - Der Fall Lolita Brieger

@valadon
Abgrundtief schlecht finde ich auch übertrieben, aber auf eine Art finde ich es schon gewissenlos von ihm, dass er dem 30jährigen Leid der Familie von Lolita so kalt gegenüber gewesen ist, dass er nicht dazu beigetragen hat, ihnen Gewissheit zu geben, was aus ihrer Tochter geworden ist. Wie es in ihm aussah in der Zeit, weiß niemand, das stimmt schon, aber WENN er drunter gelitten hat, war seine Feigheit trotzdem größer als sein Gewissen, und das ist auch kein feiner Charakterzug.

@Comtesse
Dem würde ich schon eher zustimmen, er war (und ist) ein Feigling. Er hat weder zu seiner Liebe, noch zu seinem Kind, noch zu seiner Tat gestanden - und tut es heute noch nicht. Das daran sein Vater nicht ganz unschuldig ist, dürfte ausser Frage stehen.

Nachtrag:
Die Verteidiger des angeklagten Eifeler Landwirtes sehen dessen Schuld als nicht erwiesen an, es gebe keine Beweise, weder für Totschlag noch für Mord, sagte Anwalt Heinz Neuhaus. Er wird sein Plädoyer am Nachmittag fortsetzen.
Quelle: volksfreund.de

@Comtesse
....kein feiner Charakterzug.... halte ich für untertieben.

@valadon
Er ist abgrundtief schlecht.Er ist nicht nur ein feiger Mörder,er hat eine Geschichte aufgebaut,Lolita ist zur Nutte geworden und wohnt in Holland obwohl er sie selber im Müll entsorgt hat mit seinem Kind im Bauch.....wie soll man so einem Menschen noch etwas gutes abgewinnen??
Sorry....aber ich kann das nicht.Stellt euch vor,es wäre eure Schwester gewesen!!

@valadon
Sicher ist der Vater scheiße gewesen,aber er war 20 Jahre,da weiß man schon,das man keinen Mord begehen darf. Diese Abgebrühtheit schon in dem Alter sagt doch alles.Einen Menschen heimtückisch von hinten zu erdrosseln,sie vorher noch in den entfernten Schuppen lockt usw.Andere hatten auch strenge Väter und ermorden nicht mal eben die Ex.

@valadon
Dieser Anwalt lebt wohl auf dem Mond???
Der beste Anwalt war der von Mircos Mörder,der war gerecht und hat nix beschönigt!! Aber dieser hier hat ne Klatsche...von wegen keine Beweise!

@Cleo1956
Ich möchte mir gar nicht vorstellen, dass es meine Schwester oder meine Tochter gewesen wäre. Denn ich will nicht wissen, wie ich reagieren könnte, sollte ich ihm dann gegenüber stehen.

Das hat ja auch nichts damit zu tun. Ich will ihn ja gar nicht verteidigen. Ich versuche nur zu verstehen, wie es dazu kommen konnte. Warum ein Mensch das macht. Das soll ihn oder seine Tat nicht verharmlosen. Mir geht Lolita und ihre Familie näher als Juppi und seine Familie (obwohl ich beide nicht persönlich kenne).

P.S. Ich fahre jede Woche mindestens einmal am Knast vorbei in dem "Juppi" derzeit sitzt, und denke mitunter, man müsste einfach rein gehen und ihn zum Reden bringen. Aber ich bezweifle dass die einen einfach so da rein lassen ...

P.P.S. Ich glaube, Du verstehst mich nicht, schade.

Ich will jetzt nicht den Beruf des Bauern verunglimpfen, aber ich kann mir vorstellen, dass ein Mensch, für den es von kleinauf quasi normal ist, Tiere zu töten/schlachten, auch weniger Hemmungen hat, einen Menschen zu töten, wenn er es für nötig erachtet. Meint ihr, das könnte mit zu einer Art Hemmungslosigkeit in der Hinsicht geführt haben?

@valadon
Bin vielleicht etwas emotional momentan. Ich versteh dich schon!!

@Comtesse
Nein.

@Comtesse
Oh je....was du da grad denkst.....ich denke ,damit hat das nichts zu tun.Jürgen Bartsch konnte keine Tiere töten....nur kleine Jungen.Seine Eltern waren Metzger!!

Naja, aber viele Mörder haben vorher an Tieren geübt, der Gedanke ist schon nicht abwegig, dass wenn auf der einen Seite Tieren gegenüber eine Art Kaltblütigkeit vorliegt, sich diese auch leicht auf Menschen übertragen ließe, die einem im Weg sind. Dass Jürgen Bartsch keine Tiere töten konnte, und trotzdem Kinder, zeigt nur, dass er aus sexuellem Trieb tötete, und nicht aus Kaltblütigkeit.

@Comtesse
Ja,geb ich dir Recht! Aber bei Jüppchen halte ich das nicht für relevant.

@Cleo1956
Ich halte es auch nicht für tatrelevant, weghaben wollte er sie so oder so. Aber zwischen sowas tun wollen und es wirklich tun ist ja normalerweise eine Hemmschwelle, die man nicht überschreitet. Und da habe ich mich halt nur gefragt, ob diese Hemmschwelle bei ihm wegen vorheriger Tötungserfahrungen an Tieren evtl. nicht mehr so hoch war wie bei anderen Menschen. Irgendwas muss ihn ja zu dem Menschen gemacht haben, der er ist - kaltblütig ist das ja in jedem Fall, was er tat, und damit ist er eben genau das Gegenteil von einem Jürgen Bartsch. Ich weiß echt nicht, was ich schlimmer finden soll - rein MENSCHLICH gesehen wäre mir ein Jürgen Bartsch wahrscheinlich sympathischer gewesen. :-o

@Comtesse
Volle Zustimmung von mir.....Bartsch wäre auch mir sympathischer gewesen, rein menschlich.

Mir wäre der vierfache Kindesmörder Jürgen Bartsch menschlich nicht "sympathischer" gewesen.

Bartsch gehörte zu den sadistisch geprägten, zu Gewalttaten neigenden Tätern, die auf Kinder fixiert sind. Im Jugendalter zeigte sich seine pädophile Neigung im katholischen Internat in Marienhausen. Dort stellte Jürgen Bartsch zum ersten Mal fest, dass er sich sexuell zu Knaben hingezogen fühlte. Psychologische Gutachten bestätigten, dass die pädosexuellen Neigungen des nach außen äußerst freundlich wirkenden Bartsch deutlich sadistische Züge trugen, er unter Paraphilien litt und seine Taten unter einem „unwiderstehlichen Drang“ ausgeführt hatte.

Im Juni 1961 wurden seine Neigungen der Polizei bekannt, nachdem er den Sohn des Langenberger Malermeisters B. in dem dortigen ehemaligen Luftschutzbunker im Ortsteil Oberbonsfeld, Heeger Str., sexuell attackiert und gequält hatte. Der Vorfall führte zu einer Anklage wegen Körperverletzung vor dem Wuppertaler Amtsgericht, die jedoch bald wieder eingestellt wurde. Gerade in dieser Zeit entwickelte Bartsch immer sadistischere Fantasien, die er nach und nach in die Tat umsetzte.

Opfer:

31. März 1962: Klaus Jung, 8 Jahre
6. August 1965: Peter Fuchs, 13 Jahre
14. August 1965: Ulrich Kahlweiß, 12 Jahre
6. Mai 1966: Manfred Graßmann, 11 Jahre

Bartsch überredete seine Opfer, ihn in den ehemaligen höhlenartigen Luftschutzbunker in Langenberg-Oberbonsfeld, Heeger Straße (heute Velbert-Langenberg) zu begleiten. Dort zwang er sie, sich zu entkleiden, und nahm sexuelle Handlungen an ihnen vor. Dann tötete er sie und zerstückelte die Leichen.

Am 18. Juni 1966 streifte Bartsch durch Wuppertal-Elberfeld, wo er ein weiteres Opfer, den 14-jährigen Peter F., traf. Im Luftschutzbunker zwang er den Knaben mit Schlägen und Fußtritten dazu, sich zu entkleiden. Er fesselte F. und versuchte, ihn zu vergewaltigen. Mit der Ankündigung, er werde bald zurückkommen und ihn töten, verließ Bartsch den Bunker. F. gelang es, die Fesseln mittels einer Kerze durchzusengen und zu fliehen.

Nach der Flucht des Jungen wurde eine polizeiliche Suchaktion nach dem Täter gestartet. Die Polizei fand im Bunker die Überreste der vier Opfer. Der 19-jährige Metzgergeselle Bartsch wurde durch Hinweise des Langenberger Malermeisters B. als Täter identifiziert und drei Tage nach der Tat, am 21. Juni 1966, durch die Polizei festgenommen.

Wikipedia: Jürgen Bartsch

@Scipper
Seine Taten sind mir auch nicht sympathisch. Auf YouTube.com gibt es eine interessante Doku über ihn, wenn man die gesehen hat, kommt man nicht umhin, dass er einem auch irgendwie Leid tut. Es entschuldigt nicht seine Taten, ganz und gar nicht, aber er war eben rein menschlich gesehen nicht NUR schlecht. Aber das will man oft nicht wahrhaben, dass Menschen, die so schlimme Dinge tun, andererseits auch erschreckend sympathisch sein können. Es ist halt nicht immer alles NUR schwarz oder NUR weiß. Das zeigt dieser Fall ziemlich deutlich. Trotzdem bin ich froh, dass er tot ist und niemandem mehr was tun konnte.

@Comtesse

Ich weiß wir ihr das gemeint habt, denn es ging darum, dass der Jürgen Bartsch angeblich keine Tiere töten konnte, was ich aber nicht glaube, denn er war sadistisch veranlagt und hat daher vermutlich als Jugendlicher vielleicht auch Tiere gequält. Nach außen hat er sich verstellt, damit er nicht auffällt.

Laut einem Buch namens "Bestie Mensch" vom Kriminalpsychologen Dr. Thomas Müller tragen Mörder kein Kainsmal auf der Stirn. Sie tarnen sich. Dazu passt wohl das Bild vom Wolf im Schafspelz.

@Scipper
Bartsch war aber einer der ersten Sexualstraftäter, der offen über das, was ihn trieb, sprach, und das zu einer Zeit, wo man die Leute noch nicht fragte, warum sie das getan haben. Sein Fall war einer der Ersten, der die Geburtsstunde des Täterprofilings darstellte.

Seine Tierliebe wurde nicht von ihm selbst geschildert sondern von seiner Adoptivmutter und einer Mitarbeiterin der Metzgerei, die Mutter verachtete seine "Verweichlichtkeit", weil er Mitleid mit den zu schlachtenden Lämmern und Kälbern hatte und heulend wegrannte, der Mitarbeiterin tat er einfach nur Leid, weil er mal die Metzgerei erben sollte und so sensibel war. Er hat seine Taten nie beschönigt, auch seine Triebe nicht, er war schockierend offen in der Hinsicht für die damalige Zeit. Warum sollte er vorgeben, tierlieb zu sein, aber kein Mitleid mit Kindern gehabt zu haben? Das hat er ja auch nie beschönigt oder verleugnet.

@Comtesse

Der Fall Jürgen Bartsch ist mir leider nicht mehr so gut in Erinnerung. Ich habe vor Jahren mal einen Fernsehbericht über den Fall gesehen. Ich werde mir den Filmbericht bei You Tube ansehen.