@Sonnenschein81 Zunächst schönen Dank für den Wikipedia-Artikel.
Wie ich schon früher dargelegt habe, erfolgt die Abkühlung eines Körpers niemals linear, wie es die "Faustformel" suggeriert. Man sollte also prüfen, woher die Faustformel stammt und in welchem Bereich sie überhaupt anwendbar ist.
Die Wärmeabgabe eines Körpers (egal ob tot oder lebendig) hängt immer vom Unterschied zwischen Körpertemperatur und Umgebungstemperatur ab. Wem das nicht allein durch Logik einleutet, kann es in den vielen Ausführungen zum Stichwort "Newtonsches Abkühlungsgesetz" nachlesen.
Das bedeutet, die Temperaturabnahme je Stunde wird kleiner, je weiter sich die Körpertemperatur der Umgebungstemperatur angleicht.
Jetzt können wir noch diskutieren, wann das im biologisch-medizinischen Fall anders ist. Die direkte Abhängigkeit von der Temperaturdifferenz ist und bleibt Fakt. Eine Wärmeerzeugung im Organismus verhindert oder verzögert eine Abkühlung. Beim lebenden Menschen kompensiert die Wärmeerzeugung im Körper den Wärmeverlust. Die Körpertemperatur bleibt konstant. Vorausgesetzt ist natürlich eine passende Kleidung.
Auch längere Zeit nach dem Tot ist die innere Wärmeerzeugung nicht Null. Damit ist es praktisch nicht möglich, die Umgebungstemperatur zu erreichen. Dagegen hilft auch die sog. Faustformel nichts, die letztlich behauptet, das letzte Grad verändert sich ebenso schnell wie das erste.
Viele von euch sehen in meine Ausführungen allein die Tendenz, eine Wiederaufnahme im Fall CB zu unterstützen. Für mich ist es wertfrei. Die Faustformel wird von Gutachtern anti BT oder pro BT bemüht. Sie hat in beiden Fällen nichts mit Physik zu tun.
Mich stört die ehrfurchtsvolle Verehrung des Urteilstextes als lautere Wahrheit. Das ist der Grund für meine Ausführungen.