PurePu schrieb:Extrem auf den Punkt gebracht. Finde ich sehr plausibel, wie du das geschrieben hast.
muscaria hat zwar etwas geschrieben das auf den ersten Blick "plausibel wirkt", allerdings benutzt er bei seiner Argumentation nicht die richtigen Fakten. Ob er das bewusst oder unbewusst bzw. aufgrund mangelnder Kenntnisse macht, kann ich nicht sagen. Ganz konkret:
muscaria schrieb:Und was ist denn nun anders, wenn ich die "Zeitschiene" beachte? Neun(!) Jahre nach dem Abitur gesteht Bence seiner Tante also, dass es kein Jurastudium gibt.
Das ist schonmal leider total falsch, denn Bence hatte zwischenzeitlich für einige Jahre schonmal das Jurastudium beendet und etwas anderes studiert. Darüber wusste natürlich auch die Tante Bescheid. Der Tante musste klar sein das Bence Toth mit dem Jurastudium niemals glücklich werden würde. Und beim zweiten Abbruch hätte sich die Tante wohl eher weniger geärgert, als beim ersten Mal. Zumal sie selbst ihre Ausbildung auch abbrach und daher wohl auch ein gewissen Grundverständnis für ihren Neffen gehabt hat.
muscaria schrieb:Und die Tante redet mit absolut niemandem darüber?
Auch das ist falsch, denn 2 Zeugen sagten das Frau Böhringer ihnen gesagt habe das Bence das Studium abgebrochen/beendet hat.
muscaria schrieb:Zumal die Parkgarage mit den beiden Geschäftsführern zu der Zeit ja gut aufgestellt war.
Auch das ist falsch, denn Frau Böhringer beklagte sich seit vielen Jahren über den älteren Geschäftsführer, mahnte ihn ab und versuchte ihn aus dem Parkhaus zu drängen. Und auch mit dem neuen war sie nicht mehr zufrieden. Der neue kam ihr komisch vor - und er habe nur am Anfang eine gute Arbeit gemacht.
falstaff schrieb:Es gehört schon sehr viel dazu um überhaupt ins Visier zu geraten: Fehlendes Alibi, Motiv, Tatgelegenheit, Indizien. Selbst wenn die Putzfrau unberechtigterweise Angst davor gehabt hätte ins Visier zu geraten, hätte ihr Bences Team von Spitzenjuristen diese Angst sicher und begründet nehmen können.
Woher soll denn die Putzfrau wissen aus welchen Gründen man ins Visier gerät. Menschen haben Ängste - die denken nicht so komplex über diese Dinge nach.
falstaff schrieb:Bezeichnend ist noch, dass noch nicht einmal die Verteidigung auf so einen Schwachsinn gekommen ist, obwohl der Fall mit den Zeitungen steht und fällt.
Warum steht und fällt der Fall mit den Zeitungen? Selbst wenn es dieses "Zeitungsindiz" nicht gegeben hätte, hätte das wohl kaum was am Urteil geändert. Diese Zeitungen sind - genauso wie 80% der übrigen Indizien - wachsweich.
meermin schrieb:Vielelicht wäre man bei der Suche sogar auf reale Treffer gestossen , es gab sicher mehr als eine Person, die sich zeitnah zur Tat in der Nähe der Opferwohnung aufgehalten haben und vielleicht stand deren Fahrzeug auch in der Nähe als die Tat geschah. So etwas hätte auf jeden Fall gründlich überprüft werden müssen ganz unabhänbgig von einem vorhandenen Motiv.
Natürlich gab es die. Es gab den Geschäftsführer, der der letzte war mit dem Frau Böhringer sprach um 18:15. Sein Wagen stand auf dem Parkdeck. Angenommen es gab einen heftigen Streit mit Frau Böhringer der eskalierte könnte dieser Streit Folgen gehabt haben. (Achtung: Das soll keine Verdächtigung sein!) Im Urteil wird
explizit erwähnt das dem Gericht bewusst ist, das der Geschäftsführer kein Alibi hat. Man konnte oder wollte hier nur kein Motiv erkennen.
Cassandra71 schrieb:Ich wüsste jetzt auch gar nicht, warum sie die Zeitungen an sich genommen haben sollte.
Ich muss mich irgendwie immer wundern. Es kommt mir vor als wenn Du in einer kleinen Seifenblase wohnst.
:( Wenn unsere Putzfrau unten kommt, bringt die mir IMMER die Post mit. Was ist denn daran irgendwie ungewöhnlich? Es macht doch nur Sinn für die Putzfrau die Zeitungen an sich zu nehmen, in der Erwartung das gleich eh die Tür aufgeht und sie zu Frau Böhringer die Treppe hochgehen wird. Es wäre eine schlechte Putzfrau, wenn sie die Tüte einfach hängen lässt - in dem Gedanken das sich Frau Böhringer die Zeitung gefälligst selbst holen soll.