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Mordfall Charlotte Böhringer

28.687 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, München, 2006 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Charlotte Böhringer

Mordfall Charlotte Böhringer

22.12.2018 um 14:16
Was mir beim Lesen des Urteils auffällt ist eine Argumentationslinie, die sich bei den Ausführungen zu den Indizien durchzieht: Erst wird ein Sachverhalt genannt, der für sich betrachtet ganz klar GEGEN BT´s Täterschaft spricht. Dann wird das eben genannte Argument lapidar mit der Aussage beiseite gewischt, "dass dies trotzdem nicht die Täterschaft ausschließt", allerdings teils ohne Begründung, warum der eben genannte Sachverhalt denn nun irrelevant ist. Und teils mit einer Begründung, die für sich betrachtet oft konstruiert wirkt bzw. für die mehrere gedankliche Hilfskonstruktionen aufgebaut werden. Beispiel:

DNA-Mischspur am Sakko (Urteil S. 153): Es wird ausgeführt, dass eine Blutspur (CB), die von einem Handschuh (Strick oder Arbeitshandschuh mit Noppen) gesetzt wurde. In der Nähe von der Blutspur gibt es eine DNA-Spur von BT (nicht Blut, sondern unklare Herkunft). Die zeitliche Zuordnung ist nicht möglich, auch sind die Spuren nicht "übereinander" vermischt, sondern nebeneinander und wurden von der Spurensicherung mit Klebeband abgenommen, abgeschabt und analysiert, daher "Mischspur", weil es auf einem Klebeband ist. Dann wird ausgeführt, dass die Handschuh-Blutspur klar vom Täter gesetzt wurde. Außerdem wird angeführt, dass BT seine DNA beim Auffinden der CB durch anfassen, ansprechen oder sogar Hautschüppchen an das Sakko verbracht haben kann, auch gibt es die Möglichkeit, dass die DNA schon viel früher da hin gelangt ist, z.B. weil BT die Angewohnheit hatte, seiner Tante höflichkeitshalber in Jacken und Mäntel zu helfen. Und dann plötzlich die Aussage, dies sei aber auszuschließen, im Rahmen der "Gesamtwürdigung".
Es wird also ein erstmal neutraler Sachverhalt erklärt (DNA von BT auf Sakko, in der Nähe Blut von CB von Handschuh gesetzt), dann werden Deutungsmöglichkeiten genannt. Dabei gibt es grundsätzlich die Möglichkeit, dass die Deutung auf BT´s Täterschaft hinweist oder aber diese ausschließt. Und in etlichen Fällen wird der Sachverhalt so gedeutet, dass es auf BT als Täter verweist. Selbst wenn es nicht wahrscheinlicher ist. Denn es ist definitiv nicht wahrscheinlicher, dass BT mit Handschuhen zuerst an mehreren Stellen am Sakko ohne Blut seine eigene DNA überträgt (z.B. weil er sich an der Nase kratzt und dann das Sakko berührt) und dann MIT Blut nochmal das Sakko in der Nähe der 1. Spur berührt, als dass er entweder irgendwann seiner Tante mal ins Sakko geholfen hat oder sie beim Auffinden berührt hat oder aber sich über sie gebeugt hat und angesprochen hat.
Im Urteil aber die Deutung: BT hat beide Spuren gesetzt. Punkt abgehakt.

Oder eben die besagte Händigkeit. Erst wird im Urteil ausführlich erklärt, dass der Täter links die Tür aufgehalten hat und CB mit rechts ausgeführten Schlägen zurückgedrängt hat und danach weitere Schläge auf die am Boden liegende CB ausübte, durch die dabei entstandenen Spuren an der Wand etc. lässt sich ableiten, dass ausnahmslos mit rechts zugeschlagen wurde. Aber: trotz der Tatsache, dass BT Linkshänder ist, spricht das nicht gegen ihn als Täter, weil ein Linkshänder ja auch mit rechts Schläge ausführen könnte (und einarmig ist BT ja nicht). Punkt abgehakt.

Die zwei 500 Euro Scheine mit DNA von CB in BT´s Geldbörse: es befanden sich drei 500er im Geldbeutel von BT, zwei davon tragen CB´s DNA. Erklärung von BT: seine Tante hatte ihn als "zu fett" kritisiert und gesagt, er solle Sport treiben und mehr Fahrrad fahren. Weil er sagte, er habe kein Fahrrad (tatsächlich hatte er das Rad ja vom Freund geliehen), gab sie ihm zwei 500 Euro-Scheine um ein Rennrad zu kaufen. Ausführungen dazu: der Bruder MT und weitere Zeugen bestätigen, dass CB durchaus großzügig zu ihren Neffen war und zudem nicht nur grundsätzlich bevorzugt mit Bargeld zahlte, sondern den Neffen, insbesondere BT oft Bargeld schenkte. Zudem laut Zeugenaussage des ital.Wirtes, bei dem CB Mittagessen war, sagte sie, es wäre besser, wenn BT häufiger zu ihm zum Essen gehen würde statt zu Mac Donald´s, denn er sei zu fett geworden. Alternativerklärung: alle drei 500er (bzw. vier, einer wurde ja beim Tanken in Augsburg gewechselt) wurden im Zuge der Tat CB entwendet, ihre DNA ist nur auf zwei Scheinen, weil DNA nicht immer gleich gut haftet. Punkt abgehakt.

Die Liste könnte ich noch erheblich fortsetzen: der Umschlag mit dem Testament, wo BT´s DNA gefunden wurde. Eine Möglichkeit: nachweislich machte er Büroarbeit an diesem Schreibtisch, nachweislich wurde der Umschlag wohl wiederverwertet, da Klebereste unbekannter früherer Herkunft darauf waren und der Umschlag wurde mehrfach geöffnet und wiederverschlossen, aber nachweislich schon früher, da der Klebestreifen ein anderer ist als im Büro. BT kann also früher den Umschlag und auch das Papier, auf dem später das Testament verfasst wurde, in den Händen gehabt haben. Andere Möglichkeit: Nach der Tat ist BT ins Büro, hat die Handschuhe ausgezogen, das Testament gelesen, wieder in den Umschlag zurückgetan und diesen wieder verschlossen. Das Gericht entscheidet sich für die 2. Möglichkeit.

Ich muss sagen, wenn man das Urteil mal genau durchliest, könnte man sich schon gruseln. Es liegt nunmal in der Natur der Dinge, dass Indizien verschiedenste Deutungsmöglichkeiten zulassen. Bei einer gleich hohen Wahrscheinlichkeit für und gegen den Angeklagten, also p= 0,5, sollte gemäß unserem Rechtsverständnis das vielbemühte "in dubio pro reo" gelten. Wenn nun aber die Wahrscheinlichkeit überwiegt, dass der Sachverhalt für die Unschuld des Angeklagten spricht, dürfte das Indiz doch keinesfalls einen Schuldspruch stützen. Natürlich kann kein Statistikmodell errechnen, wie wahrscheinlich etwa bei den 500ern die beiden Varianten sind, aber die bezeugte Geschichte mit dem beabsichtigten Fahrradkauf erscheint mir wahrscheinlicher als die 2. Möglichkeit)


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22.12.2018 um 18:58
Zitat von panta_rheipanta_rhei schrieb:Ich muss sagen, wenn man das Urteil mal genau durchliest, könnte man sich schon gruseln.
Du sagst es. Die ganzen ungeklärten Spuren (Fremde Schuhspuren am Tatort, Fremd DNA an Kommode und am Glas, Die genauen Hintergründe zum Testament, den Umschlag und dem Klebeband, die Zeugenaussagen zum Fahrradkauf, die Untersuchungen zur Händigkeit, etc) werden im Urteil als "irrelevant" abgewatscht. Da kann einem nur Angst und Bange werden.

Arbeitet man dieses kritisch heraus, wird man von Einzelnen als Unterstützer eines Mörders bezeichnet.

Und wenn ein angesehener, ehemaliger Richter kommt und das Urteil bemängelt mit den Worten "Man kann nicht glauben das dieses Urteil von Juristen geschrieben wurde", wird dieser als senil, altersschwach oder käuflich dargestellt.

Man kann nur hoffen, das man niemals selbst in solch eine Situation und unter die Räder des Rechtsstaats gelangt.


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22.12.2018 um 19:23
Zitat von SirMarvelSirMarvel schrieb:Man kann nur hoffen, das man niemals selbst in solch eine Situation und unter die Räder des Rechtsstaats gelangt.
Ganz einfach: schlage niemandem zwei Dutzend Mal auf den Kopf und du bleibst unbehelligt.


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22.12.2018 um 19:40
Zitat von JamegumbJamegumb schrieb:Ganz einfach: schlage niemandem zwei Dutzend Mal auf den Kopf und du bleibst unbehelligt.
Offfenbar hast Du einen unerschütterlichen Glauben an unseren Rechtsstaat. Das hatte ich auch mal; bevor ich mich mit dutzenden Kriminalfällen und Fehlurteilen beschäftigt habe.


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22.12.2018 um 19:45
Zitat von SirMarvelSirMarvel schrieb:Offfenbar hast Du einen unerschütterlichen Glauben an unseren Rechtsstaat. Das hatte ich auch mal; bevor ich mich mit dutzenden Kriminalfällen und Fehlurteilen beschäftigt habe.
Auch wenn man keinen unerschütterlichen Glauben in den Rechtsstaat hat, Deine Überlegungen werden trotzdem qualitativ nicht besser. Ich glaube, die Verteidiger wie RA Strate oder RA Schwenn haben auch keinen unterschütterlichen Glauben in den Rechtsstaat, aber diese kann man ernst nehmen im Gegensatz zu Dir. :-)


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22.12.2018 um 20:02
Zitat von falstafffalstaff schrieb: Das einzige was für mich wirklich Sinn macht ist dass Bence die starke Hand gewählt hat um die Tür aufzuhalten während er mit der schwachen zuschlug.
Bei einem Türanschlag din rechts auch kaum anders möglich. Ich frage mich, wie man daran zweifeln kann.
Zitat von SirMarvelSirMarvel schrieb:Offfenbar hast Du einen unerschütterlichen Glauben an unseren Rechtsstaat. Das hatte ich auch mal; bevor ich mich mit dutzenden Kriminalfällen und Fehlurteilen beschäftigt habe.
Da ist es wieder, dieses Reichsdeppengeschwurbel. Um dem Ganzen Nachdruck zu verleihen, spricht man von dutzenden von Fehlurteilen, kann aber keines konkret begründen, alles andere würde mich wundern :D


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22.12.2018 um 20:15
Zitat von JamegumbJamegumb schrieb:SirMarvel schrieb:
Man kann nur hoffen, das man niemals selbst in solch eine Situation und unter die Räder des Rechtsstaats gelangt.
Ganz einfach: schlage niemandem zwei Dutzend Mal auf den Kopf und du bleibst unbehelligt.
Versuch mal ein Gedankenexperiment: Stell dir vor, BT wäre unschuldig. Betrachte mit dieser Voraussetzung die Indizien, einfach nur um die Dinge mal aus einer anderen Perspektive zu sehen, um nicht vorschnell zu urteilen, um nicht zu schnell Informationen zu selektieren. Gibt es Indizien, die aus dieser Perspektive eine andere Interpretation zulassen? Bei welchen Indizien verändert sich etwas, über welche "stolperst" du dennoch?


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22.12.2018 um 20:22
Zitat von Mark_SmithMark_Smith schrieb:Ich glaube, die Verteidiger wie RA Strate oder RA Schwenn haben auch keinen unterschütterlichen Glauben in den Rechtsstaat, aber diese kann man ernst nehmen im Gegensatz zu Dir. :-)
@Mark_Smith: Ich verstehe den Satz nicht. Willst du sagen, man kann den erschütterten Glauben der RAe in den Rechtsstaat ernst nehmen im Gegensatz zur Erschütterung des Glaubens von SirMarvel oder wolltest du zum Ausdruck bringen, man könne SirMarvel nicht ernst nehmen? Und bedeutet in diesem Zusammenhang der Smiley am Ende deiner Aussage, dass wir Leser dich oder deine Aussage nicht ernst nehmen sollen oder können?


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22.12.2018 um 20:30
Zitat von panta_rheipanta_rhei schrieb:@Mark_Smith: Ich verstehe den Satz nicht. Willst du sagen, man kann den erschütterten Glauben der RAe in den Rechtsstaat ernst nehmen im Gegensatz zur Erschütterung des Glaubens von SirMarvel oder wolltest du zum Ausdruck bringen, man könne SirMarvel nicht ernst nehmen? Und bedeutet in diesem Zusammenhang der Smiley am Ende deiner Aussage, dass wir Leser dich oder deine Aussage nicht ernst nehmen sollen oder können?
Wie Du das interpretierst ist Deine Sache! Es gilt die "FREIE INTERPRETATION" jedes Einzelnen. Wünsche schönen Abend. :-)


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22.12.2018 um 21:22
@panta_rhei

Lass es dir mal so erklären.
Während Strate und Schwenn Schwachpunkte sehr wohl in der Lage sind zu benennen, erschöpft sich die Kritik von Sir Marvel in der Erwähnung, es seien dutzende von Fehlurteilen.


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22.12.2018 um 22:04
Zitat von emzemz schrieb:erschöpft sich die Kritik von Sir Marvel in der Erwähnung, es seien dutzende von Fehlurteilen.
Die Fehlurteile der deutschen Justiz sollten eigentlich jedem hier geläufig sein. Beispiele: Rudolf Rupp, Gustl Mollath, Harry Wörz, Ulvi Kulac, Horst Arnold, Monika de Montgazon, usw. usw. Die Liste ist nicht nur lang, sondern auch erschreckend.
Zitat: Jedes vierte Strafurteil sei ein Fehlurteil, schätzt Ralf Eschelbach, Richter am Bundesgerichtshof.
Hier zwei seriöse Artikel zur Information:

https://www.sueddeutsche.de/politik/fehlurteile-ohne-jeden-zweifel-1.2479505

https://www.zeit.de/2015/47/justiz-rechtssystem-fehlurteil-unrecht

Und das Urteil gegen Bence Toth - mit all den genannten Widersprüchen und Misinterpretationen - passt hier leider wie Arsch auf Eimer.


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Mordfall Charlotte Böhringer

22.12.2018 um 22:15
Zitat von SirMarvelSirMarvel schrieb:Rudolf Rupp, Gustl Mollath, Harry Wörz, Ulvi Kulac, Horst Arnold, Monika de Montgazon, usw. usw. Die Liste ist nicht nur lang, sondern auch
Das ist alles richtig und alle Fälle wurden als Fehlurteile identifiziert. Fehlen nur noch sechs zu einem Dutzend. ;)
Sechs Fälle, in so einem großen Land, finde ich nicht viel.
Zitat von SirMarvelSirMarvel schrieb:Zitat: Jedes vierte Strafurteil sei ein Fehlurteil, schätzt Ralf Eschelbach, Richter am Bundesgerichtshof.
Betonung liegt auf "schätzt". Befragt, wie er zu dieser Einschätzung kommt und woran er diese festmacht, kommt auch nix. Er kann es nicht sagen.


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22.12.2018 um 22:25
@SirMarvel

So liebe ich das, da werden mal zwei Zeitungsartikel verlinkt und der Fragesteller soll sich doch gefälligst selbst raussuchen, was man gemeint haben könnte.

Ich greife da mal, weil ich dieses Urteil wirklich kenne, das gegen Mollath raus.
Ihm wurde lediglich die Reifenstecherei "erlassen", da nicht einwandtfrei nachzuweisen.
Dennoch war die Kammer davon überzeugt, dass Mollath seine damalige Ehefrau im Jahr 2001 sowohl angegriffen, sie geschlagen, getreten, gebissen und gewürgt habe:
In den Knast kam er lediglich nur deshalb nicht, weil nicht auszuschließen war, dass er damals schuldunfähig war, aber getan hat er es.


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22.12.2018 um 22:29
Zitat von JamegumbJamegumb schrieb:Fehlen nur noch sechs zu einem Dutzend. ;)
Sechs Fälle, in so einem großen Land, finde ich nicht viel.
Du meinst das Ernst? Soll ich Dir wirklich ein Dutzend Fälle nennen? Das ist jetzt aber sehr kleinlich...

Hier um die 50 bewiesene Fehlurteile in Deutschland:
Wikipedia: Liste von Justizirrtümern in der deutschen Rechtsprechung
Zitat von emzemz schrieb:So liebe ich das, da werden mal zwei Zeitungsartikel verlinkt und der Fragesteller soll sich doch gefälligst selbst raussuchen, was man gemeint haben könnte.
Welcher Fragesteller... und welche Frage? Die Artikel sollten Deinen Horizont erweitern was in der deutschen Rechtssprechung schief läuft.
Zitat von emzemz schrieb:In den Knast kam er lediglich nur deshalb nicht, weil nicht auszuschließen war, dass er damals schuldunfähig war, aber getan hat er es.
Nein, die Kammer urteilte nur das er es getan hat. Ein Urteil bedeutet nicht die Wahrheit. Daher lies mal ruhig aufmerksam die geposteten Artikel.


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22.12.2018 um 23:09
Wieviele Urteile werden denn gesprochen im Jahr?...und wieviele sind davon umstritten? Sollte man schon ins Verhältnis setzen.
Klar passieren Fehler. Aber das ist noch weit entfernt von allgemeinem Justizversagen.
Nicht jedes umstrittene Urteil muß außerdem ein Fehlurteil sein.


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22.12.2018 um 23:18
@mrkilmister
Es geht ja immer noch um die Verurteilung von Bence Toth. Und dort hat meines Erachtens genau das stattgefunden, das in den 2 Artikeln zur Sprache kommt. D.h. Vorgabe der Richtung durch die StA, Misinterpretation von Indizien und Zeugenaussagen sowie Willkür bei der Bewertung von Indizien, die für Toths Unschuld sprachen.

Einige Punkte hatte ich hier schon herausgearbeitet: Beitrag von SirMarvel (Seite 701)


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22.12.2018 um 23:39
@SirMarvel
Das Problem ist, dass, außer deinem Alter Ego, niemand deine Gedankengänge nachvollziehen kann.
Wenn in einem offenen Tresor noch Geld und Wertgegenstände in sechsstelligem Wert vorhanden sind, dann ist es wohl legitim, dass man davon ausgeht, dass es kein Raubmord war.
Wer nun sagt, dass die Räuber vielleicht gestört wurden, dann fragt man sich, wieso man den Tresor ignorierte, aber das Büro, in dem keine Werte zu erwarten waren, nachweislich durchsuchte.
Und übrigens befinden sich an meinem Testament keine DNA-Spuren meiner Erben. Das dürfte auch sehr selten vorkommen.

...nur um mal einen Punkt deiner Ausarbeitung herauszunehmen.


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23.12.2018 um 00:10
Zitat von JamegumbJamegumb schrieb:Das Problem ist, dass, außer deinem Alter Ego, niemand deine Gedankengänge nachvollziehen kann.
Da muss ich Dir dezent widersprechen. :) Leider darf ich hier keine Auszüge von privaten Nachrichten posten, aber der Zuspruch ist doch deutlich größer als Du es Dir ausmalst.
Zitat von JamegumbJamegumb schrieb:Wenn in einem offenen Tresor noch Geld und Wertgegenstände in sechsstelligem Wert vorhanden sind, dann ist es wohl legitim, dass man davon ausgeht, dass es kein Raubmord war.
Wenn man ein Büro vorfindet, das durchsucht wurde, ist es wohl legitim anzunehmen, das etwas geraubt werden sollte.
Zitat von JamegumbJamegumb schrieb:Wer nun sagt, dass die Räuber vielleicht gestört wurden, dann fragt man sich, wieso man den Tresor ignorierte, aber das Büro, in dem keine Werte zu erwarten waren, nachweislich durchsuchte.
Wenn Du mal lesen würdest was ich geschrieben habe, würdest Du verstehen, das es neben Geld und Juwelen auch andere Werte gibt, die es sich zu rauben lohnt. Ich wiederhole nochmal: "Bei einem Raubmord muss es nicht zwangsläufig um Geld, Gold und Juwelen geben. Geraubt werden können auch wichtige Dokumente, versteckte Barreserven oder etwas von "besonderem", individuellen Wert."
Zitat von JamegumbJamegumb schrieb:Und übrigens befinden sich an meinem Testament keine DNA-Spuren meiner Erben. Das dürfte auch sehr selten vorkommen.
Jetzt wird es aber albern. Du gehst wider besseren Wissens glatt darüber hinweg das a) Das Testament seit längerem frei zugänglich im Büro lag. b) Frau Böhringer das Testament Thema ständig kolportiert und immer wieder diskutiert hat c) Das Testament ständig geändert wurde und es mehrere Versionen gab. Der Umschlag wurde dabei selbstverständlich mehrfach geöffnet und neu verschlossen.

Wenn Du Dein Testament aber, sofern es denn eins gibt, in einem Banksafe hast, dann wird die Wahrscheinlichkeit für andere DNA Spuren wohl recht gering sein. Das war bei Frau Böhringer aber nunmal nicht so.

Hier zur Erinnerung mal ein Bild vom Testament. Das Bence Toth da irgendwann mal reingelugt haben kann, als er im Büro Arbeiten verrichtete, wird wohl recht wahrscheinlich sein:

testamentOriginal anzeigen (0,9 MB)


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23.12.2018 um 00:17
Zitat von SirMarvelSirMarvel schrieb:Ein Urteil bedeutet nicht die Wahrheit.
Was für ein Reichsdeppengeschwurbel.
Und Leute wie du beurteilen dann, was die Wahrheit ist? Oder wer?


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23.12.2018 um 00:30
Zitat von emzemz schrieb:SirMarvel schrieb:
Ein Urteil bedeutet nicht die Wahrheit.
Was für ein Reichsdeppengeschwurbel.
Und Leute wie du beurteilen dann, was die Wahrheit ist? Oder wer?
Es ist doch ganz einfach: Wenn ein Urteil die wirkliche Wahrheit wäre, gäbe es keine Fehlurteile. Ein Urteil muss daher also nicht Wahrheit darstellen. Urteile werden von Menschen gefällt (Richter, Schöffen, etc) - und Menschen sind leider fehlerhaft.


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