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Mordfall Charlotte Böhringer

28.934 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, München, 2006 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Charlotte Böhringer

Mordfall Charlotte Böhringer

13.07.2013 um 12:19
@aberdeen

Könntest du mir bitte noch die Frage beantworten:

Wer war denn nun der " nachgewiesene " Besucher?


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Mordfall Charlotte Böhringer

13.07.2013 um 12:23
@avatar
Zitat von avatar455avatar455 schrieb: Wichtig ist doch nur, dass das Gericht überzeugt war, so konnte diese schreckliche Tat gesühnt werden.
Wenn es Dir um Sühne zu tun ist: na, hoffentlich hast Du recht. Falls nicht, freut sich irgendjemand grad tierisch ein Loch in den Bauch und lacht sich über das Gericht (und auch über Euch) halbtot.


Der hätte dann auch ein sehr starkes Motiv, B. T. unbedingt schuldig erscheinen zu lassen und würde alles tun, um die "probene"-BI zu unterlaufen. Jetzt kommt ein Humortester: Du hast wahrscheinlich für die Tat ein wasserfestes Alibi? Aber nur ein Scherz, da Du es ja gerne sarkastisch magst.


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Mordfall Charlotte Böhringer

13.07.2013 um 12:25
@avatar455

Ja, Moment doch; das Urteil hat ja ein paar Seiten.


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Mordfall Charlotte Böhringer

13.07.2013 um 12:26
@aberdeen
Vermutlich habe ich kein Alibi - aber auch kein Motiv und keine Gelegenheit, sehr komisch ;)


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Mordfall Charlotte Böhringer

13.07.2013 um 12:29
@avatar455

Motiv konstruiere ich Dir in Nullkommanix. Oder vielleicht sollte ich @konrad Toölz bitten - der mag so etwas ja. Hat der eigentlich ein Alibi? Ein Motiv sehe ich schon: der hasst verkrachte Studenten

Humor-Modus off.


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Mordfall Charlotte Böhringer

13.07.2013 um 12:31
Zitat von avatar455avatar455 schrieb:Vermutlich habe ich kein Alibi - aber auch kein Motiv und keine Gelegenheit, sehr komisch ;)
Diese grundlegenden Prinzipien werden bestimmte Mitdiskutanten wohl nie akzeptieren. So kommt es dann zu solchen absoluten Milchmädchenrechnungen, nach denen halb München als Täter in Frage käme.
Da ich keinesfalls mangelnde Intelligenz unterstellen will, vermute ich eher sowas wie eine absichtliche Täuschung dahinter.


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Mordfall Charlotte Böhringer

13.07.2013 um 12:32
@aberdeen
Dann konstruiere doch mal mein Motiv....Fantasie hast du ja, wie ich sehe. Aber lass dir ruhig Zeit,der nachgewiesene Besucher wäre mir wichtiger;)


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Mordfall Charlotte Böhringer

13.07.2013 um 12:33
Zitat von aberdeenaberdeen schrieb:Motiv konstruiere ich Dir in Nullkommanix. Oder vielleicht sollte ich @konrad Toölz bitten - der mag so etwas ja. Hat der eigentlich ein Alibi? Ein Motiv sehe ich schon: der hasst verkrachte Studenten

Humor-Modus off.
Diese Gags zünden nur leider nicht - weil wir hier kein Motiv für Hass auf Bence suchen (er wurde ja nicht umgebracht), sondern eins für den Mord an der Tante. Und weil man für Argumente gegen Bence wiederum kein Alibi benötigt, da es sich ja um keine Straftat handelt.


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Mordfall Charlotte Böhringer

13.07.2013 um 12:49
@aberdeen
Meinst du vielleicht DEN Besucher der zwingend auch noch den fehlenden Wein getrunken haben muss?
Jener zu erwartende Besuch von dem lediglich die letzte Besucherin sprach?
Könnte man Frau Böhringer da nicht eine Notlüge zutrauen um die Besucherin zum gehen zu veranlassen? Könnte doch zu der Tatsache passen dass Frau Böhringer ausgehen wollte.


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Mordfall Charlotte Böhringer

13.07.2013 um 12:51
@aberdeen

Falls der Eindruck entstanden ist: Ich habe keinen Hass auf Bence - in vielen Punkten kann ich ihn sogar gut verstehen. Ich kann den Wunsch nach Reichtum verstehen, den habe ich auch. Weiter kann ich verstehen dass einem ein Studienversagen so peinlich ist, dass man alles versucht das zu verheimlichen (auch mein Werdegang ist nicht gerade perfekt...). Ich kann mir auch gut vorstellen, wie sehr er unter den Demütigungen seiner Tante gelitten haben muss. Außerdem rechne ich ihm hoch an, dass er sich nicht von der Tante auch noch die Verlobte madig machen hat lassen.


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Mordfall Charlotte Böhringer

13.07.2013 um 12:57
@konrad Toölz und @all:


"[...] Alle diese Indizien weisen unmittelbar auf den festgestellten Geschehensablauf hin und schließen sich für ein Ring um diesen. Die Kammer ist sich bewusst, dass sich dabei nicht um einen zwingenden Schluss (Hervorhebungen von mir) handelt [...]." (S. 81).

Also kein zwingender Schluss laut Kammer. Aha! Und weiter:

"Bei ihrer Gesamtschau hat die Kammer die einzelnen Indizien gewichtet und in Beziehung zueinander gesetzt.
Besondere Bedeutung
(H. v. m.) maß die Kammer insbesondere dem Indiz des bestehenden Motivs und dem Umstand zu, dass der Angeklagte eine erhebliche Bargeldmenge - bei seinem Verdienst über zwei Monatsgehälter - ungeklärter Herkunft mit sich führte [...] In der Gesamtschau von
überragender
(H. v. m) Bedeutung war auch der Umstand, dass das Verbrechen in ganz besonderer Weise auf die persönlichen Bedürfnisse des Angeklagten zugeschnitten war (Einrücken in die seit langem erstrebte und gut dotierte Position des Geschäftsführers nach dem Tod sowie Lösung der "Studienlüge" exakt zum für den Angeklagten passenden Zeitpunt durch den Tod der Tante). [...]" (ebenda).

Ach so, dann ist ja alles klar. Letztlich räumt die Kammer ein, dass die Indizien nichts taugen, sondern die blosse Zahl wichtig ist und dass das Urteil auf dem herbeispekulierten Motiv und den herbeispekulierten "persönlichen Bedürfnissen" von B. T. beruht. Denn das es sich dabei um Konstrukte, mithin mehr oder wenig plausiblen Spekulationen handelt, hatten wir ja geklärt. Und dass ist es, was mich hier im Hinblick auf Rechtsstaatklichkeit stört. Vielleicht ist es damit ja etwas klarer, was mich so umtreibt.


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Mordfall Charlotte Böhringer

13.07.2013 um 13:11
Eine Frage an alle: Gab es jemals ein Testament in dem ausser den beiden Neffen eine dritte Person aufgeführt wurde?

Ich verstehe zwar, dass ihr hier gerne Eure juristische Fachdiskussion führen möchtet, aber bitte gebt mir als Laie auch eine Chance, der gesunde Menschenverstand ist oft ebenfalls ein guter Ratgeber.´und ich würde gerne ein wenig recherchieren zu dem Fall und zwar nicht nur in dem Gerichtsurteil und der Anklageschrift gegen B.!

Wenn er unschuldig ist, dann müsste es einen anderen Täter geben und dem kommt man nicht mit irgendwelchen juritischen Spitzfindigkeiten bei.


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Mordfall Charlotte Böhringer

13.07.2013 um 13:11
@aberdeen

Ja Aberdeen, jetzt verstehe ich das besser. Das was du da hervorgehoben hast, ist der Normalfall in Indizienprozessen.
Zitat von aberdeenaberdeen schrieb:sondern die blosse Zahl wichtig ist
Das ist wiederum eine verkürzte Definition von Indizien. Indizien sind Hinweise, keine Beweise. Wenn eine größere Anzahl solcher Hinweise sich gegenseitig bekräftigt und in dieselbe Richtung zeigt (i.e. auf dieselbe Person), dann können sie in Kombination (!) mit Motiv- und Alibifrage zu einer Verurteilung führen. Das entspricht gängiger Rechtspraxis die auch bei Bence angewendet wurde. Übrigens nicht nur in Deutschland, in USA heißt das eben "Circumstantial Evidence".

Es geht dir also, was eine meiner Vermutungen war eher um eine generelle Kritik an der Rechtsprechung, zumindest wenns um Indizienprozesse geht. Das ist durchaus eine interessante Diskussion, ich denke halt nur es gibt Beispielfälle die sich besser dazu eignen, grundsätzliche Missstände bei Indizienprozesse aufzuzeigen.


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Mordfall Charlotte Böhringer

13.07.2013 um 13:13
@konrad Toölz
Zitat von KonradTönz1KonradTönz1 schrieb:Falls der Eindruck entstanden ist: Ich habe keinen Hass auf Bence - in vielen Punkten kann ich ihn sogar gut verstehen. Ich kann den Wunsch nach Reichtum verstehen, den habe ich auch. Weiter kann ich verstehen dass einem ein Studienversagen so peinlich ist, dass man alles versucht das zu verheimlichen (auch mein Werdegang ist nicht gerade perfekt...). Ich kann mir auch gut vorstellen, wie sehr er unter den Demütigungen seiner Tante gelitten haben muss. Außerdem rechne ich ihm hoch an, dass er sich nicht von der Tante auch noch die Verlobte madig machen hat lassen.
Da hast Du sicher recht. Besonders den letzten Punkt fand ich auch beachtlich. Bin mir nicht sicher, ob das jeder so gemacht hätte.

Letztlich scheitert das Gericht hier aus meiner Sicht am eigenen, gesetzlich vorgeschriebenem Anspruch: Wahrheit und Gerechtigkeit.

Wahrheit ist nicht gefunden und gerecht muss man das Urteil auch nicht finden, nimmt die Demütigungen und das Deiner Auffassung nach auch kritikwürdige Verhalten von Ch. B. mit in die Gesamtschau.


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Mordfall Charlotte Böhringer

13.07.2013 um 13:15
Die Kammer spricht vom "hochdotierten" Posten des Geschäftsführers mit "3.500 €", um das Habgier-Motiv weiter aufzupolieren. Aber sind 3.500 € wirklich schon hochdotiert?


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Mordfall Charlotte Böhringer

13.07.2013 um 13:18
Im Gegensatz zu dem was Bence bekommen hat schon :-D


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Mordfall Charlotte Böhringer

13.07.2013 um 13:20
Ich gebs auf, hier wird anscheindend nur nach Argumenten gesucht die die Schuld von Herrn B. noch besser belegen.

Das Anliegen der Freunde von Herrn B. wird ins Lächerliche gezogen und man tritt mit Freude nach .

Dass das Ganze getarnt im juritischen Fachjargonmäntelchen daherkommt macht es auch nicht besser.

Schade , eigentlich. Diese Gruppen hier bieten eine gute Diskussionsplatform, hier läuft es aber gerade sehr einseitig. Mir tut der Verurteilte leid, denn ich nehme die Argumente seiner Freunde Ernst, sie kennen ihn besser als wir alle und man weiss mittlerweile wie schnell ein Unschuldiger in die Mühlen der Justiz geraten kann.


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Mordfall Charlotte Böhringer

13.07.2013 um 13:29
@avatar455

Puh, endlich habe ich die Stelle wiedergefunden, extra für Dich:

"Rechtsanwalt H. berichtete in diesem Zusammenhang glaubhaft, er berate as Opfer seit dem Jahr 2001 [...] Als sie [Ch. B.] sich einmal bei ihm über R. [Gefü] Arbeitsleistungen beschwert habe, habe er gesagt, sie solle doch den Gedanken an die Kündigung weiterverfolgen. Dies sei ihr dann aber nicht mehr wichtig gewesen. Er habe mit dem Opfer am Todestag ein Treffen vereinbart gehabt (h. v. m.). Dazu sei es aber nicht gekommen, da er Terminsprobleme (sic!) gehabt habe. Es hätte bei dem Treffen um Fehlabrechnungen in der Parkgarage gehen sollen. Das Opfer habe aber keine Namen genannt, wer dafür nach ihrer Meinung verantwortlich sei. Wenn er in seiner polizeilichen Vernehmung gesagt habe, dass es um Herr R. gehen solle, so sei dies ausschließlich seine Interpretation gewesen [...]" (S. 89-90).

Es gibt noch eine Zeugin, die "Wein-Besucherin", die ausgesagt hat, dass Ch. B. das Treffen beendet habe, da sie noch die oben erwähnte Verabredung gehabt habe. Soll ich das auch noch suchen?


Das Gericht hält den Zeugen, Rechtsanwalt H., hier für glaubhaft, obgleich er seine Aussagen, die er vor der Polizei gemacht hatte, korrigiert. Die erste Version wäre entlastend für B. T. gewesen, da hierdurch dessen Version von der fingierten Intrige gestützt worden wäre. Die zweite, vor Gericht präsentierte Version, belastet B. T. aus meiner Sicht zusätzlich, da es dann auch um ihn gegangen sein könnte, insbesondere wenn B. T. von diesem Treffen gewusst haben sollte. Ich gehe davon aus, dass B. T. von diesem Rechtsanwaltstreffen am Muttertag (Sonntag vor der Tat) erfahren hat und hierauf basiert letztlich meine Annahme eines Totschlags.


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Mordfall Charlotte Böhringer

13.07.2013 um 13:31
Zitat von KonradTönz1KonradTönz1 schrieb:Im Gegensatz zu dem was Bence bekommen hat schon :-D
Dann wäre aber "höher dotiert" korrekt gewesen und wenn man das so macht, ist das schon tendenziös. Soll beim Lesen den Eindruck erwecken, dass B. T. der Geifer schon im Mundwinkel stand. Dabei weiß ich gar nicht, ob der wirklich so gerne da gearbeitet hat. Wo er doch eigentlich Schauspieler werden wollte? War das alles wirklich so attraktiv für den, wie vom Gericht suggeriert?


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Mordfall Charlotte Böhringer

13.07.2013 um 13:37
Ich geb dir Recht: Der Geschäftsführerposten kann sicher nicht als Anlass für einen Mord herhalten, dafür ist er einfach zu mickrig dotiert. Umgekehrt wird aber vtl. ein Schuh draus: Die Verwehrung des lange angestrebten Postens wäre ein deutlicher Hinweis auf ein generelles Zerwürfnis mit der Tante und damit auch auf eine Gefährdung des Erbes.

Im Übrigen sind 3500 Euro für einen gescheiterten Studenten nicht zu verachten. Darüber hinaus hätte ihn dieser Posten auch vor der Entdeckung der Ausbildungslüge retten können, diesen Aspekt hast du mal wieder schön unterschlagen :-)


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