Mordfall Charlotte Böhringer

Letztendlich hat Bence die Wahl zwischen den beiden folgenden Alternativen:

1. Gestehen und damit womöglich ein kürzeres Strafmaß heraushauen , gleichzeitig aber den Verlust des
sozialen und familiären Umfelds und der damit verbundenen finanziellen Absicherung zu riskieren.

2. Sich weiter als unschuldiges Justizopfer zu inszenieren und damit die Strafe zwar bis zum letzten Tag
absitzen zu müssen, verbunden aber mit der Aussicht einen Teil seines sozialen und familiären Umfelds
und der damit verbundenen finanziellen Absicherung bewahren zu können.

Solange er insbesondere seinem Bruder die Möglichkeit lässt an seine Unschuld zu glauben, kann er auf dessen finanzielle und moralische Unterstützung nach seiner Freilassung hoffen. Bence hat sich meiner Meinung nach für die richtige Strategie entschieden und sitzt lieber ein paar Jahre mehr ab, zugunsten einer Perspektive nach seiner Freilassung.

@Interested

Ob die noch verlobt sind ist eine gut Frage. Man liest ja so überhaupt nichts mehr aus der Ecke Freunde und Verlobte.
Dabei wäre doch der Zeitpunkt bis über den Antrag auf WAV entschieden wird optimal um auf den Fall aufmerksam zu machen. Der Anfang war ja mit der Doku gemacht aber nun ist Schweigen im Walde.
Vllt. sind die sich selbst nicht mehr so sicher.

@Frau.N.Zimmer

Ja, wäre gut möglich. Und die Liebe ihres Lebens hält vielleicht nicht ein ganzes Leben. Wäre ja wünschenswert, dass sie auch irgendwann ihr eigenes Leben lebt und vielleicht sogar ihren Kinderwunsch umsetzen kann. Mit Bence scheint sich das als schwierig zu erweisen^^

Und apropos Gewissen.....das fehlte ihm ja auch gänzlich, als er seine Tante erschlug und wieso sollte er nun eins entwickeln und gestehen?

Noch zu dem hier immer davon ausgegangen wird und gegenargumentiert wird, dass der Ablauf, die Tötung der Charlotte nicht so gewesen sein kann. War sie vermutlich auch nicht. Man (Anklage) spinnt hier ein mögliches Szenario und widerlegt werden konnte es nicht. Badewasser reicht da nicht aus.

Ich denke auch, dass bei einigen wohl Zweifel laut geworden sind. Nachdem sie so massiv mit der BI an die Öffentlichkeit gegangen sind, mußten sie sich sich ja auch mit nicht wenig Kritik auseinandersetzen. Vorher hockten sie doch wohl mehr zusammen unter der "Käseglocke" welche, vielleicht auch aus Selbstschutz, "Bence ist unschuldig" hieß.

Mit dem Hauptwohnsitz der BI in der Mordwohnung.

Damit haben sie sich relativ früh die Sympathien verspielt und wer dann noch das Urteil gelesen hat und die Diskreditierungen gegen das Opfer - der war dann wirklich bedient.

Das mit der Adresse ist mir noch gar nicht aufgefallen. Und was die Diskreditierung der Frau Böhringer angeht, da gibt es ja auch immer zwei Seiten. Wenn jemand über Jahre die Launen und Gängeleien einer Person akzeptiert, wird dafür einen Grund haben. Was dieser dann über den Charakter desjenigen oder über die Motivation, weil sie ohne Widerspruch und die nötigen Konsequenzen "ertragen" werden, aussagt ...... naja .......

@KonradTönz

Solange er insbesondere seinem Bruder die Möglichkeit lässt an seine Unschuld zu glauben, kann er auf dessen finanzielle und moralische Unterstützung nach seiner Freilassung hoffen. Bence hat sich meiner Meinung nach für die richtige Strategie entschieden und sitzt lieber ein paar Jahre mehr ab, zugunsten einer Perspektive nach seiner Freilassung.Text

das kann man auch anders sehen,aus rein materieller sicht magst du recht haben.
nur besteht das leben nicht ausschliesslich aus materie,es geht auch um schuld und sühne,
um sein gewissen und einen spiegel in den er ab und zu schauen muss.
ich würde ihn empfehlen auf den volksmund zu hören:ehrlich währt am längsten.
es ist nie zu spät umzukehren und rein perspektivisch hätte er durch ein geständnis,
verbunden mit einer früheren haftentlassung, mehr zeit sich ein neues leben aufzubauen.

@egaht

egaht schrieb:das kann man auch anders sehen,aus rein materieller sicht magst du recht haben.
nur besteht das leben nicht ausschliesslich aus materie,es geht auch um schuld und sühne,
um sein gewissen und einen spiegel in den er ab und zu schauen muss.
ich würde ihn empfehlen auf den volksmund zu hören:ehrlich währt am längsten.
es ist nie zu spät umzukehren und rein perspektivisch hätte er durch ein geständnis,
verbunden mit einer früheren haftentlassung, mehr zeit sich ein neues leben aufzubauen.

Du meinst, nach all den Jahren empfindet er Schuld und Sühne? Das kann ich mir nicht vorstellen. Und was die frühere Haftentlassung angeht - ist es nicht so, dass wenn das Urteil und das Strafmaß ausgesprochen wurde, damit Gültigkeit besitzt. Ein Geständnis hätte für ihn doch nur vor einer Verurteilung "Vorteile" gehabt - oder wird eine Strafe im nachhinein gemildert, nur weil jemand zu einem späteren Zeitpunkt nach Verurteilung noch die Tat gesteht? Das kann ich mir kaum vorstellen.

egaht schrieb:nur besteht das leben nicht ausschliesslich aus materie,es geht auch um schuld und sühne,
um sein gewissen und einen spiegel in den er ab und zu schauen muss.

Das ist dem doch egal.

Dass am Ende alle Konflikte gelöst, die Bösen geläutert und das Gute durchgesetzt ist, mag vielleicht im Märchen so sein - in der Realität verhält es sich anders. Nicht jeder Täter leidet unter seiner Tat, viele sind sogar sehr gut in der Lage eine Tat zumindest vor sich selbst rechtzufertigen oder gar komplett von sich abzuspalten. Da entwickelt jeder seine eigene Mechanismen, bewusste Sühne ist nur eine von mehreren Möglichkeiten.
Dann muss man auch noch sehen, dass Bence es schon unter sehr guten Voraussetzungen, mit einem funktionierenden sozialen Umfeld und einer reichen Tante im Rücken nicht geschafft hat, sich eine Existenz aufzubauen. Wie viel schwieriger wäre das wohl, wenn er das als vorbestrafter Mörder, ohne soziales Netz und finanzieller Absicherung und in fortgeschrittenem Alter nochmal versuchen müsste?

Ich bleibe dabei: In seiner aktuellen Lage ist es die beste Strategie, sich als unschuldiges Justizopfer zu inszenieren. Zumal dieses Thema mit Mollath (der ironischerweise eigentlich überhaupt kein Justizopfer ist) ohnehin gerade Hochkonjunktur hat.

KonradTönz1 schrieb:Dann muss man auch noch sehen, dass Bence es schon unter sehr guten Voraussetzungen, mit einem funktionierenden sozialen Umfeld und einer reichen Tante im Rücken nicht geschafft hat, sich eine Existenz aufzubauen. Wie viel schwieriger wäre das wohl, wenn er das als vorbestrafter Mörder, ohne soziales Netz und finanzieller Absicherung und in fortgeschrittenem Alter nochmal versuchen müsste

Ganz genau! Er hat so oder so, den Hals nicht voll genug bekommen. Sein lieber Bruder aber, hat mit der Erbunwürdigkeitsklage erfolgreich die Kohle gerettet, damit der Staat sich nicht am verhassten Tantchen bereichert.

Hat Bence damals sein Studium abgebrochen oder wurde er Zwangsexmatrikuliert, weil er seine Studienleistungen nicht erbracht hatte?

PenelopeStamp schrieb:Hat Bence damals sein Studium abgebrochen oder wurde er Zwangsexmatrikuliert, weil er seine Studienleistungen nicht erbracht hatte?

Letzteres. Das konnte er aber noch eine ganze Weile verheimlichen. Ich bin mir aus verschiedenen Gründen sicher, dass die Tante bis zum Schluss nichts davon wusste, dass das Studium entgültig futsch war.

Dann muss man auch noch sehen, dass Bence es schon unter sehr guten Voraussetzungen, mit einem funktionierenden sozialen Umfeld und einer reichen Tante im Rücken nicht geschafft hat, sich eine Existenz aufzubauen. Wie viel schwieriger wäre das wohl, wenn er das als vorbestrafter Mörder, ohne soziales Netz und finanzieller Absicherung und in fortgeschrittenem Alter nochmal versuchen müsste? Text

eine gesicherte existenz wird er sich wohl nie aufbauen können.aber wenn er es
schaffen würde sich eine quasi minimal-existenz aufzubauen, wäre das für ihn schon
sehr positiv.wie soll das sonst funktionieren,soll er raus kommen und von dem geld der frau leben,die er erschlagen hat.dann wird er den schatten des todes,der über ihn schwebt,
nie entfliehen können.

@egaht

Von dem Erbe ( man sprach von etwa 100 Millionen ) wird doch noch etwas da sein wenn er entlassen wird?
Von einem " Schatten" ist bei den anderen Nutznießern ja auch nichts zu merken. Ich mein, wer zieht schon in eine Wohnung, in der die Tante bestialisch abgeschlachtet wurde?
Aus finanziellen Gründen weil man sich keine andere leisten kann sicher nicht.

Er arbeitet ja im Gefängnis, werden dort Rentenversicherungsbeiträge gezahlt? Bei seiner Strafdauer könnte sich das doch lohnen?
Zur Not kann er ja wieder in der Garage arbeiten, die gehört ja nun dem Bruder und nicht mehr der Tante. Sogar der Name der Garage wurde geändert " Böhringer" kommt darin gar nicht mehr vor.

Oder in der Schwimmschule des Vaters? Nach Tantes Tod hat der Vater ja eine eigene Schwimmschule gekauft oder gebaut, vorher war er in Miete.

Egal, jedenfalls fällt er weich wenn er in etwa 20 Jahren entlassen wird, dafür hat Oskar Böhringer gesorgt..

@Frau.N.Zimmer
Nur mal so am Rande:
Frau Böhringer hatte sich ihre Millionen erheiratet.
Sie führte sich aber auf wie Dagobert Duck, der sich vom ersten Taler bis zur Milliarde alles selbstverdient und erspart hatte.
Da liegen Opfer und Täter charakterlich nicht weit auseinander - sind ja auch miteinander verwandt.

@Schimpanski

Du erwartest jetzt aber keine Antwort auf Deinen anmaßenden, unverschämten Beitrag? Eigentlich sollte man Dich melden.
Was bildest Du Die eigentlich ein, das Opfer auf eine Stufe mit dem Täter zu stellen. Kanntest Du Frau Böhringer? Selbst wenn sie der Geiz in Person und der unmöglichste Mensch auf Erden gewesen wäre - kein Grund sie so abzuschlachten.

@Frau.N.Zimmer
Habe ich das wirklich so behauptet?

Schimpanski schrieb:Sie führte sich aber auf wie Dagobert Duck, der sich vom ersten Taler bis zur Milliarde alles selbstverdient und erspart hatte.

Ach ja? Tat sie das? Woher weißt Du das denn so genau? Kanntest Du Frau Böhringer und selbst wenn sie sich so verhalten hätte, rechtfertigt es, sie zu töten?

Schimpanski schrieb:Da liegen Opfer und Täter charakterlich nicht weit auseinander

Mit dem Unterschied, dass Frau Böhringer dafür niemanden umbrachte und ich sehe ehrlich gesagt auch nicht eine einzige Verpflichtung, auch nur einen müden Cent - ob verwandt oder nicht, abgeben zu müssen.

Aber scheinbar gibt es von Dir ja schon die Charakteranalyse und somit vermutlich eine Erklärung für ihren Tod - so à la: Der arme Schlunzi konnte gar nicht anders.

Unfassbar!

@Interested

Aber sie hat doch abgegeben. Schließlich hatte Bence doch ein angenehmes Leben, sie hat ihn doch unterstützt so wie den Bruder auch.
Das mag sogar ihr Fehler gewesen sein. mMn hat Bence dann nur noch mit Sicht auf die Millionen gelebt, jedenfalls hat er sich so verhalten.

@Interested

Aber sie hat doch abgegeben. Schließlich hatte Bence doch ein angenehmes Leben, sie hat ihn doch unterstützt so wie den Bruder auch.
Das mag sogar ihr Fehler und Todesurteil gewesen sein. mMn hat Bence dann nur noch mit Sicht auf die Millionen gelebt, jedenfalls hat er sich so verhalten.