@KonradTönz1 Ich gebe dir recht, der Bence kann in der jetzigen Lage gar nicht anders.
@avatar455 Versteh mich bitte recht, für den Bence in seinem möglichen Selbstmitleid - vielleicht weil vieles so "dumm gelaufen" ist, z.B. Rechtsanwalt wegschicken, signifikante Geldscheine in seinen Taschen nicht bedacht haben, die Zeitungen weggenommen zu haben usw. - hab ich keinerlei Mitleid.
So etwas wie Bedauern kommt mir nur, wenn ich an die Konstellation denke, in die er hineingeraten ist. Da sucht sich seine reiche Tante in ihrer Verwandtschaft sozusagen ein Kind aus und verspricht ihm ihr Erbe. Sie erwartet dafür, dass er sich gefälligst so verhalten möge, wie sie das wünscht. Der Wink mit dem Zaunpfahl steht immer im Raum. Ab diesem Moment war sein Denken, Fühlen und Handeln geprägt und verlief anders, als wenn er nicht mit diesem vermeintlichen "Polster" gelebt hätte. Ich denke, die Tante hat ihm ab und zu mal was zugesteckt, womit er in seinem Freundeskreis "einen ausgeben" konnte. Die Freundesgruppe war seine Heimat (die Tante wohl weniger). Diese glaubte, dass ihr Reichtum ihr das Recht dazu gab, in Details ihres Auserkorenen hineinzureden, vielleicht krasser als die eigenen Eltern. Man hat ja an seiner Entscheidung für die Freundin gesehen, wohin sein Herz geschlagen hat. Da waren schon Vorbehalte da, glaube ich ganz bestimmt.
So, und hier wäre eine weitere Entscheidung nötig gewesen, welche er leider nicht geschafft hat.
Er hätte ihr Lebewohl sagen sollen. Er wäre dann ohne große Erbaussichten gewesen und es hätte sich auch geklärt, ob seine Beziehungen zum Freundeskreis und zu seiner Verlobten stabil geblieben wären. Das ist der Punkt, den ich bedauerlich finde. Er hätte sich anstrengen und abstrampeln müssen, Beziehungen aufbauen müssen, z.B. in Lern- u. Interessengruppen gehen. Ganz einfach, sich von der Tante unabhängig zu machen.
Noch einmal abschließend: Die Tante soll in Frieden ruhen! Für die Tat und für sein Verhalten hab ich keinerlei Verständnis. Da gibt es überhaupt keine Entschuldigung. Ich versuche mir halt nichts weiter, als mögliche Motivationen für das oder jenes in seinem Leben zusammen zu reimen.