Mordfall Charlotte Böhringer

@tayo
Ja, exakt. Nur so konnte man das ermeuchelte Vermögen behalten und musste nicht mit dem Freistaat teilen. Er muss ja auch von was leben, wenn er aus dem Knast kommt, so ganz ohne Studien- und Berufsabschluss.

tayo schrieb:Der Verfall seines Erbanteils in Höhe von 1/2 des Nachlasses wurde vom Gericht angeordnet und wäre ohne den Zivilprozess dem Freistaat Bayern zugekommen.

Das heißt doch er wurde bereits im Prinzip für des Erbes unwürdig empfunden. Ich drücke es bewusst so aus, weil die Erbunwürdigkeit um deren Feststellung es im Zivilprozess gehen soll sich ja offensichtlich davon unterscheidet - denn sonst wäre der Zivilprozess ja weder nötig noch möglich.

@KonradTönz1

Man muss immer vor Gericht gehen, um die Erbunwürdigkeit feststellen zu lassen, nur dadurch kann man als Berechtigter das Erbe antreten

tayo schrieb:Jonasschmidt91 hat wohl eine andere Urteilsbegründung gelesen - er schrieb vor einigen Tagen, B.T. hätte ab 17.00 Uhr des Tattages ein Alibi und deshalb hat die Kammer den Tatzeitpunkt vorverlegt, um dies ausreichend begründen zu können - es ist jedoch so, dass er ab spätestens 17.00 Uhr kein Alibi mehr hat, und zwar konkret bis um 19.34 Uhr, als er nachweislich aus seiner Wohnung vom Festnetz telefonierte.

Ja, da stimmte wohl so einiges nicht von dem, was er hier geschrieben hatte. Lt. Urteilsbegründung wurde aus der Wohnung des Opfers tatsächlich noch um 18:14 Uhr ein versuchter Anruf bei einer Verwaltungs-GmbH festgestellt. Der vorherige Anruf mit dem Parkhausmitarbeiter wurde auch nicht "widerlegt", wie @jonasschmidt91 es uns hier weiszumachen versuchte, sondern die Nummern bei internen Gesprächen innerhalb der Parkgaragenanlage wurden nicht gespeichert und waren demnach technisch nicht nachweisbar.

jonasschmidt91 schrieb:
Es gab ja sogar einen Zeugen, der angeblich um 18:15 noch mit C.B. telefoniert oder gesprochen haben soll . Dieser wurde ja auch von der Kammer als wiederlegt angesehen .

muscaria schrieb:Dieser wurde ja auch von der Kammer als wiederlegt angesehen

Wer weiß von was für einer "Kammer" er da spricht...

Ich glaube nicht, dass ich JonasSchmidt vergrault habe. Ich glaube vielmehr, dass er sich ertappt fühlte bei seiner Hochstapelei.

Preisfrage: :)
Welches Wort aus der Urteilsbegründung fällt einem aufmerksamen Prozessbeobachter des Koblenzer Doppelmordes hier besonders ins Auge?

... er sei mit seinem Auto Richtung Augsburg gefahren, um dort seinem Freund L. einen Überraschungsbesuch abzustatten. Gegen 11:00 Uhr sei er dort angekommen. Er habe aber dann ausgerechnet, dass es ihm zeitlich nicht mehr möglich sein würde, seinen Freund zu treffen. ... Er habe deshalb wieder umgedreht ...

:D
Überraschungsbesuch natürlich! @muscaria

CleoWinter schrieb:Ich glaube nicht, dass ich JonasSchmidt vergrault habe. Ich glaube vielmehr, dass er sich ertappt fühlte bei seiner Hochstapelei.

ich finde, dass du mit harter wortwahl ca. 46,55% an seinem fernbleiben versschuldest :D

Oh Loci, du bist ja rot geworden... ;)

@CleoWinter: ...genau!Dies war auch mein erster Gedanke
und ich kam auf dieses Wort.

http://www.probence.de/die-verfahren/hauptverfahren/dokumente/

Habt ihr das Urteil mal gelesen? Da verschlägt es einem die Sprache! Wenn ich "ProBence" wäre, wäre das dort nicht reingestellt worden. Das zeigt doch ganz klar in eine Richtung!

@LIncoln_rhyME
Ich nehme all das mit großem Bedauern zurück, was dich eventuell an meinen Äußerungen gestört hat, wenn du nur den blöden Teufel durch den ansprechenden Kopf wieder ersetzt hast.

CleoWinter schrieb:Habt ihr das Urteil mal gelesen?

Versteh nicht ganz, warum der so doof gewesen sein soll nach dem Mord die Zeitungen mitzunehmen. Damit der Mord nicht so schnell entdeckt wird? Aber warum wirft er sie dann nicht weg? Das und die Geschichte mit den Geldscheinen wirkt ziemlich kopflos.

Mh- was mir insbesondere im Urteil noch mal auffällt: Die Ermordete kommt ja fast schlechter weg als Bence. Sie muss eine ziemliche Tyrannin gewesen sein. Das rechtfertigt natürlich in keinster Weise einen Mord - könnte aber erklären, warum einer der jahrelang unter ihrer Tyrannei gelitten haben muss die Schwelle zum Mord überschritten haben könnte.

@KonradTönz1
Er hat sie ja nicht nach dem Mord mitgenommen, sondern am nächsten Morgen, um die Entdeckung der Leiche noch etwas zu verzögern.
Ich finde auch, dass sie sehr schlecht dargestellt wird. Er aber genauso. Ich hätte das nicht reingestellt. Das mit dem Hungerstreik und den Zwischenrufen bei der Zeugenvernehmung passt jedenfalls ganz wunderbar zu seiner ehemals geplanten Schauspielkarriere. ;)

Ein bisschen sprachlos bin ich jetzt doch wenn ich lese, wie hoch er gestapelt hatte - das geht weit über das hinaus, was ich bisher angenommen hatte.

Für ihn spricht allerdings, dass er gegen den Neureichendünkel seiner Tante an seiner Verlobten festgehalten und nicht alles seinen Karriereplänen geopfert hat.

Ein neuer Aspekt für mich ist, dass das Motiv ja in keinster Weise mit der Angst um die Aufdeckung seiner Studienlüge und der zwangsläufigen Enterbung begründet wurde. Sondern eher damit, dass der Angeklagte seine Felle davonschwimmen sah nachdem seine Tante offenbar eine Geschäftsführerkombination gefunden hatte mit der sie zufrieden war. Damit war er auch der letzten Perspektive eines Geschäftsführerpostens beraubt und konnte nur noch über die Leiche seiner Tante zu Wohlstand gelangen - entweder durch das direkte Erbe, oder indirekt über die die Eltern der Tante, die ihn als natürliche Erben gebraucht hätten.

Ich frag mich wirklich , wo die da ansetzen wollen.

@KonradTönz1
Glaubst du das mit der Intrige gegen R.? Ich glaube ja, das war wieder so eine Schutzbehauptung. Erstens um die Tante schlecht zu machen, zweitens um aufzuzeigen, dass er sehr wohl einen Platz in der Firma hatte, sobald R. weg vom Fenster gewesen wäre.

Ja, das Lügengebäude, das er sich aufgebaut hat, ist wirklich krass.

Ich frage mich auch, wo man da ansetzen möchte. Für mich ist die Geschichte und v.a. auch die Urteilsbegründung durch und durch eine runde Sache.

CleoWinter schrieb:Glaubst du das mit der Intrige gegen R.?

Die besten Lügen sind immer die mit einem wahren Kern - die kann man nämlich in der Regel überzeugender vertreten. Zutrauen würde ich so etwas den beiden jedenfalls, das ist ja auch kein unübliches Vorgehen (gelegentlich sollen an sowas auch schon Arbeitsrechtler beteiligt gewesen sein ;-) ) . Allerdings vermute ich, dass Bence seine Rolle in der Geschichte sehr beschönigt dargestellt hat - darf er ja auch als Angeklagter.

@CleoWinter ich geb dir vollkommen recht: Ich weiß nicht was die sich von der Veröffentlichung versprechen, kann mir höchstens vorstellen dass die mittlerweile so betriebsblind sind, dass die die belastenden Momente überhaupt nicht mehr wahrnehmen und sich nur noch auf die winzigen Körnchen fokusieren die nicht ins Mosaik passen.