Mordfall Charlotte Böhringer
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Mordfall Charlotte Böhringer
14.11.2023 um 20:43@der_coon
Wären kritische Fragen gestellt worden, wäre Herr Anwalt W. vielleicht wieder theatralisch aus dem Saal gestürmt. Macht er ja schon mal, wenn's nicht so läuft, wie er es gerne hätte.
Die genannten Punkte sind auch sehr eindimensional dargestellt. Allein die Augsburg-Fahrt war doch von allerlei Auffälligkeiten begleitet.
Will Kumpel besuchen, der gar nicht mehr in der Kanzlei arbeitet und überdies kannte er die Adresse nicht und der Kumpel wurde auch nicht kontaktiert, um die Adresse in Erfahrung zu bringen. Kaum in Augsburg angekommen, fällt ihm ein, dass er ja gar keine Zeit für einen Besuch hat, weil er den Geschäftsführer in der Parkgarage vertreten soll und hoppla, er kann den Job gar nicht machen, weil er gar keinen Schlüssel mehr hat.
Es sind so wahnsinnig viele kleine Zufälle und Auffälligkeiten, dass es mich wundern würde, wenn Herr W. wirklich an die Unschuld glaubte.
Aber es ist ein solventer Auftraggeber. Pro Bono wird der diese ganzen Aktivitäten auch nicht mitmachen.
Wären kritische Fragen gestellt worden, wäre Herr Anwalt W. vielleicht wieder theatralisch aus dem Saal gestürmt. Macht er ja schon mal, wenn's nicht so läuft, wie er es gerne hätte.
Die genannten Punkte sind auch sehr eindimensional dargestellt. Allein die Augsburg-Fahrt war doch von allerlei Auffälligkeiten begleitet.
Will Kumpel besuchen, der gar nicht mehr in der Kanzlei arbeitet und überdies kannte er die Adresse nicht und der Kumpel wurde auch nicht kontaktiert, um die Adresse in Erfahrung zu bringen. Kaum in Augsburg angekommen, fällt ihm ein, dass er ja gar keine Zeit für einen Besuch hat, weil er den Geschäftsführer in der Parkgarage vertreten soll und hoppla, er kann den Job gar nicht machen, weil er gar keinen Schlüssel mehr hat.
Es sind so wahnsinnig viele kleine Zufälle und Auffälligkeiten, dass es mich wundern würde, wenn Herr W. wirklich an die Unschuld glaubte.
Aber es ist ein solventer Auftraggeber. Pro Bono wird der diese ganzen Aktivitäten auch nicht mitmachen.
Mordfall Charlotte Böhringer
14.11.2023 um 20:59Lillydiefeee schrieb:Dem muss ich zustimmen, es wurden zwar einige Fragen gestellt an ihn, gegen Ende auch aber so wirklich kritische Fragen gegen ihn selbst wurden nicht gestellt, auch nicht vom Moderator, der war eher zurückhaltendDann ist das natürlich etwas anderes - dann kann man wirklich sehr kritisch gegen diese Veranstaltung sein.... Ich war davon ausgegangen, dass man ihm da schon auch Kontra gegeben hat. Aber so hat sich die Uni dann natürlich als Bühne für seine Darstellung hergegeben. Das geht natürlich nicht!
Mordfall Charlotte Böhringer
14.11.2023 um 23:09Man hätte ihm vielleicht mal die Frage stellen sollen, warum er bei der Tankstelle eine Apfelschorle mit einem 500 € Schein bezahlt hat, wenn er auch nen 20er oder 50er dabei gehabt hatte. Auf die Antwort wäre ich gespannt gewesen.
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14.11.2023 um 23:19curt schrieb:Man hätte ihm vielleicht mal die Frage stellen sollen, warum er bei der Tankstelle eine Apfelschorle mit einem 500 € Schein bezahlt hat, wenn er auch nen 20er oder 50er dabei gehabt hatte. Auf die Antwort wäre ich gespannt gewesen.Ich denke die Antwort wäre so ähnlich ausgefallen.
der_coon schrieb:Herr Witting gab bereitwillig auskunft, aber eben nicht im Detail.Und was hier ja schon zig mal durchgekaut wurde, jedes Indiz ist für sich gesehen wirklich nichts Besonderes, aber zusammen ergibt sich doch ein schlüssiges Bild.
-kann man machen, nix besonderes
Mordfall Charlotte Böhringer
15.11.2023 um 07:431cast schrieb:Und was hier ja schon zig mal durchgekaut wurde, jedes Indiz ist für sich gesehen wirklich nichts Besonderes, aber zusammen ergibt sich doch ein schlüssiges Bild.Eben. So viele Indizien sind geradezu Luxus. Das hat man nicht häufig bei deutschen Mordprozessen.
@curt
Erstens das und zweitens hätte ich gefragt, wo die Tatwaffe entsorgt wurde.
Mordfall Charlotte Böhringer
15.11.2023 um 08:16Ich hätte gerne gewusst, wie man das verflossene Badewasser hätte nachprüfen sollen, das hat Wittig ja immer bemängelt, dass das nicht gemacht wurde.
Mordfall Charlotte Böhringer
15.11.2023 um 09:37Noch als Nachtrag, natürlich trat Bence in Passau mit blütenweißem Hemd auf. ^^
Mordfall Charlotte Böhringer
15.11.2023 um 09:40@Frau.N.Zimmer
Ich glaube, ihm schwebte vor, dass über die analoge Wasseruhr zu realisieren. Interessant ist die Frage, was er gemacht hätte, wenn die letzte Wasserentnahme Tage her gewesen wäre.
@der_coon Das kann man machen. Das Blut seiner Tante klebt an ihm dennoch bis zu seinem letzten Tag.
Ich glaube, ihm schwebte vor, dass über die analoge Wasseruhr zu realisieren. Interessant ist die Frage, was er gemacht hätte, wenn die letzte Wasserentnahme Tage her gewesen wäre.
@der_coon Das kann man machen. Das Blut seiner Tante klebt an ihm dennoch bis zu seinem letzten Tag.
Mordfall Charlotte Böhringer
15.11.2023 um 09:50trevish schrieb:Ich glaube, ihm schwebte vor, dass über die analoge Wasseruhr zu realisieren.Dann weiß man doch auch nicht, ob er in seiner Erkältugswanne lag, oder einfach das Wasser laufen ließ, selbst wenn jemand gesehen hätte, dass um die Uhrzeit Wasser entnommen wurde. Das war einfach absoluter Bullshit, der als Beweis gefordert wurde und den kein Schwein , hätte erbringen können.
Mordfall Charlotte Böhringer
15.11.2023 um 10:04@Frau.N.Zimmer
Sowas nennt man wohl Nebelkerze oder Ablenkungsmanöver. Der Herr W. ist bekannt für ausgefallene Ideen. Nur werden die Mandanten dennoch verknackt.
Sowas nennt man wohl Nebelkerze oder Ablenkungsmanöver. Der Herr W. ist bekannt für ausgefallene Ideen. Nur werden die Mandanten dennoch verknackt.
Mordfall Charlotte Böhringer
15.11.2023 um 10:24trevish schrieb:Nur werden die Mandanten dennoch verknackt.Stimmt. Wenn er da auch jedes Mal weint, dann weint er öfter.
Mordfall Charlotte Böhringer
15.11.2023 um 10:41Was mich etwas seltsam anmutet:
Moderiert wurde diese Veranstaltung von Prof. Dr. Robert Esser
seit 02/2007 Inhaber des Lehrstuhls für Deutsches, Europäisches und Internationales Strafrecht und Strafprozessrecht sowie Wirtschaftsstrafrecht (W3) an der Universität Passau
https://www.jura.uni-passau.de/esser/lehrstuhlinhaber/prof-dr-robert-esser
Moderiert wurde diese Veranstaltung von Prof. Dr. Robert Esser
seit 02/2007 Inhaber des Lehrstuhls für Deutsches, Europäisches und Internationales Strafrecht und Strafprozessrecht sowie Wirtschaftsstrafrecht (W3) an der Universität Passau
https://www.jura.uni-passau.de/esser/lehrstuhlinhaber/prof-dr-robert-esser
Mordfall Charlotte Böhringer
15.11.2023 um 22:04der_coon schrieb:Herr Witting gab bereitwillig auskunft, aber eben nicht im Detail.Aber als Strafverteidiger ist er doch auch ein Organ der Rechtspflege und somit der Wahrheit verpflichtet!? Meinetwegen kann er kritisieren, dass die Richter es lebensfremd fanden, eine Spulmaschine ohne Regeln einzuordnen. Aber die Zeitungen im Hausmüll als "nicht ungewöhnlich" abzutun und beim Geld alle anderen gescheiterten Erklärungsversuche wegzulassen (Sportwetten etc.), ist schon mehr als grenzwertig. Ich würde sogar sagen, dass da eine Grenze überschritten ist. Und dann noch die ganzen anderen Indizien...
- gefundenes Geld im Geldbeutel - für ein Fahrrad bekommen
- Augsburgfahrt - kann man machen, nix besonderes
- Zeitungen im Hausmüll - hat jeder, nicht ungewöhnlich
- DNA von Bence an Frau Böringer - ganz normal, hatte er doch engen Kontakt zur Tante
In diesem Stil waren seine Ausführungen…
Was soll man dazu noch sagen?
Mordfall Charlotte Böhringer
15.11.2023 um 23:06kegelschnitt schrieb:Aber als Strafverteidiger ist er doch auch ein Organ der Rechtspflege und somit der Wahrheit verpflichtet!? Meinetwegen kann er kritisieren, dass die Richter es lebensfremd fanden, eine Spulmaschine ohne Regeln einzuordnen. Aber die Zeitungen im Hausmüll als "nicht ungewöhnlich" abzutun und beim Geld alle anderen gescheiterten Erklärungsversuche wegzulassen (Sportwetten etc.), ist schon mehr als grenzwertig. Ich würde sogar sagen, dass da eine Grenze überschritten ist. Und dann noch die ganzen anderen Indizien...Ich empfinde das ähnlich. Er hat offenbar einfach nur die Hälfte erzählt und die seinen Mandanten belastenden Aspekte großzügig ausgelassen.
Es ging ja. z.B. nicht darum, dass in BTs Altpapier irgendwelche Zeitungen gefunden wurden, sondern genau die Stadtteilausgaben, die von der Tür der Tante fehlten.
Und ich sehe auch noch eine Unterschied darin, ob ein Verteidiger im Gerichtssaal so argumentiert, in dem eben die Richter zuvor die ganze Geschichte gehört haben und seine Aussagen damit in einen Gesamtkontext setzen können. Oder ob er das vor lauter Studenten tut, die dann eben nur seine Version und damit eben auch nur die halbe Wahrheit der Geschichte kennen.
In dem Moment sitzt er da ja auch nicht als BTs Verteidiger, der Prozess ist doch längst gelaufen, die Strafe sogar schon verbüßt. Er ist in dem Moment eben nicht mehr, als ein Anwalt, der aus dem Nähkästchen seines Berufslebens plaudert. Und da solche die Wahrheit verzerrenden Aussagen zu machen finde ich ethisch höchst bedenklich.
Man stelle sich das mal bei einem Mediziner vor, der da sitzt, über die tollen von ihm durchgeführten Diagnosen und Therapien schwadroniert und dabei die Hälfte der Infos weglässt. Oder einem Ingenieur, der berichtet, welche geniale Flugzeugtriebwerke oder Wärmepumpen er entwickelt hat, sich darüber beklagt, warum seine Erfindungen niemand kaufen wollte und dabei doch glatt vergisst die Nachteile seiner Produkte zu erwähnen.
Was sollen denn Studenten von so jemandem Lernen?
Mordfall Charlotte Böhringer
16.11.2023 um 13:08@kegelschnitt
@cododerdritte
Ich habe den Herrn schon vor Gericht erlebt, zuletzt in Augsburg beim Güllemord-Fall.
Eigentlich tritt er auf, wie jeder dieser "Star-Anwälte".
Manchmal ist es schon zum Fremdschämen, wenn ein belastendes Indiz oder gar ein Beweis aufkommt und die Herren auf blöd tun, als würden die das belastende Moment nicht begreifen. Das tut förmlich körperlich weh und man fragt sich, was das Theater soll. Eine Tatwaffe lässt sich nicht wegblödeln.
Speziell am Herrn W. ist, dass er einerseits die Prozessbeteiligten mit quälend langen Plädoyers foltert, aber die mündliche Urteilsbegründung, die selten länger als 30/45 min dauert, nicht abwartet und wie eine beleidigte Leberwurst den Saal verlässt. Das war auch bei Benedikt T. so und beim Güllemord-Fall.
Das würde ich als Sportler als unsportlich bezeichnen. Unprofessionell ist es in jedem Fall. Ich würde ihm allein deshalb nicht mandatieren.
@cododerdritte
Ich habe den Herrn schon vor Gericht erlebt, zuletzt in Augsburg beim Güllemord-Fall.
Eigentlich tritt er auf, wie jeder dieser "Star-Anwälte".
Manchmal ist es schon zum Fremdschämen, wenn ein belastendes Indiz oder gar ein Beweis aufkommt und die Herren auf blöd tun, als würden die das belastende Moment nicht begreifen. Das tut förmlich körperlich weh und man fragt sich, was das Theater soll. Eine Tatwaffe lässt sich nicht wegblödeln.
Speziell am Herrn W. ist, dass er einerseits die Prozessbeteiligten mit quälend langen Plädoyers foltert, aber die mündliche Urteilsbegründung, die selten länger als 30/45 min dauert, nicht abwartet und wie eine beleidigte Leberwurst den Saal verlässt. Das war auch bei Benedikt T. so und beim Güllemord-Fall.
Das würde ich als Sportler als unsportlich bezeichnen. Unprofessionell ist es in jedem Fall. Ich würde ihm allein deshalb nicht mandatieren.
Mordfall Charlotte Böhringer
16.11.2023 um 14:55trevish schrieb:Speziell am Herrn W. ist, dass er einerseits die Prozessbeteiligten mit quälend langen Plädoyers foltert, aber die mündliche Urteilsbegründung, die selten länger als 30/45 min dauert, nicht abwartet und wie eine beleidigte Leberwurst den Saal verlässt. Das war auch bei Benedikt T. so und beim Güllemord-Fall.Um mal beim Sport zu bleiben und den Vergleich näher auszuleuchten, im einen Fall hat er freiwillig auf die Teilnahme verzichtet, im anderen wurde er disqualifiziert, heißt, er ist rausgeflogen.
kegelschnitt schrieb am 02.09.2022:Das scheint keine Ausnahme gewesen zu sein. Er hat auch einen Angeklagten im sog. Güllemord-Prozess (ein Indizienprozess) vertreten. Er wurde wegen Totschlags verurteilt, die Verteidiger wollten einen Freispruch erreichen. Der Anwalt hatte während der Urteilsbegründung mehrfach "unfassbar" in Richtung der Richterin gerufen, die ihn letztlich aus dem Saal schmeißen musste:
Mordfall Charlotte Böhringer
16.11.2023 um 14:59Frau.N.Zimmer schrieb:ch hätte gerne gewusst, wie man das verflossene Badewasser hätte nachprüfen sollen, das hat Wittig ja immer bemängelt, dass das nicht gemacht wurde.
Frau.N.Zimmer schrieb:Dann weiß man doch auch nicht, ob er in seiner Erkältugswanne lag, oder einfach das Wasser laufen ließ, selbst wenn jemand gesehen hätte, dass um die Uhrzeit Wasser entnommen wurde. Das war einfach absoluter Bullshit, der als Beweis gefordert wurde und den kein Schwein , hätte erbringen können.Doch das geht! Vor Gericht wird ja kein streng naturwissenschaftlicher Beweis gefordert. Es reichen Indizien; das ist Bullshit, nach meinem Verständnis für Beweisführung. Was für Belastung gilt, muß fairerweise auch für Entlastung gelten!
Der "Beweis" für die Wannenbenutzung durch den Angeklagten erfolgt über Analyse der Oberflächenbelegung von der Wanne. Da bleiben körperspezifische Bestandteile zurück, wenn das Wasser abgelassen wird.
Auch wenn die Wanne nach dem Bad ordentlich gereinigt wurde und die Freundin nochmals zusätzlich nachgeputzt hat, ist nicht alles verloren.
Was passiert wenn der Stöpsel zum Wanne entleeren gezogen wird? Antwort: Das Wasser steigt in der Verbindungsröhre vom Überlauf zum Wannensiphon auf gleiche Höhe wie in der Wanne (Stichwort: verbundene Röhren). Also Analyse von der Oberflächenbelegung vom Überlaufrohr anfertigen!
Mordfall Charlotte Böhringer
16.11.2023 um 15:22Fagott schrieb:Der "Beweis" für die Wannenbenutzung durch den Angeklagten erfolgt über Analyse der Oberflächenbelegung von der Wanne. Da bleiben körperspezifische Bestandteile zurück, wenn das Wasser abgelassen wird.Das soll beweisen, zu welcher Zeit er darin lag? Müsste es ja wenn es ein Alibi sein soll. Sorry, das überzeugt mich nicht.
Auch wenn die Wanne nach dem Bad ordentlich gereinigt wurde und die Freundin nochmals zusätzlich nachgeputzt hat, ist nicht alles verloren.
Mordfall Charlotte Böhringer
16.11.2023 um 15:25Frau.N.Zimmer schrieb:Das soll beweisen, zu welcher Zeit er darin lag? Sorry, das überzeugt mich nicht.Mich auch nicht. Gibt es da eine Quelle?
Wenn mein Schatzi die Wanne mit Ata schrubbt, kann der Forensiker einpacken. Dabei behaupte ich, dass auch ohne Reinigung oder Spülung kein Beweisansatz dadurch gewonnen wäre. Er kann ja auch deb Hustensaft in die Wanne gekippt und mit Wasser aufgeschäumt haben, um sich ein Alibi zu verschaffen. Ein Alibi, das keins ist.