Mordfall Charlotte Böhringer

@Interested

Neeeee, Massen sicher nicht - obwohl die Frage, wie man sich denn da so den Publikumsverkehr vorstellen hat, eine gute ist.

Der große Hinkefuss ist für mich, dass sich jemand zweimal diesem Stress aussetzt.

Interested schrieb:Da B. um 17h am Tattag seine Wohnung verließ, kann er auch oben auf dem Parkdeck gewartet haben.

Nach dieser Annahme hätte er zwei Stunden(!) gewartet? Und er wusste dann ja immer noch nicht, ob Ch. B. alleine war. Denn nur weil die eine Freundin gerade geht, heißt dies ja nicht, dass es nicht noch weitere Besucher gibt.

Interested schrieb:Und den Anwalt wollte sie eh am Stammtisch treffen...das Treffen mit dem anderen wurde abgesagt.

Das konnte B. T. aber beides nicht wissen .... er konnte keinesfalls sicher davon ausgehen, dass Ch. B. alleine war.

Wärst Du noch so lieb darauf einzugehen:

Zweitens:
Das Gericht nimmt an, dass Ch. B. entgegen ihrer sonstigen Gewohnheiten früher zum Stammtisch aufgebrochen ist, da sie angeblich ihre Verabredung mit dem zweiten Rechtsanwalt einhalten wollte. Diese Annahme ist für das Gericht unabdingbar, da der angenommene Tatablauf ansonsten zeitlich nicht mehr funktioniert. B. T. hat ja ab 19.34 Uhr ein Alibi.

Interested schrieb:Da die Alarmanlage scharf gestellt war, kann es wohl auch nur jemand mit Code gewußt haben - meinst Du also sicher, der Anwalt oder welcher ominöse Täter auch immer, hat von C.B. den Code bekommen?

Mich interessiert erst einmal, ob die Alarmanlage anspringen würde, wenn die Tür von innen geöffnet wird?

@meermin

Ich habe eine Stelle dazu auf S. 131.

@Interested weiß Du zufällig auf welchen Seiten die verquasten Aussagen von B. T. dazu zu finden sind?

@aberdeen
Aber da steht nur was möglich gewesen wäre. Und es wird berichtet was ein anderer Zeuge sah, der der die Rampen gefegt hat. B. wurde nicht von ihm vor der Tür gesehen.

Wo kann ich die von Bence gemachten Aussagen hinsichtlich des Vorhandseins bzw. Nichtmehrvorhandenseins der Zeitungen nachlesen?

Handelte es sich bei dem Fahrzeug von Frau Böhringer um einen Mercedes?

@meermin

Na ja, da steht schon, dass die Putzfrau das Fehlen der Zeitungen bemerkt hat. Ich such gerade die Aussagen von B. T. dazu ...

Genau, es wird beschrieben was andere Mitarbeiter beobachteten und es wird erklärt wieso es ein Zeitfenster von ca. 10 Minuten gab in dem die Zeitschriften verschwunden sein müssen.

Aber mich würde interessieren wann B. seine Beobachtungen hinsichtlich der an der Tür angebrachten Zeitschriften machte und in welchem Kontext dies geschah.

Und es geht mir nicht darum zu erfahren was Staatsanwalt und Richter für möglich halten und annehmen also spekulieren. Das geht ohnehin aus dem Urteil hervor.

@all

die Strafanzeige gegen den BGH ist online gestellt:

http://www.probence.de/die-verfahren/urteil/strafanzeige-gegen-bgh/ (Archiv-Version vom 07.08.2013)

@all

Aha, B. T. hatte zum Tatzeitpunkt 16.000 € auf einem Konto ... interessant.

aberdeen schrieb:die verquasten Aussagen von B. T. dazu zu finden sind?

Falls noch nicht gefunden: S. 23 ff.

@d.b.cooper

Danke! War noch nicht zum Suchen gekommen, weil ich gerade die Strafanzeige lese ...

Ich verstehe die Situation während seiner 2 Aussage bei der Polizei einfach nicht!
Zum Einen die Sache mit den Anwälten.
Die könnte ich mir noch so erklären, dass er sich nicht dem fremden Anwalt offenbaren wollte.
Wäre sein Anwalt-Freund gekommen, dann hätte das eventuell anders ausgesehen.
Oder auch, dass er sich sagte: wer sich verteidigt klagt sich an. Und hat deshalb keinen weiteren Staub aufwirbeln wollen.

Aber die Situation, ob er denn jetzt als Beschuldigter vernommen wird, hätte er doch ganz gezielt klären können.

Interested schrieb:Da die Alarmanlage scharf gestellt war, kann es wohl auch nur jemand mit Code gewußt haben - meinst Du also sicher, der Anwalt oder welcher ominöse Täter auch immer, hat von C.B. den Code bekommen?

Die Alarmanlage war doch aus am nächsten morgen, wurde dann von MT wieder aktiviert

Ah, okay. Jetzt klärt sich auch die Sache mit der Alarmanlage. Die war ausgeschaltet und wurde erst von M. T. wieder aktiviert (S. 23). Damit wird aber der vom Gericht angenommene Hergang erneut erschüttert; hätte der Täter gewartet, bis Ch. B. die Tür öffnet, hätte die Alarmanlage doch aktiviert sein müssen?????

@d.b.cooper

Ich verstehe es schon deshalb nicht so richtig, weil doch die Empfehlung immer ist, bei der Polizei grundsätzlich keine Angaben zu machen. Das hätte er doch als ehemaliger Jurastudent wissen können?

Den weiteren Verlauf erkläre ich mir mit der besonderen sozialen Situation. Dabei gehe ich davon aus, dass die Vernehmungssituation zwar nicht unbedingt so abgelaufen sein wird, wie im Nachhinein von B. T. geschildert, aber ich denke schon, dass die Beamten zunehmend Druck aufgebaut haben. Bei einer Zuspitzung hätte B. T. es entweder darauf ankommen lassen müssen, ob die Beamten ihn wirklich an einem Verlassen des Vernehmungszimmers gehindert hätten. Damit wäre dann klar gewesen, dass er sich als vorläufig festgenommen hätte betrachten müssen. So etwas erfordert aber m. E. viel Mut. Alternativ hätte er auch einfach gar nichts mehr sagen können, was die Ermittlungsbeamten auch gezwungen hätte, irgendwann Farbe zu bekennen. Aber auch das ist leichter gesagt als getan ... Ich gehe davon aus, dass wir uns im allgemeinen viel wohler fühlen, wenn wir Konflikte und direkte Konfrontationen vermeiden können; zumal mit sogenannten Autoritätspersonen.

Warum er den Anwalt weggeschickt hat? Wenn er wirklich unschuldig ist, ist das ja sehr naheliegend. Der Gedanke verdächtigt zu werden, ist dann absolut fern liegend. Wofür brauche ich dann einen Anwalt?
Möglicherweise hat er auch gedacht, mit denen werd ich schon fertig, was dann ein Hinweis in Richtung "Tendenz zur Selbstüberschätzung" sein könnte.

Was ich aber auch überhaupt nicht verstehe, ist, warum der Anwalt überhaupt wieder gegangen ist? Dass ein naher, erbberechtigter Verwandter tatverdächtig werden könnte, ist doch absolut naheliegend?

aberdeen schrieb: weil doch die Empfehlung immer ist, bei der Polizei grundsätzlich keine Angaben zu machen.

Ich weiß nicht wie es bei einer polizeilichen Aussage ist, aber als Zeuge muss man doch Aussagen, oder?

aberdeen schrieb:ob die Beamten ihn wirklich an einem Verlassen des Vernehmungszimmers gehindert hätten.

Jo, das meinte ich.
Das mit dem Mut: Wenn ich aber merke wie mir der Boden unter Füßen weggezogen wird (wenn ich schuldig bin) ...

Die Anwälte scheinen entweder richtige Pfeifen zu sein, oder es war eindeutig BT der ganz klar die Richtung vorgegeben hat.

Habe jetzt auch mal angefangen die Anzeige gegen den BGH zu lesen.
liest GsD flüssiger als der Revisionsantrag - hat aber einen recht ähnlichen Inhalt (so weit von mir gelesen).

@d.b.cooper

Vor der Polizei muss man gar nichts sagen - auch nicht als Zeuge. Wenn man als Zeuge aber etwas sagt, muss es die Wahrheit sein - soweit ich weiß. Beim Staatsanwaltschaft und vor dem Gericht muss man, glaub ich, als Zeuge aussagen.

d.b.cooper schrieb:Jo, das meinte ich.
Das mit dem Mut: Wenn ich aber merke wie mir der Boden unter Füßen weggezogen wird (wenn ich schuldig bin) ...

Ja, schon. Aber ich weiß z. B. nicht wie selbstsicher und durchsetzungsstark B. T. normalerweise so ist ... Ich tendiere dazu, ihn als Konfliktvermeider einzuschätzen ...
Nach der Belehrung als Beschuldigter hat er ja dann keine Aussage mehr gemacht. Wenn ich das richtig verstanden habe, erst wieder vor der Vernehmungsrichterin mit Rechtsanwalt.

d.b.cooper schrieb:Die Anwälte scheinen entweder richtige Pfeifen zu sein, oder es war eindeutig BT der ganz klar die Richtung vorgegeben hat.

Irgendwie hatte Wittig ja auch erst noch zu tun, und es hörte sich so an, als sei der da nur sehr widerwillig und auf Drängen von N. L. hingefahren ... da kam es möglicherweise ganz gelegen, dass B. T. meinte, er brauche keinen Anwalt.

d.b.cooper schrieb:Habe jetzt auch mal angefangen die Anzeige gegen den BGH zu lesen.
liest GsD flüssiger als der Revisionsantrag - hat aber einen recht ähnlichen Inhalt (so weit von mir gelesen).

Yep! Bis auf den Hinweis auf das Konto mit den 16.000 € steht nicht viel neues drinne; die Argumentationslinie ist ein wenig anders als im Revisionsantrag, da mehr auf die Aufdeckung von inneren Widersprüchen im Urteil selbst eingegangen wird.

@Interested

Mit dem Hinweis zur Ausbildungslüge und dem Referandariat hattest Du recht. Da hat er zunächst mal in der Vernehmung weiter gelogen.

Ich finde dort allerdings sehr viele Erklärungs-Ansätze wieder die in einem gewissen Forum gerade gelesen habe ;).

@d.b.cooper

Warte, bist Du zu der Stelle kommst, an der er sich mit dem Zeitungsindiz auseinandersetzt ... lustig.

@d.b.cooper

d.b.cooper schrieb:Ich finde dort allerdings sehr viele Erklärungs-Ansätze wieder die in einem gewissen Forum gerade gelesen habe ;).

Ich hab mir beim Lesen auch gedacht: Die Art, wie der denkt, gefällt mir ;-))