@Gatersrecont Danke für die Koordinaten.
Warum gehen hier einige eigentlich davon aus, dass das erste Opfer in Abwesenheit des zweiten Opfers getötet wurde? Würde ein Kind tatsächlich wegrennen, wenn die eigene Mutter irgendwas mit der Schwester macht, von dem man zwar merkt, dass das nicht gut ist, aber als Kind in dem Alter und mit (bis dahin) absolutem Vertrauen in die Mutter nicht wirklich realisiert, was genau da passiert? Glaube ich nicht.
Die Vorstellung, dass eine Mutter ihr eigenes Kind in Anwesenheit des anderen Kindes ermordet ist sicherlich pervers, allerdings - wenn es Monika Weimar nach den unterstellten Motiven war, würde ich eine derartige Vorstellung nicht für völlig abwegig halten.
Ich würde sogar fast davon ausgehen, dass zuerst Melanie getötet wurde. Auf dem Beifahrersitz. Möglicherweise unter der Vorstellung, dies werde eher leise und still von sich gehen. Ersticken mit weicher Bedeckung wird zumeist als eher ruhige, quasi "sanfte" Tötungsart" vorgestellt. Das dürfte der Erfahrungshorizont der Monika Weimar zu diesem Zeitpunkt gewesen sein.
Möglicherweise hat Karola dabei direkt dahinter gesessen. Und vielleicht hat genau der Umstand, dass die Tötung des ersten Kindes eben doch anders ablief als erwartet verbunden mit dem Umstand, dass Karola zumindest mitgekriegt haben dürfte, dass da etwas Ungutes vor sich gegangen ist und entsprechende Reaktionen zeigte dazu geführt, dass die Tötungsart geändert wurde.
Also eher pragmatische, statt emotionale Gründe.
Gatersrecont schrieb:Das ist es ja was diesen Kriminalfall so besonders macht. Juristisch lange
abgeschlossen, aber vom Tathergang ist im Grunde fast nichts bewiesen.
Das stimmt. Ich tue mich bei kaum einem Kriminalfall derart schwer eine halbwegs logische Ablaufhypothese zu erstellen.