Der Mordfall Weimar
10.03.2015 um 23:16
Hallo,
Einige Überlegungen von mir:
Um es mal vorweg zu sagen, ich halte MW für schuldig. Die Nachtversion lässt sich nicht halten. Viele Indizien sprechen stark gegen sie. Sie sind in diesem Thread so gut wie alle genannt worden.
Ihre seltsamen Reaktionen als sie in der Nacht die Kinder tot aufgefunden haben will, und die noch seltsameren danach, als sie den Mörder ihrer Kinder deckte, eine Entführung vortäuschte die Polizei detailreich belog und täuschte. Das stärkste und unerschütterlichste ist dabei wohl, das Karola und Melanie am Vormittag noch von mehreren Zeugen gesehen wurden, diese von Zeugen bereits schon kurz nach der Vermisstenmeldung auch mit Sicherheit angaben, also zu so einem frühen Zeitpunkt, so dass ihnen weder Wichtigtuerei oder Parteilichkeit unterstellt werden kann und damit höchst glaubhaft sind. Dies ist ein ganz handfestes Indiz, eine ganz einfache Logik: wenn die Mädchen am Morgen noch lebend gesehen wurden, können sie in der Nacht nicht getötet worden sein! Das ist quasi so wie ein wasserdichtes Alibi für die noch lebenden Mädchen.
Dies allein führt alle Varianten der Nachtversion adabsurdum.
Spricht für die Tagversion. Aber auch diese hat Schwachstellen. Eine hat es sogar knallhart in sich.
Nämlich die Tatsache dass MW einen 26 kg Körper 3m weit geworfen haben soll! Leute, das ist unmöglich!! Wenn man mal bedenkt was sie da für einen riesen Schwung nehmen hätte müssen und dann werfen. Und falls sie es vielleicht gekonnt hätte (was sie nicht konnte) aber falls, wieso hätte sie dies den so tun sollen? In dieser sehr heiklen Situation, ausgerechnet die wohl denkbar anstrengendste und am wenig erfolgversprechendste Kraftakrobatik vollbringen, um eine Leiche hinter einen Busch zu befördern??
Spätestens an dieser Stelle, hätten die Ermittlungen die gesamten Tatverlauf neu überdenken müssen und auch in andere Richtungen als nur auf MW als Täterin überdenken müssen.
Der Verdacht, das MW nicht allein die Tat begannen haben kann, drängt sie hier geradezu auf. Oder ist sogar völlig unumgänglich.
Ich möchte euch hier mal eine Tatversion vorstellen, die ich mir überlegt.
Es wäre sehr schön, wenn ihr mir eure Meinung und Gedanken dazu mitteilt. Oder Fehler die ihr darin entdeckt. Vielleicht bricht sie ja auch an irgendeiner Stelle zusammen, wie ein Kartenhaus.
Wer könnte ein möglicher Tatbeteiligter?
Wenn MW gemeinschaftlich die Tat mit jemanden begannen hat, dann kommen dafür wohl nur ihr Geliebter Pratt oder ihr Mann RW in Frage. Kein anderer hätte ein Motiv sich an den Mord der Kinder zu beteiligen. Wo Pratt sich an diesem Vormittag befand ist mir, bei all dem suchen und durchlesen in diesem Fall einfach nicht gelungen herauszufinden. Da er aber anscheinend für die Ermittler nie irgendwie in den Blickfeld eines Verdachtes rückte, nehme ich an (ich weiß es aber nicht wirklich) dass er zum Tatzeitpunkt ein sicheres Alibi hatte. Vielleicht war er in der Kaserne, was vielleicht dutzende andere bezeugen können. Vielleicht....
Aber ich favorisiere sowie so eher RW als Tatbeteiligten.
Welches Motiv könnte RW gehabt haben?
Dazu muss ich etwas ausholen
Die Ehe von MW und RW war zerrüttet, sie lebten nur noch nebeneinander her. Er ging seines Weges mit Kegeln und Tennis und Kneipe, sie hatte einen Lover den er duldend hinnahm.
Für die Kinder interessierten sie sich beide nicht besonders. Sie gab sie regelmäßig bei der Oma ab, er
schien eine der beiden, Melanie, überhaupt nicht zu mögen.
Die Ehe war für beide ein unbefriedigender Zustand den sie allerdings beide nicht beenden konnten in dem sie sich trennten und scheiden ließen.
In der Beziehung zu Pratt, hatte Pratt sogar mehrfach versucht MW zu Scheidung zu drängen, MW hat aber jedesmal gezögert sich rausgewunden Pratt hingehalten, und jedesmal versprochen die Scheidung voranzutreiben, es aber dann doch nicht getan.
Warum hat sie aber die Scheidung nicht vorangetrieben, wo sie doch Pratt wollte und er sie auch wollte? Wo sie doch dagegen einen Mann hatte den sie nicht ausstehen konnte?
Angst vor ihrem Mann wäre ein möglicher Grund dafür. Den ich aber persönlich nicht glaube. Dagegen spricht dass sie sich einen Liebhaber halten konnte, mit dem Wissen ihres Mannes, und das ganz ohne Angst.
Ich denke dass das Zögern bzgl. der Scheidung, schlicht Gründe betrifft wie sie so viele haben, die sich mit den Konsequenzen einer Scheidung auseinandersetzten müssen. Wie geht es dann weiter mit mir? Wie finanziere ich mich, wie soll ich mich und zwei Kinder durchbringen? Man darf nicht vergessen, das die Ehe zwar am Boden war, aber RW der Hauptverdiener und somit die Familie wohl hauptsächlich versorgt hat finanziell. Sie hatte zwar Pratt, aber konnte sie wirklich auf ihn so bauen, für die Zukunft
RW dürfte wohl ähnliche Gründe gehabt haben, an einer unbefriedigenden Ehe festzuhalten.
Scheidung die Kosten die das mit sich bringt Die Unteraltzahlungen für sie und für die Kinder, Auszug aus der Wohnung. Eine Scheidung hätte ihn möglicher weise nicht nur emotional sondern auch finanziell ruiniert. Der Satz „Solange sie mich versorgt und mir die Kinder nicht wegnimmt“ bekommt so vielleicht eine ganz anderen Bedeutung.
In der Nacht zum 4. August jedenfalls stellte Pratt ihr ein Ultimatum entweder sie lässt sich Scheiden oder er würde seinen Aufenthalt in Deutschland nicht verlängern.
Irgendwann einmal, vielleicht sogar in dieser Nacht vom 4.8. kamen sie beide zu der Überzeugung das sie doch ohne die Kinder besser dran wären. Ich kann mir kaum vorstellen, das RW (zitat:"solange mich meine Frau versorgt") nicht so begeistert gewesen wäre, von der Aussicht, sich ab jetzt selbst versorgen zu müssen, sondern auch noch seine beiden Kindern. Der Gedanke hätte sicher diesen phlegmatischen RW überfordert. Die Kinder könnten tatsächlich ein Streitpunkt zwischen RW und MW gewesen sein. Aber vielleicht eher in dem Sinne, dass sie keiner von beiden wollte!
Die Überlegung, dass RW und MW gemeinsam die Morde begangen haben, wurde wohl nicht wirklich in Erwägung gezogen, vor allem da die beiden sich ja nicht ausstehen konnten. Aber man muss sich nicht mögen, um gemeinsam einen Mord zu begehen, man braucht nur ein gemeinsames Interesse daran. Einen gemeinsamen Vorteil.
RW hat kein Alibi für den Vormittag am 4.8.!
Er hätte also am Vormittag genauso gemeinsam mit MW im Auto unterwegs sein können.
Das Zeitfenster für die Tat wäre dann auch nicht so eng an dem Vormittag.
Die unterschiedlichen Tötungs- und Ablageweisen der Kinder würden sich mit zwei verschieden Tätern gut erklären lassen. Ebenso die Frage, wie ein Täter zwei Kinder gleichzeitig in Schach halten kann. Und natürlich der Wurf über 3m hinter das Gebüsch.
In diesem Zusammenhang ist es natürlich sehr Schade, dass man nur drei Kleidungsstücke von RW auf Fasern untersucht hat.
Beide haben dann versucht die Tat als Entführung darzustellen und als eine Tötung durch einen großen Unbekannten.
Als die Polizei aber die Eltern immer mehr als Verdächtige anvisierte, hat MW die Nerven verloren, und sich überlegt wie sie ihrem Mann alleine die Tat anhängen kann.
Der von ihr verfasste Brief, war eigentlich keine schlechte Idee, hätte es nicht nur ihren Mann belastet, sondern sie vor allem als völlig unschuldig und nicht tatbeteiligt erscheinen lassen, da sie ja laut Brief die nächste wäre.
Ab diesen Zeitpunkt haben die beiden natürlich nicht mehr gemeinsame Sache gemacht.
Was meint ihr dazu?. Ich bin für Überlegungen und Korrekturen von Denkfehlern dankbar!