miwu schrieb:...um bessere Chancen auf das Sorgerecht zu haben
Auch MW ging es um das Sorgerecht, bzw sie hatte da keine Ahnung drüber und wollte die Einschulung der Melanie abwarten.
miwu schrieb:Monika Weimar war wohl noch nicht so weit einen endgültigen Schlussstrich zu ziehen, aber emotional mehr oder wenig unabhängig von ihm.
Jepp, sie liebte einen anderen, die Ehe war durch, sie vertröste KP mit ihrer Scheidung, wollte Melanies Einschulung abwarten, und äußerte in den Vernehmungen auch, dass sie ja nicht wusste, wie das mit dem Sorgerecht wäre. Dennoch plante sie mit Pratt eine Zukunft: Wohnung in Bad Hersfeld und Nachwuchs.
Finanziell war sie bei RW wohl auch besser aufgehoben:
Von RW der ca.2000,-- DM/Monat verdiente, bekam sie 700.—DM Haushaltsgeld
MW verdiente zwischen 870,-- und 980,-- DM pro Monat
Die Fixkosten der Weimars betrugen ca. 550 im Monat
Pratt war Gefreiter bei der US-Army und von seinem Sold 1100 Dollar gingen damals 267 Dollar Unterhalt ab (Alimente steigen ja mit dem Kindesalter), blieben 833 Dollar.
M.W. hielt Pratt, der sicher auch kein Heiliger war über Wochen hin, er setzte sie mit seinen ständigen Fragen wie es um die Scheidung steht unter Druck, sie vertröstete ihn mit einer Antwort (Sorgerecht, Einschulung) und musste ihn Woche um Woche vertrösten.
Er hätte, um länger in Deutschland bleiben zu können einen Antrag stellen müssen, da er Ende 1986 zurück in die Staaten musste. MW hatte er angelogen und gesagt er hätte dies getan, laut MW hat er ihr das Ende Juni 1986 gesagt. Plan war in Bad Hersfeld gemeinsam eine Wohnung zu beziehen. (Auskunft der US-Army vom 20.08.1986: Pratt hat zu keinem Zeitpunkt einen Antrag auf Verlängerung gestellt)
Am 02.08.1986 dem Samstag vor den Morden ging MW ins MP, als sie dort ankam, stand KP mit einer jungen Blondine ca. 23 Jahre alt draußen vor dem Eingang. MW ging an den beiden vorbei in den Club und dort kam es später zum Streit mit Pratt wegen dieser anderen Frau. Um 22.30 ging er nach draußen und nach einer gewissen Zeit wurde MW misstrauisch und ging nachschauen, sah ihn wieder mit der Blondine und es sah für sie aus als würde die sich küssen
(Sie küssten sich bzw. hatte ich den Eindruck sie würden sich abknutschen) Pratt sah Monika W. die enttäuscht zurück in den Club ging und folgte ihr, drinnen gab es erneut eine Auseinandersetzung. Im Verlauf des Abends vertrugen sich beide jedoch wieder, allerdings stellte Pratt ein Ultimatum, denn er sagte zu ihr sinngemäß: „wenn du dich nächste Woche nicht scheiden lässt siehst du mich nie wieder“ (Vernehmung M. W. 28.08.86)
Ihre Schwester Brigitte berichtet über diesen Abend folgendes:
Monika kam von draußen wieder in den Club und erzählte ihr, daß KP draußen mit einer anderen rummachen würde. Kurz darauf kam KP, nahm seine Silberkette- ein Geschenk von Monika- ab und legte diese wortlos auf den Tisch.
Zwei Tage vor der Tat erlebt die Monika quasi die „Hölle“.
1.) Sie sieht den Mann, den sie liebt mit einer anderen, jüngeren, unverheirateten und kinderlosen Frau vermeintlich rummachen, durch die falsche Interpretation ihrer Sichtung wurde ihr klar, das KP schnell eine andere „ungebundene“ Frau finden kann, die evtl. auch mit ihm in die Staaten gehen würde.
2.) Das Ultimatum am Wochenende vor der Tat „wenn du dich nächste Woche nicht scheiden lässt siehst du mich nie wieder“ damit triggert er ihre beide Schwachstellen:
#2.1.) siehe 1: die Angst ihn wirklich zu verlieren die sie an jenem Abend erlebte, als er ihr sogar die Kette zurückgab
#2.2.) bis zur Enschalung waren es noch ?vier? Wochen, zudem geht eine Scheidung nicht mal einfach so „nächste Woche“, außerdem war das Thema Sorgerecht für sie ja auch von Relevanz. Vielleicht wusste sie auch, daß ihr Mann sich im Juni oder Juli 1986 wegen des Sorgerechts an ein Eheinstut wandte