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Der Mordfall Weimar

5.114 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Doppelmord, Kindermord ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Mordfall Weimar

Der Mordfall Weimar

24.03.2021 um 15:28
Zitat von miwumiwu schrieb:Ich habe nicht gesagt, dass es für diesen Satz einen Beleg gibt, sondern, dass es mir plausibel erscheint, dass Reinhard Weimar das gesagt haben könnte.
Der kann alles mögliche gesagt haben im Verlaufe seines Lebens. Der wird im Zweifel auch mal "Guten Morgen" gesagt haben, zumindest halte ich das für plausibler als alles andere.

Ich finde es schwierig, vermeintlich unvoreingenommen an die Sache herangehen zu wollen und sich dann dafür die Narrative von Monika Weimar zu eigen zu machen und als Grundlage zu nehmen. Das kann man machen, das ist dann aber nicht unvoreingenommen. Man kommt nur auf diesen Satz, wenn man Monika glaubt. Ansonsten gibt es keinerlei Anlass, zu vermuten, er habe diese Motivation gehabt oder diesen Satz gesagt.

Nochmal: Sie hat nachweislich immer wieder gelogen und wie @Photographer73 bereits ausführte, ihre Aussagen immer wieder neu an die Ermittlungsergebnisse angepasst. Reinhard war immer konstant und in sich logisch. Das heißt erstmal gar nichts, aber das sind die Fakten, an die man sich halten sollte.


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Der Mordfall Weimar

24.03.2021 um 17:23
Zitat von miwumiwu schrieb:Ich habe nicht gesagt, dass es für diesen Satz einen Beleg gibt, sondern, dass es mir plausibel erscheint, dass Reinhard Weimar das gesagt haben könnte.
Was hätte er denn sonst sagen sollen? MW musste ihrem Mann ja irgendwas in den Mund legen, um die Nachtversion mit ihm als Täter glaubwürdig darzustellen. Da würde mir auch nur sowas zu seiner angeblichen Motivation einfallen.
Zitat von BoobSinclarBoobSinclar schrieb:Sie hat nachweislich immer wieder gelogen und wie @Photographer73 bereits ausführte, ihre Aussagen immer wieder neu an die Ermittlungsergebnisse angepasst.
Genauso ist es, sie war die beste oder schlechteste Zeugin gegen sich selbst.


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Der Mordfall Weimar

24.03.2021 um 19:15
@margaretha
@BoobSinclar

Reinhard Weimar wollte nach allem, was ich über den Fall gelesen habe, die Ehe um jeden Preis aufrecht erhalten, zumindest eine Ersatzehefrau finden, um bessere Chancen auf das Sorgerecht zu haben. Die diesbezüglichen Versuche waren nicht erfolgreich. Monika Weimar war wohl noch nicht so weit einen endgültigen Schlussstrich zu ziehen, aber emotional mehr oder wenig unabhängig von ihm. So schätze ich das jedenfalls ein. Völlig ausschließen möchte ich es nicht, dass sie mit Kevin Pratt in die U.S.A. wollte und kurzerhand beschloss, die Kinder los zu werden, um diesbezüglich frei zu sein. Es scheint mir aber nicht so plausibel.

Er wäre nicht der erste, der tötet, wenn die Frau droht, ihm zu entgleiten. Das ist es, was mir glaubhaft macht, dass er es getan haben könnte, weil er seine Fälle davon schwimmen sah. Die Überschrift des Artikel "Ich wusste ja nicht, wo ich hin sollte" bringt das ganz gut zum Ausdruck https://www.spiegel.de/politik/ich-wusste-ja-nicht-wo-ich-hin-sollte-a-b57e3469-0002-0001-0000-000013521250

Nur weil Monika Weimar gelogen hat, ist sie noch lange nicht die Täterin. Wenn das mit den Medikamenten stimmt, wäre das ohne Zweifel ein übles, nicht zu entschuldigendes Vorgehen. Daraus folgt aber nicht automatisch, dass sie die Kinder umbringen wollte. Reinhard Weimar hat seine Frau soviel ich weiß hin und wieder geschlagen. Das steht sogar in dem Spiegelartikel, zu dem ich den Link eingestellt habe. Darin heißt es "Er hat seine Frau einmal oder mehrmals eine »Ami-Hure« genannt er ist auch tätlich geworden, doch nach seiner Meinung nicht mehr, als das in jeder Ehe vorkommt." Ich wüsste zumindest nicht, was mit tätlich anderes gemeint gewesen sein soll.
Folgt daraus automatisch, dass er die Kinder umgebracht hat?

@BoobSinclar

Die Exprostituierte, mit der Reinhard Weimar Kontakt hatte, war ja wohl nicht so auf Öffentlichkeit aus. Welches Motiv hätte sie nach neun Jahren haben sollen, sich bei Frau Weimars Anwalt zu melden? Ich stelle mir eher vor, dass es Überwindung kostet, das zu tun, weil man natürlich nach so langer Zeit mit der Frage rechnen muss, warum man nicht eher etwas gesagt hat. Ist es aber wirklich so außergewöhnlich, dass Menschen sich nicht bei der Polizei melden und sei es auch einfach, weil sie sich Unannehmlichkeiten ersparen möchten?


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Der Mordfall Weimar

24.03.2021 um 19:40
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:schrieb sogar anonyme Briefe, die ihr dann ja später um die Ohren flogen
Gerade der letzte den sie sich selbst schrieb spricht Bände:
Brief mit Maschine in Großbuchstaben geschrieben, in Kassel abgeschickt, Stempeldatum aber nicht mehr erkennbar (i-wann vor dem 08.09.1886)
LIEBE MONIKA
ES TUT MIR SEHR LEID IN WELCHER SITUATION DU GERADEN BIST: ICH KANN NICHT VOR GERICHT AUSSAGEN. WIE SOLL ICH DANN MIT MEINER FAMILIE WEITERLEBEN (ZWEI JUNGEN EIN MÄDCHEN) REINHARD HAT MIR VOR MEHREREN JAHREN AUS DER PATSCHE GEHOLFEN NUN SCHULDE ICH IHM AUCH EIN GEFALLEN: REINHARD RIEF MICH IN DER NACHT 4. AUGUST UM 2.45 AN UND ERZÄHLTE MIR WAS GESCHEHEN IST: WEIL ER NICHT MEHR WEITER WURTE WAS ER MACHEN SOLL (ER HAT ZIEMLICH GETRUNKEN) DA DEINE SCHWESTER IN EURER WOHNUNG WAR: ICH HABE NUR BEIM ANZIEHEN + KÄMMEN GEHOLFEN. ICH WAR IN DER WOHNUNG ALS DU HEIM KAMMST: ICH WOHNZIMMER HABE ICH MICH VERSTECKT. ICH HÖRTE DICH WEINEND INS SCHLAFZIMMER GEHEN: REINHARD SASS NOCH WIE VERSTEINERT DA: WIR BRACHTEN DIE KINDER INS AUTO UND WIR FUHREN SIE WEG: BITTE SAGE NICHTS ZU DER POLIZEI ICH WEIB NICHT WIE REINHARD REAGIERT: ICH WEIB DAS DU UNSCHULDIG BIST. BITTE SAGE NIEMANDEN ETWAS VON DEM BRIEF. EIN GUTER BEKANNTER
Quelle: Mordakte Weimar/Petra Czichos
Anhand der Handschrift konnte man MW als die Verfasserin der vorher verfassten anonymen Briefe überführen, nun lag der Verdacht ja nahe, daß sie -dieses Mal „klüger“- eine Schreibmaschine zu Hilfe nahm, also wurde in ihrem Umfeld gesucht. Das Ergebnis war, daß der Brief mit hoher Wahrscheinlichkeit mit der Schreibmaschine ihrer Schwester Brigitte, die diese seit etwa 3 Jahren nicht mehr benutzt hatte getippt wurde.

…„es tut mir sehr leid in welche Situation du geraten bist“… Monika W. schreibt als auch bei einer Schriftprobe für die Polizei „geraden“.
(Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, daß dieser Fauxpas auch RW passierte, nur wird der kaum seiner Frau diesen Brief so schreiben)

Interessant ist hier die timeline:
Der Brief taucht in einer Aktennotiz der Ermittler am 08.09.1986 auf, alsbald nachdem sie am 29.08.1986 die Nachtversion erzählte, noch in der Vernehmung wurde sie gefragt, ob ihr Mann denn überhaut die Kinder anziehen und frisieren könne (sie ging davon aus, obwohl er immer sagte er könne das nicht)
SpoilerFrage: „Ist denn der Reinhard in der Lage gewesen die Kinder zu kämmen und die Haarspangen anzubringen?" Antwort: „Ich glaube schon. Ich gehe davon aus, dass er das kann. Er hat zwar immer gesagt, er könne das nicht. Aber er hatte nach Aussagen meiner Mutter die Kinder einmal gekämmt, als ich von der Nachtschicht zurückgekommen war.
am gleichen Tag wurde auch ihre Schwester Brigitte befragt, die das nahezu ausschloss
Spoiler Frage: „Wäre der Reinhard in der Lage die Kinder ordentlich anzuziehen und ihnen die Haare zu kämmen und Zöpfe zu binden?" Antwort: „Das kann ich mir überhaupt nicht vorstellen. Der hat das doch nie gemacht.
Dabei kann da messerscharf kombiniert haben, daß man (unter anderem) aufgrund der sauberen Bekleidung und den gekämmten Haaren die Nachtversion anzweifelt und hat mittels anonymen Briefs eine(n) Helfer/in in die Wohnung versucht zu holen, der/die um 02.45 informiert wurde, weil MW’s Schwester in der Wohnung war.


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24.03.2021 um 21:49
Zitat von miwumiwu schrieb:...um bessere Chancen auf das Sorgerecht zu haben
Auch MW ging es um das Sorgerecht, bzw sie hatte da keine Ahnung drüber und wollte die Einschulung der Melanie abwarten.
Zitat von miwumiwu schrieb:Monika Weimar war wohl noch nicht so weit einen endgültigen Schlussstrich zu ziehen, aber emotional mehr oder wenig unabhängig von ihm.
Jepp, sie liebte einen anderen, die Ehe war durch, sie vertröste KP mit ihrer Scheidung, wollte Melanies Einschulung abwarten, und äußerte in den Vernehmungen auch, dass sie ja nicht wusste, wie das mit dem Sorgerecht wäre. Dennoch plante sie mit Pratt eine Zukunft: Wohnung in Bad Hersfeld und Nachwuchs.

Finanziell war sie bei RW wohl auch besser aufgehoben:
Von RW der ca.2000,-- DM/Monat verdiente, bekam sie 700.—DM Haushaltsgeld
MW verdiente zwischen 870,-- und 980,-- DM pro Monat
Die Fixkosten der Weimars betrugen ca. 550 im Monat

Pratt war Gefreiter bei der US-Army und von seinem Sold 1100 Dollar gingen damals 267 Dollar Unterhalt ab (Alimente steigen ja mit dem Kindesalter), blieben 833 Dollar.


M.W. hielt Pratt, der sicher auch kein Heiliger war über Wochen hin, er setzte sie mit seinen ständigen Fragen wie es um die Scheidung steht unter Druck, sie vertröstete ihn mit einer Antwort (Sorgerecht, Einschulung) und musste ihn Woche um Woche vertrösten.
Er hätte, um länger in Deutschland bleiben zu können einen Antrag stellen müssen, da er Ende 1986 zurück in die Staaten musste. MW hatte er angelogen und gesagt er hätte dies getan, laut MW hat er ihr das Ende Juni 1986 gesagt. Plan war in Bad Hersfeld gemeinsam eine Wohnung zu beziehen. (Auskunft der US-Army vom 20.08.1986: Pratt hat zu keinem Zeitpunkt einen Antrag auf Verlängerung gestellt)

Am 02.08.1986 dem Samstag vor den Morden ging MW ins MP, als sie dort ankam, stand KP mit einer jungen Blondine ca. 23 Jahre alt draußen vor dem Eingang. MW ging an den beiden vorbei in den Club und dort kam es später zum Streit mit Pratt wegen dieser anderen Frau. Um 22.30 ging er nach draußen und nach einer gewissen Zeit wurde MW misstrauisch und ging nachschauen, sah ihn wieder mit der Blondine und es sah für sie aus als würde die sich küssen (Sie küssten sich bzw. hatte ich den Eindruck sie würden sich abknutschen) Pratt sah Monika W. die enttäuscht zurück in den Club ging und folgte ihr, drinnen gab es erneut eine Auseinandersetzung. Im Verlauf des Abends vertrugen sich beide jedoch wieder, allerdings stellte Pratt ein Ultimatum, denn er sagte zu ihr sinngemäß: „wenn du dich nächste Woche nicht scheiden lässt siehst du mich nie wieder“ (Vernehmung M. W. 28.08.86)

Ihre Schwester Brigitte berichtet über diesen Abend folgendes:
Monika kam von draußen wieder in den Club und erzählte ihr, daß KP draußen mit einer anderen rummachen würde. Kurz darauf kam KP, nahm seine Silberkette- ein Geschenk von Monika- ab und legte diese wortlos auf den Tisch.

Zwei Tage vor der Tat erlebt die Monika quasi die „Hölle“.
1.) Sie sieht den Mann, den sie liebt mit einer anderen, jüngeren, unverheirateten und kinderlosen Frau vermeintlich rummachen, durch die falsche Interpretation ihrer Sichtung wurde ihr klar, das KP schnell eine andere „ungebundene“ Frau finden kann, die evtl. auch mit ihm in die Staaten gehen würde.

2.) Das Ultimatum am Wochenende vor der Tat „wenn du dich nächste Woche nicht scheiden lässt siehst du mich nie wieder“ damit triggert er ihre beide Schwachstellen:
#2.1.) siehe 1: die Angst ihn wirklich zu verlieren die sie an jenem Abend erlebte, als er ihr sogar die Kette zurückgab
#2.2.) bis zur Enschalung waren es noch ?vier? Wochen, zudem geht eine Scheidung nicht mal einfach so „nächste Woche“, außerdem war das Thema Sorgerecht für sie ja auch von Relevanz. Vielleicht wusste sie auch, daß ihr Mann sich im Juni oder Juli 1986 wegen des Sorgerechts an ein Eheinstut wandte


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Der Mordfall Weimar

24.03.2021 um 21:50
@miwu

Aus dem von Dir verlinkten Artikel
»Die vorschnelle Benennung eines Motivs' verleitet, sich mit klischeehaften Etikettierungen zufriedenzugeben und die Persönlichkeit in ihrer ganz individuellen Problematik und ihrem Gewordensein nicht erkennen und entsprechend auch nicht gerecht beurteilen zu können.«
Quelle: »Ich wußte ja nicht, wo ich hin sollte ...«

Objektiv: Gegen sie sprechen haufenweise Indizien und ihre eigenen Aussagen. Gegen ihn sprechen ausschliesslich ihre Einlassungen, die zu einem Zeitpunkt kamen, an die sie sich schon in ziemliche Widersprüche verstrickt hatte und ihren Quatsch nicht mehr logisch mit den Ermittlungsergebnissen in Einklang bringen konnte. Und ihre Anschuldigen halten einer Untersuchung auch nicht mal ansatzweise stand. Die sogenannte Nachtversion KANN nicht stimmen.
Zitat von miwumiwu schrieb:Er wäre nicht der erste, der tötet, wenn die Frau droht, ihm zu entgleiten.
Die Frau ist ihm nach eigener Aussage schon längst entglitten. Getötet hat er sie "trotzdem" nicht. Meist töten in solchen Fällen Männer übrigens ihre Frau oder in einem erweiterten Suizid die ganze Familie. Lediglich die Kinder ist dann schon was anderes.
Zitat von miwumiwu schrieb:Reinhard Weimar wollte nach allem, was ich über den Fall gelesen habe, die Ehe um jeden Preis aufrecht erhalten, zumindest eine Ersatzehefrau finden, um bessere Chancen auf das Sorgerecht zu haben.
Das ist ein Widerspruch in sich. Entweder Ehe aufrecht erhalten ODER Ersatzehefrau. Beides zusammen geht schlecht. Und wenn er das Sorgerecht haben will, weil ihm an seiner kleinen gemütlichen ländlichen Familie liegt, warum bringt er dann die Kinder um?

Und "Ami-Hure" ist nicht wirklich die feine englische Art, Reinhard dürfte ohnehin kein Feingeist gewesen sein und auch ein dann doch eher nicht zum Feminismus neigender Mann, im Vergleich dazu ist der Vorwurf, die eigenen Kinder getötet zu haben, dann doch ein anderes Kaliber.

Man muss ihn nicht besonders sympathisch finden, um ihn trotzdem nicht für den Täter zu halten.


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Der Mordfall Weimar

25.03.2021 um 00:55
Zitat von miwumiwu schrieb:Wenn das mit den Medikamenten stimmt, wäre das ohne Zweifel ein übles, nicht zu entschuldigendes Vorgehen. Daraus folgt aber nicht automatisch, dass sie die Kinder umbringen wollte.
Was meinst du mit - wenn das stimmt ? Wie gesagt, es wurde in zwei Urteilen erwähnt.

Für sich allein genommen hätte man sicherlich vieles abtun können, kleinreden können, vielleicht sogar erklären können. Aber nicht, wenn man all die Indizien und Beweise im Kontext betrachtet. Dann bleibt nur - MB hat die Kinder getötet und dann versucht, ihren Kopf aus der Schlinge zu ziehen.
Zitat von margarethamargaretha schrieb:Gerade der letzte den sie sich selbst schrieb spricht Bände:
Danke fürs nochmal einstellen. Ich muß die "Mordakte Weimar" auch nochmal lesen, ist alles schon ne Weile her, den genauen Wortlaut hatte ich gar nicht mehr im Kopf. Aber natürlich hast du recht, das spricht alles Bände, wie eben auch das komplette Nachtatverhalten.

Sie log ja sogar über die Auffindesituation.
2. September 1986: Aktennotiz zu Monika Weimar: Mit Frau Weimar wurde heute der Weg abgefahren. Bis zu dem Parkplatz, wo sie angeblich Melanie gefunden haben will. Nach einigen Metern will Monika Weimar, etwa 0,5 Meter von der Bordsteinkante entfernt aber noch auf dem Asphalt der Parkplatz-Straße stehend, damals die Leiche der Melanie gefunden haben. Das ist nicht möglich. Damals war der Brennesselstrauch noch sehr hoch. Am Tag der Besichtigung mit Frau Weimar war jedoch auch schon die Rasenfläche plus Brennesselbewuchs abgemäht.
Quelle: (Mordakte Monika Weimar - Petra Cichos, Seite 124)
Zitat von BoobSinclarBoobSinclar schrieb:Man muss ihn nicht besonders sympathisch finden, um ihn trotzdem nicht für den Täter zu halten.
So ist es. Und was ich auch immer interessant fand - MB behauptete, daß ihr Mann nachts die Kinder getötet und dann weggebracht hätte. Anstatt sofort die Polizei zu rufen oder zumindest die Wohnung sofort zu verlassen, legte sie sich einfach ins Bett. Gehen wir mal zu ihren Gunsten von einem Schock aus. Aber auch in den Tagen danach blieb sie bei ihm und verließ ihn nicht. Sie blieb in der Wohnung, in der angeblich ihre Kinder starben, sie blieb dort zusammen mit dem Mann, der sie angeblich getötet hat. Und das nicht etwa aus Angst, es gab keine Drohungen von RW ihr gegenüber oä. Sie schlief lediglich auf der Couch, wie sie in ihrem Buch selbst sagte.


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Der Mordfall Weimar

25.03.2021 um 10:21
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:Gehen wir mal zu ihren Gunsten von einem Schock aus.
Anders wäre es nicht zu erklären, daß sie sich in jener Nacht in das Ehebett gelegt hat, obwohl in jenem Haus ausschließlich ihre Familie lebte.
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:Aber auch in den Tagen danach blieb sie bei ihm und verließ ihn nicht. Sie blieb in der Wohnung, in der angeblich ihre Kinder starben, sie blieb dort zusammen mit dem Mann, der sie angeblich getötet hat. Und das nicht etwa aus Angst, es gab keine Drohungen von RW ihr gegenüber oä.
Das ist ja schon auch gruselig, der Mann der ihr (und den Kindern) gegenüber handgreiflich wurde, vorher wohl N I E eine derartige Tat auch nur angedroht hatte, hat in ihrer „Nachtversion“ die schlafenden Kinder erstickt, und sie schläft seelenruhig weiter mit ihm in einer Wohnung, so ganz ohne Angst das er sie nicht auch mal nachts zu ersticken versucht. 🤔
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:Gehen wir mal zu ihren Gunsten von einem Schock aus. Aber auch in den Tagen danach blieb sie bei ihm
So ein emotionaler Schock dauert normalerweise von Minuten bis hin zu Stunden kann durchaus aber auch mal Tage andauern, wobei sich der Zustand des Betroffen i. d. R. in den Tagen nach dem Erlebten (Auslöser eines Schocks) bessert.

Inwieweit man bei MW von einem (länger anhaltenden) Schock ausgehen kann weiß ich natürlich nicht, aber Schockpatienten zeigen u. a. folgende Symptome:
Die Belastungen eines psychischen Schocks sind individuell unterschiedlich. Normalerweise sind sie nicht gefährlich. Zu den Anzeichen eines psychischen Schocks gehören:
Wechselnde Symptome von Depression, Angst, Verzweiflung, Überaktivität.
Einengung des Bewusstseins, eingeschränkte Aufmerksamkeit, Unfähigkeit, auf Reize angemessen zu reagieren.
Ausführen mechanischer Handlungen
Rückzug in sich selbst bis hin zur Erstarrung
Hektik bis hin zur Fluchtreaktion
Desorientierung
Quelle: http://www.medizinfo.de/kopfundseele/trauma/schock.shtml


Und dann haben wir Monika W., die:


  • bereits in ihrer 1. Aussage falsche Angaben zu ihrem Alibi macht
  • In den Tagen nach der Tat zwei anonyme Briefe fertigt



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    Der Mordfall Weimar

    29.03.2021 um 20:06
    Zitat von margarethamargaretha schrieb am 24.03.2021:Auch MW ging es um das Sorgerecht, bzw sie hatte da keine Ahnung drüber und wollte die Einschulung der Melanie abwarten.
    Es ist auch heute noch so, dass Kinder eher der Mutter zugesprochen werden, aber zum damaligen Zeitpunkt war das erst Recht so. Es mag sein, dass Monika Weimar das nicht klar war.


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    Der Mordfall Weimar

    30.03.2021 um 09:00
    Zitat von BoobSinclarBoobSinclar schrieb am 24.03.2021:Das ist ein Widerspruch in sich. Entweder Ehe aufrecht erhalten ODER Ersatzehefrau. Beides zusammen geht schlecht.

    Und wenn er das Sorgerecht haben will, weil ihm an seiner kleinen gemütlichen ländlichen Familie liegt, warum bringt er dann die Kinder um?
    Es zeugt jedenfalls davon, dass er sich außerstande sah, alleine zurecht zu kommen.

    Vielleicht hat er seine Chancen, das Sorgerecht zu bekommen, ja ganz realistisch eingeschätzt, nämlich gegen Null gehend. Das ist doch für Väter heute noch schwierig, was nicht heißt, dass es keine Fälle gibt, in denen das das bessere wäre. Im Fall Weimar glaube ich eher, dass im Falle einer regulären Scheidung die Kinder der Mutter zugesprochen worden wären.


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    Der Mordfall Weimar

    30.03.2021 um 13:28
    Zitat von BoobSinclarBoobSinclar schrieb am 24.03.2021:Aus dem von Dir verlinkten Artikel
    »Die vorschnelle Benennung eines Motivs' verleitet, sich mit klischeehaften Etikettierungen zufriedenzugeben und die Persönlichkeit in ihrer ganz individuellen Problematik und ihrem Gewordensein nicht erkennen und entsprechend auch nicht gerecht beurteilen zu können.«
    Dass ein mögliches Motiv noch kein Tatnachweis ist und dass der Spiegel eher Partei für Reinhard Weimar ergriffen hat, stimmt. Ich habe die von mir genannte Stellen deshalb hervorgehoben, weil diese Aussagen Reinhard Weimars meine These stützen, dass er sehr wohl ein Motiv gehabt hätte und in diesem nicht Monika Weimar die Quelle ist. Auch wenn Herr Mauz 100%-ig von der Schuld der Mutter war, muss ich diese Meinung ja nicht teilen.

    Ich wiederhole es noch einmal. Die Frage, ob die Indizien gegen Monika Weimar ausreichend waren, ist für mich nicht damit beantwortet, dass die gegen Reinhard Weimar eventuell noch dürftiger waren, wobei ich nicht weiß, ob man das überhaupt so genau sagen kann, wenn gegen ihn nicht wirklich ermittelt wurde. Die Alternative, in dubio pro reo bzw. keinen der beiden Eltern verurteilen zu können, weil man es keinen von beiden wirklich überzeugend zuordnen kann, hat offenbar niemand erwogen. Ich kann auch nachvollziehen, dass das schwer auszuhalten, wenn ein solcher Mord unbestraft bliebe. Ich frage mich aber bis heute, ob das nicht die richtige Entscheidung gewesen wäre.


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    Der Mordfall Weimar

    31.03.2021 um 07:11
    Zitat von margarethamargaretha schrieb am 24.03.2021:"ICH KANN NICHT VOR GERICHT AUSSAGEN. WIE SOLL ICH DANN MIT MEINER FAMILIE WEITERLEBEN (ZWEI JUNGEN EIN MÄDCHEN) REINHARD HAT MIR VOR MEHREREN JAHREN AUS DER PATSCHE GEHOLFEN NUN SCHULDE ICH IHM AUCH EIN GEFALLEN:"
    Wenn es nun doch so war wie in dem anonymen Brief von Monika Weimar an sich selbst, dass jemand noch mitten in der Nacht da war, um Reinhard Weimar logistisch bei der Beseitigung der Leichen zu helfen.

    Vielleicht war es sogar sie selbst, die die Mädchen noch umgezogen und gekämmt hat, was sie nicht zugeben wollte, weil es ihr ohnehin schon unangenehm genug war, dass sie nicht gleich etwas unternommen hat. Vielleicht hatte sie Angst, Reinhard Weimar bringt sie auch um, wenn sie Alarm schlägt. Ich denke, eine solche Drohung müsste überhaupt nicht ausgesprochen werden. Alleine die Tatsache, dass jemand zu so etwas in der Lage ist, dürfte schon reichen, um Angst zu bekommen. Vielleicht sah sie sich auch als mitschuldig daran an, dass es dazu gekommen ist. Dass mit den Schuldgefühlen kann ich mir im Gegensatz zu anderen durchaus vorstellen. Dass sie die Entscheidung Reinhard Weimar zu decken, wenig später bereut hat, ist mir ebenfalls denkbar. Falls sie immer noch eine Scheu hatte, ihn aktiv auszuliefern, passt sogar das mit dem anonymen Brief. Motto: Es war ja der Briefeschreiber, der den Hinweis gab, nicht sie.

    Frau Müller Luckmann hatte in ihrem Gutachten ja auch darauf hingewiesen, dass Menschen in Extremsituation nicht unbedingt nach logischen Kriterien handeln.


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    Der Mordfall Weimar

    31.03.2021 um 08:05
    Zitat von BoobSinclarBoobSinclar schrieb am 24.03.2021:Nochmal: Sie hat nachweislich immer wieder gelogen und wie @Photographer73 bereits ausführte, ihre Aussagen immer wieder neu an die Ermittlungsergebnisse angepasst.
    Man darf auch nicht außer Acht lassen, dass Frau Weimar sich anfangs in Lügen verstrickt haben könnte weil... Wenn ihr Mann die Kinder umgebracht hat, sie sich dafür auf Grund ihrer Liebschaft moralisch mit verantwortlich fühlte und deshalb ihre Aussagen anfangs widersprüchlich erscheinen ließen?


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    Der Mordfall Weimar

    31.03.2021 um 13:51
    Auch wenn das ein möglicher Erklärungsansatz wäre, so ist die Nachtversion doch aus verschiedenen Gründen unglaubwürdig.
    Ich meine jetzt nicht, nur deshalb, weil MW diese nach mehreren dem Ermittlungsstand angepassten Lügen und in die Ecke gedrängt präsentierte, sondern weil sich diese so wie geschildert nicht abgespielt haben kann.

    MW Schwester Brigitte am 29.8.86: Frage: „Zwischenzeitlich steht fest, dass die Kinder in der Nacht zum Montag tot waren. Sie haben sich zur relevanten Zeit in der Wohnung befunden. Was sagen Sie dazu?". Antwort: „Das kann nicht sein, dass die Kinder schon in der Nacht tot waren. Nach dem Verhalten von Monika am Montagmorgen kann es nicht sein, dass sie nicht gewusst hat, dass die Kinder schon tot sind. So gut kann niemand schauspielern. Ich verstehe das alles nicht."
    Geständnis MW vom 29.8.86

    In der Nacht vom Sonntag auf Montag (4. August 1986, gegen 3.3o Uhr), schloss ich die Wohnungstür auf. Das Esszimmer war beleuchtet, die übrige Wohnung dunkel. Ich ging in das Esszimmer, von dort aus gelangt man unmittelbar ins Kinderzimmer. Die Kinderzimmertür stand offen. Mein Ehemann, der Reinhard, saß auf dem Bettenrand des Bettes der Karola. Er war vollständig bekleidet. Dunkelblaue Hose, weiß-blau gestreiftes T-Shirt. Es saß mit gebeugter Haltung nach vorne gebeugt. Er hat geheult und war total durcheinander. Ich habe ihn angesprochen, er reagierte auf gar nichts. Eine leere Bierflasche stand neben ihm auf dem Fußboden.
    Bei den Ermittlungen festgestellt, daß die Kinderzimmertüre immer wieder von selbst zufiel, bis auf einen Spalt von 2-2,5 cm.
    [Aus Mordakte Weimer:
    Fragen um das Tatgeschehen: Die Tür im Kinderzimmer fiel immer von sich selbst, wenn aufgemacht wurde, zurück bis auf einen Spalt von 2 bis 2,5 cm. Warum sollte Reinhard Weimar im Esszimmer Licht anmachen, für seine Tat im Kinderzimmer aber nicht? Warum hat Monika im Kinderzimmer in ihrer Nachtversion kein Licht angeschaltet? Trotzdem will sie genaue Wahrnehmung zu Kleidung der Kinder gemacht haben? Das angebliche Verhalten Monika Weimar in der Nacht, als die Kinder angeblich tot im Bett lagen, sie weiter keine Reaktion gezeigt, ist nicht nur unplausibel, sondern so realitätsfern und jenseits jeglicher Lebenserfahrung, dass die Einlassung nicht der Wahrheit entsprechen kann. Monika Weimar war nicht nennenswert alkoholisiert.
    "Beide Kinder waren in ihren Betten in der Decke halb zugedeckt. Es sah aus, als würden sie schlafen. Mir ist dann sofort aufgefallen, dass sie ihre normale Bekleidung (Höschen, T--Shirts) anhatten und nicht ihre Schlafanzüge. Ich bin dann sofort zu Melanie ans Bett, habe sie am Arm gefasst und gerüttelt. Sie gab jedoch keinerlei Lebenszeichen von sich. Dann bin ich zu Karola. Da war dasselbe. Das heißt, ich habe sie auch am Arm erfasst und gerüttelt. Auch sie regte sich nicht. Ich konnte in dem Moment gar nichts denken, habe aber gemerkt, dass beide offen--sichtlich tot waren. Der Reinhard war währenddessen auf dem Bett der Karola, ziemlich am Fußende, sitzen geblieben. Ich habe den Reinhard dann von vorne an den Schultern erfasst, geschüttelt und..."

    1. trotz dass die Mädchen halb zugedeckt waren konnte sie im dunklen Kinderzimmer (Licht kam ja nur durch den 2,5 cm Spalt aus dem Esszimmer) erkennen, dass sie normale Bekleidung trugen
    2. sie konnte die Bekleidung der Mädchen so gut erkennen, daß sie tags darauf trotz mgl. Schocks eine genaue Beschreibung der Kleidung inkl. Farbe der Socken abgeben konnte (lt ihrer Aussage waren die Kinder halb zugedeckt)




    Als MW schließlich am 29.8.86 mit der Nachtversion herausplatzte, ging eine längere Vernehmung mit vorläufiger Festnahme und Nacht im Arrest voraus, in der einige für sie unangenehme Dinge zur Sprache kamen: Sie wurde darauf aufmerksam gemacht, daß es Widersprüche in ihren früheren Vernehmungen gibt


    1. Sie wurde gefragt, was es mit den kleinen Verletzungen an ihren beiden Händen auf sich hatte (diese müssen wohl zur Tatzeit vorhanden gewesen sein, denn sie erklärt die Entstehung mit einer Rangelei mit ihrem Mann vermutlich an dem Tag als sie mit Pratt und den Mädels zum Baden fuhr)
    2. Die Abwesenheit des Sparkassenangestellten (Alibi) wurde ihr mitgeteilt
    3. nochmaliges Nachhaken zur Entstehung des Schadens in der Windschutzscheibe =>nunmehr entstand dieser beim GV mit Pratt
    4. Ihr wurde mitgeteilt, daß die Schriftgutachten ergaben, daß sie die bis dahin eingegangenen anonymen Briefe (2) schrieb
    5. sie erfuhr, daß ein Zeuge ihren PKW auf dem Parkplatz sah
    6. sie erfuhr weiters, daß ihr Supermarkt Alibi geplatzt war
    7. Der für Melanie gekaufte Schulranzen wurde zurückgebracht und die 80,--DM wurden rückerstattet (MWs Schwester Ursula hatte diesen gekauft)



    Ich sehe hier eher jemanden, der mit dem Rücken zur Wand steht erkannt hat, daß das ständige Anpassen der eigenen Aussagen an den Ermittlungsstand alles verschlimmert, und deshalb überhastet eine neue Version erfand, möglicherweise sogar voller Panik in der Nacht in der Zelle. Denn die kleinen Details wie die zufallende Kinderzimmertüre, oder Beschreibung der Bekleidung inkl. Farbe der Socken bei fehlender Beleuchtung und halb zugedeckten Kindern ist doch kopflos.





    Zitat von AgathaChristoAgathaChristo schrieb:Wenn ihr Mann die Kinder umgebracht hat, sie sich dafür auf Grund ihrer Liebschaft moralisch mit verantwortlich fühlte und deshalb ihre Aussagen anfangs widersprüchlich erscheinen ließen?
    MWs Aussagen erschienen nicht widersprüchlich, sie hat ja ganz offenbar bewusst gelogen, (verm.um ein Alibi zu haben), sie selbst spricht ja „von dem Schlamassel, den sie sich durch die Lügerei selbst eingebrockt hat“
    Video ab Min. 00:50 https://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2017/Mordfall-Weimar-Das-Urteil,weimarurteil2.html (Archiv-Version vom 08.05.2021)

    Ich will damit nicht sagen, daß sie sich im Falle einer Tat RWs -an die ich allerdings nicht glaube- mitschuldig fühlte, aber mal ernsthaft, wenn sie sich mitschuldig gefühlt hätte, aber weshalb verfasste sie dann anonyme Briefe, die ihn belasten?

    Unklar ist ja auch, ob sie RWs Unterschrift fälschte, um schneller an die Lebensversicherungen der Kinder zu kommen, obwohl er ja von vorneherein damit einverstanden war, diese 10000,--DM auf MWs Konto überwiesen werden sollen und für Überführung, Bestattung und Grabmal verwendet werden. Am 15.8.86 jedenfalls kaufte MW einen Gebrauchtwagen für 8000,-- DM


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    miwu ehemaliges Mitglied

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    Der Mordfall Weimar

    31.03.2021 um 16:24
    Zitat von margarethamargaretha schrieb:Das angebliche Verhalten Monika Weimar in der Nacht, als die Kinder angeblich tot im Bett lagen, sie weiter keine Reaktion gezeigt, ist nicht nur unplausibel, sondern so realitätsfern und jenseits jeglicher Lebenserfahrung, dass die Einlassung nicht der Wahrheit entsprechen kann. Monika Weimar war nicht nennenswert alkoholisiert.
    Die Gerichtsgutachterin Frau Müller-Luckmann sah das offenbar anders.

    "Genau. Ich habe das immer bejaht, in allen drei Weimar-Prozessen, dass eine solche Verhaltensweise vorstellbar wäre. Man muss bedenken: Frau Weimar war erschöpft und todmüde. Sie hatte ein schlechtes Gewissen, weil sie bei ihrem Freund war und die Kinder allein gelassen hatte mit dem Vater. Sie hatte vielleicht sogar so etwas wie Mitleid mit ihrem betrogenen Ehemann. Und sie war sozusagen unter Schockstarre. Als der Staatsanwalt im Prozess aufstand und zu mir sagte: Meine Frau hätte in so einem Fall das ganze Haus zusammengeschrien!, da habe ich geantwortet: "Das Verhalten der Gattin des Herrn Staatsanwaltes mag ja bemerkenswert sein. Nur ist es hier von minderem Interesse. Es geht hier um das Verhalten von Frau Weimar. Und ich warne vor dem Klischee zu sagen: Eine Mutter muss soundso reagieren." Es ist durchaus denkbar, dass eine Mutter auch so reagiert, wie Frau Weimar es getan hat."

    Quelle:EMMA März 2009 im Interview mit Alice Schwarzer

    https://www.emma.de/artikel/prof-elisabeth-mueller-luckmann-die-menschenwuerde-bleibt-auf-der-strecke-263969


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    Der Mordfall Weimar

    31.03.2021 um 17:50
    ich schliesse mich da mal vollumfänglich @margaretha an, die die Tatsachen sehr schön herausgearbeitet hat.


    Für mich gibt es keinen Zweifel ...MW ist die Täterin!

    Opfer sind in erster Linie die Mädchen, dann RW und nicht zuletzt MW selbst...glaube nicht, dass sie ihres Lebens noch mal froh wurde/wird.

    Karma....


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    Der Mordfall Weimar

    31.03.2021 um 19:57
    Zitat von miwumiwu schrieb:Frau Weimar war erschöpft und todmüde. Sie hatte ein schlechtes Gewissen, weil sie bei ihrem Freund war und die Kinder allein gelassen hatte mit dem Vater. Sie hatte vielleicht sogar so etwas wie Mitleid mit ihrem betrogenen Ehemann. Und sie war sozusagen unter Schockstarre.
    Nehmen wir zu ihren Gunsten einen Schock und in der Konsequenz dieses für uns unverständliche Verhalten an. Legen wir mal großzügig obendrauf, daß der Schock bei ihr länger anhielt, ab wann setzte bei ihr Kalkül ein?

    • MW schrieb in der Woche nach der Tat den 1. anonymen Brief, “ „Das ist die Strafe!!! Es tut mir Leid um die Kinder aber es mußte sein.” dazu gibt es einen Aktenvermerk vom 12.8.86
    • 15. August 1986: Aktennotiz zum zweiten anonymen (Brief: „Heute übergab Frau Weimar uns einen zweiten anonymen Brief. In dem steht handschriftlich: „Erst die Kinder zur Qual, jetzt bist Du bald dran. Von wem der Auftrag kommt, kannst Du Dir denken." Aussage Schwester Brigitte dazu: Monika hat mir den Brief vorgelesen und ihr haben dabei die Hände gezittert. Monika möchte, dass nun auf ihrem Weg zur Garage immer jemand von der Familie nach ihr schaut. Aussage Monika Weimar dazu. „Der Brief, der Inhalt, macht mir Angst."


    MW hat sich innerhalb 2 Wochen in berechnender Art und Weise selbst Drohbriefe geschrieben, unter Schock?

    Unter „Schockstarre“ hat sie dann bestimmt auch ihre Aussage am 5.8. getätigt, und ihr falsches Alibi genannt.


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    miwu ehemaliges Mitglied

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    Der Mordfall Weimar

    31.03.2021 um 21:32
    Zitat von margarethamargaretha schrieb:MW hat sich innerhalb 2 Wochen in berechnender Art und Weise selbst Drohbriefe geschrieben, unter Schock?

    Unter „Schockstarre“ hat sie dann bestimmt auch ihre Aussage am 5.8. getätigt, und ihr falsches Alibi genannt.
    Das Gutachten bezog sich nicht auf die anonymen Briefe an sich selbst, sondern darauf, ob das von Monika Weimars geschilderte Verhalten unmittelbar nach Endeckung der Tat im Rahmen des Möglichen ist.
    Warum sollte das ausschließen, dass sie es wenig später als falsch ansieht, ihren Mann gedeckt zu haben?

    Der anonyme Brief könnte auch dafür sprechen, dass es ihr nachwievor schwerfiel, ihn aktiv anzuzeigen, aber einen indirekten Hinweis geben will. Ob sich Frau Luckman dazu ebenfalls geäußert hat, entzieht sich meiner Kenntnis.


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    miwu ehemaliges Mitglied

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    Der Mordfall Weimar

    31.03.2021 um 21:46
    Zitat von margarethamargaretha schrieb:nter „Schockstarre“ hat sie dann bestimmt auch ihre Aussage am 5.8. getätigt, und ihr falsches Alibi genannt.
    Wollte sie sich wirklich ein falsches Alibi verschaffen oder am Anfang Reinhard Weimar, weil sie sich mitschuldig fühlte, wirklich decken? Dann erzählt sie doch der Polizei nicht "eigentlich wollte ich mir nur nochmal die Stelle ansehen, an der meine toten Kinder abgelegt wurden."


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    Der Mordfall Weimar

    31.03.2021 um 22:49
    Zitat von margarethamargaretha schrieb:MWs Aussagen erschienen nicht widersprüchlich, sie hat ja ganz offenbar bewusst gelogen, (verm.um ein Alibi zu haben), sie selbst spricht ja „von dem Schlamassel, den sie sich durch die Lügerei selbst eingebrockt hat“
    Video ab Min. 00:50 https://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2017/Mordfall-Weimar-Das-Urteil,weimarurteil2.html
    Nicht nur das, sie log ja nicht nur, sondern sie paßte ihre Aussagen auch dem Emittlungsstand an und gab nur immer das zu, was man ihr gerade nachweisen konnte.
    Zitat von miwumiwu schrieb:Die Gerichtsgutachterin Frau Müller-Luckmann sah das offenbar anders.
    Dazu muß man sagen, daß die Müller-Luckmann das Ganze noch weiter ausführte. Es gab einen Zusatz zu ihrem Gutachten.

    Zusatz: Um Missverstände zu vermeiden: Wenn etwas vorstellbar ist, bedeutet das selbstverständlich noch nicht, dass es so gewesen sein muss. Ich enthalte mich deshalb auch jeder Wahrscheinlichkeitseinschätzung im Bezug auf diesen oder jenen mutmaßlichen Hergang.
    (Mordakte Monika Weimar - P. Cichos, Seite 171)

    Und auch im Vorfeld betonte sie

    Ich (Prof. Dr. Elisabeth M.-L.) weise in dem Gutachten an die Staatsanwaltschaft darauf hin, dass es nicht die Aufgabe eines psychologischen Gutachtens ist, sich zur Glaubwürdigkeit eines Angeklagten zu äußern. Es ist das gute Recht eines jeden Angeklagten, das was ihm zur Last gelegt wird, aus seiner subjektiven Sicht darzustellen. Der psychologische Gutachter ist kein Ermittlungsbeamter.
    (Gleiche Quelle, Seite 165)

    Im Endeffekt hat sie nur gesagt, daß das Verhalten von MB in der Nacht möglich wäre, psychologisch erklärbar, aber nicht, daß deshalb die Nachtversion der Wahrheit entspricht. Und diese ist nun mal nicht möglich.


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