@murdershewrote murdershewrote schrieb:Ich frage mich was das soll, dass so ewig lang nur über Guedes Leben und seine ach so schlimme Lebensgeschichte gesprochen wird. Warum wird Zeit darauf verschwendet seine Vergangenheit bin ins kleinste Detail zu besprechen? Was sollen uns diese Informationen jetzt suggerieren? Er hatte eine einsame Kindheit, der Mutter entrissen und deswegen ist er nicht der Mörder MK's? Oder er war es zwar man muss ihm dies aber aufgrund seiner Vergangenheit verzeihen?
Ich stelle mir vor wie es sein muss (gesetzt den Fall, dass Guede der wahre und einzige Mörder ist) zu wissen, dass man MK getötet hat und einem dann ein Interview ermöglicht wird in dem man egoistisch über seine eigene "schlimme" Vergangenheit sprechen darf. E r wird ja sogar neugierig ausgefragt als wäre er ein Star. Der lacht sich doch heimlich schlapp.
Man sollte über MK's Leben sprechen und nicht über seins...ausserdem hat er immerhin noch ein Leben.
"Was das soll?" Gute Frage. Ich denke, dass Guede hier eine Charme-Offensive startet und sich medienwirksam als Opfer des allgegenwärtigen Rassismus präsentiert. Er, der "arme Schwarze" muss für die Verbrechen der "reichen Weißen" büßen. Eine Interpretation, die schon Vogt und Russell in ihrer Doku "Der Mordfall Meredith Kercher - Die ganze Geschichte" (Spiegel TV Wissen 26.12.2013 - BBC3 "Is Amanda Knox guilty?" Anfang 2014) verbreitet haben.
Ich denke, dass hinter dieser Charme-Offensive allerdings Guedes neue "Freunde" von der CSC stehen, die auch seine neuen facebook und twitter Accounts managen. Warum sich allerdings die Leosini für diese PR Aktion hergibt ist mir ein Rätsel, sie scheint an Guede aber geradezu einen Narren gefressen zu haben. Wirkliche Informationen über die Beweislage scheinen in ihrem dicken Notizbuch wohl nicht zu stehen.
Interessant ist, dass Guedes Anwälte nur wenige Stunden nach dem Interview ihr Mandat aufgegeben haben, mit dem Hinweis, dass für sie der Rechtsweg ausgeschöpft ist. Was wohl heißen soll, dass sie gar nicht daran denken eine "Revisione" (Wiederaufnahme) zu beantragen, ähnliche Aussagen gab es von ihnen immer dann, wenn sich Guede diesbezüglich zu Wort gemeldet hat. Sie dürften ihm klar gemacht haben, dass es mit ihnen keinen Wiederaufnahmeantrag geben wird.
Guede dürfte mittlerweile klar sein, dass eine vorzeitige Entlassung wegen "Guter Führung" zwar eine Möglichkeit aber keineswegs garantiert ist und er womöglich die vollen 16 Jahre absitzen muss, weil er weder Einsicht noch Reue zeigt. Seine neuen "Freunde" haben ihm wohl weißgemacht, dass in der letzten Urteilsbegründung für Knox und Sollecito auch der Schlüssel für seinen "Freispruch aus Mangel an Beweisen" liegt. Ein Strohhalm nach dem er nur zu gerne greift.
Fragt sich nur ob die Motive seiner neuen "Freunde" so selbstlos sind, wie es auf den ersten Blick den Anschein hat...