Itsneverbow schrieb:Das fehlende Motiv ist ein aufgeblasenes Nullargument. Die meisten Morde geschehen in Wut unter Alkohol- oder Drogeneinfluss. Das „Motiv“ entsteht also meistens erst kurz vor der Tat.
Quiron schrieb:Das heißt also, wir können in allen zukünftigen Prozessen auf die Motivfrage verzichten. Man kann ja immer spontane Wut al Motiv vorbringen, ohne den geringsten Beweis dafür anführen zu müssen.
Nicht übers Ziel hinausschießen, Quiron! Einfach nur das lesen was da steht. Mal anders rum. Wenn ein Mörder gesteht, er bei der Tat gesehen wurde, mit der Waffe in der Hand verhaftet wird, aber kein Motiv hat, ist er dann kein Mörder? Hat er die Tat dann nicht begangen?
Itsneverbow schrieb:Selbst die Verteidigung hat das Naruto-Video nie als Argument angeführt. Dabei Bongiorno hat im Florenzverfahren noch mal Anstrengungen unternommen und RS Mac wurde noch einmal untersucht – wie wir alle wissen vergeblich. Welche Zeit Nencini als letzte zwingen menschliche Interaktion auf RS Mac festgestellt hat, kann jeder selber nachlesen.
Quiron schrieb:Ja, 21:20, was eine ziemliche schlampige Angabe ist
Schlampig zitiert^^ - hier die Originalstelle aus dem Necini-Report^^: richtig ist 21:10.
… Of the 124 files with last login, in the span of time being referenced, a human interaction could only be evidenced for two of them; the first at 9:10:32 pm on 1 November 2007, and the second file at 5:32:09 am on the 2.11.07; the remaining 122 were operations effected automatically by the Mac 05 [sic] X Operating System installed on the Apple MACBOOKPRO computer. …
Quiron schrieb:Und hier der Berufunsgantrag der Verteidigung von Raffaele Sollecito, sogar in Deutsch. Ein aufmerksamer Leser wird den Abschnitt über Computeraktivität bemerken.
http://www.mmdnewswire.com/von-amanda-knox-und-raffaele-sollecito-11679.html (Archiv-Version vom 26.02.2016)
Im Florenzverfahren wurde der Computer erneut untersucht und im Nencini Report steht nur etwa vom Amelie-Video. Ich frage mich warum die Verteidigung diese Erkenntnisse nicht schon in Florenz angebracht hat. Ich teile
@Josef s Meinung nicht, dass das Kassationsgericht die Berufung von RS in seinem Sinne beurteilt. Dieser Punkt bestätigt meinen Eindruck, dass RS Argumente eher quantitativ als qualitativ beeindrucken.
Btw: Bei Deiner Quelle steht unten „injustice.bla“, na wenn das mal kein Fake ist, aber bitte schön geschenkt
:).
PS: „Ein aufmerksamer Leser wird den Abschnitt über Computeraktivität bemerken.“ Peinliche und anmaßende Floskel, irgendwas muss mit Dir los sein, dass Du nicht ohne kannst
:)Itsneverbow schrieb:Spezi ist mittlerweile verurteilt,...
HeurekaAHOI schrieb am 05.02.2015:Quelle?
Itsneverbow schrieb:Mignini ist vor Gericht rehabilitiert und schon lange aus dem Verfahren draußen.
Quiron schrieb:Das Verfahren liegt in Turin, und könnte theoretisch jederzeit wiederaufgenommen werden...jedenfalls bis die Sache verjährt. Bis dahin ist es eine stille Drohung gegenüber Mignini. Vielleicht, um ihn ruhigzustellen und vor weiteren Nestbeschmutzungen abzuschrecken?
Du bist sehr schlecht informiert, der Fall ist abgeschlossen
:) Am einfachsten kannst Du es bei Andrea Vogt nachlesen und wenn Du es nicht glaubst, dann musst halt bei den Gerichten nachfragen oder auf pmf suchen. Ich erinnere mich, dass einige Presseartikel dazu gepostet wurden. Bei Andrea Vogt findest auch gleich auch noch was zu Spezi. … und wenn Du es nicht glaubst, dann … das hatten wir schon
:)… und
@hans, nein nur ein Detailpunkt ist verjährt und aus der Verjährung kannst Du keinen Schluss ziehen^^. Wahnsinn wie ihr es euch immer wieder schönt. Jetzt kopiere ich doch schnell die Passage:
Andrea Vogt: “Earlier this year he was acquitted of nearly all of the accusations. The Turin court on Tuesday chose to shelve the last remaining question regarding the wiretapping of a La Stampa journalist earlier this week, ruling it was time barred.”
http://thefreelancedesk.com/amanda-knox-trials-meredith-kercher-case/ (Archiv-Version vom 11.02.2015)Itsneverbow schrieb:AK war in der Nacht vom 5ten auf den 6ten unerwartet mit RS mitgegangen. Die Polizei wollte sie wieder weg schicken. Sie war zu diesem Zeitpunkt nicht verdächtig.
Quiron schrieb:Das weißt du woher? Etwa weil es die Beamten als Schutzbehauptung so gesagt haben? Edgardo Giobbi sagt übrigens etwas anderes. Er ist sich "mathematisch sicher", auch Frau Knox auf die Questura bestellt zu haben.
Wir sind uns also einig dass es „die Beamten“ vor Gericht so ausgesagt haben. Aber nicht nur die Beamten.
Carlo Pacelli: “For what reason did you go to the Questura on November 5? Were you called?”
Amanda Knox: “No, I wasn’t called. I went with Raffaele because I didn’t want to be alone.”
http://themurderofmeredithkercher.com/Amanda_Knox%27s_Testimony… und Danke für den Link auf den Brief an ihre Anwälte, den bekommst du jetzt zurück^^
"It was Raffaele who the police called, not me, but I came with him to the Questura anyway while he was to be questioned for support, as he had done for me many times."
http://themurderofmeredithkercher.com/Amanda_Knox%27s_letters_to_her_lawyersScheinbar ist der gute Giobbi keine Leuchte in Mathematik. … und
@hans: Welches Memo hat er denn nicht bekommen?
Itsneverbow schrieb:Es auch bei uns nicht üblich Zeugenvernehmungen auf Band aufzuzeichnen. Unmittelbar nachdem AK mit ihrer Aussage zugab zur Tatzeit am Tatort gewesen zu sein, wurde die Vernehmung abgebrochen.
Quiron schrieb:Frau Knox wurde schon in den Tagen zuvor abgehört. Keine Maßnahme, die man bei reinen Zeugen anwendet. Also ist das ebenso ein Schutzbehauptung. Ebenso die Behauptung, daß die Vernehmung nach dem ersten Protokoll abgebrochen wurde. Spätestens ab da muss sie als Verdächtige gegolten haben. Trotzdem haben wir keine Aufzeichnung darüber, wie es zum zweiten Protokoll um 5:45 gekommen ist.
Genau, das Verhör wurde abgebrochen (vgl. z.B. Ficarras Aussage, …) kurz nachdem AK zugab am Tatort gewesen zu sein. Es wurde nicht einmal im Gerichtsverfahren verwendet, weil sie zu dieser Zeit eben noch nicht als Verdächtig gegolten hat.
Um 5:45 galt sie als Verdächtige und Mignini hat sie darauf hingewiesen und sie eben nicht verhört. Sie hat trotzdem ihr schriftliches Statement abgegeben. Dieses wurde dann vor Gericht verwendet und zwar zu RECHT, weil ... LESEN!
Beitrag von Itsneverbow (Seite 358)Im Übrigen bleibe ich dabei, dass AK die Anschuldigungen gegen PL nicht zurückgezogen hat. Aber danke für Deine Passagen und wir sollten den gesamten Kontext in Betracht ziehen:
Nachdem sie zweimal PL klar und deutlich des Sexualmordes an MK bezichtigt hat, schreibt sie am Abend des 6ten November ihre „erste Relativierung“:
"In regards to this "confession" that I made last night, I want to make clear that I'm very doubtful of the verity of my statements because they were made under the pressures of stress, shock and extreme exhaustion."
Klingt für mich eher nach: „Mal lieber alle Optionen offen lassen.“
Zu diesem Zeitpunkt musste ihr bereits bewusst geworden sein, dass mit ihrer Verleumdung von PL mitnichten aus der Nummer raus war.
Dann wieder einen Tag später bis zur nächsten „Relativierung“:
" I didn’t lie when I said I thought the killer was Patrick. I was very stressed at the time and I really did think he was the murderer. But now I remember that I can’t know who the murderer was because I didn’t return back to the house."
So Quasi: Ich habe zwar nicht gelogen, aber jetzt weiß ich, dass es anders war.
Sorry, nach wie vor fehlt mir die klare Ansage, dass es Patrik nicht gewesen sein kann. Das ihre Aussage erstunken und erlogen war - das Patrick nicht Merediths Mörder ist - das Patrik nicht Meredith vergewaltigt hat - das sie Meredith nicht hat schreien hören, …
PL war zu diesem Zeitpunkt immer noch verdächtig. Nach wie vor für AK eine „elegante“ Option aus der „Sache“ raus zu kommen.
Dann vergehen zwei Tage und sie schreib an Ihre Anwälte:
"I said Patrik and I regret every second of it because now I [k]now that what I have said has done someone harm that I have no idea whether he was involved or not."
Die klare Ansage fehlt immer noch. Wo ist der Satz, dass sie nicht mit Patrik im Haus war, als er MK ermordet hat? Warum sagt sie stattdessen sie weiß nicht, ob er dabei war oder nicht?
Klar hat sie zu diesem Zeitpunkt erkannt, dass es ein Fehler war zuzugeben, dass sie am Tatort war. Aber wenn man die sehr länglichen Texte vom 6ten (abends), 7ten und 9ten liest, muss man schon mit der Lupe diesen "Relativierungen" suchen. Und warum wideruft sie nicht gegenüber der Polizei?
Am Ende zwingt sich mir der Eindruck auf:
Optionen offen halten und schrittweise zurückrudern, was anderes kann ich nicht erkennen und was anderes haben die Gerichte auch nicht erkannt!