@chelsi chelsi schrieb:bin erst seit ein paar Tagen hier am Start und habe daher noch nicht alle 364 dieses Threads gelesen.
Dafür recht viel über den Knox-Fall.
Dann würde ich dir raten, auch den Rest durchzulesen, denn deine Kenntnisse über den Fall Meredith Kercher sind in der Tat allenfalls rudimentär.
Für dieses Mal nur soviel:
chelsi schrieb:Alleine dafür, daß sie einen unbescholtenen Bürger wie diesen Bar-Besitzer, der ein absolut wasserdichtes Alibi hat, der Tat beschuldigt hat, verdient sie eine Strafe.
Es ist die Frage, welcher Version man glauben soll. Das bewusste "Gespräch" fand ohne unabhängige Zeugen statt, und wurde nicht aufgezeichnet. Allein das ist schon verdächtig. Man hat Frau Knox eingeredet, man habe eindeutige Beweise für die Schuld des Barbesitzers und ihrer Anwesenheit am Tatort, sie habe jedoch die Erinnerung an dieses Ereignis verdrängt. Irgendwann im Verlauf der Nacht hat Frau Knox nachgegeben, und den Behauptungen der Polizisten mehr getraut als ihrer eigenen Erinnerung.
Noch am selben Nachmittag und mehrfach in den Tagen danach hat Frau Knox ihre Aussage bezüglich Patrick Lumumba in Zweifel gezogen und ihren Wahrheitsgehalt bestrittem. Jegliche Unannehmlichkeit, die dem Barbesitzer entstanden ist, wäre vermeidbar gewesen, hätten die verantwortlichen Polizeibeamten professionell gehandelt, wären nicht ihrer eigene Voreingenommenheit blindlings gefolgt und hätten nicht vorschnell eine völlig ungerechtfertigte Verhaftung vorgenommen.
chelsi schrieb: Sie hat mehrfach gelogen
Auch an dich ergeht die Einladung eine unerzwungene, bewusste und eigennützige Lüge von Amanda Knox zu belegen, um deine Anschuldigung zu untermauern. Ansonsten müsstest du dir selbst vorwerfen lassen, was du Frau Knox unterstellst, nämlich eine Unschuldige eines Vergehens anzuklagen.
chelsi schrieb: und kaum jemals wirklich Anteilnahme an Merediths Tod gezeigt.
Und das weißt du woher? Hast du in den Tagen nach dem Mord Frau Knox ununterbrochen beobachtet, um ausschließen zu können, daß sie NIE Anteil genommen hat. Du sitzt hier leider den reißerischen Zeitungsberichten auf, die sich auf den billigen Tratsch von John Follain und den englischen Bekannten Meredith Kerchers berufen.
Man muss hier eines berücksichtigen. Amanda Knox hielt sich nach der Entdeckung des Mordes stundenlang in der Polizeistation auf. In diesen Stunden hat sie sich weitgehend angemessen und normal verhalten. An was sich die englischen Freundinnen im Nachhinein aber erinnern, waren die wenigen Momente, die ihnen als unpassend aufgefallen waren.
chelsi schrieb:Auch hatte sie ja in den Monaten vor ihrer Abreise nach Italien bereits einen Einbruch in Seattle gefaked...
Das war ein April-Scherz. Da tut man solche Dinge. Würdest du fortan jeden, der dich in den April schickt, einen notorischen Lügner nennen?
Amanda Knox hat damals ein paar Dinge versteckt oder umgeräumt, um einen Mitbewohenr glauben zu lassen, es hätte einen Einbruch stattgefunden. Die Sache wurde, wie bei April-Scherzen üblich, dann schnell aufgelöst. Es wurde nichts beschädigt udn kein bleibender Schaden angerichtet.
Welcher Propaganda bist du aufgesessen, daß du glaubst, dieses Ereignis könnte irgendein Vorbild für den Einbruch in Perugia gewesen sein?
Und wo wir gerade von Propaganda sprechen...
chelsi schrieb:die Tatsache, daß ihr Vater einen Medienvertreter beauftragt hat, der alle Amanda-kritischen Publikationen in den USA erfolgreich verhindert, macht sie auch nicht unverdächtiger.
Ihr Vater hat eine Agentur beauftragt, die weiß wie man professionell mit Medien und deren Anfragen umgeht. Ansonsten wird man von denen schlichtweg über den Tisch gezogen. Man sieht ja, was die britische und italienische Presse aus Amanda Knox gemacht hat.
Es ist einfach absurd, anzunehmen, eine Familie mit diesem Einkommen (die Mutter ist z.B. Mathematiklehrerin) könnte eine Kampagne aufziehen, die die Medienlandschaft der gesamten USA in ihrem Sinne beeinflusst. Nun sind ja nicht alle Journalisten dort Idioten und verlassen sich allein auf die Informationen, die sie von der Familie bekommen. Die können auch die internationale Presseberichte verfolgen oder selbst Leute vor Ort schicken. Und das haben sie auch hinreichend getan. Und was soll Curt Knox tun, wenn tatsächlich ein kritischer Bericht erscheint? Etwa klagen und ihn verbieten? Da kennst du aber die Amerikaner schlecht und den Wert, den sie auf Pressefreiheit legen. Anders als die Italiener, die längst vor ihrem Justizapparat kapituliert haben.
Wenn also die Medien in den USA weitgehend Knox-freundlich berichten, dann ist das allein der Tatsache geschuldet, daß sich alle Vorwürfe gegen Frau Knox als heiße Luft herausgestellt haben.
chelsi schrieb:Egal wie schlecht das italienische Justizwesen sein mag, Meredith ist tot, und Amanda hat kein Alibi und benimmt sich schräg.
Schräges Benehmen liegt im Auge des Betrachters und ist kein Schuldbeweis. Ein fehlendes Alibi auch nicht (und im Übrigen IST Raffaele Sollecito ein Alibi). Suche doch bitte erst nach ECHTEN Schuldbeweisen, bevor du leichtfertig Personen verurteilst.