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Amanda Knox

11.100 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Medien, Prozess ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Amanda Knox

14.10.2014 um 23:04
Zitat von SiegfriedenSiegfrieden schrieb:Mir ist nicht klar, wie ein blood mix von AK und MK im Raum von Filomena zu erklären ist.
Wie schon @Quiron schrieb, konnte der Nachweis von Blut nicht erbracht werden. Selbst Nencini behauptet nur "presumed blood".

Und dass sich dort DNA von Frau Knox und dem Opfer befindet, lässt sich allein anhand der Örtlichkeiten leicht erklären.

Direkt neben der Tür zu Filomenas Raum befindet sich ein Sofa. Auf diesem Sofa dürfte sowohl Frau Knox als auch das Opfer häufiger und länger gesessen haben. Es wird sich gerade dort eine große Ansammlung von DNA der Beiden befunden haben. Ein Sekundärtransfer von DNA vom Sofa in das angrenzende Zimmer ist dann fast schon zwingend.


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Amanda Knox

15.10.2014 um 15:44
Ok.

TJFMK hat mal einen sinnvollen Beitrag gebracht. nämlich das "Interview" von GM mit AK aus dem Dezember 2007. Auch hier kann man bislang aber keine belastenden Erkenntnisse ziehen, denke ich.

Weiß jemand, wieso Anwalt Costa das Knox-Team nach diesem "Interview" verlassen hat?


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Amanda Knox

15.10.2014 um 16:08
Ist dieser Bericht schon bekannt?

http://www.theweek.co.uk/crime/amanda-knox/52801/amanda-knox-memoir-omissions-and-discrepancies

Er ist schon fast anderthalb Jahre alt, nicht uninteressant, aber es scheint wieder nur um belanglose Vorwürfe zu gehen, ein paar Unterschiede zwischen AKs 2 Briefen an ihre Anwälte vom 9.11.2007 und Memoiren.

Die aufgelisteten Unterschiede (klingen allesamt harmlos)

In the letters, Knox says that on the day Kercher's body was discovered she looked through the keyhole of the British student's locked door and saw her purse on the bed. In her memoir, Knox says she tried to look through the keyhole, but saw nothing.

In a letter to her lawyers, Knox says the police gave her time to write a statement, while in her memoir she says they rushed her. The letters say she was "checked out by medics", an incident that becomes "the most dehumanizing degrading experience I had ever been through" in her memoir.

In one very detailed scene recalled in Chapter 20, a key player is omitted completely. Describing an interview with police in Capanne prison in December 2007 she says it was attended by the prosecutor, her interpreter, two police and her two attorneys. But there was another person there – a third attorney named Giancarlo Costa. He was the first lawyer to represent her, but later left the case. Costa has confirmed he was present at the interview and his name is read out in the audio recording of the interrogation. Why would Knox remember so many details but leave him out?

Zum Vergleich die Briefe:

http://themurderofmeredithkercher.com/Amanda_Knox%27s_letters_to_her_lawyers


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Amanda Knox

15.10.2014 um 18:28
@Siegfrieden
Zitat von SiegfriedenSiegfrieden schrieb:Ist dieser Bericht schon bekannt?
Hast du je etwas wirklich Nützliches gelesen, was von Andrea Vogt kam? Wie ich bereits früher schrieb, ist diese Person Frau Knox und deren Familie einiges schuldig für den Unrat, den sie jetzt schon seit Jahren verbreitet.
Beitrag von Quiron (Seite 348)

Wenn das, was hier aufgeführt wurde, alles ist, was sie Amanda Knox an "Diskrepanzen" nachweisen kann, dann hat Frau Vogt eklatant versagt. Frau Knox' Buch muss demnach äußerst konsistent geschrieben sein.

In ihrem Brief hat sie sich bezüglich der medizinischen Untersuchung kurz gefasst? Na und?

Beim Blick durch das Schlüselloch hat sie also eine Handtasche gesehen. Nichts, was ihr sonderlich weitergeholfen hätte. Nichts, was auf das hätte schließen lassen können, was Meredith Kercher zugestoßen sein könnte. Nichts, was sie der Polizei oder sonst jemandem hätte berichten können. Einmal hat sie es erwähnt, später eben nicht mehr.

Details zu Giancarlo Costa kenne ich jetzt nicht. Aber ist die Erwähnung dieses Mannes wirklich wichtig? Ein "key player", wie Andrea Vogt glauben machen will?

Du sagst, diese Dinge klingen harmlos, und du hast damit recht. Ich sage, Andrea Vogt wirft mit Dreck, weil sie es nicht besser kann.


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Amanda Knox

15.10.2014 um 21:53
Nencini (Übersetzung Seite 339/340):
The first instance Judges, in attempting to explain the reasons why a knife of large size would be transported from the flat of Raffaele Sollecito to the Via della Pergola cottage, hypothesized that the knife had been placed in the large bag Amanda Marie Knox used the evening of the murder and that it was there as the young woman had taken it from the flat of Raffaele Sollecito and placed it in the bag to possibly use it in self-defense when out at night. This circumstance was strongly criticized by the Defense; the Defense lawyers observed that, had the knife in question been the murder weapon, the defendants would certainly have gotten rid of it.

Regarding the first point, the Court believes that the explanation provided by the First Instance Court is fairly plausible; in any case, it must not be forgotten that no. 130 Via Garibaldi is located just a few hundred meters from the Via della Pergola cottage and that Amanda Marie Knox had chosen Raffaele Sollecito’s flat as her second home, dividing her time between this
flat and the Via della Pergola cottage. As the defendant had both flats fully available, the reasons a kitchen knife might be found at one or the other on a certain evening can be numerous, all of them plausible.
So so, es ist also plausibel, dass ein Küchenmesser aus Herrn Sollecitos Wohnung seinen Weg in Frau Knoxs Wohnung findet, weil Frau Knox quasi in beiden Wohnungen wohnte und diese Wohnungen nur ein paar hundert Meter von einander entfernt sind. Es ist allerdings vollkommen unplausibel, dass Frau Knox am Morgen des 2. November 2007 lieber ihre eigene Dusche, die "nur ein baar hundert meter entfernt" ist benutzen will? Mal ganz davon abgesehen, dass sich dort auch ihr Kleiderschrank befindet...

Der Teil in Fett ist überflüssig wenn Nencini sich Masseis "Große Tasche - Großes Messer Theorie anschließen will.
Das es für ihn auch andere "zahlreiche Gründe, alle von ihnen plausibel" für die Anwesenheit des Messers in der Via della Pergola an "einem oder einem anderem Abend" gibt, macht einerseits die DNA Spur von Meredith Kercher auf der Klinge wertlos, weil Meredith Kercher dieses Messer, welches "irgendwie" seinen Weg in die WG gefunden hat auch angefasst haben könnte...

Andererseits torpediert dieser Teil auch Anklagepunkt B (den Transport des Messers), trotzdem spricht er Knox und Sollecito in diesem Punkt schuldig.

Das Gesetz, auf dem dieser Anklagepunkt beruht ( http://www.fmj.it/110_75.htm (Archiv-Version vom 22.08.2014) ), stellt es unter Strafe eine (potenzielle) Waffe mit dem Vorsatz diese als solche zu benutzen zu transportieren, im Sinne von "ein Springmesser o.ä. in ein Fußballstadion mitzunehmen". Ob die "Waffe" dann auch als solche benutzt wird ist irrelevant. Da es aber jetzt laut Nencini "zahlreiche Gründe, alle von ihnen plausibel" für den Messertransport gibt, hätte er diesen Anklagepunkt doch eigentlich fallenlassen müssen, oder?


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Amanda Knox

16.10.2014 um 00:07
Zitat von HansMHansM schrieb:Das es für ihn auch andere "zahlreiche Gründe, alle von ihnen plausibel" für die Anwesenheit des Messers in der Via della Pergola an "einem oder einem anderem Abend" gibt, macht einerseits die DNA Spur von Meredith Kercher auf der Klinge wertlos, weil Meredith Kercher dieses Messer, welches "irgendwie" seinen Weg in die WG gefunden hat auch angefasst haben könnte...
Nicht nur das. Nencini macht damit Raffaele Sollecitos Spekulation in seinem Tagebuch, nämlich daß er Meredith Kercher beim gemeinsamen Kochen versehentlich mit einem Messer berührt habe, plötzlich zu einer völlig plausiblen Geschichte. Das nenne ich mal eine osmotische Beurteilung von Beweisstücken.


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Amanda Knox

16.10.2014 um 22:19
Da ist doch was dran... Das erinnert mich an die casa-Diskussion...

Es könnte doch wirklich sein, dass die Behauptung von RS in seinem Tagebuch an Bedeutung gewinnt, wenn man "a casa" nicht als zuhause, sondern im Haus interpretiert. Dann ist es gleichzeitig Be- und Entlastung, dass das Messer zwar im Haus war, aber nicht die Mordwaffe gewesen sein muss.

Im dritten Auszug der Befragung vom Dezember 2007 wirkt Mignini ehrlich erstaunt, dass AK ihm berichtet, sie sei beunruhigt, aber auch nicht zu beunruhigt gewesen, so dass sie RS zunächst gar nichts von den Vorfällen im Haus erzählt hat:
http://www.truejustice.org/

Ja, ist keine schöne Seite, aber der Gesprächsauszug ist meines Wissens nur hier zu finden.


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Amanda Knox

19.10.2014 um 01:58
@Siegfrieden
Zitat von SiegfriedenSiegfrieden schrieb:Im dritten Auszug der Befragung vom Dezember 2007 wirkt Mignini ehrlich erstaunt, dass AK ihm berichtet, sie sei beunruhigt, aber auch nicht zu beunruhigt gewesen, so dass sie RS zunächst gar nichts von den Vorfällen im Haus erzählt hat:
http://www.truejustice.org/

Ja, ist keine schöne Seite, aber der Gesprächsauszug ist meines Wissens nur hier zu finden.
Ja, die Übersetzung gibt es bisher nur auf TJMK, vielleicht solltest Du einzelne Post von dort verlinken, indem Du vorher auf "Permalink for this post" unter dem Artikel klickst und dann die Adresse kopierst und hier einfügst: http://www.truejustice.org/ee/index.php?/tjmk/comments/knox_tied_in_knots_by_her_own_tongue_translation_3/
PQ hat eine ganze Reihe von Posts angekündigt also wird dieser wohl schon sehr bald auf einer der hinteren Seiten zu finden sein...

Ich bin dankbar für diese Übersetzung, bestätigt sie doch im Großen und Ganzen die Version, die Frau Knox in ihrem Buch schildert, auch wenn sie auf TJMK allerlei Verrenkungen anstellen um Frau Knox zu diskreditieren, so wird zum Beispiel "After five and a half hours of standing and fielding questions, I was tired, but I thought everything was going okay." so gedeutet als hätte Frau Knox behauptet sie hätte während dieser Befragung stehen müssen: TJMK:"In fact, there were numerous breaks, including one for lunch, and questioning was less than three hours, and it was held at her request, and Knox was sitting."

Ich habe es mir jetzt nich angetan, die Länge der Unterbrechungen zu berechnen. Die "Befragung begann um 10:45 Uhr und endete 15:22 Uhr, knapp fünf Stunden "nur", aber nahe dran. Die Redewendung "standing and fielding" wird mal eben auseinandergerupft um einen weiteren Strohmann zu platzieren...

TJMK setzt die Version der an der "Befragung" vom 5./6. November 2007 beteiligten Beamten als "die Wahrheit" voraus und vergisst zu erwähnen, dass wir hier, dank der fehlenden Aufzeichnungen, eine "Aussage gegen Aussage" Situation haben... Selbst Mignini bestätigt indirekt, dass es "Druck" von seiten der Polizei gegeben hat:
Interpreter: The police said that they knew that Amanda was inside the house, and when she went in, when she went out, that she was inside the house, and while they were asking her this someone showed her Patrick’s message on the phone.

PM Mignini: But this is… But this is normal. You… there was this message… I’m sorry, I’m very sorry. There’s a murder here. There’s a girl whose throat is slit, there was a phone number, there was a call that had been made, you were being heard. There was a call that had been made to you on the night of the murder from this person, you replied to this call in a way that could have been interpreted, according to the meaning in Italian “will see you”. Eh, so what is more normal than to insist? The police are doing their job. They insist to know, what did that mean, what was the, what relationship was there between you and Lumumba. This is normal.
Aha... ?!?
Genau so sieht es auch mit dem von Dir gebrachten Beispiel aus. Sie war beunruhigt aber auch nicht. Frau Knox erklärt ihre "Stimmungsschwankungen" in ihrem Buch sehr gut und auch die e-mail vom 4. November 2007 schlägt in die selbe Kerbe... Wieder mal viel Lärm um nichts...


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Amanda Knox

19.10.2014 um 13:19
Neu ist mir, dass AK zunächst RS gar nichts von den Vorfällen erzählt hat. Da muss man dann auch mal Mignini verstehen. Und dass Mignini sinngemäß sagt: "Now you cry again..." zeigt, dass er ein harter Mann ist, aber auch dass sie wohl beim Verhör auf der Questura ähnlich reagiert hat, also möglich, dass man sie hart angefasst hat (wie Mignini auch), aber es muss nicht zwangsläufig ein permanentes Anschreien gewesen sein. Beim Verhör mit Mignini muss sie selber gemerkt haben, dass sie es (noch) nicht so richtig erklären kann. Sie erwähnt auch kaum die 2 Schläge gegen den Hinterkopf.

Der Satz "I thought it could have been true" wurde ihr dabei sehr übel genommen. Was hat man hier rein interpretiert? Dass sie bewusst lüge, weil sie dachte, es könne ja stimmen?


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Amanda Knox

19.10.2014 um 18:27
@Siegfrieden

Ich weiß nicht, ob man so eine Geschichte erzählen würde, wenn man selber darin involviert wäre. Ich würde es eher so sehen, dass so etwas sich niemand ausdenken würde. Wozu wäre eine solche Geschichte nützlich, wenn man auch nur einen Hauch darin involviert wäre? Eigentlich sollte Mignini azusreichen Erahrung haben, das vernünftig beurteilen zu können. Aber wenn man viel zu schnell sich darauf versteift, dass der Einbruch gestellt war, ohne diesbzgl. wirklich auasreichende Untersuchungen durchzuführen, sind demjenigen solche Überlegungen dann natürlich fremd.
Zitat von SiegfriedenSiegfrieden schrieb:Der Satz "I thought it could have been true" wurde ihr dabei sehr übel genommen. Was hat man hier rein interpretiert? Dass sie bewusst lüge, weil sie dachte, es könne ja stimmen?
Das wäre dann schon von der Definition her keine Lüge. Eine Lüge setzt voraus, dass man bewusst die Unwahrheit sagt, das ist offensichtlich nicht der Fall. Man sollte sich auch nochmals erinnern, dass der Dolmetscher ihr eingeredet hatte, sie hätte ein Trauma, und könne sich daher an nichts erinnern. Man hat ihr eben schlicht und einfach etwas eingeredet.

Es ist egal, ob das zusätzlich noch mit physischer Gewalt erfolgt ist.


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Amanda Knox

19.10.2014 um 20:28
Skeptical Bystander, PMF Poster und einer der Übersetzer der Urteilsbegründung von Nencini postet auf PMF ab und zu Hinweise auf Passagen, die Ihn (oder Sie, keine Ahnung^^) besonders beeinduckt haben.

http://perugiamurderfile.org/viewtopic.php?p=176600#p176600

but wait, there's more ...


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Amanda Knox

19.10.2014 um 20:34
@Itsneverbow
Skeptical Bystander, PMF Poster und einer der Übersetzer der Urteilsbegründung von Nencini postet auf PMF ab und zu Hinweise auf Passagen, die Ihn (oder Sie, keine Ahnung^^) besonders beeinduckt haben.
Wirklich (keine Ahnung?) ;-)
Ich hoffe Du hast den thread auf PMF weiter verfolgt...


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Amanda Knox

19.10.2014 um 21:38
@Siegfrieden
Zitat von SiegfriedenSiegfrieden schrieb:Neu ist mir, dass AK zunächst RS gar nichts von den Vorfällen erzählt hat.
Und das ist wichtig: weil?
"Raffaele Sollecito weiß, dass Meredith Kercher mit durchschnittener Kehle in ihrem Zimmer liegt und er die Begleitumstände der Tat und der darauffolgenden Reinigungsaktion kennt?" oder "Amanda Knox tatsächlich Sollecitos Wohnung am Mordabend verlassen hat, um zusammen mit Rudy Guede, Meredith Kercher umzubingen, jetzt aber vergisst "aussreichend aufgeregt"" zu sein?

Zweierlei Maß an allen Fronten, Mignini versucht Amanda Knox aus dieser "Verzögerung" einen Strick zu drehen, Comodi weißt darauf hin, dass als Amanda Knox ihre Mutter in Seattle anruft (im Kreuzverhör mit gewollt ungenauen Zeitangaben), "ja noch nichts passiert sei..." (bis auf die Tatsache, dass Knox und Sollecito gerade einen Einbruch entdeckt hatten) und Nencini findet es überhaupt komplett unglaubwürdig, dass Amanda Knox nicht schon beim Entdecken der offenen Haustüre sofort die Polizei gerufen hat... (das kaputte Schloß spielt bei ihm keine Rolle...)
Zitat von SiegfriedenSiegfrieden schrieb:Da muss man dann auch mal Mignini verstehen.
Diese Befragung fand einen Tag vor dem "Fischzug" der "Spurensicherung" am 18. Dezember 2007 statt. Amanda Knoxs Anwälten ist es offensichtlich nicht gelungen ihre Mandantin wirklich davon zu überzeugen, dass Mignini "ihr Feind" ist. Sie scheint zu diesem Zeitpunkt wirklich noch daran geglaubt zu haben, dass Polizei und Staatsanwaltschaft daran arbeiten würden, die Wahrheit über den Mord an Meredith Kercher herauszufinden... Naivität und vielleicht ihre eigene Dickköpfigkeit haben sie in diese "Befragung" gebracht.

Die Frage ist, wie mache ich mich jemandem vertändlich, der mich nicht verstehen will?

Mignini weiß zu diesem Zeitpunkt, dass er keinerlei forensische "Beweise" gegen Knox und Sollecito in der Hand hat und er weiß auch, dass weder Sollecito durch Einzelhaft, noch Knox durch die Vorgaukelung eines positiven HIV-Tests zu einem "Geständnis" gebracht werden konnten. Er weiß allerdings auch, dass sich vor allem die Britische Presse auf den Mailand Vorfall konzentrieren wird, sollte man Guede als Einzeltäter präsentieren (von der "Fall Abgeschlossen!" Pressekonferenz mal ganz abgesehen...).
Er braucht Knox als Haupttäterin (Sollecito ist nur Nebensache), und mit dem Ziel Amanda Knox in weitere Widersprüche, seien sie real oder nur in seiner Fantasie vorhanden, geht er in diese Befragung...
Zitat von SiegfriedenSiegfrieden schrieb:Und dass Mignini sinngemäß sagt: "Now you cry again..." zeigt, dass er ein harter Mann ist, aber auch dass sie wohl beim Verhör auf der Questura ähnlich reagiert hat, also möglich, dass man sie hart angefasst hat (wie Mignini auch), aber es muss nicht zwangsläufig ein permanentes Anschreien gewesen sein.
Glaubst Du wirklich, dass unser kriminelles Superhirn Amanda Knox nach ein wenig "mütterlicher Schelte" von Rita Ficarra, den Plan vergisst und ohne Zutun der Ermittler Lumumba ins Spiel bringt?
Zitat von SiegfriedenSiegfrieden schrieb:Beim Verhör mit Mignini muss sie selber gemerkt haben, dass sie es (noch) nicht so richtig erklären kann. Sie erwähnt auch kaum die 2 Schläge gegen den Hinterkopf.
Bei diesem Verhör wird sie gemerkt haben, dass Mignini nicht daran interessiert war die "Missverständnisse" vom 5./6. November 2007 aufzuklären, sondern eher daran interessiert war den "Amanda changes her story again!" Schlagzeilen eine weitere hinzuzufügen. :-(


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Amanda Knox

19.10.2014 um 22:04
Für mich ist Amandas Verhalten in jeder Phase nachvollziehbar.

Die kleineren Ungenauigkeiten (z.B. wann sie wo, wen angerufen hat) sind einfach nur belanglos. !

Aber, für all diejenigen, die mit Eifer ihr irgendwelche "Lügen" nachweisen wollen und aufgrund der "Lügen" zum Urteil "Schuldig" kommen: hier ein Auszug aus dem Buch des großen Strafverteidigers Max Hirschfeld "Das Fehlurteil im Strafprozeß" zu diesem Punkt:

"Es ist falsch zu glauben, dass nur der schuldige Angeklagte lügt und Grund hat zu lügen. Gerade der unschuldige Angeklagte wird häufig seine Rettung in einer Lüge suchen, um dem erstickenden Netz der SCHEINBEWEISE zu entrinnen. Seinen Unschuldsbeteuerungen wird nicht geglaubt, mit Entsetzen sieht er sich in Scheinbeweise verstrickt, die sein Leben oder seine Freiheit bedrohen; nichts ist natürlicher als dass er eine Lüge vorbringt, wenn er glaubt, sich dadurch retten zu können".


Für mich liegt es so was von neben der Sache, wenn man versucht, mit angeblichen Widersprüchen oder gar Lügen eine Schuld zu begründen, wo es keinerlei wirkliche Beweise gibt und die Beweislage mehr als eindeutig die Alleintäterschaft von Guede belegt.

Ich wette: ein skrupelloser Staatsanwalt kann JEDEN, der zufällig irgendwie in der Nähe eines Verbrechens ist oder war, durch mehrere Vernehmungen in "Widersprüche" oder gar Lügen verwickeln und wenn das dann ausreichen soll für einen Schuldnachweis; dann: Gute Nacht!


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Amanda Knox

20.10.2014 um 19:52
@Siegfrieden
Zitat von SiegfriedenSiegfrieden schrieb:Neu ist mir, dass AK zunächst RS gar nichts von den Vorfällen erzählt hat. Da muss man dann auch mal Mignini verstehen.
Tatsächlich? Man muss Verständnis haben für diesen Mann, weil er eine andere Vorstellung davon hat, welcher Grad von Befremdung über eine verschmutzte Toilette angemessen ist? Weil Amanda Knox mit ihrer Beschreibung der Vorfälle bis nach dem Frühstück und der Säuberung der Küche wartet, rechtfertigt, daß man sie statt wie eine Zeugin, wie eine Verdächtige behandelt. Daß man sie hart anfasst? Schläge auf dem Hinterkopf haben ja noch niemandem geschadet.

Für mich liegt das Verhalten von Mignini hart an der Grenze zur Kriminalität. Schlimmer noch, er ist ein Wiederholungstäter. Denkst du, Mario Spezi bringt Verständnis dafür auf, daß man ihn tagelang ohne Anklage in einer Zelle hat schmoren lassen? Oder Douglas Preston, dafür daß man ihm mehr oder weniger unverhohlen gedroht hat? Was haben die sich zuschulden kommen lassen?

Oder die mahr als zwanzig Angeklagten die sich jahrelang einer Verfolgung durch Mignini haben ausgesetzt sehen müssen, nur aufgrund einer hirnrissigen Theorie über das Monster von Florenz.


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Amanda Knox

20.10.2014 um 19:58
Ja, er war nicht koscher. Ich meinte, er darf sich wundern, dass sie ambivalent reagiert hat. Das macht sie ja nicht zur Mörderin (ok, in seinen Augen schon).


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Amanda Knox

20.10.2014 um 20:10
Zitat von SiegfriedenSiegfrieden schrieb:Ja, er war nicht koscher. Ich meinte, er darf sich wundern, dass sie ambivalent reagiert hat. Das macht sie ja nicht zur Mörderin (ok, in seinen Augen schon).
Wundern darf er sich. Mehr aber auch nicht. Nicht über ein Verhalten, für das es keine Skala zum messen oder ein Regelbuch gibt. Alles andere ist unprofessionell.

Wundern allerdings muss man sich über eine Patrizia Stefanoni, die eines der wichtigsten Beweisstücke schlichtweg durch unsachgemäße Lagerung hat verrotten lassen, oder die sich mit Unterstützung fragwürdiger Richterentscheidungen, um die Herausgabe wichtiger Daten bis auf den heutigen Tag drücken kann. Wie soll man unter diesen Umständen Kontamination beweisen können, so wie vom Obersten Gerichtshof bizarrerweise gefordert?

Im Gegensatz zu Amanda Knox, die nie darauf vorbereitet wurde, Zeugin in einem Mordfall zu sein, sind das alles Profis, von denen man annehmen sollte, sie wüssten, was sie tun. Von den seltsamen Umständen, unter denen dieses "Bewesistücke" sichergestellt worden sind, mal gar nicht zu reden.


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Amanda Knox

23.10.2014 um 18:23
Selbst der vorsichtigste Täter hinterlässt am Tatort eine Spur - man muss sie nur finden. BKA-Textiltechniker haben festgestellt, dass bis zu 140 Fasern an der Kleidung haften bleiben, wenn zwei Personen einander umarmen. Haare können schon beim Kopfschütteln abfallen.

Auszug aus einem Spiegelonlineartikel
Von Beruf Kriminaltechniker...

Also, recht unwahrscheinlich dass bei einer Tatbeteidigung der Beiden keine DNA am Tatort gefunden wurde. Abgesehen von den Spuren, die sie als Tatortberechtigte hinterlassen haben.

Es grenzt eigentlich fast schon an eine Wunder, denn DNA kann ja bekanntlich nicht fliegen...

Dieses Argument wurde bekanntlich immer verwendet, wenn es um die Anweseheit Sollecitos DNA auf dem Bra Clasp ging.
Wohnin ist nur der Rest der DNA der beiden Täter Sollecito und Knox entflogen...???
Aus dem offenen Fenster des gestellten Einbruchs...in Filomenas Raum...
Höchst, höchst wahrscheinlich...
Hm...? Wer weiß.....


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Amanda Knox

26.10.2014 um 02:24
Hallo Mysteriösxxx,
Zitat von MysteriösxxxMysteriösxxx schrieb:Also, recht unwahrscheinlich dass bei einer Tatbeteidigung der Beiden keine DNA am Tatort gefunden wurde.
dieser Umkehrschluss Richtung Unschlud ist erstens nicht zulässig und zweitens falsch. Selbst wenn Du den Tatort auf Meredith Zimmer reduzierst, wurden sowohl von AK (Messer), als auch von RS (BH-Verschluss) DNA auf der Tatwaffe bzw. am Tatort gefunden.

Wenn Du den Tatort nicht auf Meredith Zimmer reduzierst, wurden von beiden weitere Spuren gefunden. Filomenas Zimmer kann wegen dem vorgetäuschten Einbruch und das kleine Bad, wegen der Tatortsäuberung nicht ausgeschlossen werden.

Zum kleinen Bad schreibt Nencini folgendes:

In the case of all three traces, there was obvious blood, even though, with regard to the blood found in Exhibits nos. 10 and 11, this blood was pale or [more precisely] diluted with water. It is blood, therefore, that derives from a process of washing on the part of one of the perpetrators of the murder and that survived the cleaning activities carried out in apartment's small bathroom.



The presence of mixed Kercher-Knox traces on the cotton-bud box, on the bidet, and on the washbasin leads to the conclusion that it was Amanda Knox who washed her hands and feet, both stained with the blood of Meredith Kercher and, in so doing, by rubbing [her hands and feet], losing epithelial cells that were useful for DNA extraction.

The Court considers it extremely unlikely, in accordance with case record that is deeply rooted in the common experience of life, that the man or woman who washed his or her hands and feet in that bathroom could be someone other than Amanda Knox.


… soweit Nencini und dann geht er in diesem Zusammenhang sogar auf noch einen Punkt von Dir ein:
Zitat von MysteriösxxxMysteriösxxx schrieb:Abgesehen von den Spuren, die sie als Tatortberechtigte hinterlassen haben.
… zu den gemischten Spuren im Bad Nencini weiter

We would have to hypothesize, in fact, that the drops of blood – which were later diluted – fell in precisely three distinct spots where previously (although it is not known when or how) Amanda Knox had left her own DNA.

While it is in fact true that the small bathroom in the apartment was precisely the one used by the defendant and the victim, it should not be forgotten that the loss of biological substances useful for the extraction of DNA is not a phenomenon that normally happens often and with regularity in the areas that a given person frequents (the argument is obviously different on objects in common usage and on clothing, since both of these come into direct contact with the epidermis).


Zu Filomenas Zimmer begründet Nencini wie folgt:

The analyses attributed the biological trace to an Amanda Knox-Meredith Kercher mix. The finding is of unquestionable importance in this trial, considering that the mixed trace of the victim and the defendant was found inside the room of Filomena Romanelli, in a place where – unlike the flat’s small bathroom – there was obviously no regular presence on the part EITHER of Amanda Knox or of Meredith Kercher.

Noch einmal Dein Zitat Mysteriösxxx:
Zitat von MysteriösxxxMysteriösxxx schrieb:Abgesehen von den Spuren, die sie als Tatortberechtigte hinterlassen haben.
Ich habe das “EITHER” in Großbuchstaben geschrieben. Beide AK und Meredith Hinterlassen an der gleichen Stelle in Filomenas Zimmer eine sich zufällig mixende DNA Spur?

Abschließend möchte ich noch im Wissen um die Unzulässigkeit des Umkehrschlusses eines Deiner Argumente umdrehen.

Wie kann RG durch Filomenas Zimmer eingebrochen sein, wenn er doch keine Spur hinterlassen hat?

Das ist alles viel zu viel zuviel Zufall und wie sagt Nencini so schön?

… but there is more

… und man ist versucht zu ergänzen: SO MUCH MORE!

PS: … und falls Du 36 und 165 mit einem platten Satz und unter Bezug auf hier geführte Diskussionen „nullen“ möchtest, verweise ich auf die ausführlichen Hintergrundinformationen im Nencini Report und auf die Tatsache, dass die herrschende Meinung in diesem Forum eine Mindermeinung ist.


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