Nightrider64 schrieb:Für mich spricht alles für einen Mord im SM Homosexuellenmilieu.
Also für mich nicht. Es erklärt z.B. nicht, warum das Opfer zwischen Konstanz und Lindau pendelte. Und vorher kurz nach Zürich fuhr.
Lindau und Konstanz sind ja jetzt wahrlich nicht die großen Schwulenmetropolen. Da würde ich eher nach München oder Köln oder ganz ins Ausland. Mit Spielsucht kann man das Verhalten viel eher erklären: In Zürich hatte er ein (vor allem vor seiner Familie) geheimgehaltenes Konto, das räumte er ab und dann besuchte er die nächsten, in Deutschland gelegenen Spielbanken. Vier Wochen lang ohne Unterbrechung in eine einzige Spielbank zu gehen, war ihm wohl zu peinlich, man hätte ihn ja für spielsüchtig halten können, es hätte eventuell sogar zu einer Sperre führen können, deshalb war er mal ein paar Tage hier, dann wieder dort.
Die geckenhafte Kleidung kann man auch mit Spielbankbesuchen erklären. Eventuell war das Opfer ja
zusätzlich auch schwul, aber eine eindeutig schwule Kleidung war das wohl nicht, was er trug, so was gab's damals vermutlich gar nicht.
Seine extrem stark blutenden Verletzungen im Genitalbereich werden in den Berichten nicht genauer beschrieben. Ich weiß ja nicht, wie sich manche Außenstehende sexuelle Handlungen unter Homosexuellen vorstellen, welchen Fantasien sie dabei freien Lauf lassen - aber normal ist das meines bescheidenenen Wissens nach nicht! Und damals schon gar nicht. Da war man vielmehr froh,wenn es überhaupt mal zu irgendeiner körperlichen Annäherung kam.
Und vielleicht war mal jemand in Lindau? Also ich war schon öfters dort - es ist ein nett anzuschauendes Städtchen, aber eben eine Kleinstadt. 25000 Einwohner, das war's. Von Metropole - oder gar
Schwulenmetropole - keine Spur! Bekannt und prominent ist dagegen vor allem die Spielbank, ich weiß z.B. genau auswendig, wo die liegt (im Nordosten der Insel), obwohl ich persönlich nie drin war und sie mich nicht weiter interessiert. Vor 50 Jahren dürfte diese Einrichtung noch prominenter gewesen sein, da es damals kaum andere Möglichkeiten gab, seiner Spielsucht nachzugehen, als ein staatliches Casino.