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"Bodensee-Mord" von 1969

1.437 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Bodensee, Zürich, Lindau ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

"Bodensee-Mord" von 1969

08.10.2022 um 11:46
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:@Vangituka
Die im Film erwähnte Spielsucht klingt finde ich sehr plausibel. Erklärt sein adrettes Äußeres, seine offenbar wechselhaften finanziellen Umstände, sein Pendeln zwischen Konstanz und Lindau (in beiden Orten gab es Spielbanken). Und die geäußerte Hypothese, er habe sich bei den falschen Leuten Geld geborgt, finde ich auch nicht unplausibel.
Aber Gläubiger haben nicht die Gewohnheit, ihre Schuldner zu töten, weil sie ihr Geld dann sicherlich nie wieder bekommen. Also, Spielsucht und ein Mord im Homo-Milieu zu gleicher Zeit?


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"Bodensee-Mord" von 1969

08.10.2022 um 14:14
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Für mich spricht alles für einen Mord im SM Homosexuellenmilieu. Als der Mann so stark blutete brachte man ihn in eine Badewanne. Hat Meiwes ja auch so getan. Dort ist er dann verblutet oder unter Wasser geraten und ertrunken.
Ob er Schluss durch verbluten oder durch ertrinken zu Tode kam, müsste im Rahmen der Obduktion ja nachweisbar gewesen sein.
Bin mir nicht sicher, ob in irgendeinem der Artikel etwas darüber stand, ob Wasser in seinen Lungen gefunden wurde?
(Es ist schon ein bisschen länger her, dass ich mich etwas ausführlicher mit diesem Fall beschäftigt habe).
Zitat von birotorbirotor schrieb:Also, Spielsucht und ein Mord im Homo-Milieu zu gleicher Zeit?
Wäre ein recht großer Zufall, aber manchmal kommt es im Leben ja tatsächlich zu den kuriosesten Zufällen.

Vll war es wirklich so, wie von @Menedemos hier im Thread vermutet, dass Josef L. in Zürich einen Mann kennengelernt hatte, mit dem er sich dann auch in Lindau und in Konstanz traf, diese Aufenthalte in Lindau/Konstanz könnte er u a auch dazu genutzt haben, in den dortigen Casinos zu spielen.
Sozusagen „zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen“, den (neuen) Freund treffen und die Spielsucht befriedigen.


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"Bodensee-Mord" von 1969

08.10.2022 um 14:16
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Bin mir nicht sicher, ob in irgendeinem der Artikel etwas darüber stand, ob Wasser in seinen Lungen gefunden wurde?
Bei XY wurde gesagt, dass er Wasser in der Lunge hatte, aber klares Leitungswasser. Daher hat man vermutet, dass er in einer Badewanne ertrunken ist. Auf jeden Fall aber nicht in einem Fluss/See. Aber gestorben ist er demnach durch Ertrinken.


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"Bodensee-Mord" von 1969

08.10.2022 um 15:20
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Also für mich nicht. Es erklärt z.B. nicht, warum das Opfer zwischen Konstanz und Lindau pendelte. Und vorher kurz nach Zürich fuhr.
Offensichtlich hatte er in Zürich eine "Bekanntschaft"
Vielleicht hat er auch mit diesem Urlaub verbracht. Das ging aber 1969 Öffentlich nicht als Homosexuelles Paar.

Er fuhr jeden(!) Tag auf die Insel Lindau zum Frühstück. Was tat er da ?
Passt nicht zur Spielsucht, so wie es auch ansonsten keine offiziellen Spuren dahin gab.
Es war halt eine Urlaubsregion, in der auch(!) zwei Spielcasinos waren.
Daraus zwingend auf Spielsucht zu schließen ist fantasiereich. Aber wenn es denn so wäre, dann wüsste man es, weil er
a) sich dort ausweisen hätte müssen
b) Er wäre dem Personal als Dauergast aufgefallen
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Mit Spielsucht kann man das Verhalten viel eher erklären: I
Könnte man, theoretisch ja.
Aber die Andeutungen in xY, das es sic um einen schwulen handelt sind so ziemlich eindeutig.
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Vier Wochen lang ohne Unterbrechung in eine einzige Spielbank zu gehen, war ihm wohl zu peinlich, man hätte ihn ja für spielsüchtig halten können, es hätte eventuell sogar zu einer Sperre führen können, deshalb war er mal ein paar Tage hier, dann wieder dort.
Vier Wochen lang täglich in zwei Spielbanken zu gehen ist nicht weniger Auffällig.
Außerdem fuhr er ja jeden Morgen nachweislich auf die Insel Meinau.
Meiner Meinung nach hatte der Urlaub vornehmlich das Ziel, seine Homosexualität oder auch bestimmte Spielarten auszuleben.
Das ging seinerzeit schlecht im dörflichen Milieu, abgeschieden an der Grenze
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Ich weiß ja nicht, wie sich manche Außenstehende sexuelle Handlungen unter Homosexuellen vorstellen, welchen Fantasien sie dabei freien Lauf lassen - aber normal ist das meines bescheidenenen Wissens nach nicht
Es gibt bei Homosexuellen die verschiedensten Praktiken wie auch bei Heteros.
Darunter auchb extreme SM, Bondage
Selbstverständlich ist es nicht normal, jemanden das Geschlechtsteil abzuschneiden.
Aber im Fall Meiwes ist es ja auch genau so vorgekommen.
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:nd vielleicht war mal jemand in Lindau? Also ich war schon öfters dort - es ist ein nett anzuschauendes Städtchen, aber eben eine Kleinstadt. 25000 Einwohner, das war's. Von Metropole - oder gar Schwulenmetropole - keine Spur!
Hat ja auch keiner gesagt. Trotzdem kann ja ein Schwuler dort Urlaub machen und konnte sicherlich auch Kontakte knüpfen.
Für mich sieht der Versuch die Scheren zu verkaufen, zb nach einem Anbahnungsversuch aus.
Zitat von birotorbirotor schrieb:Aber Gläubiger haben nicht die Gewohnheit, ihre Schuldner zu töten, weil sie ihr Geld dann sicherlich nie wieder bekommen. Also, Spielsucht und ein Mord im Homo-Milieu zu gleicher Zeit?
Ich denke auch Spielsüchtig war der Mann wher nicht und das hat auch nichts mit dem Mord zu tun.
Das hat doch ganz offensichtlich sexuelle Hintergründe wenn jemanden das Geschlechtsteil abgetrennt wird.
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Bin mir nicht sicher, ob in irgendeinem der Artikel etwas darüber stand, ob Wasser in seinen Lungen gefunden wurde?
Ja in xy kam das vor, mit der Erklärung, das es kein Wasser aus dem Rhein war.

Ich bin der Meinung unser Friseur ist seiner homosexuellen Beziehung nachgereist von Zürich an den Bodensee.
Dieser hatte dort ein Boot zu liegen, was auch die häufigen Ortswechsel erklären würde und die Tatsache das die Leiche in den Bodensee verbracht werden konnte.
Im Rahmen sexueller Handlungen im SM Bereich wurde er schließlich so schwer verletzt, das er letztendlich verstarb.


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"Bodensee-Mord" von 1969

08.10.2022 um 16:04
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Das könnte etwas damit zu tun haben, dass in Deutschland damals noch der § 175 galt, das Pendant dazu in der Schweiz aber schon abgeschafft war. Möglicherweise hat er in Zürich jemanden kennengelernt und weitere Treffen verabredet, die dann in Lindau und Konstanz stattfanden.
Aber warum fährt er dann sogleich nach D zurück, wenn er sich extra in die Schweiz begab, weil Homosexualität dort nicht mehr verboten war? Erscheint mir nicht sehr einleuchtend.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Das Geld auf diesem Konto muss aber doch irgendwo hergekommen sein.
Über JLs finanzielle Verhältnisse wissen wir doch rein gar nichts, er kann z.B. geerbt haben oder neben seiner Friseurtätigkeit noch weitere Geschäfte gemacht haben.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Für mich sieht der Versuch die Scheren zu verkaufen, zb nach einem Anbahnungsversuch aus.
???
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Außerdem fuhr er ja jeden Morgen nachweislich auf die Insel Meinau.
Um seinen homosexuellen Neigungen nachzugehen? Auf der Insel Mainau? Übrigens dachte ich, er sei auf die Insel REICHENAU gefahren. Aber das ist auch egal, weil beides nichts mit Homosexualität zu tun hat, auf der Reichenau gibt es drei interessante romanische Klöster, auf der Mainau viele Blumen.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Aber die Andeutungen in xY, das es sic um einen schwulen handelt sind so ziemlich eindeutig.
Ich glaube, ihr interpretiert da viel zu viel rein. Ja, man KANN es so interpretieren, man muss es aber auch nicht. Aber ein Mord mit sexuellem Hintergrund ist halt interessanter als ein schnödes Verbrechen wegen Streit ums Geld.
Zitat von birotorbirotor schrieb:Aber Gläubiger haben nicht die Gewohnheit, ihre Schuldner zu töten, weil sie ihr Geld dann sicherlich nie wieder bekommen.
Manchmal schon. Wenn sie keine Aussicht mehr haben, ihr Geld je wiederzubekommen, dann geht es nur noch um Rache und Bestrafung. Vielleicht lief die Aktion ja auch einfach aus dem Ruder. Würde ich also zumindest nicht so kategorisch ausschließen, dass Gläubiger aus Gangsterkreisen ihre Schuldner NIEMALS töten.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:In einer schweizer Zeitung von 1970 wurde von Spuren ins Homosexuellenmillieu geschrieben. (Ist hier auch irgendwo zitiert.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Man mußte sich glaube ich seinerzeit auch ausweisen und wurde in entsprechenden Listen geführt wenn man eines dr staatlichen Casinos aufsuchte,
Diese beiden Argumente muss ich allerdings gelten lassen. Sicher bin ich mir ja auch nicht mit meiner Casino-Hypothese. Wobei die Kolportagen in der Schweizer Zeitung auch einfach nur Gelaber sein können, nach dem Motto "Sex sells".

Dass die damaligen Ermittler allerdings nicht auf die Idee gekommen wären, mal in den Casinos nachzufragen, kann ich mir allerdings kaum vorstellen. Man hätte ihn dort kennen müssen. Das kann ich mir momentan zugegebenermaßen nicht recht erklären.


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"Bodensee-Mord" von 1969

08.10.2022 um 16:18
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Um seinen homosexuellen Neigungen nachzugehen? Auf der Insel Mainau? Übrigens dachte ich, er sei auf die Insel REICHENAU gefahren
Mainau/Reichenau ? Kann sein,das ich das durcheinander gebracht habe spielt auch keine Rolle. Auf jeden Fall ist er dort täglich hin zum Frühstück. Wo er dann anschließend hin ist, oder mit wem er sich traf, wie er den Tag verbrachte konnte wohl nicht ermittelt werden.
Ich gehe ja davon aus, das er sich mit seinem "Partner" auf der Reise befand und man sich täglich getroffen hat
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Ich glaube, ihr interpretiert da viel zu viel rein. Ja, man KANN es so interpretieren, man muss es aber auch nicht. Aber ein Mord mit sexuellem Hintergrund ist halt interessanter als ein schnödes Verbrechen wegen Streit ums Geld.
Also wenn jemanden am Geschlechtsteil herumgeschnitten wird, dann spricht das schon für einen sexuellen Hintergrund.
So schrieb seinerzeit auch die schweizer Presse von "Spuren die ins Homosexuellenmillieu führen.
Die Sache mit den Casinos entspringt wohl eher der reinen Tatsache, das es dort welche gibt und das vom Youtube Verfasser so als Möglichkeit "hinfantasiert" wurde.
Sicherlich einen Gedankengang wert, aber wohl leicht auszuschließen und überhaupt nicht belegbar.


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"Bodensee-Mord" von 1969

08.10.2022 um 16:53
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Im Rahmen sexueller Handlungen im SM Bereich wurde er schließlich so schwer verletzt, das er letztendlich verstarb.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Ich gehe ja davon aus, das er sich mit seinem "Partner" auf der Reise befand und man sich täglich getroffen hat
Diesen Aussagen würde ich zustimmen bzw denke ich auch, dass es sich so zugetragen haben könnte, allerdings wundert mich dann dennoch, warum es damals keine Zeugen gab, die z B die beiden Männer (Josef L. und seinen „Liebhaber“) zusammen gesehen haben?
Auch wenn beide sich bemüht haben sollten, nicht „aufzufallen“, trotzdem werden sie ja nicht vollkommen „unter dem Radar“ möglicher (zufälliger) möglicher Zeugen agiert haben können, irgendwo werden die beiden ja zusammen wahrgenommen worden sein, sei es in einem Hotel/Pension, auf einem gemeinsamen Spaziergang o ä.


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"Bodensee-Mord" von 1969

08.10.2022 um 17:04
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Aber warum fährt er dann sogleich nach D zurück, wenn er sich extra in die Schweiz begab, weil Homosexualität dort nicht mehr verboten war? Erscheint mir nicht sehr einleuchtend.
Weil es eben aufgrund dieses Verbots in Deutschland ungleich schwieriger gewesen wäre, jemand in einer einschlägigen Kneipe kennenzulernen. Wenn der Kontakt aber erst einmal hergestellt ist, kann man sich dann in D unverfänglich treffen. Es ist ja z. B. denkbar, dass der Partner auch ein Deutscher war, der zum gleichen Zweck in die Schweiz gefahren ist.
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Über JLs finanzielle Verhältnisse wissen wir doch rein gar nichts, er kann z.B. geerbt haben oder neben seiner Friseurtätigkeit noch weitere Geschäfte gemacht haben.
Nö, wir nicht. Aber die Ermittler, die ja z. B. auch nachweisen konnten, dass er auf seiner Reise über genug Geld verfügte (siehe unten). Und die werden ja nicht so blöd sein, dass sie bei unerklärlich verschwundenen Geldsummen nicht auch auf Spielsucht gekommen wären.
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Nightrider64 schrieb:
Für mich sieht der Versuch die Scheren zu verkaufen, zb nach einem Anbahnungsversuch aus.
???
JL hat in einem Friseurgeschäft dem Inhaber seine Scheren zum Verkauf angeboten, und das, obwohl er noch genug Geld hatte (laut XY). Folglich haben a) die Ermittler seine finanziellen Verhältnisse gekannt (siehe oben) und b) muss hinter dem Versuch, die Scheren zu verkaufen, etwas anderes gesteckt haben als die Notwendigkeit, Geld zu beschaffen. Insofern halte ich @Nightrider64 s Idee, dass JL versucht hat, mit dem Friseur ins Gespräch zu kommen und vielleicht "abzuchecken" ob da vielleicht mehr möglich ist, für nachvollziehbar.
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Diesen Aussagen würde ich zustimmen bzw denke ich auch, dass es sich so zugetragen haben könnte, allerdings wundert mich dann dennoch, warum es damals keine Zeugen gab, die z B die beiden Männer (Josef L. und seinen „Liebhaber“) zusammen gesehen haben?
Naja, vielleicht fand dieses "Sehen" in einer einschlägigen Umgebung statt und man wollte nicht zugeben, dass man dort war, weil z. B. zu Hause die betrogene Ehefrau saß?


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"Bodensee-Mord" von 1969

08.10.2022 um 17:15
Ich denke das Anbieten der Scheren war eine verdeckte Kontaktaufnahme.
Ob diese letztendlich gelungen ist ?
Ob man diesbezüglich ausreichend ermittelt hat ?
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Naja, vielleicht fand dieses "Sehen" in einer einschlägigen Umgebung statt und man wollte nicht zugeben, dass man dort war, weil z. B. zu Hause die betrogene Ehefrau saß?
Ich bin ja der Meinung, man traf sich auf einem Boot, das dem "Bekannten" gehörte.
Dieser konnte natürlich nicht öffentlich mit einem Mann umherreisen, so daß der Friseur ihm praktisch hinterher reiste und deshalb die Hotels wechselte.
Ein Boot muß auch im Spiel gewesen sein um die Leiche in den Rhein zu verbringen.


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"Bodensee-Mord" von 1969

08.10.2022 um 17:17
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Also wenn jemanden am Geschlechtsteil herumgeschnitten wird, dann spricht das schon für einen sexuellen Hintergrund.
Seit wann schneiden sich Schwule gegenseitig das Gemächt ab??

Ich habe einen Bekannten, der arbeitete früher nebenjobmäßig in einer Bar. Sein Kollege kam aus Irland. Eines Tages nannte er diesen im Scherz einen "Engländer". Der Ire schnappte sich in Sekundenbruchteilen ein herumliegendes, scharfes Messer, hielt es ihm an die Geschlechtsteile und drohte in sehr ernstem Tonfall: "Wenn du mich noch einmal einen 'Engländer' nennst, dann schneid' ich dir die Eier ab!"
Wie ernst er das wirkliche meinte, hat mein Bekannter nie herausgefunden, er hat ihn in Zukunft eben keinen "Engländer" mehr genannt. Ich erzähle die Story nur, um zu zeigen, dass es normalerweise nichts mit sexuellen Freuden zu tun hat, wenn jemandem die Eier abgeschnitten werden oder damit gedroht wird.


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"Bodensee-Mord" von 1969

08.10.2022 um 18:04
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Seit wann schneiden sich Schwule gegenseitig das Gemächt ab??
Beim Kanninbalen von Rotenburg, Armin Meiwes war es genau so.
Es gibt die seltsamsten Fetische, die man sich kaum vorstellen kann.

Kann da noch einige Beispiele nennen, die für den "normal" veranlagten Hetero oder Homosexuellen sehr berfremdlich sind, aber in regelmäßigen Abständen vor kommen.

Was sollte denn ansonsten das Verstümmeln der Genitalien für einen Hintergrund gehabt haben, wenn keinen sexuellen ?


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"Bodensee-Mord" von 1969

08.10.2022 um 18:38
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Was sollte denn ansonsten das Verstümmeln der Genitalien für einen Hintergrund gehabt haben, wenn keinen sexuellen ?
Die weiter oben geäußerte Vermutung, man habe ihn dadurch "zum Reden" bringen wollen, finde ich an sich jetzt nicht sooo unwahrscheinlich. Es hieß bei XY ja nur, dass man ihm eine stark blutende Wunde am Geschlechtsteil zugefügt habe. Da war keine Rede davon, dass da wirklich viel abgeschnitten wurde. Es könnte ja z. B. auch nur ein kleines Stück von der Vorhaut gewesen sein.

Um zu demonstrieren, dass man erst macht und "mehr" abschneidet, wenn er nicht redet.

Das aber nur grundsätzlich, denn ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, welche Geheimnisse man auf diesem Weg aus ihm herausholen wollte.


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"Bodensee-Mord" von 1969

09.10.2022 um 01:09
Soweit ich weis, wurde von einer stark blutenden Wunde gesprochen. Schon in der Sendung.


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"Bodensee-Mord" von 1969

09.10.2022 um 01:27
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Nightrider64 schrieb:
Außerdem fuhr er ja jeden Morgen nachweislich auf die Insel Meinau.

Um seinen homosexuellen Neigungen nachzugehen? Auf der Insel Mainau? Übrigens dachte ich, er sei auf die Insel REICHENAU gefahren. Aber das ist auch egal, weil beides nichts mit Homosexualität zu tun hat, auf der Reichenau gibt es drei interessante romanische Klöster, auf der Mainau viele Blumen.
Vielleicht frühstückte JL jeden Tag auf der Insel Reichenau, weil er sich dort im Hotel in den Ober verknallt hatte. Wir wissen es nicht. Übrigens kann sowohl ein Schwuler als auch ein Hetero seinen Neigungen überall nachgehen, sogar auf der Insel Reichenau.

Was auf jeden Fall auffällig und zu gleicher Zeit merkwürdig ist, ist die Tatsache, dass JL schwul dargestellt wird, was für 1970 schon heftig ist, und dass er alles mögliche tut, um aufzufallen, was man gerade bei heimlichen Begegnungen zwischen homosexuellen Männern in jener Zeit nicht erwarten würde.


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"Bodensee-Mord" von 1969

09.10.2022 um 11:27
Zitat von birotorbirotor schrieb:Was auf jeden Fall auffällig und zu gleicher Zeit merkwürdig ist, ist die Tatsache, dass JL schwul dargestellt wird, was für 1970 schon heftig ist, und dass er alles mögliche tut, um aufzufallen, was man gerade bei heimlichen Begegnungen zwischen homosexuellen Männern in jener Zeit nicht erwarten würde.

Es war wohl gesicherte Erkenntnis, das Josef Löw homosexuell war und Kontakt zu Männern gesucht hat, in Selb wäre dies ein Undig gewesen.

Auch wenn Homosexualität 1970 nicht juristisch verfolgt wurde, so wurde sie trotzdem nicht offen gelebt, denn ein Outing konnte die wirtschaftliche Existenz kosten, es barg damit ein gewisses Erpressungspotential.

Wenn man an Rosa von Praunheim denkt und den Ärger, den er verursacht hat, indem er sich und andere als schwul geoutet hat, dann kann man die Zurückhaltung der Betroffenen verstehen.

Ich glaube nicht, dass ihn ein Liebhaber getötet hat, er ist einfach in eine sorgsam, zu seinem Geburtstag aufgebaute Falle gegangen. Irgendwem ist er zuviel oder zu auffällig geworden, oder man hat seine Kontakte übernommen, um sie zu irgendetwas zu bringen.

Man muss sich das mal überlegen, er ist die längste Zeit des Jahres in Selb gutsituierter Ehe- und Geschäftsmann, Familienvater, um dann ca. 6 Wochen, im Herbst am Bodensee, den Dandy und Lebensmann zu geben.

Die Nachbarn, die ihn erkannt haben, waren wohl nicht geplant.

Der ist in eine Rolle geschlüpft. Josef Löw geht als Geschäftsmann aus Selb weg, verwandelt sich wochenlang in einen Dandy und Lebemann, plant seine Rückkehr nach Selb, wird bereits vor seinem Geburtstag, vor seiner Abreise, wieder in normaler Geschäftskleidung gesehen und stirbt.

Es muss wohl wichtig gewesen sein,
zu dieser Feier in Zivil zu erscheinen.

Der Brief, den er im Hotel Krone erhalten hat, ist wohl deshalb nicht gefunden worden, weil er ihn mit zum Treffen genommen hat, bei dem er zwar seine Identität (Familienausweis, Handwerkskarte) und sein Leben verlor, nicht aber das Geld.


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"Bodensee-Mord" von 1969

09.10.2022 um 12:45
Zitat von birotorbirotor schrieb:Was auf jeden Fall auffällig und zu gleicher Zeit merkwürdig ist, ist die Tatsache, dass JL schwul dargestellt wird, was für 1970 schon heftig ist, und dass er alles mögliche tut, um aufzufallen, was man gerade bei heimlichen Begegnungen zwischen homosexuellen Männern in jener Zeit nicht erwarten würde.
Naja, der Film kürzt die Sache ja notwendigerweise zusammen und erwähnt die Gelegenheiten, bei denen er eben jemandem aufgefallen ist. Er kann ja nicht die ganze Zeit über permanent so aufgefallen sein, sonst hätten sich doch mehr Zeugen gemeldet.

Und er hat ja nun auch nichts gemacht, was so ganz eindeutig gewesen wäre. Sondern eher, wie in der Zeit gezwungenermaßen üblich, eher "subtile" Signale gesendet.


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"Bodensee-Mord" von 1969

09.10.2022 um 16:02
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Er kann ja nicht die ganze Zeit über permanent so aufgefallen sein, sonst hätten sich doch mehr Zeugen gemeldet.
Soweit ich mich noch an den Filmfall erinnern kann, trug JL morgens früh beim Frühstück schon ein Plisséhemd, eine Fliege und schwarz-weiße Schuhe. Damit fiel er den ganzen Tag in Lindau und in Konstanz auf, ob er nun seinen homosexullen Neigungen nachging oder nicht.


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"Bodensee-Mord" von 1969

09.10.2022 um 16:15
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Er kann ja nicht die ganze Zeit über permanent so aufgefallen sein, sonst hätten sich doch mehr Zeugen gemeldet.
Er hat sein extrovertiertes Äußeres genutzt, um aufzufallen. = Dandy, Lebemann.
Zitat von birotorbirotor schrieb:Soweit ich mich noch an den Filmfall erinnern kann, trug JL morgens früh beim Frühstück schon ein Plisséhemd, eine Fliege und schwarz-weiße Schuhe. Damit fiel er den ganzen Tag in Lindau und in Konstanz auf, ob er nun seinen homosexullen Neigungen nachging oder nicht.
Er hat vielleicht das seriöse Aussehen des Geschäftsmannes genutzt, um in der Menge der anderen Geschäftsmänner unterzugehen und mal das dandyhafte Aussehen, um Aufsehen zu erregen.

Wie eine Buchhalterin, die tagsüber graue Maus und Nachts Vamp spielt.


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09.10.2022 um 16:58
Zitat von birotorbirotor schrieb:Damit fiel er den ganzen Tag in Lindau und in Konstanz auf, ob er nun seinen homosexullen Neigungen nachging oder nicht.
Und trotzdem scheint es nicht allzuviele Zeugen gegeben zu haben, zumindest wurden keine erwähnt..... Also kann er sooo auffällig dann auch wieder nicht gewesen sein.


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"Bodensee-Mord" von 1969

09.10.2022 um 19:25
Zitat von birotorbirotor schrieb:t die Tatsache, dass JL schwul dargestellt wird, was für 1970 schon heftig ist, und dass er alles mögliche tut, um aufzufallen, was man gerade bei heimlichen Begegnungen zwischen homosexuellen Männern in jener Zeit nicht erwarten würde
Ich denke, das wurde im Filmfall auch etwas übertrieben. Redaktionell um auch dem letzten Zuschauer auf die (höchstwahrscheinliche) Homosexualität des Mannes hinzuweisen.
Zitat von EspeEspe schrieb:lant seine Rückkehr nach Selb, wird bereits vor seinem Geburtstag, vor seiner Abreise, wieder in normaler Geschäftskleidung gesehen und stirbt.
Wo stand was davon, das er beim Abreisen war oder was von einer möglichen Geburtsfeier ?

Ich denke, da sind etwaige SM Spiele ausser Kontrolle geraten.
Oder sein "Partner" war sauer, das er ihn mit irgendwas angesteckt hatte. (Arztbesuch)

Herr Löw hat ein für Homosexuelle seinerzeit typisches Doppelleben geführt, bzw führen müssen.


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