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"Bodensee-Mord" von 1969

1.437 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Bodensee, Zürich, Lindau ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

"Bodensee-Mord" von 1969

28.02.2010 um 23:59
Interessante Info zu meiner Theorie oder der generellen Theorie das L. homosexuell gewesen sein könnte.

Zitat:

Bis vor den Zweiten Weltkrieg galten homosexuelle Beziehungen gemäss Zürcher Strafgesetzbuch als strafbar.

1938 verabschiedete das eidgenössische Parlament nach zähem Ringen ein Strafgesetz, das den gleichgeschlechtlichen Verkehr zwischen Erwachsenen von der Strafe befreite. «Die Unglücklichen, die homosexuell veranlagt sind, sind eigentlich selber genug gestraft», argumentierte ein Befürworter. Andere betonten, auch bei den Griechen und Römern sei diese quere Veranlagung straffrei gewesen. 1942, mitten im Krieg, trat das Strafgesetz in Kraft; die kantonalen Verbote entfielen.

Fortan war der «Kreis» ein Treff für Männer aus ganz Europa. Nach dem Krieg organisierte man im ersten Stock des Neumarkttheaters, wo 1948 ein Vereinslokal eingerichtet wurde, wöchentlich Zusammenkünfte, «Lichtbildabende» und «Tanzvergnügen». Es ging bürgerlich-gesittet und etwas steif zu. Berühmt sind allerdings die Fasnachtsbälle, wo Schwule als bunt kostümierte Vögel aufmarschierten oder auch als halb entblösste Schönheiten.


Quelle: http://www.g26.ch/gay_kultur_43.html (Archiv-Version vom 13.09.2010)


Ergo waren die Eidgenossen mit der Toleranz schon deutlich fortschrittlicher. Das könnte ja auch ein Grund sein, dem sicherlich noch gehemmten Heimatland, kurzfristig zu entkommen.


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"Bodensee-Mord" von 1969

01.03.2010 um 21:21
Wenn ich von einem Mord höre, bei welchem dem Opfer Verstümmelungen oder was auch immer an den Genitalien zugefügt wurden, dann denke ich zuerst an den Lynchmord an einem Pädophilen oder einem Vergewaltiger. Nur so ein Gedanke aber wer weis?


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"Bodensee-Mord" von 1969

03.03.2010 um 12:21
@Canivore
Damit hast du nicht ganz unrecht, könnte L. auch in der Schwulenszene eine Aktivität an den Tag gelegt haben, die eine solche Verletzung herausgefordert hat?
Beispielsweise die Übertragung einer Geschechtskrankheit?
Das könnte zumindest einen Streit provoziert haben der dann entgleist ist.

Darauf hin wird er erdrosselt, vermeintlich tot wurde er im Genitalbereich verstümmelt/verletzt und, bedingt durch das reichlich geflossene Blut, in einer Badewanne deponiert und dann gereinigt wobei er dann ertrank und wieder angezogen im Rhein "entsorgt".

Er ist ja quasi 3 Mal ermordet worden. Das spräche schon für einen extrem abgerühten Täter.


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"Bodensee-Mord" von 1969

03.03.2010 um 20:18
Hallo an Alle, ich bin ein neues Mitglied.

Habe mir einige Seiten durchgelesen und mir Gedanken über die verschiedenen Theorien gemacht. Ich kannte den Fall bis vor ein paar Tagen nicht , seitdem ich den Filmfall gesehen habe, beschäftigt er mich. Da ich am Bodensee wohne, möchte ich nur ein paar meiner Gedanken mitteilen und muss sagen, dass bei manchen die Fantasie etwas durchgeht gerade was die Örtlichkeiten betrifft, sorry -ist nicht böse gemeint-.

Da leider niemand Akteneinsicht hat, bleibt natürlich alles reine Spekulation.

Hier einige Tatsachen zum Bodensee und manche Antworten zu von mir hier gelesenen Kommentaren :

Jemand spekulierte ob Hr. Löw auf den u.g. Inseln Privat-Frisör werden wollte.
Auf der Insel Mainau wohnte damals bis heute nur die gräfliche Familie Bernadotte und wohl ein paar Angestellte.
Die Insel Reichenau, die bequem per Auto von Konstanz zu erreichen ist, lebt vor allem vom Gemüseanbau, Kultur und der sehr ruhigen, erholsamen und schönen Landschaft.

Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass jemand der homosexuelle Abenteuer sucht sich auf der Reichenau einquartiert, absolut der falsche Platz dafür, aber bestens geeignet für Familienurlaub.

Der Bodensee allgemein war Ende der 60er und bis heute mit Sicherheit kein Hotspot für Homosexuelle, viel zu familiär, ländlich und touristisch. Wenn Hr. Löw selbige Kontakte gesucht hätte, dann frage ich mich warum er sich z.B. nicht in der Großstadt Zürich eine Unterkunft genommen hätte und gleich dort geblieben ist.
Das Hotel auf der Reichenau und das Casino in Konstanz wären aber eine logische Kombination.

Grundsätzlich sind die Schweizer etwas konservativer als die Deutschen und damals sowieso.

In Zürich gibt es heute viel Prostitution, das hat vor allem was mit den Drogen zu tun, aber ob dies Ende der 60er schon so war, wage ich zu bezweifeln.

Lindau ist bis heute auch ein klassischer Erholungs- und Touristenort.

Konstanz ist eine schöne und nette Studentenstadt, die Grenze zur Schweiz wurde damals sehr streng und heute streng kontrolliert. Es gab damals wohl grüne Grenzen, aber Hr. Löw war ja kein Einheimischer.

Was sein Outfit betrifft, tendiere ich wie viele hier eher zu Casino-Besuchen, diese Annahme ist schlüssig. Hr. Löw mochte durchaus ein Zocker gewesen sein und hat dort evtl. eine falsche Bekanntschaft gemacht dem er später Geld geschuldet hat.
Die Genitalvertstümmelung passt zwar nicht so gut zu Geldschulden, aber es gibt ja auch irre Menschen und er wurde evtl. in Rage übertötet = Blutrausch.

Vielleicht hatte er insgesamt psychische Probleme oder eine Midlife Crisis und es wäre interessant zu wissen welche Hautkrankheit er in der Tat hatte. Dann könnte man genauere Schlüsse ziehen. Möglich wäre auch das er jemandem im Vorfeld über eine Kontaktanzeige kennen gelernt hat, aber die vielen Ortswechsel würden dies nicht erklären. Er hat in meinen Augen niemanden explicit besucht und an der Promenade in Lindau wo nur Touristen unterwegs sind, wurde er ja auch allein gesehen.


Ich weiß nicht ob Hr. Löw dem jüdischen Glauben angehörte wie hier schon jemand vernutete, dies kann muss aber nicht sein, der Nachname lässt schon darauf schliessen und da jemand hier zu dem Thema schon etwas geschrieben hat, möchte ich ein paar Fakten allgemein mitteilen.

Zum jüdischen Glauben. Im 2. Weltkrieg wurden sogenannte "Halbjuden" und "Vierteljuden" sehr wohl als einfache Soldaten in der Wehrmacht an die vorderste Front gestellt, nämlich als Kanonenfutter!
Offiziere durften sie nicht werden.

Durchaus auch möglich, dass Hr. Löw einen Bezug zur Schweiz hatte, welcher Art auch immer. Aber warum wohnte er dann die meiste Zeit auf der dt. Seite, gerade die Schweiz hat nette Hotels und ein hervorragende Gastronomie.

Ich denke ein Frisör-Salon , vermutlich mit langer Familientradition, war in den 60er Jahren sehr lukrativ. Es gab ja viel weniger Konkurrenz wie heute und gerade die Damen achteten noch sehr stark auf ihre aufwendigen Lockenwickler und Dauerwellen-Frisuren.
Na ja, ein sehr msyteriöser und interessanter Fall, aber ohne Akteneinsicht spekuliert man in viel zu zu viele Richtungen.

Wäre gut wenn der Fall nochmals aufgerollt wird so wie es heute doch mit einigen Altfällen gehandhabt wird. Ich glaube in Stuttgart gibt es ein eigens dafür eingerichtete Abteilung, die sich nur mit Altfällen befassen, so fern die Erfolgsaussichten nicht so schlecht sind.


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"Bodensee-Mord" von 1969

03.03.2010 um 21:34
@Mallory66
Willkommen im Club!


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Bernard Diskussionsleiter
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"Bodensee-Mord" von 1969

04.03.2010 um 00:36
@Mallory66
Willkommen an Bord... - und auch, wenn wir kein "Bodensee-Dampfer" sind, so gehen in unserer privaten Ermittlungs-Gruppe bisweilen schon die Fantasien und Vermutungen hoch wie Wellen auf dem "Schwaben-Meer" bei Sturm. Durchaus erklärlich und bleibt sicher nicht aus, wenn ein überaus interessanter Kriminalfall, bei dem die Bevölkerung von drei Staaten aufwändig um Mithilfe via TV-Fahndung gebeten wird, dann plötzlich von den verantwortlichen Stellen bezüglich der -ganz offensichtlich eingetretenen- Fahndungsergebnisse so behandelt wird, als wenn da nie was geschehen wäre. Und dieses bei einer grausamen und unheimlichen Mordtat! Unbegreiflich...
Meinen Dank an Dich für Deine interessanten und aus der Nähe zur geografischen Lage authentischen Anmerkungen; gleichwohl möchte ich auch Dich bitten den "Klarnamen" des Opfers mit Rücksicht auf die Nachkommen nur abgekürzt zu nennen. Selbst wenn er im Filmfall genannt wird, der heute ja jedermann/frau über das Internet zugänglich ist, wollen wir aus Respekt vor der Familie ihn hier nicht übermäßig strapazieren. Ich glaube, auch diese Art von einfach zu praktizierender Rücksichtnahme ist etwas, was nicht zuletzt das angenehme Klima und den sachlichen Umgangston in diesem Thread ausmacht. Und wer weiß, ob es sich nicht doch noch eines Tages auszahlt, so rücksichtsvoll mit der Geschichte umgegangen zu sein...
Einstweilen allerdings ist dem eher nicht so. Ehefrau und Tochter des Frisörmeisters sind sicher mit diesem Schicksal immer noch -auch wenn die Tat nun über 40 Jahre zurückliegt- in ihren Gedanken konfrontiert. Beide wohlgemerkt, wie ich in den letzten Tagen aus vertraulicher Quelle erfahren konnte. Und zu einer Stellungnahme Dritten gegenüber -leider, leider - gleichwohl verständlicherweise- überhaupt nicht bereit...
Was zu den ganzen ohnehin vorhandenen Merkwürdigkeiten und Ablenkungen diesen Fall betreffend aber nun richtig unglaublich erscheint ist die Tatsache, daß in zwei großen und umfangreichen Archiven überregional bekannter Zeitungsgruppen, nach Auskunft der gleichen Quelle welche ich oben schon beschrieben habe, sich auch nicht ein einziger Hinweis auf die Geschichte finden läßt! Deckt sich mit den Anfangs von uns gemachten Überprüfungen betrefflich irgendwelcher Spuren im Netz. Auch da haben unsere "Spezialist/innen" seinerzeit trotz genauer Recherche und unter Verwendung des "Klarnamen" außer der frisch eingestellten Diskussion in dieser Community rein gar nichts gefunden. Könnte es tatsächlich sein, drängt sich einem da auf, daß nicht nur der Mörder bei Ausführung seiner abscheulichen Tat ganz sicher gehen wollte und "dreimal gemordet" hat, wie "Mamamsui" sehr anschaulich feststellte - sondern auch im Nachhinein aufgrund von Hinweisen, die in gesellschaftlich höhere Kreise geführt haben, hier ein archivmäßiges "Großreinemachen" durchgeführt worden ist, um ein oder mehrere Mitglieder aus Politik, Wirtschaft oder Militär vor dunklen Flecken auf ihren "weißen Westen" zu bewahren? Wir wissen es nicht; können es lediglich vermuten. Aber wie könnten wir Näheres in Erfahrung bringen...?
Und inwieweit ist solcherlei Neugierde -möglicherweise- auch heute noch mit Gefahren für die unliebsamen "Schnüffler" verbunden...?
Das fragt sich mehr als einmal
Bernard (der keine Angst hat!)


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"Bodensee-Mord" von 1969

04.03.2010 um 09:40
Entschuldigung für die Namensnennung, vielleicht kann der Administrator den Namen noch im Nachhinein abkürzen ?, aber da ich ihn vorher in diesem Forum schon ausgeschrieben sah sogar mit Adresse (was ich nie gemacht hätte) , dachte ich es sei ok.
Ich bin übrigens auch Mitglied im Weissen Ring.

Dennoch denke ich, dass gerade bei so einem Mordfall in dem man seit 1969 keinen Schritt weitergekommen ist, manche Dinge die damals auch im Film verschwiegen wurden beim Namen genannt werden sollten, denn letztendlich hilft man sonst mit dieser Anonymität nur noch dem vielleicht noch lebenden Täter.
An höhere Kreise usw. glaube ich nie im Leben, Agenten-Morde, Militär, Spionage etc. werden anders ausgeführt, einfach sauberer. Auftragsmörder die solche Jobs erledigen, wollen sich nicht unnötig die Finger schmutzig machen.

Sprich zu damaligen Zeiten erledigten sie unerwünschte Personen mit z.B. einem Kopfschuss, simples Ertränken oder vergiften und kein irres Abschlachten.
Hinter diesem Mord steckte ein rein persönliches Motiv.

Zudem hat sich Herr L. in den Wochen davor zu auffällig verhalten, er hatte offensichtlich ein großes Problem.

Ich glaube eher das Herr L. an einen schlechten Umgang geraten ist.

Es gibt noch viele andere unaufgeklärte Morde aus dieser Zeit zu denen man heute kaum noch oder kaum Informationen erhält.

Ich denke der Fall wurde zu den Akten gelegt, da alle Spuren damals nicht mehr aussichtsreich erschienen und gerade die Kriegsgeneration immer gerne alles Unangenehme unter den Teppich kehrte.

Wie gesagt, in dem Filmfall wurde sehr viel diskret verschwiegen und umschrieben so wie es in der damaligen Zeit üblich war. Das was nicht gesagt wurde, wäre heute aufschlussreich. Vielleicht hat die Redaktion im Archiv von XY noch das alte Script für den Filmfall?

Eines ist aber sicher, in jedem Städtchen wo er nachweislich logierte, gab es ein Casino.
In CH- Schaffhausen /Rheinfall (ca. 65 km von Konstanz entfernt), gibt es auch ein Casino, sowie in Pfäffikon/Zürichsee und in St. Gallen.

Verließ er früh das Hotel damit er die jeweiligen Anreisen per Zug zeitig zu den jeweiligen Öffnungszeiten schaffte ?

http://www.swisscasinos.ch/

Die Promenade in Lindau wo Herr L. auf die ihm bekannte Familie traf, liegt übrigens in der Nähe des Bahnhofs. Lief er da gerade von seiner Unterkunft in der Nähe der Promenade eilig zum Bahnhof ?


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"Bodensee-Mord" von 1969

04.03.2010 um 09:49
Hallo La-Ev

Zitat:

Guten Morgen.

Ich habe das Thema seit Beginn hier verfolgt, interessant und sehr mysteriös!
Vergangenes Wochenende war ich in Basel und bin dann zuerst über schweizer Zeitungen, und später dann im Internet auch über deutsche Berichte auf einen aktuellen Fall gestossen, der zumindest eine (oder sogar doch mehr) Parallele zum "Bodensee-Mord" aufweist.

Im November wurde in der schweizer Gemeinde Koblenz/Aargau ein erschossener Mann auf der Aarebrücke Brücke (zwischen Koblenz und Felsenau) entdeckt. Der Mann war ein 63-jähriger Deutscher aus dem Raum Köln.
(Bericht aus einer schweizer Zeitung vom 1. Dezember 2009: http://www.blick.ch/news/schweiz/aargau/der-tote-ist-ein-deutscher-134732 )



Diese Parallele ist mir auch schon aufgefallen. Hier vermute ich aber, dass das Opfer sich als Drogenkurier ein Zubrot verdient hat. Auffallend sind Reisen zuerst in die Niederlande und dann in die Schweiz.


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"Bodensee-Mord" von 1969

04.03.2010 um 11:11
PS:

Nachdem ich gerade die aktuellen Schiffahrtspläne studiert habe, die damals vermutlich nicht unähnlich zu heute waren, komme ich zu dem Schluss, dass Herr L. in KN übernachtete, danach fuhr er mit dem Bus oder dem Schiff von KN aus auf die Reichenau (Zwischenstation) und nahm in Ruhe noch ein Frühstück zu sich, bevor er mit dem Schiff von der Reichenau nach Stein am Rhein übersetzte. Von Stein am Rhein ist es ein Katzensprung mit dem Bus oder Taxi nach Schaffhausen/Casino und in diesem Landkreis hat er ja sein Ende gefunden.


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"Bodensee-Mord" von 1969

04.03.2010 um 11:49
@Mallory66

Wie schön jemanden mit Ortskenntnissen dabei zu haben!

Das ist nicht schlecht gedacht, aber wo genau er in den Rhein verbracht wurde ist ja nicht wirklich klar, sondern nur wo die Leiche aufgefunden wurde.

In welche Richtung ist die Leiche denn strömungsbedingt getrieben?


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"Bodensee-Mord" von 1969

05.03.2010 um 12:46
Hallo Mamasui


Gefunden wurde er im Rhein in Diessenhofen das zwischen Konstanz und Schaffhausen liegt:

Wikipedia: Diessenhofen

Bei Konstanz fließt der Rhein aus dem Bodensee ab,
also kann Herr L. nur höchstens ab Konstanz .... in den Rhein gelegt worden sein und bis Diessenhofen in Richtung Schaffhausen "geströmt" worden sein.

Wie er in den Rhein gekommen ist, ist ja unklar. Seine Leiche wurde ja evtl. zum Rhein hingefahren und ins Wasser geworfen, da seine Klamotten ja sauber ware und der Tatort nicht der Auffindeort ist.


Der Rhein hat an dieser Stelle meist nicht ganz so eine starke Strömung wie andernorts weiter aufwärts, an Mainzern und Kölnern fließt also echtes Bodenseewasser vorbei.


Wikipedia: Bodensee

Das ist das Schiff Thurgau, das er öfters benutzte und evtl. auch an seinem letzten Tag. Die Polizei war sich ja nicht sicher:

http://www.bodensee-schiffe.ch/thurgau

http://www.urh.ch/index.php?id=163


Dies nochmals als Info zur Reichenau:

Mit 430 Hektar ist die Insel Reichenau fast zehn mal so groß wie Mainau. Auf der Reichenau bestellen circa 250 Betriebe ebenso viele Hektar Gelände und ernten jährlich 17.000 Tonnen Gemüse. Also bestimmt nix mit wilden Homosexuellen-Treffs !, höchstens zwischen Feldsalat-Ackern ,-) und ein paar Villen. Es ist dort sehr beschaulich und Ende der 1960er noch viel viel mehr wie dieser Tage.


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"Bodensee-Mord" von 1969

05.03.2010 um 12:53
http://www.reichenau.de/


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"Bodensee-Mord" von 1969

05.03.2010 um 13:04
Ich vermute, dass Herr L. die Casinos (und/oder die Ortschaften) alle paar Tage gewechselt hat um nicht als pathologischer Spieler aufzufallen:


Wikipedia: Spielbank


Die Frage ist halt ob seine Daten damals bei diversen Casinos abgeglichen wurden oder ob dies gezielt verschwiegen wurde (Täterwissen) und was das für 60 Hinweise bei XY waren?!


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Bernard Diskussionsleiter
ehemaliges Mitglied

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"Bodensee-Mord" von 1969

05.03.2010 um 14:20
@Mallory66
Grüß´ Gott an den "Tatort", geschätzte "Mallory66"!
Meinen Dank zuvor für Deine übermittelte "Linksammlung" - die eine oder der andere aus unserer Runde hat wohl auch schon eine oder mehrere davon besucht. Gleichwohl für die neuen, "hinzuversetzten" Kolleginnen und Kollegen sicherlich eine gute Möglichkeit sich auch visuell mit den Örtlichkeiten vertraut zu machen...
Ansonsten können in Bezug auf eine mögliche Homosexualität bzw. "exotische" sexuelle Neigungen entsprechende Erkenntnisse als gesichert angesehen werden. Das bedeutet keine "wilden Homosexuellen-Treff´s" - wo nun am idyllischen Bodensee auch immer! Und ein Tatoo auf der Stirn mit einem rosaroten Herzchen (oder aktueller: Regenbogen-Emblem) wird er nicht getragen haben. Weder, um gewisse Regionen der Welt nicht betreten zu dürfen - noch, um sich entsprechende "Anbahnungen" zu erleichtern. Allerdings haben wir hier schon sehr ausführlich darüber diskutiert, ob die doch sehr auffällige Bekleidung des Bodensee-Reisenden in diese Richtung ihm hätte hilfreich sein können. Vielleicht eben um von jemand, den er bislang nur aus Briefen oder vom Telefon her kannte, erkannt zu werden. Hier spielte -im Gegensatz beispielsweise zur These des umtriebigen Casino-Besuchers- besonders das ungewöhnliche Schuhwerk eine nicht unerhebliche Rolle. Schloß dementsprechend also auch Gedanken an Spionagetätigkeit respektive Drogen- oder Geldkurier aus. Solche Leute schätzen mehr, unscheinbar, ja am liebsten "unsichtbar" aufzutreten...
Auch den (mittlerweile bin ich geneigt von einem "angeblichen" zu sprechen) versuchten "Scherenverkauf" könnte man in diese Richtung deuten. Will jetzt nicht -wieder- das Vorurteil vom "schwulen Figaro" (im wahrsten Sinne des Wortes) "aufwärmen" ;) - aber auch dieses wäre durchaus im Rahmen des Möglichen gewesen. Sich zunächst anonym und unter Verwendung von gewissen "Szene-Kennwörtern" in einschlägigen Druckwerken kontaktieren (gehe jetzt auch nicht so weit, daß es sich dabei sogar um Fachzeitschriften des Frisör-Handwerks gehandelt haben könnte), dann ein -nicht zustande gekommenes- Treffen an Pfingsten in Zürich. Vielleicht hat er sich doch mit jemandem getroffen - nur es "paßte" halt nicht. Und schon gar nicht, um das biedere Leben in der Provinz aufzugeben - so dieser Wunsch letztendlich dahinter gestanden haben mag. Also neuer Versuch; nichts Genaues weiß er diesmal nicht - nur daß es sich um einen Berufskollegen im Bodenseeraum handelt. Sicher ungewöhnlich, mit gebrauchtem Arbeitsgerät und der Absicht, dasselbe zu veräußern herumzureisen. So ungewöhnlich, daß es schon als "einmalig" zu bezeichnen ist; von daher also eine gute Möglichkeit die eigentliche Absicht zu verschleiern; zu verdecken. Auf der Insel Reichenau ist es ihm offenbar nicht gelungen - wo wurde -möglicherweise- dieses "Zeichen" aber sonst erkannt? Im Sinne einer entsprechenden "Verabredung". Haben sich andere Frisöre aus anderen Orten nach Ausstrahlung der TV-Fahndung gemeldet, bei denen L. vorstellig geworden ist? Wäre doch eine weitere interessante Variante...
Und letztendlich (auch darüber geben Filmfall und Studiogespräch keine Auskunft), befanden sich die Scheren noch in seinem Gepäck, als dieses im Konstanzer Bahnhofsschließfach sicher gestellt wurde...?
Fragen über Fragen...
Erstmal ein wunderschönes und sonniges Frühlings-Wochenende vom Bodensee bis nach Dithmarschen wünscht Euch
Bernard ;)


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"Bodensee-Mord" von 1969

05.03.2010 um 19:13
Hallo Bernard,

ganz klar haben Sie Recht wenn Sie sagen das man durchaus annehmen kann, dass Herr L. einen Mann kennen gelernt hat und vielleicht versteckte homosexuelle Neigungen mit diesem ausleben wollte (Schwule Figaros gibt's ja wirklich nicht gerade selten) , aber ich denke mir wenn er eine feste Liebschaft Vorort gehabt hätte, wäre er doch an einem Ort geblieben und nicht um den ganzen Bodensee gereist. Es gibt ja noch viele andere Städtchen am See die über kein Casino verfügen und an diesen hat er sich nicht aufgehalten.

Das eine (Casino) und das andere (fatale Bekanntschaft) gehören meiner Meinung nach zusammen, das Motiv ist unklar, was vesetzte den Täter so in Wut?

Vileleicht war er aber auch nur ein zufälliges Opfer das zur falschen Zeit am falschen Ort war oder dem Falschen arglos vertraute.


Ich glaube die Scheren wollte er nur verscherbeln weil er vielleicht doch schnell noch ein zusätzliches Geld an diesemTag brauchte, wie schon jemand anders hier geschrieben hat, weil er mal am Spieltisch gewann und mal verlor. Das Outfit ist, finde ich typischer Casino-Stil, denn jeden Tag hätte er doch kein Erkennungszeichen mit einem unbekannten Lover gebraucht. Da hätte doch eine Nelke oder eine bestimmte Zeitung in der Hand gelangt.

Ich finde es bedauerlich, dass der Fall nie aufgeklärt wurde und der Täter nicht dafür gerade stehen musste.
Wäre interessant zu wissen ob es damals vergleichbare Fälle gab und gibt es den Handschuh noch oder sind die Beweise vernichtet worden?

Wie wohl die Fallanalyse eines modernen Profilers aussehen würde?

Habe diese BKA-Veröffentlichung gefunden, ich finde der Täter passte in dieses Schema:

Der planende Sexualmörder (organized murderer)

Charakteristika des Tatortes und des Tathergangs

Der Tatort hinterlässt den Eindruck, dass der unbekannte Mörder vor, während
und nach der Tat geplant und kontrolliert handelte. Das Opfer ist meist eine für
den Täter fremde Person, die jedoch aufgrund bestimmter Merkmale ausgewählt
wurde, wie etwa einem spezifischen Kleidungsstil. Der planende Täter
wendet deshalb oft beträchtliche Zeit und Mühe auf, seinem Schema entsprechende
Opfer zu suchen.

Er besitzt soziale Kompetenz und wird sich seinem
Opfer nicht selten unter einem plausiblen Vorwand nähern. Häufig benutzen
planende Täter im Verlauf des Verbrechens das eigene Auto oder das ihres
Opfers. Es ist typisch für ihn, dass er seine Tat an mehreren Plätzen begeht. Der
Ort der Überwältigung des Opfers, der der Misshandlung und der Fundort der
Leiche sind also in aller Regel nicht identisch.

Der planende Täter kann auf Vergewaltigung
oder Mord aus sein. Gleichwohl besteht immer die Gefahr der
Tötung des Opfers, denn ein geringer Anlass kann seine Aggressivität abrupt
steigern. Der planende Täter hat meist ausgeprägt sadistische Züge, er genießt
die Angst seines Opfers. Dass Machtausübung ein wesentliches Element ist,
zeigt sich auch in dem Gebrauch von Utensilien, die der Kontrolle über das
Opfer dienen. Oftmals fesselt, knebelt oder verbindet er seinem Opfer die
Augen.

Seine zwanghafte gedankliche Beschäftigung mit Macht und Gewalt
spiegelt sich gelegentlich auch darin wider, dass Tatort und Tatvorgang von
Obsessionen und Ritualen geprägt sind. Der planende Täter bringt meist eine
eigene Waffe mit zum Tatort, die er nach dem Verbrechen wieder mit sich
nimmt. Allgemein ist er bemüht, keine Spuren zu hinterlassen. Häufig entfernt
er nach der Tat die Leiche des Opfers vom Tatort.

Charakteristika der Persönlichkeit und des Lebensstils
„Planende Straftäter stehen in der Regel hoch im Geburtsrang (Geschwisterreihenfolge)
und sind häufig erstgeborene Söhne. Das Arbeitsverhältnis des
Vaters ist stabil. Der elterliche Erziehungsstil wird als inkonsistent wahrgenommen.
Der planende Straftäter besitzt einen durchschnittlichen bis überdurchschnittlichen
Intelligenzquotienten, wenngleich das Niveau seiner Jobs
oftmals hinter seinen Fähigkeiten zurückbleibt. Er übt qualifizierte Tätigkeiten
aus, weist aber zugleich eine Arbeitsgeschichte auf, die durch Unbeständigkeit
charakterisiert ist. Vor den Morden sind oft Stressfaktoren im persönlichen Umfeld
zu beobachten, wobei die Stressoren häufig eheliche, finanzielle oder am

Arbeitsplatz auftretende Probleme darstellen. Der planende Täter ist sozial
integriert und lebt gewöhnlich mit einem Partner zusammen. Er berichtet
möglicherweise, dass er sich zur Tatzeit in einem allgemein wütenden Zustand
befand oder sich deprimiert fühlte. Vor dem Mord hat er eventuell Alkohol
konsumiert. Es ist wahrscheinlich, dass der planende Täter ein sich in einem
guten Zustand befindliches Auto besitzt. Sein ausgeprägtes Fantasieleben
spiegelt sich oft darin wider, dass er Souvenirs vom Opfer oder vom Tatort
mitnimmt.

In seiner Wohnung finden sich häufig Zeitungsausschnitte über
die von ihm verübten Morde, was darauf hinweist, dass er die Berichterstattung
in den Medien verfolgte.“
Gelegentlich ist zu beobachten, dass der planende
Sexualmörder nach einer Tat sein alltägliches Verhalten ändert und etwa außergewöhnlich
viel Alkohol trinkt oder seinen Wohnort oder Arbeitsplatz wechselt.

Hier z.B. ein Täter der was ähnliches gemacht hat:

Von 1974 bis 1984 fielen dem Gelegenheitsarbeiter Frank Müller ein 13-Jähriger, ein Jugendlicher und vier erwachsene Männer zum Opfer. Unter anderem trennte er fünf seiner Opfer das Geschlechtsteil ab, zerschnitt es. Seine Erklärung: ”Ich habe denen den elften Finger abgeschnitten, weil ich wissen wollte, wie das Ding funktioniert, wie das Pipi da rauskommt.” Bei seiner ersten Tat, als er einem Mann mit einem Kalksandstein das Gesicht zerschmetterte, verzichtete er notgedrungen auf sein bizarres Ritual. ”Ich bin doch gestört worden”, ließ er die Vernehmungsbeamten wissen, ”leider ist es dann dazu nicht mehr gekommen.”

Na ja , schrecklich, trotzdem schönes Wochenende.....


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"Bodensee-Mord" von 1969

06.03.2010 um 21:33
@Mallory66
@Bernard
Hallo zusammen,

Mallory66, deine sehr ausführlichen und sehr fundierten Erklärungen und Recherchen sind eine reine Wohltat in diesem Allmystery-Universum!
Auch ich glaube an einen Homo-Hintergrund.
Aber ich glaube immer noch, dass auch seine Frau in diese Sache verwickelt ist.
In so einem kleinem Dorf, da bleibt fast nichts verborgen und ich glaube, dass sie von seinen homoerotischen Neigungen gewussst hat und -PENG!!! - einen Profikiller auf ihn angesetzt hat.

Schöne und ganz liebe Grüße aus meinem Keller


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"Bodensee-Mord" von 1969

07.03.2010 um 04:14
...diesen Thread gibt es ja auch noch! ;-))

Vor heute genau zwei Wochen habe ich in einer Pizzeria Teile eines Gesprächs mitgehört. Es handelte sich anscheinend um eine Gruppe von jungen Friseuren und Friseurinnen.

Eine der Frauen erzählte, sie habe sich für 500 Euro eine Schere gekauft. Das fiel mir eben wieder ein, als ich im Thread gelesen habe.

Siehe da - es gibt tatsächlich Friseurscheren zu diesem Preis. Und sie sind anscheinend nicht einmal aus Gold oder mit Diamanten verziert....

http://www.hagelshop.de/FRISEURBEDARF/Scheren_c771.htm (Archiv-Version vom 05.02.2010)

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Nun muß Herr L. ja nicht unbedingt Scheren ähnlicher Qualität(??) bzw. vergleichbaren Preises besessen haben.
Aber immerhin - ein Set guter oder sehr guter Scheren wird auch damals seinen Wert gehabt haben.

Für mich bleiben Casinobesuche mit wechselndem Spielerglück weiter recht wahrscheinlich.


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"Bodensee-Mord" von 1969

07.03.2010 um 09:12
Schon mal nach gedacht, das das opfer ,die scheren verkaufen wollte und zu zeigen das er nicht viel Geld hätte(will er angst hatte der Täter könnte ihn erpressen oder aus rauben), und der Täter vor denn Frisur Salon warte, und er 1 Woche im billigen Pension war und dort sich traf mit denn späteren Täter , um nicht sein wahren finanziellen Status zu zeigen, ich denke mal der täter war ein jugendlicher mit PKW wo er später die Leiche abtransportierte, vielleicht war die Leiche noch Stunden lang in der bade Wanne gelegen und der Täter überlegte noch wie er die Leiche entsorgen könne, man braucht ja auch zeit um so seien tat zu begehen(vielleicht war noch jemand da umd die Leiche verschwinden zu lassen) vielleicht würde er erpresst , ich meine Frisur Meister eigener laden(schon ein wohlhabender Mann), vielleicht wurde absichtlich Geld in der Tasche des Opfers zu lasen um ein Erpressung tat zu verschweigen(vielleicht hatte er bezahlt und wurde trotzdem ermordet) , und wie gesagt er wurde garantiert nicht am Bodensee ermorden, sonder dort abgelegt..
(man sollte die Konto Bewegungen mal nach schauen)


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Bernard Diskussionsleiter
ehemaliges Mitglied

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"Bodensee-Mord" von 1969

07.03.2010 um 14:49
Einen gesegneten Sonntag zuvor für alle Kolleginnen und Kollegen...
@Badesalz
...ja, geschätztes "Badesalz" - es gibt ihn noch! Und hat die Winterpause auch recht gut überstanden. Nur so richtig viel Neues im Sinne von "nicht schon bekannt und erörtert" hat der Frühling bislang nicht gebracht. Aber es schneit ja auch noch allenthalben... ;)
Daß es sich im Bereich des frisörmäßigen Arbeitsgerätes durchaus um teures exklusives Handwerkszeug handelt, gab es auch schon mal Infomäßig. Trotzdem meinen Dank an Dich und zankt Euch nicht so viel bei "Hinterkaifeck" - bringt doch nix... ;)
@Mallory66
Hier kannst Du jede/n mit "Du" anschreiben - auch den "Commissaire" selber. Ist im Netz so üblich und in unserer Hobby-Ermittlerrunde denn auch nicht anders... ;)
Zitat von Mallory66Mallory66 schrieb:...aber ich denke mir wenn er eine feste Liebschaft Vorort gehabt hätte, wäre er doch an einem Ort geblieben und nicht um den ganzen Bodensee gereist...
Nicht unbedingt. Bei einer -wie auch immer gearteten- "Suche" nach wem oder was auch immer, ist eine solche lokale Umtriebigkeit durchaus erklärlich. Und auch die Möglichkeit getrennt zu reisen, sich aber dann am Zielort wieder zusammenzufinden, ist nicht ganz auszuschließen.
Zitat von Mallory66Mallory66 schrieb: ...es gibt ja noch viele andere Städtchen am See die über kein Casino verfügen und an diesen hat er sich nicht aufgehalten...
Weiß man das so genau...? Berufe mich ja ungern auf die einzige Literatur, welche -bisher- zu dem Mord erschienen ist, weil sie für mich lediglich einen "aufgeschriebenen Filmfall" darstellt. Aber in Bezug auf eingegangene Zuschauerhinweise ist dort zu lesen: "...die Hoffnung, dass sich der Mord via Fernsehfahndung klären ließe, trügt. Zwar gehen im Züricher Studio bei Werner Vetterli, wo die verantwortlichen Ermittler sitzen, einige Dutzend Hinweise ein. Diese beziehen sich auf die gesuchten Gegenstände und auch auf Johann Luchs (*so wird L. im Buch genannt*) selbst. Mehrere Zuschauer berichten, den Mann mit Anzug, plissierten Hemden, Fliege und schwarz-weißen Schuhen im Bodenseeraum gesehen zu haben. Mal an Uferpromenaden, mal in der Konstanzer Innenstadt, mal an Orten, die so weit weg sind, dass es sich wohl um eine Verwechslung handeln muss..."
Also möglich ist es sicherlich...
Zitat von Mallory66Mallory66 schrieb:...das eine (Casino) und das andere (fatale Bekanntschaft) gehören meiner Meinung nach zusammen...
Durchaus möglich. Und wenn wir nun noch die These von
@Mamamsui
mit einbinden, wonach es sich auch um eine Bekanntschaft / Beziehung mit einer einflußreichen, "öffentlichen" Person gehandelt hat - die verkehrten und verkehren mehr als der normale kleine "Steuersklave" in solcherlei Ambiente. Und sie verfügen über Möglichkeiten der Machtausübung - vorher, währenddessen, später. Bis in die heutige Zeit hinein...
Das es sich um eine "Zufallsbegegnung" handelte, ist allerdings bei dem ganzen "Vorlauf" der Geschichte, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auszuschließen.
Zitat von Mallory66Mallory66 schrieb:...ich finde es bedauerlich, dass der Fall nie aufgeklärt wurde und der Täter nicht dafür gerade stehen musste...
Selbst wenn Umstände, Tathergang und Beteiligte aufgeklärt würden - Angst, vor Gericht gestellt zu werden, bräuchte der Mörder nicht mehr haben müssen. Die schweizerische Justiz schließt Unterlagen bei Tötungsdelikten -im Gegensatz zur deutschen- nach 30 Jahren - dann ist die Geschichte rechtlich gesehen "verjährt". Akten und Aservate werden vernichtet; also dürfte auch der "Waschhandschuh" nicht mehr existieren... :(
Für die Mühe, die BKA-Studie einzustellen bedanke ich mich ausdrücklich - auch (das alte Lied) wenn sie mir schon bekannt gewesen ist...
@ronaldoo
Zunächst sei herzlich in unserer Runde begrüßt!
Die "Variante", mit einem "vorgetäuschten" -also quasi "Notverkauf"- seines Handwerkszeuges einem ihn beobachtenden Dritten den Eindruck zu vermitteln, sich in finanziellen Schwierigkeiten zu befinden, bzw. kein lohnendes "Objekt" für ein Kapitalverbrechen zu sein, hatten wir noch nicht! Endlich mal wieder eine ermittlungstechnische "Premiere". Nur müßte dann diese Person natürlich über einen längeren Zeitraum "nah dran" am Selbitzer Haarschneider gewesen sein; ihn "around the clock" und bei intensiver Nähe verfolgt haben. Und das halte ich -wenn nicht eine wirklich hohe Beute in Aussicht gestanden hätte- doch eher für unwahrscheinlich. Zudem ja L. schon überhaupt und grundsätzlich recht vorsichtig gewesen ist, um möglichst unerkannt und "anonym" unterwegs zu sein. Bis auf das auffällige "Outfit" halt...
Erpressen und anschließend ermorden kommt mir vor, wie der Bauer der seine beste Milchkuh schlachtet.
Wenn es schon keine Akten mehr gibt, dürften nach 40 Jahren -außer bei den Nachfahren- auch keine Kontobewegungen mehr feststellbar sein. Und die möchten -verständlicherweise- nicht mehr ihre Gedanken mit dem schlimmen Geschehen belasten.
Gleichwohl auch Dir ein Dankeschön dafür, Deine Gedanken in der Sache uns mitzuteilen! Immer gerne wieder... ;)

Sherlock Holmes sagt:
"Wenn man zunächst das Unmögliche ausschließt, dann muß das, was noch übrig bleibt, sei es auch noch so unwahrscheinlich, die Wahrheit sein..."
Dann mal weiter so...
Einen sonnigen Wochenanfang wünscht Euch Euer
Bernard :)


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"Bodensee-Mord" von 1969

07.03.2010 um 15:20
@Bernard
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Ich lese eifrig weiter....aber leider fällt mir nichts mehr dazu ein. :(
ich glaube weiter an einen Mord aus der Homosexuellen-Szene, aber die "neue Variante" mit dem Casino-Spieler hat mich nun wieder zum Grübeln gebracht.
Wie wäre es mal mit einer Auflistung der Orte, die er besucht hatte, um herauszufinden, ob sich dort (oder in der Nähe) Casinos befinden (oder befanden)?

P.S.: Nochmals herzlichen Glückwunsch zu dieser Diskussionsrunde. Ich glaube, dieser thread sollte als Beispiel dienen, wie eine zivilisierte Diskussion aussehen sollte. Super!


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