Soir Bon, Mesdames et Messieurs...
...hmmm... - Miesmuscheln in Weißweinsauce, dazu lecker Kräuterbutter-Baguette hat´s heute Abend bei Eurem Commissaire gegeben...
Und nun -Ihr ahnt es schon- sitze ich wieder mit einem "trockenen Roten" an der Tastatur und sichte die eingehenden Berichte. Die "Tages-Zusammenfassung" sozusagen...
Ein neues Gesicht - oder eher nicht...? Aber immerhin der französisch klingende Name eines amerikanischen Straßenkreuzers als "nick"...
@lesabre...Herzlich Willkommen in unserer Runde! Und "Runde" besagt nun zwar nicht, daß wir uns betrefflich des Falles "im Kreise drehen"... - gleichwohl beschreiben die ersten Worte Deines Beitrages schon unsere derzeitige Sachlage:
"...mal drüber nachgedacht...?"...
Ja, auch die "finanziellen Variante" des Falles; ob Josef L. nun als profaner Steuerflüchtling oder abtrünniger "Geldbote" unterwegs gewesen sein könnte, haben wir schon erörtert. Aber gegen eine Erinnerung ist überhaupt nichts einzuwenden. Die Idee, den Mord als "symbolische Tat" zur Abschreckung gegenüber anderen auszuführen, ist allerdings noch keinem/r anderem/n unserer "virtuellen Ermittler/innen" gekommen. Setzt natürlich voraus, daß es eben mehrere solcher "Kuriere" gegeben hätte, die dementprechend als "Grenzgänger" tätig gewesen sind. Was für mich wiederum den Umkehrschluß zuläßt, daß der einzelne "Bote" nicht sehr viel zu transportieren hatte - lohnt es sich da, mit dem Risiko als "Abweichler" auf der "Abschußliste" zu landen, "untreu" zu werden...? Trotzdem ein weiterer und nicht uninteressanter Aspekt...
Der "andere Frisör" (es sind sogar zwei gewesen, bei denen er versuchte auf der Insel Reichenau sein "scharfes Handwerkszeug" zu verhökern) ist für mich -ebenso wie die Familie aus seinem Heimatort- keine tatrelevante Person und stellt lediglich einen Zeugen in einer Zufallsbegegnung dar. Gleichwohl ist immer und immer und immer wieder und auch hier, die Frage nach dem "Warum"? Warum verhält er sich so, warum macht er dies und jenes wieder nicht; warum wird der Fall von amtlicher Seite aus, kurz nach Ausstrahlung der Fernsehfahndung, nicht mehr erwähnt? In der Anfangszeit unserer Ermittlungsgruppe fiel des öfteren in Zusammenhang mit dem Verhalten des späteren Opfers Josef L. der Begriff "Ablenkung". Und "Ablenkung" bedeutet ja nichts weiteres als das versucht wird, einen bestimmten feststehenden Sachverhalt (Tatsachen) durch eine andere, nicht real geschehene Möglichkeit zu ersetzen. Inszeniert für die Augen der Betrachter dieser Szenerie - zunächst waren das also Ehefrau, Hotel- und sonstiges Personal, urlaubende Bekannte aus dem Heimatort. Später dann die ermittelnden Beamten der deutschen und schweizerischen Behörden. Und genau dazwischen liegt der Punkt, an dem ein Täter zuschlägt, der diese ganze "Ablenkung" auch schon im Vorwege erdacht, geplant, gestaltet und gesteuert hat. Da wir uns ja nach wie vor lediglich am Filmfall orientieren können, sehe ich vor meinem geistigen, rotweingetrübten Auge den Schauspieler des Josef L. vor mir - wie er brav mit seinem Koffer und der Reisetasche nächtens im Bus nach Hof sitzt, von dort weiter nach Innsbruck oder auch gleich Zürich reist. Dann kurz darauf die Gegend um den Bodensee aufsucht, mit Köfferchen und Täschchen in noble Hotels hineinmarschiert, dort selbst bescheiden, lieb und zurückhaltend logiert - immerhin auffällig bekleidet mit Anzug, plissiertem Hemde und "Querbinder". Und -ganz besonderes Merkmal, an das sich im Nachhinein dann wirklich jeder entsinnt- die schwarz-weißen "Boogie-Woogie-Schuhe". Früh am Morgen und ohne zu frühstücken geht er fort - irgendwann am späten Nachmittag oder Abend kehrt er zurück - wird da in der Zwischenzeit so sonderlich Aufregendes geschehen sein? Wir wissen es nicht - mindestens aber zwei Menschen haben es erlebt: L. und sein späterer Mörder. Und der will bei Ausführung seiner Tat ganz sicher gehen: Erdrosseln, ertränken und eine gefährliche Verletzung am Geschlechtsteil muß der biedere Frisörmeister aus Oberfranken erleiden - solange bis der Tod eintritt. Und dann wird er -man möge mir den Vergleich verzeihen- wie ein kleines Kind abgewaschen, wieder angekleidet und den Fluten des Rheins übergeben. Das erscheint mir alles so dominant "fremdbestimmt", ja fremdgesteuert - L betreffend gar devot und unterwürfig. Einmal wechselt er noch zuvor von den jeweils "ersten Häusern am Platz" in eine kleine, unscheinbare Pension - erkundigt sich vor Einmietung sogar zunächst nach dem Preis. "Ablenkung"? Fast täglich führt ihn gegen Ende seines Lebens der Weg auf die Insel Reichenau; dort frühstückt er regelmäßig im vornehmen Hotel "Schloß Königsegg". Was sicher auch nicht preislich im unteren Bereich der gastronomischen Leistungen angesiedelt gewesen sein mag. Er kann es sich also leisten - und versucht trotzdem im gleichen Zeitraum, mitgeführte Scheren aus seinem Besitz bei Berufskollegen auf der Insel zu veräußern...
"lesabre" - Danke für Deine Ausführungen - sie haben mich sehr inspiriert!
@mrcreasaughtDu könntest den Frisörbesuch als Spesen absetzen... - Bargeld gibt´s zwar nicht, aber ein leckeres Essen mit anschließendem Besäufnis nach Wahl der Getränke könnte ich mir schon überlegen... ;-)
Nein, verstehe Dich schon und wenn es sich denn nicht zufällig ergeben würde, ist das natürlich schon eine sehr heikle Mission. Was sich jetzt natürlich nicht auf die Qualität des "Haareschneidens" bezieht... ;-)
Dann schau Dich mal lieber in Deinem Umfeld weiter "undercover" um. Wir sind gespannt, was der Werkstattleiter zu berichten weiß! Und sind froh, daß Du dabei bist - immerhin der Einzige von uns, welcher direkt in Nähe zum Wohnort ermitteln kann...
@AngRaMeinen Dank zuvor für Deine statistischen Daten und daß Du Dir die Mühe gemacht hast, uns diese zu präsentieren.
Der "sexuelle Hintergrund" ist ja auch -mittlerweile- meine favorisierte Betrachtung des Falles. Und sehe den Satz "...es kann auch sein, dass er auf diese Weise mit einem Kollegen ins Gespräch kommen und vielleicht etwas anbahnen wollte..." überhaupt nicht als diskriminierend an. Habe früher schon mal angemerkt, daß ich in meinem Leben mehr schwule als heterosexuelle "Figaros" kennen gelernt habe. Aber Du hast schon recht - auch nach der Gesetzesänderung waren die Zeiten damals immer noch geprägt von Verachtung und damit verbundener Ausgrenzung dieser geschlechtlichen Orientierung...
Oder haben wir es auch hier (wieder) mit einer "Ablenkung" zu tun...?
So, nun ist es gleich Mitternacht - da will ich mich mal auf den Weg über die "Allmy-Korridore" machen. Diese Zeit übt ja eine ganz besondere Anziehungskraft auf so mancherlei andere Thematiken in dieser interessanten Community aus. Aber nicht nur... - wer Zeit hat möge mal bei "
Immer die gleiche Uhrzeit" vorbeischauen. Da habe ich übrigens auch meinen "Senf" dazu gegeben.
Morgen wird das auch wieder so sein - hier natürlich! Bis dahin eine erotische Nacht und einen angenehmen Tag wünscht Euch
Commissaire Bernard ;-)