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"Bodensee-Mord" von 1969

1.438 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Bodensee, Zürich, Lindau ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Ilvi ehemaliges Mitglied

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"Bodensee-Mord" von 1969

13.12.2009 um 12:14
Hallo mal allesamt :)

Ich hab mir gerade gedacht, weil ja die Nachbarn zur selben Zeit am selben Ort waren.
Kann es nicht sein, dass einer der Nachbarn (z.B der Mann) sich heimlich an diesen Ort mit ihm getroffen hat. Der gute Rest der Familie aber nichts von dem Treffen gewusst hat. Weil er aber nicht wusste wie er reagieren sollte, hat er die Familie auch nicht gegrüßt.
(Man bedenke bitte, dass das nicht Grüßen einer bekannten Person sehr viele Fragen aufwirft)


K.A. vielleicht hat er ja mit seinen Nachbarn irgendein Ding abziehen wollen und diesen dann seinen Teil davon nicht abgeben wollen.
Klar klingt das jetzt weit hergeholt aber für mich ist das glaubhafter als die Homogeschichte.


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"Bodensee-Mord" von 1969

13.12.2009 um 18:46
@Bernard

Danke für das herzliche Willkommen. Und der Schriebfehler tztztz böser Toro.

Ich hab mir das Video jetzt nochmal angesehn. Ich finde es irgendwie seltsam, dass man so lange vom Freitod ausging. Man müsste doch am Hals ziemlich offensichtlich was gesehn haben bei einer Strangulation. Ich glaube dann auch nicht mehr, dass er während des Erwürgens unter Wasser gedrückt worden ist. Das wäre ja ziehen und drücken gleichzeitig. Klar schon möglich aber ich denke eher unwahrscheinlich. Ich suche echt verzweifelt nach einer plausiblen Erklärung wieso er kurzzeitig in einem Billighotel war. Irgendwie macht das keinen Sinn außer er wollte sich tatsächlich verstecken. Später steigt er dann aber wieder auf Nobel um. *kopfschüttel*

@Ilvi

Gut dass Du Dir Gedanken über die Familie machst. Aber wenn die ein geheimes Treffen wollten wieso am Bodensee hätt man sich nich irgendwie in näherer Umgebung treffen können. Und wieso nimmt der Nachbar seine Familie mit.

Fragen über Fragen am liebsten würd ich selber ein paar Zeugen befragen. Die Berichterstattung ist irgendwie mangelhaft. Und es kommt mir auch so vor als ob die Kripo schlampig gearbeitet hat.


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"Bodensee-Mord" von 1969

13.12.2009 um 18:52
@ToroLoco

Laut Obduktionsbericht des gerichtsmedizinischen Instituts Zürich war Todesursache Ertrinken nach vorhergehender Drosselung.


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"Bodensee-Mord" von 1969

13.12.2009 um 18:55
@AngRa

Ahhh Danke. Das zerstört all meine Vermutungen. Ich glaub ich muss nochmal ganz von vorn Anfangen. Alles echt verzwickt.


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Ilvi ehemaliges Mitglied

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"Bodensee-Mord" von 1969

13.12.2009 um 19:27
@ToroLoco
kann ja sein, dass sie sich im Dorf über das was sie gemacht haben oder machen wollten nicht Unterhalten konnten (du weißt ja wies in einen Dorf zugeht, überall sind Augen und Ohren). Da der Nachbar einen Urlaub zum Tatort geplant hat, haben sie dies gleich als Treffpunkt gewählt. Sich mal für ein paar Stunden von der Familie trennen, ist ja nicht so schwierig.
Dass sie sich zufällig mit samt der ganzen Familie getroffen haben, war natürlich nicht eingeplant.

Es ist auch nur so eine Idee von mir, einfach weil mir die Homogeschichte erfunden vorkommt.


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"Bodensee-Mord" von 1969

13.12.2009 um 20:38
@Ilvi

Hast schon Recht. Kann schon sein. Nur das passt nicht zu dem hin und her reißen unseres armen Opfers. Allerdings schon auch ein heftiger Zufall das die Nachbarn sich genau da aufhalten wo under Opfer zu Tode kam. Gibts denn Zeugenaussagen von den Nachbarn wurden sie verhört?? Angra hatte ja auch den Autopsiebericht kommt man irgendwo auch an Zeugenaussagen ran?


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"Bodensee-Mord" von 1969

13.12.2009 um 23:26
@ToroLoco

Den Obduktionsbericht habe ich nicht. Meine Informationen zu der Todesursache beziehe ich aus dem XY Beitrag und dem Buch von Ummenhofer „Morde vor der Haustüre“.

Primäre Todesursache war nach diesen Informationen das Ertrinken in Leitungswasser, also in der Badewanne, zuvor fand das Drosseln mit der Krawatte statt, das aber nicht zum Tod geführt hat. Erdrosseln dauert ziemlich lange, d. h. mehrere Minuten. Bewusstlosigkeit tritt schneller ein und in diesem Zustand hat der Täter das Opfer in der Badewanne dann mE unter Wasser getaucht. Das Opfer ist mE verstorben ohne das Bewusstsein wieder erlangt zu haben.

Im Obduktionsbericht wird auch noch erwähnt, dass dem Opfer eine Stunde vor seinem Tod eine gefährliche Wunde am Geschlechtsteil zugefügt wurde.
Diese ganzen Umstände deuten mE zwingend auf einen Bezug zur Homosexualität hin, auch die Nähe des Tatorts zu Zürich, was damals ein Mekka für Homosexuelle war, sowie auch die auffällige Bekleidung des Opfers. So kleiden sich doch Tunten. Ich verwende den Ausdruck einfach, weil Homosexuelle ihn auch verwenden. Man möge mir das verzeihen. Es soll keine Herabsetzung sein.

Ich tendiere immer mehr dazu, dass das Opfer sich zunächst freiwillig auf diverse Spielchen eingelassen hat. Man könnte nun argumentieren, dass das Opfer in Verletzungen und vielleicht auch in todbringende Verletzungen eingewilligt hat, so dass gar keine Straftat vorliegt. So einfach ist das alles nicht. Nach unserem Strafrecht ist eine Einwilligung zu einer solchen Tötung nicht rechtswirksam, weil sie sittenwidrig ist. Darüber mag man denken, wie man will, das ist nun mal so, auch heute noch und 1969 sowieso. Daher wurde halt ein Unfall vorgetäuscht.

Die Begegnung mit der bekannten Familie ist ein richtiger Zufall. Ich gehe davon aus, dass das Opfer spontan entschieden hat die Familie zu ignorieren, um nicht in ein Gespräch verwickelt zu werden. Möglicherweise hat er instinktiv Angst gehabt, dass die Leute ihn über Gebühr in Beschlag nehmen und er dann keine Zeit für Dinge hat, die ihm wichtiger waren.


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"Bodensee-Mord" von 1969

14.12.2009 um 00:43
@AngRa

Danke! Sehr ausführlich und was den Tod angeht bin ich absolut Deiner Meinung zu mindest jetzt. Warum die Schnittwunde im intim Bereich unbedingt auf Homosexualität schließen lässt kann ich jetzt aber nicht nachvollziehn. Was Bdsm angeht kenn ich mich (outing) etwas aus. Es werden zwar selten Messer benutzt, aber wenn es Spiele zur sexuellen Befriedigung gab, könnten die Spiele durchaus mit einer Frau durchgeführt worden sein. Auffällige Kleidung = Homo --> Vorurteil. Und wenn ich heute nach Köln düse um mich mit zwei Fraun zu treffen, die mich dann nach diversen Spielen vom Dom schmeißen, werden sie nie gefasst, weil man in Köln ja davon ausgehn kann, dass das Schwule waren? Die "Homotheorie" basiert also doch eher auf schwammigen Indizien. Ich tendiere sowieso zu mehreren Tätern. Für einen alleine wäre es schwer gewesen eine Leiche unbemerkt von Bord zu werfen. Und falls sie nie auf dem Boot war trotzdem ein anstrengendes Unterfangen.


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Bernard Diskussionsleiter
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"Bodensee-Mord" von 1969

14.12.2009 um 02:31
Guten Morgen wünsche ich den fleißigen Kolleginnen und Kollegen...
...und einen schönen 3. Advent genossen zu haben. Euer Bernard hat sich vergangene Nacht noch einen bösen Trojaner auf seinem Internet-Rechner eingefangen, der gestern im Laufe des Nachmittags wieder vertrieben werden mußte. Fragt mich wie´s gekommen ist... - trotz Firewall und Sicherheitseinstellungen. Und... - nein, nein nein - auf irgendwelchen schlüpfrigen "Schweinchenseiten" ist er auch nicht gewesen! Aber nun scheint alles wieder normal zu laufen...
Und der Sonntag hat in unserer Runde ja richtig viel gebracht. Ich dachte, Ihr währt alle auf dem Weihnachtsmarkt... ;-)
Dann werde ich mal im Laufe des Tages die Beiträge sichten und meinen "Senf" dazugeben. Heute nacht wird das nix mehr - kann keinen Monitor und keine Tastatur mehr sehen...
Aber schön, daß aus der "Glut" unseres Falles wieder Funken fliegen und Flammen lodern!
In diesem Sinne erstmal einen schönen Wochenbeginn wünscht
Euer Commisaire Bernard ;-)


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Ilvi ehemaliges Mitglied

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"Bodensee-Mord" von 1969

14.12.2009 um 06:49
Schönen Montag Morgen zu wünschen allesamt.

Hab gestern Nachmittag noch ein wenig über den Fall gegrübelt.
Irgendwie komm ich von den Nachbarn nicht los und hab eine Geschichte, die (wenn auch nur für mich) glaubhaft klingt.

Unser Opfer hatte eine geheime Liebesbeziehung mit der Nachbarin. Diese fuhr wie jedes Jahr mit ihrer Familie in den Urlaub. Der damalige Urlaub führte die Nachbarfamilie zum Tatort.

Da der geliebte, zurückgebliebene sehr eifersüchtig war, ist er kurz entschlossen nach gereist (dies würde den spontanen Aufbruch erklären).
Um seiner geliebten zu gefallen, Kleidet sich unser Opfer recht schick.
Da er nicht weiß in welchen Hotel genau sich die geliebte befindet (vielleicht weiß er nicht mal genau den Ort sondern einfach nur die Gegend) muss er des öfteren nicht nur seine Unterkunft wechseln sondern auch den Ort.
Endlich gefunden (das Treffen (im übrigen würde die Liebesbeziehung auch erklären warum er die Nachbarn nicht gegrüßt hat)), setzt er alles daran ein paar Stunden mit der geliebten (welche zum Beispiel einen ausgiebigen Einkauf beim Mann angibt) zu verbringen.
Da der Mann irgendwie an der Glaubhaftigkeit seiner Frau zweifelt, schleicht er ihr heimlich nach und entdeckt seine Frau. Diese hat bei der Ankunft im Hotel in dem die Familie residiert einen Krach. Worauf sie kurzerhand entschließt dem Opfer einen Brief zukommen zu lassen.
Aus Angst vor dem Nachbarn versteckt sich das Opfer in einen billigen Hotel, da ihm der Täter dort nie vermutet hätte.
Natürlich kommt er gleich wieder zur Besinnung und denkt sich, dass er sich so wie so ein Treffen mit dem Nachbarn nicht ersparen wird. Außerdem kotzt ihm das billig Hotel an, da er ja etwas Luxus gewohnt ist.
Das ihm dies sein Leben kosten würde, damit hatte das Opfer natürlich nicht gerechnet.
Die Nachbarn erzählen der Polizei später vom Treffen, weil sie sich ansonsten (gleicher Aufenthaltsort) verdächtig gemacht hätten. Vielleicht hat der Nachbar (oder eines der Kinder) dieses Treffen ja auch schon in einer Urlaubsgrußkarte erwähnt.

So ich hoffe ihr seht mir das nicht zu weit hergeholt an ;)


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"Bodensee-Mord" von 1969

14.12.2009 um 10:03
Ich weiss aus eigener Erfahrung, dass es gar nicht so ungewöhnlich ist, Bekannte oder Nachbarn im Urlaub zu treffen.

Ich denke auch, wir sollten den Fall teilen:
1. In die seltsame Reise an den Bodensee und
2. In den Mord an sich.

Wir sollten recherchieren, ob es einen KAUSALEN Zusammenhang gibt.

Ich habe mir gestern die xy-Filme angesehen (2 Stück) und will mal nachfragen, wo ich den Film finden kann, in dem darauf hingewiesen wird, dass der Fall kurz vor dem Abschluss stünde, bzw. auch Ausschnitte mit den Zuschauerreaktionen.

Mir scheint es bei dem Fall um ein GEPLANTES Verbrechen zu gehen.
Für die damalige Zeit ist mir der Mord doch ziemlich professionell durchgeführt.
(Leiche in den Rhein bringen, zuvor abwaschen, nachdem die Blutung abgeklungen ist...)


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Ilvi ehemaliges Mitglied

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"Bodensee-Mord" von 1969

14.12.2009 um 16:40
@mrcreasaught
Natürlich trifft man ab und an Bekannte im Urlaub. Ist mir selbst auch schon des öfteren passiert.
Dennoch sollte man bedenken, dass unser Opfer der Friseur des Dorfes war. Und beim Friseur redet man auch gerne über seinen nächsten Urlaub.
Was ist schon belangloser als Wetter und Urlaub?

Also können wir davon ausgehen, dass das Opfer wusste das die Nachbarn dort Urlaub machen.
Warum also fährt er zur genau gleichen Zeit zum gleichen Ort?

So sehr professionell wirkt dieser Mord gar nicht auf mich. Eher als hätte jemand aus Angst das Opfer noch gewaschen, so zusagen instinktiv.
Immerhin ist man ja bis heute nicht auf den Täter gekommen.
Niemand vertuscht Spuren so gut wie der Instinkt!


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"Bodensee-Mord" von 1969

14.12.2009 um 19:49
@Ilvi
Zitat von IlviIlvi schrieb: Eher als hätte jemand aus Angst das Opfer noch gewaschen, so zusagen instinktiv.
Vielleicht brauchte man ihn ja garnicht gründlich zu waschen. Falls er in der, mit Wasser gefüllten, Badewanne umgekommen und verblutet ist, wäre er ja schon "sauber entnommen" worden. Sein Blut wäre somit von allein im Abfluß verschwunden.


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Bernard Diskussionsleiter
ehemaliges Mitglied

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"Bodensee-Mord" von 1969

14.12.2009 um 22:23
Guten Abend in die angeschlossenen Ermittlungsbüros. Ich grüße Euch!
Nachdem nun mein "Rechenknecht" wieder ohne "Trojanisches Pferd" und Viren arbeitet, hier meine Einschätzung der momentan geäußerten Gedanken...
@Ilvi
Könnte mir gut vorstellen, mit Dir mal ein Drehbuch zu verfassen... ;-)
Aber die Begegnung mit den Bekannten auf der Uferpromenade war wirklich rein zufällig! Und ja auch nicht die Begegnung als solche, sondern das Verhalten des späteren Opfers; sein ignorantes Verhalten gegenüber Leuten die ihm wohlbekannt sind und die er wahrgenommen haben muß stellen sich im Nachhinein als rätselhaft dar. Stellen wir uns vor, er wäre wieder wohlbehalten von seinem Ausflug in den kleinen Ort Selbitz zurückgekehrt und die Urlauber hätten davon berichtet gehabt (ich gehe davon aus, daß dieses auch geschehen ist): "De hend uns gsehe un is an ens vobbei, wie wenn er uns net kenne deht...!". Da hätte er doch -und gerade als Geschäftsmann in einem exklusiven Gewerbe am Ort- jede Menge Erklärungsbedarf (und -not) haben müssen, wenn auch andere ihn später danach gefragt hätten. Insofern glaube ich schon, daß er bereits zu diesem Zeitpunkt davon ausgegangen ist, nicht wieder nach Hause zurückzukehren. Allerdings nicht, weil er wußte, daß er um´s Leben gebracht werden würde...
Die Urlauber aus Selbitz müssen sich ja im Zuge der Ermittlungen selber an die Polizei gewandt haben. Oder, weil sie von dem merkwürdigen Zusammentreffen eben schon anderen Ortsbewohnern vorher erzählt hatten, durch diese sie dann den Beamten genannt und vernommen worden sind. Vielleicht haben sie es sogar der Frau L. selbst berichtet, nach dem Motto: "Wir wissen, wo dein Mann ist...". Sicher steht darüber auch etwas in den Akten... - oder hat gestanden... :-(((
Die Familie nun wiederum hätte doch, wenn diese Begegnung -wie und warum auch immer- "geplant" war, in keiner Weise und niemandem gegenüber davon gesprochen! Weder im Dorf, noch bei der Polizei, noch sonstwo...
Bei aller Wertschätzung liebe "Ilvi"... - aber das klingt nicht nur "weit hergeholt"... ;-)
Und solche "Räuberpistolen" wie "...irgendein Ding abziehen...", "...seinen Teil davon nicht abgeben wollen..." oder eine Lovestory a la "...geheime Liebesbeziehung mit der Nachbarin..." sind noch weiter entfernt. Die sieht man aber nun gar nicht. Gleichwohl - tolle Gedanken für ein Script... :-)
Ehe Du mir jetzt aber gram bist... - Dein letzter Satz ("Niemand vertuscht Spuren so gut wie der Instinkt!") - der hat schon was. Dann würde -im weitesten Sinne- wieder eine Affekthandlung daraus...
Danke für Deine Gedanken!

@ToroLoco
"Rechtschreibung war schon von jeher das Steckenpferd aller Besserwisser."
Hans Magnus Enzensberger, der große deutsche Schriftsteller, hat das mal gesagt... ;-)
Am Rheinufer bei Dießenhofen wird lediglich eine kurze Leichenschau stattgefunden haben - wenn überhaupt. Dementsprechend wird der Tote auch nicht entkleidet worden sein; nur halt der Tod festgestellt und die nötigsten Untersuchungen durch die Polizei vorgenommen. Eben aus der Situation heraus oberflächlich; Schiffsfahrkarte und ein etwas größerer Betrag an Bargeld legten eine natürliche Todesursache nahe. Auch der Gedanke an einen Freitod kam den Ermittlern ja erst, als sie späterhin keine Personalpapiere gefunden haben. Bei Selbstmördern nicht ungewöhnlich. Die näheren, grausigen Umstände ergaben sich dann ja auch erst in der Pathologie. Und Unterleibsverletzungen sowie die Tatort-Vermutung nach einem "geschlossenen Raum" wurden von der Rechtsmedizin ja auch erst noch später mitgeteilt; anläßlich des Besuches beim Professor in Zürich. Wobei mir da dann auch wieder unsere schon öfter festgestellten Zweifel bezüglich wirklichem Geschehen und Darstellung in der Sendung kommen: Ein Anruf wäre doch weitaus schneller gewesen. Und nur um gestandenen Kriminalern es nun "selbst schonend beizubringen" (Originalton XY), muß man diese doch nicht aus Frauenfeld und Konstanz anreisen lassen...
Im übrigen ist dieser Filmfall mit rund 20 Minuten Dauer, einer der längsten in der Geschichte von Eduard Zimmermanns Fernsehfahndung.
Also insofern hat sich da erst Stück für Stück mehr ergeben und "Schlampigkeit" kann man -meine ich- den Behörden nicht ernsthaft vorwerfen. Warum der Fall dann aber plötzlich nicht mehr in der Öffentlichkeit(sfahndung) erwähnt wurde - zu dieser Frage hätte ich wirklich gerne eine Antwort aus berufenem, amtlichem Munde... (Siehe auch meine Stellungnahme weiter unten an "mrcreasaught".)
So "schwammig" sind die Indizien, um eine "Homo-These" aufzustellen, im übrigen gar nicht gewesen. Denn auch die Kripo hat offenbar seinerzeit in dieser Richtung ermittelt und entsprechende Verdachtsmomente gefunden (Quelle: "Morde vor der Haustür"; S. 49). Denn auch der Aspekt, daß bei einer (peinlichen) "Selbstverletzung" mit Todesfolge der schon fast als "gelöst" angekündigte Fall plötzlich "in der Versenkung" verschwindet, wäre damit aus "Pietätsgründen" erklärt...
Der freilich nicht in´s Gesamtbild seiner sonstigen Unterkünfte passende Aufenthalt in der "Pension Ruf" ist auch mir nach wie vor unklar und von vielen Gedanken begleitet, die sich aber irgendwie auch wiederum alle nicht logisch darstellen.
Für Deine Einschätzungen zur Sache wie auch das -mutige- "BDSM-Outing" Respekt und Anerkennung. So bringt man´s auch irgendwann mal zum "Commissair"... ;-)

@AngRa
"...Meine Informationen zu der Todesursache beziehe ich aus dem XY Beitrag und dem Buch von Ummenhofer „Morde vor der Haustüre“..." - und der -da bin ich mir sicher- hat sein veröffentlichtes Wissen zu großen Teilen auch "nur" aus dem Filmfall...! ;-)
Deine -wie immer- sehr sorgfältig recherchierten und ausführlichen Beiträge haben mich mittlerweile davon abgebracht, weiterhin die (zunächst ja vehement vertretene!) "Agenten-Theorie" zu favorisieren und schließe mich Deinen Ausführungen betrefflich "Homosexualität" an. Nicht ganz aus dem Blickwinkel habe ich den Gedanken verloren, es könnte (zusätzlich) auch um irgendwelche finanziellen Transaktionen gegangen sein. Auch darauf bin ich ja erst im Rahmen unserer Überlegungen hier überhaupt gekommen...
Auch Dir ein dickes "Dankeschön" - und weiterhin frohes Schaffen!

@mrcreasaught
Und - was Neues aus´m Altersheim...? ;-)
"By the way..." - bist Du eigentlich in Selbitz persönlich bekannt? Weil Du ja davon geschrieben hattest, daß sich "...seltsamer Weise die Leute in meiner Umgebung recht
zugeknöpft verhalten, wenn ich sie auf den Fall anspreche...". Dann gehe ich mal davon aus, daß Du jetzt nicht bei Dir in Hof nachgeforscht hast, sondern auch schon am Wohnort der Familie L. gewesen bist. Mein -zunächst mehr spaßeshalber- geäußerter Vorschlag, doch mal wieder vor Weihnachten zum Frisör zu gehen, erscheint mir mittlerweile nämlich mehr und mehr eine machbare Alternative. Geht aber eigentlich wohl nur, wenn sie Dich da nun eben nicht kennen...
Die Aussagen Zimmermann/Vetterli über umfangreiche und ergiebige Zuschauerhinweise bzw. eine unmittelbar bevorstehende Lösung des Falles wurden in folgenden beiden Sendungen gemacht:
Im zweiten Teil ("Spätsendung") am 17. April um 22.30 Uhr sprach Eduard Zimmermann zunächst von einigen "sehr interessanten Hinweisen", ganz konkret wurde eine bis dato nicht bekannte „Kontakt-Anbahnung" (was immer darunter zu verstehen war?), des Opfers in Schaffhausen erwähnt. Dann klingelte das Telefon und Werner Vetterli aus Zürich vermeldete einen Anrufer-Ansturm -gerade auch in Sachen Josef L.- von mehreren Dutzend Telefonaten, der ermittelnde Oberleutnant sei in dieser Angelegenheit momentan in einem "heißen Telefon" mit Schaffhausen.
In der folgenden (Haupt)Sendung am 22. Mai 1970 ging Werner Vetterli in seinem Rückblick nur kurz und oberflächlich auf den mysteriösen Fall des "Coiffeurmeisters, des Deutschen" ein: "Im Fall L. gibt es bemerkenswerte Hinweise und Spuren, die sehr genau weiter verfolgt werden und wir hoffen, ihnen vielleicht schon in der nächsten Sendung diesen Fall als gelöst bekanntgeben zu können."
Und danach "Schweigen im Walde"; bei "XY" wurde nie wieder etwas über den Fall L. erwähnt...
Stichwort "Professionalität" - die hat es aber auch schon bei anderen Mordtaten der damaligen Zeit gegeben; viele davon blieben denn auch, trotz Fernsehfahndung bei "XY"... - leider "ungelöst". Gelöste Straftaten "gegen das Leben" (Mord, Totschlag, Leichen- oder Leichenteilfunde) gehörten zu den selteneren Erfolgen. Gleichwohl und im Sinne einer -verständlichen- "Eigenwerbung" wurden aber diese dann spektakulär und unter Nennung der Sendung in der Öffentlichkeit bekannt gegeben.
So, das war´s für heute -schon etwas früher- mal wieder schön umfangreich. Ich hoffe Ihr verkraftet meine, in Form von "süßem" und "scharfem" Senf gegebene, Einschätzung. Und schließe mit der Hoffnung, daß es denn vielleicht doch noch Hinweise geben wird, die uns -zumindest- Aufschluß darüber geben können, ob es sich überhaupt um ein Verbrechen gehandelt hat. Und wenn "Ja" - was waren die Hintergründe...? Wenn "Nein" - warum nicht...? Das würden wir doch alle gerne wissen... ;-)
Mit kriminalistischen Grüßen verbleibt für heute
Euer Bernard ;-)


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Ilvi ehemaliges Mitglied

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"Bodensee-Mord" von 1969

15.12.2009 um 00:14
@Bernard
wunderschönen Abend zu wünschen
Ja ja, das mit dem Drehbuch sagst du doch nur um mir ein wenig Trost zu Spenden :D

Denkst du nicht, dass der Friseur des Dorfs weiß wann und wo seine Kunden in den Urlaub fahren. Ich denke so etwas redet man doch gerade beim Friseur.

Und ich frage mich schon auch warum er genau zur selben Zeit in den selben Ort fährt.

Vielleicht sollte man generell einmal alle Fragen die der Fall aufkommen lässt zusammen fassen und dann nach und nach nach möglichen Antworten suchen.

Da ich morgen wieder früh raus muss, verabschiede ich mich auch gleich und wünsch allen Allmydetektiven eine gute Nacht


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Bernard Diskussionsleiter
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"Bodensee-Mord" von 1969

15.12.2009 um 01:04
Na, das Büro ist ja noch auf...

@Ilvi
"Trost spenden" schaut bei einem französischen "Commissair" ganz anders aus: Lecker Käse, frisches Baguette, trockener Rotwein und Kaminfeuer. Habe ich ja schon hier gemacht - und wenn ich das so schreibe, dann ist das auch tatsächlich so. Im Moment grüner Tee mit Vanille-Aroma, eine Duftlampe - und ein kleiner dicker Kater auf dem Vernehmungsstuhl, der beim Schlafen vor sich hingrunzt... ;-)
Nun ist der Bodensee ja nicht soooo ganz weit entfernt von Hof und beides liegt in Bayern (Selbitz - Lindau: 423,8 km). Vielleicht also nur ein "Wochenendtrip". Und der kann auch spontan gewesen sein - oder nicht wichtig genug, um vorher beim Frisör darüber zu "ratschen". Wenn es denn so ist, wie im Film gezeigt und gesagt wird, daß es sich um Leute gehandelt hat, mit denen er wirklich gut bekannt war, zählten die sicher zu seiner Stammkundschaft. Aber auch da spricht man ja nicht über alles. Womöglich gab es im Dorf oder in der Welt (in dieser Reihenfolge ;-) ) zu der Zeit auch andere, interessantere Themen. Wie es beim Haareschneiden halt so ist...
Zitat von IlviIlvi schrieb:"...und ich frage mich schon auch warum er genau zur selben Zeit in den selben Ort fährt..."
- Das ist effektiv genau umgekehrt gewesen - die Familie ist (rein zufällig) zur gleichen Zeit in Lindau an der Uferpromenade gewesen. Und Herrn L. hat das nicht (mehr) interessiert; der wollte nur seine Ruhe haben. Gerade auch vor Leuten aus seinem Heimatort; wohl auch vor seiner Frau und seinen Nachkommen. Da liegt des Rätsels Lösung. Und weil dann im Nachhinein Frau L. nicht durch "Klatsch und Tratsch" in der schon eh´ schlimmen Situation noch mehr belästigt werden sollte, hat man den "Mantel des Schweigens" über die Geschichte gebreitet. Und da ist -gerade in den prüden Zeiten der 60er/70er Jahre- ein (homo)sexueller Hintergrund durchaus und wahrscheinlich gegeben gewesen und hätte für Aufsehen gesorgt. Das wollte man der Familie L. ersparen...
Mir fällt auf, daß Du sehr höflich bist und von daher paßt Du gut in unsere "sachliche" Runde. Da sind wir sogar schon mal diesbezüglich gelobt worden... :-)))
Dann wünsche ich Dir ein frohes Schaffen und wenn ich mich gegen 10.00 Uhr von meinen Katzen wecken lasse, werde ich kurz an Dich denken... ;-)

Und jetzt schließe ich den Laden ab und bummel noch etwas über die Flure...


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"Bodensee-Mord" von 1969

15.12.2009 um 02:56
Mal drüber nachgedacht, dass er auch Geld in die Schweiz gebracht oder von dort abgeholt haben könnte? War damals Mode. Er könnte ein Kurier für dicke Fische gewesen sein. Dann hat er es aber nicht dahin eingezahlt wohin es eigentlich sollte und er/sie hat/haben ihn kalt gemacht. Vorher hat/haben er/sie ihn noch gefoltert um rauszubekommen wo die Kohle nun ist.

Dann hat/haben er/sie ihm "Kleingeld" in die Tasche gesteckt, damit es so aus sah, als wenn es da gar nicht um Geld gegangen wäre - für den Fall, dass raus kommt, dass es kein Unfall/Selbstmord war. Wenn es kein Raubmord war, wer denkt denn da an gierige Geldschieber? Die lassen doch keinen Cent zurück, oder? ;-)
Aber wer lässt Geld zurück, wenn er einen für ihn wertlosen Ausweiß nimmt??? Gelegenheit macht Diebe und alte Sprichwörter sind meist sooo wahr. Hier wurde meiner Meinung nach aus voller Berechnung nicht-geklaut.

Mal angenommen er gab versteckte Zeichen durch sein Verhalten und Aussehen, dann war es eventuell auch für andere auch ein Zeichen, dass er gefunden wurde, so nach dem Motto "legt euch nicht mit uns an".

Finde es schon merkwürdig, dass er in 41Tagen 8mal(wenn ich richtig gezählt habe) die Grenze überquerte, das in unregelmäßigen Abständen und an verschiedenen Orten. Das klingt nach einem Transporteur. Geld, Diamanten, Gold, vielleicht auch nur Nachrichten. Nebenbei spielt er den Urlaubsrentner. Dass er innerhalb des Ortes das Hotel gewechselt hat, deutet für mich darauf hin, dass ihm wer zu nahe kam, den er nicht in seiner Nähe wollte, daher wechselte er sein Muster und kroch in einem günstigen Haus unter, im Ort musste er aber noch bleiben, weil er etwas in Empfang nehmen musste.


Vielleicht geht da auch meine Phantasie mit mir durch und ich hab irgendeinen Punkt übersehen.

Hat der andere Frisör überhaupt die Wahrheit gesagt und L. wollte dort eine Scheere verkaufen oder hatte der Frisör nur Angst jemand wusste, dass Herrn L. bei ihm war, und drohte damit es öffentlich zu machen? Wer zuerst lügt, dem wird geglaubt - schon wieder ein altes Sprichwort.
War die Insel eventuell nur ein gutes Tagesversteck oder ein Umschlagplatz? Eine Insel hat nicht so viele Zugänge, lässt sich leichter überblicken wer ankommt und wenn man glaubt, dass es eine undichte Quelle gibt sagt man einfach mal sowas wie: "ich reise ab, auf Wiedersehen" und tut es dann doch nicht.

und seine Alte fragt nicht was er tut und sagt das auch so der Polizei, weil sie seinen Gewinn von der vorherigen Tour noch "im Keller" liegen hat und eventuell auch dieses mal sogar finanziell profitiert, oder das zumindest annimmt.

Hab wohl wirklich zu viele Gangster Filme gesehen oder denke gerade um zu viele Ecken, aber ein sehr interessanter Fall.


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"Bodensee-Mord" von 1969

15.12.2009 um 03:18
@lesabre
Hallo,

an Geld = Schweiz hab' ich anfangs auch schon mal gedacht. Eine Möglichkeit, die ich auch immer noch in Betracht ziehe.

Und ich glaube, um zu viele Ecken kann man in dem Fall garnicht denken. Er scheint ja sehr sehr verzwickt zu sein. Ich finde jede Anregung wertvoll.


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"Bodensee-Mord" von 1969

15.12.2009 um 09:22
Wenn ich ein Bote wäre, dann würde ich mich nicht so auffällig kleiden!
Für mich ist diese Spur abwegig.

Das Zusammentreffen mit den Bekannten gibt mir auch Rätsel auf: Er musste davon ausgehen, dass er erkannt wird. Und trotzdem hat er die schlechteste Methode gewählt: er hat die Bekannten ignoriert. Mir scheint da eventuell ein psychologisches Problem nahe liegend. Schitzophrenie wurde ja schon weiter oben mal ins Spiel gebracht.

Ein Besuch im Salon Löw halte ich für unzweckmässig, weil wohl kaum einem Fremden über so sehr persönliche Dinge Auskunft gegeben würde. Ihr müsst auch bedenken, dass hier in Oberfranken die Leute sowieso sehr zugeknöpft sind.

Da halte ich mir mal meine Quelle "Altersheim" warm.

Vielleicht komme ich im Zuge meiner Tätigkeit die Woche noch in unsere Selbitzer Firma. Dort kann ich den Werksleiter mal in die Mangel nehmen!


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"Bodensee-Mord" von 1969

15.12.2009 um 19:40
Man hatte schon Grund 1969 Homosexualität zu verheimlichen. Zwar war das ab 1969 unter volljährigen Männern nicht mehr strafbar.Aber es muss dennoch eine ganz schöne Hatz auf Homosexuelle gegeben haben, auch in der Schweiz, wo es seit langer Zeit liberalere Gesetze gab.

Schaut Euch mal die Statisken betreffend Strafurteile wegen "widernatürlicher Unzucht" in den Jahren 1969 und 1970 in der Schweiz an.

http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/themen/19/03/03/key/histo.html (Archiv-Version vom 26.12.2009)

Trotz der liberalen Gesetze hat es 1969 in der Schweiz 73 Strafurteile wegen widernatürlicher Unzucht ( bei uns früherer § 175 StGB) gegeben. 1970 hingegen gab es sogar 150 Strafurteile.

Ein ganz eindeutiges Bild bietet sich auch bei Verurteilungen wegen "öffentlicher unzüchtiger Handlungen". 1969 gab es 577 Verurteilungen und 1970 sogar 662 Verurteilungen.

In Deutschland gab es 1968 immerhin 1727 Verurteilungen (!) wegen § 175 StGB aF, 1969 gab es immer noch 894 Verurteilungen.

Wikipedia: § 175

Ich gehe daher davon aus, dass L. wegen dieser sexuellen Komponente im Bodenseeraum mit den ganzen Hotels eine Art Versteckspiel betrieben hat, weil er gelernt hatte, dass er die Homosexualität unter allen Umständen verbergen muss.

Mir passt nur nicht ins Bild, warum L. die Scheren verkaufen wollte. Wer weiß, was es damit auf sich hat. Es kann auch sein, dass er auf diese Weise mit einem Kollegen ins Gespräch kommen und vielleicht etwas anbahnen wollte. Geldnot kann ich mir als Motiv jedenfalls nicht vorstellen.


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