Guten Abend liebe Kolleginnen und Kollegen...
...so weit ist es also nun schon gekommen, daß ich offensichtlich mein "Zeigegerät" überanstrengt habe! Nein - nicht was jede/r einzelne von Euch nun auch immer denken mag; ich spreche von meiner Maus und die heißt in der PC-Fachsprache nun mal so. Hat doch das Teil am Vormittag nach wirklich vielen Jahren urplötzlich den Geist aufgegeben und ich mußte erst mal für Nachschub sorgen...
Dabei habe ich auch wieder lecker Käse und ein frisches Ciabatta-Brot mit Peperoni eingekauft. Wenn man den schon mal in Paris... ähh in Passau ist... ;-)
Und Rotwein ist ohnehin in jedem französischen Haushalt literweise zu finden.
Die Beschreibung von Kriminalfällen in Südbaden unter dem Titel "Morde vor der Haustür", in die ja auch unser Fall des Josef L. aufgenommen ist, habe ich in den vergangenen Tagen studiert; es gibt da einen interessanten ähnlichen Fall. Zwar nun nicht mit einer Reise des Opfers verbunden - das sorgte im Gegenteil dafür, das andere "zum Zuge" kamen. Unter dem Kapitel "Hinrichtung im Bahnhof" wird über das Schicksal des 31 Jahre alten Eisenbahners "Helmut Bahr" aus Säckingen berichtet, der in den Abendstunden des 7. Juni 1988 in den Räumen seiner Dienststelle, dem (heute stillgelegten) Bahnhof Wehr-Brennet, mit zwei gezielten Schüssen in den Oberkörper aus einem Gewehr oder einer Pumpgun ermordet wurde. Wüste Spekulationen jeglicher Art gab es noch Jahre später auch über das, was Täter oder Täterin nach dem Mord mit dem biederen Familienvater (Freiwillige Feuerwehr, Motorrad-Clique, Kegelclub) anstellten: Dem Bahnbediensteten wurden Geschlechtsteil und Hoden fast komplett abgetrennt. Persönliches oder sexuelles Motiv in Verbindung mit einem Racheakt...? Auch dieser Fall konnte bis heute nicht aufgeklärt werden...
@emodulDa "steh´ ich jetzt auf dem Schlauch": In welcher Beziehung stehen die Ausführung der Mordtat in einem geschlossenen Raum nebst Abwaschen und (Wieder)ankleiden des Opfers, zu einem evtl. vorangegangenen Geschlechtsakt? Und in welcher "Zusammensetzung"? Mann/Frau oder Mann/Mann...
Das "würdevolle" Ankleiden könnte dann aber auch wieder für eine "Beziehungstat" eines engen, persönlichen Mörders sprechen, das vorherige Abwaschen für ein eigenes "Säubern" des Täters im Sinne des "ungeschehen machen wollen" der Tat.
Ich stelle hier mal den entsprechenden Dialog zwischen Kriminalbeamten und dem Züricher Pathologen am Ende des Filmfalles ein - vielleicht fällt ja beim Lesen dann jemand dazu noch etwas ein:
Büro des Pathologen in Zürich (TCR 00:20:06:00 - 00:22:23:00):Kommentarsprecher: "Das ist nicht das letzte Rätsel, daß den Schweizer und Deutschen Kriminalbeamten die den Fall bearbeiten, aufgegeben wird. Das gerichtlich-medizinische Institut in Zürich, hat für die Beamten aus dem Kanton Thurgau und aus Konstanz, noch eine weitere Überraschung parat."
(Sekretärin klopft...)
Sekretärin: "Herr Doktor, hier kommen die Herren aus Konstanz und Frauenfeld."
Pathologe: "Danke."
Deutscher Ermittler: "Tag, Doktor."
Schweizer Ermittler: "Salü!"
Pathologe: "Bitteschön. Habe sie hergebeten meine Herren, damit ich es ihnen selbst schonend beibringen kann. Die Sache verhält sich nämlich ganz anders, als wir alle bisher angenommen haben."
Schweizer Ermittler: "Ja wie... - sollen wir denn das verstehen?"
Pathologe:: "Unsere genauen Untersuchungen haben ergeben daß der Mann nicht nur erdrosselt wurde, sondern auch ertrunken ist. Das heißt, daß er in´s Wasser gekommen ist, als er noch nicht ganz tot war."
Deutscher Ermittler: "Ja wäre das so ungewöhnlich? Immerhin wurde er im Rhein gefunden."
Pathologe: "Ja, das haben wir zuerst auch gedacht. Aber die chemische Analyse des Wassers in der Lunge und im Herzkammerblut hat ergeben, das es kein Rheinwasser sein kann. Es fehlen nämlich die Kiesel- und Grünalgen, die im Rheinwasser stets nachgewiesen werden können."
Schweizer Ermittler: "Ja aber... - was kann denn das für Wasser sein?"
Pathologe: "Vermutlich klares Leitungswasser. Es sprechen im übrigen auch eine Reihe weiterer Gründe dafür, daß der Mann in einem geschlossenen Raum erdrosselt und ertränkt wurde."
Deutscher Ermittler: "Ja aber das wäre... - haben sie etwa noch mehr Überraschungen?"
Pathologe: "Dem Mann ist innerhalb der letzten Stunde vor seinem Tode eine gefährliche Verletzung am Geschlechtsteil zugefügt worden. Er dürfte mehrere Stunden stark geblutet haben. Auch nach seinem Tode noch. Wir haben aber nicht die geringsten Blutspuren in seiner Wäsche gefunden. Auch nach einer Woche Liegezeit im Rhein müßten sich solche Blutspuren noch feststellen lassen."
Schweizer Ermittler: "Ja dann müßte er praktisch erst nach dem Tod dann, nach Ende der Blutung, abgewaschen, angezogen und zum Rhein transportiert worden sein."
Deutscher Ermittler: "Na ja... - aber auf einem Rheindampfer ist doch so etwas kaum zu machen. Und wie kommt er dann zu der gelochten Schiffsfahrkarte?"
Schweizer Ermittler: "Wer weiß...? Vielleicht ist ihm die in die Tasche gesteckt worden. Um uns abzulenken."
@AngRaIch hatte, als ich den Film "Ferien wie noch nie" gesehen habe, auch nicht an eine Geschlechtskrankheit denken müssen. AIDS gab es noch nicht - aber natürlich andere unheilbare Leiden wie z.B. Krebs. Und habe mir mal als Kind in Bezug auf einen Nachbarn, welcher diesbezüglich ein "Todeskandidat" war sagen lassen, daß Ärzte -in der damaligen Zeit- bei dementsprechender Diagnose, dem Patienten gegenüber dieses
nicht verlautbaren lassen durften. Späterhin dann nur auf ausdrücklichen Wunsch, wenn es sowieso klar war. Stellen wir uns diese Situation doch einmal vor: Josef L. erfährt, daß ihm nicht mehr unbegrenzte Zeit zum Leben bleibt und beschließt, noch einmal eine richtig schöne Reise zu machen. Vielleicht hatte er besondere Beziehungen zu Zürich und zum Bodensee aus vergangener Zeit. Und wollte einfach nur in angenehmem Ambiente einige Wochen verbringen; ohne Frau, ohne Kinder und Enkel. Damit die sich keine Sorgen machen, verheimlicht er (vielleicht mit Ausnahme der Frau gegenüber) seine Krankheit, faßt den Entschluß zur Abreise ganz spontan. Logiert in guten Herbergen - aber auch einmal in einer preiswerten Pension um "zu sehen, wie das so ist" und trägt "exotische" Bekleidung nach dem Motto: "Mehr Schein als sein". Die Scheren wird er nicht mehr brauchen; er hat sie auch vielleicht nur unbeabsichtigt in seinem Gepäck (Waschzeugbeutel) mitgeführt und dann gefunden. Also weg damit; selbst wenn er wieder in seinen Heimatort zurückkehrt, wird er seinen Beruf nicht mehr ausüben wollen. Und hier kann er vom Erlös noch einmal richtig gut essen gehen, im nobelsten Restaurant. Ist gleichwohl -verständlich- bedrückt; meidet Menschen, ihren näheren Kontakt und das Gespräch mit ihnen. Lange, stille Spaziergänge am Bodensee, die Fahrt auf die Insel Reichenau, das Restaurant im mittelalterlichen "Schloß Königsegg" - da hat er Ruhe und Distanz. Fröhliche Bekannte auf Urlaubsfahrt dürfen ihm schon gar nicht über den Weg laufen; da freilich könnte er das Heulen kriegen. Also alles, was ihm da gefühlsmäßig zu Nahe kommen könnte, ignorieren, ignorieren, ignorieren. Die werden es schon verstehen, wenn sie später von seinem Schicksal erfahren und werden ihm verzeihen...
Aber dann hat er doch einen Menschen kennengelernt; vielleicht auch schon zu Pfingsten in Zürich; vielleicht ist man zusammen an das "Schwabenmeer" gereist. Und diese Person wird zur/zum "Vertrauten der letzten Stunden". Man ergeht sich in düsteren Zukunftsvisionen über´s unabwendbare Ende; nur mit Schmerzen und nicht mehr ohne starke Medikamente auszuhalten. Und L. bittet um Hlfestellung bei einem Plan, den er alleine auszuführen nicht in der Lage ist...
Abwaschen und ankleiden hinterher paßt da auch in´s Bild.
Ja, so mache ich mir hier um Mitternacht meine Gedanken...
Und nebenan wartet Brot und Käse; Rotwein und Kaminfeuer.
Ich wünsche Euch einen gesegneten Sonntag und erwarte Eure Gedanken zu meinen Gedanken.
Euer Bernard ;-)