Mord an Frauke Liebs

@Kangaroo
Ich finde, der Zeitpunkt, wann sie die letzte SMS geschrieben hat, ist zeitlich eingrenzt durch den Inhalt: Nicht gegen England. Das heißt sie hat den Ausgang des Spiels schon gewusst. Sie kann das also erst am Ende des Spiels oder danach geschrieben haben. Und sie hatte bereits Pläne : Komme später. Sie hat also ihren Entführer schon getroffen. Dass sie es selbst geschrieben hat, belegt Chris selber im Podcast: Sie hatte bevor sie ins Pub ging noch mit Chris darüber gesprochen, dass es schlecht wäre, wenn Deutschland gegen England spielen müßte. England verlor, also „Nicht gegen England“
Die Tatsache, dass sie entspannt über das Spiel schreibt deutet auch darauf hin, dass noch alles paletti war.

FritzPhantom schrieb:Dass sie es selbst geschrieben hat, belegt Chris selber im Podcast: Sie hatte bevor sie ins Pub ging noch mit Chris darüber gesprochen, dass es schlecht wäre, wenn Deutschland gegen England spielen müßte. England verlor, also „Nicht gegen England“
Die Tatsache, dass sie entspannt über das Spiel schreibt deutet auch darauf hin, dass noch alles paletti war.

Eine Frage an dich:
Denkst du ernsthaft, die Hoffnung nicht gegen England antreten zu müssen hat nur Chris und Frauke bewegt?
Das werden sich eine Menge Menschen gedacht haben und an dem Abend auch so kommuniziert haben.

Ich will nicht suggerieren es wäre nicht so gewesen, mag sein das Chris absolut recht hat.

@Kangaroo
Wenn der Täter Entführungspläne hatte, hatte er sicher anderes im Kopf als das Fußballspiel. Er hätte doch eher eine Ausrede erfunden, warum sie nicht heimkommt.

FritzPhantom schrieb:Die Tatsache, dass sie entspannt über das Spiel schreibt deutet auch darauf hin, dass noch alles paletti war.

Das denke ich soweit auch. Es besteht allerdings die Möglichkeit, dass das Gespräch zwischen Frauke und dem Mörder mit dem Fußballspiel begann, also der Gesprächsaufhänger war und dann auch das Thema war: Zum Glück nicht gegen England. Dann konnte der Täter dies ebenso als Aufhänger in einer fungierten SMS nehmen.

Mich wundert nur weiterhin, dass Frauke das, komme später, nicht ansatzweise begründet hat. Sie wird doch gewusst haben, dass Chris sich zurecht ärgert.

Ich würde den Angehörigen erstmal mehr glauben als den Spekulanten. Die erste SMS wird freiwillig gewesen. Auch der Bezug zum England Spiel ist in der Nachricht gegeben, den Chris sofort als Gesprächsthema vom Nachmittag erkannt hat ( Quelle Podcast Folge 1). Das kann ein bis dato Entführer nicht im Papierkorb oder Posteingang recherchiert haben.

Somit kann man zumindest davon ausgehen, das Frauke den/die Person(en) kannte, die im Auto waren und Sie kein schlechtes Gefühl bzw zu dem Zeitpunkt Angst hatte.

Warum dann alles aus dem Ruder lief, da kann man deutlich mehr spekulieren. Die Anrufe als Ablenkung oder aber aus Täterverzweiflung, weil er/sie/Gruppe selbst noch nicht wissen, wie es weiter gehen soll?

Wenn man die erste Variante nimmt, dann hat ( ich schreibe jetzt aus Vereinfachung immer männlich) der Täter nicht gewusst, das man Handys orten kann, oder er wusste es genau und hat das zusätzlich als Ablenkung genutzt. Das aber dann wohl vom ersten Standort in der Nacht selbst, da er dann in meiner Theorie gemerkt hat, das er damit auffliegen könnte.

Nimmt man die zweite Annahme, so hat er dann nach dem letzten Anruf keinen anderen Ausweg mehr gewusst. Und dann dabei viel Glück gehabt, das Frauke zu spät gefunden wurde um mehr Spuren zu haben.

Weiter spekulieren will ich auch gar nicht, denn man kann einfach nur falsch liegen. Ich will damit nur aufzeigen das es zig Varianten geben kann.

Eines nur noch zum Abschluss, ich glaube auch wie andere hier, das es mehr als einen Täter gibt. Klar ist es logistisch für eine alleinstehende Person möglich, vielleicht war es auch nur eine Person in der Nacht der Entführung, aber ich zweifel daran, das es über Tage hinweg ohne Hilfe möglich ist. Das ist aber eher ein Gefühl und somit eine weitere Spekulation

Kangaroo schrieb:Denkst du ernsthaft, die Hoffnung nicht gegen England antreten zu müssen hat nur Chris und Frauke bewegt?
Das werden sich eine Menge Menschen gedacht haben und an dem Abend auch so kommuniziert haben.

„Nicht gegen England“ haben wir damals in unserer Clique genauso gesagt (vor dem Spiel darüber diskutiert, wie es ausgehen muss, damit „wir“ nicht gegen England spielen müssen - nach dem Spiel dann gefreut, dass es nicht gegen England ging), es war wirklich in aller Munde und dies gerade in Gegenden, in denen viele Engländer wohnten.
Das wurde über die Jahre in diesem Thread auch immer wieder von Usern angemerkt.
Für mich ist es einer der ersten Trugschlüsse, dass die SMS deswegen nur von FL kommen konnte. Die Aussage könnte genauso vom Täter stammen, es ist kein wirklicher Insider gewesen, wie es heute oft dargestellt wird.

FritzPhantom schrieb:Doch es gibt ein paar neue Details. Außerdem neue Interviews der Zeugen. Schon sehr interessant.

Finde ich auch. Es kommen ja auch noch sieben weitere Folgen des Podcasts. Da wird es vermutlich noch weitere neue Informationen oder Blickwinkel geben. Grandiose Fakten, die Täterwissen wären oder Tatverdächtige beschuldigen, wird es sicherlich so nicht geben.

Der zitierte Beitrag von HerrC.ausM. wurde gelöscht. Begründung: Unerwünschte Unterstellungen und Verdächtigungen

Ich gehe zwar eher von einem männlichen Einzeltäter aus, wäre aber wenig überrascht, wenn es doch ein Täterduo wäre. Und ich wäre ach nicht überrascht, wenn es sich dabei ebenso um eine Frau handeln würde. Es gibt sehr verkorkste Beziehungsdynamiken unter Paaren oder Freunden. Situationen können auch eskalieren und dann kommt man nicht mehr raus. Und auch Sex kann in einer solchen Dynamik eine Rolle spielen und auch Frauen können durchaus eine pathologische Sexfantasie und Abhängigkeit entwickeln. Dafür gibt es doch diverse Beispiele vpn weiblichen Täterinnen oder von Paaren usw. Man muss nur nach Höxter gucken. Ich denke mittlerweile, dass W und A mit dem Fall FL nichts zu tun haben. Aber es gibt solche Fälle.

Der zitierte Beitrag von steviebullitt wurde gelöscht. Begründung: Fehlinformation

Es sind 13 Folgen. Die ersten 6 Folgen sind veröffentlicht.

Um diesen Menschen endlich zu finden, sucht Ingrid Liebs jetzt so entschlossen die Öffentlichkeit wie nie zuvor. Für den 13-teiligen Serien-Podcast "Frauke Liebs – die Suche nach dem Mörder", den der stern über diesen Fall produziert hat, ließ sich Ingrid Liebs über viele Monate bei ihrer Suche nach neuen Hinweisen begleiten. Nicht nur sie, auch alle anderen Zeuginnen und Zeugen, die in diesem Fall wichtig sind, äußern sich in dem Podcast, einige von ihnen treten das erste Mal an die Öffentlichkeit.

Quelle:https://www.stern.de/panorama/stern-crime/frauke-liebs/mordfall-frauke-liebs---mutter---wuerde-dem-taeter-gern-gegenuebersitzen--32908446.html

Ich denke, diese SMS hat auch deshalb Bedeutung, weil es möglich ist, dass der Täter an diesem Abend nicht daran gedacht hat, dass sein Handy getrackt werden kann. Möglicherweise ist er mit ihr zu sich nach Hause gefahren. Entweder, weil er noch nicht wusste, dass er sie nicht mehr freilässt und es deshalb egal war. Oder er hat einfach nicht dran gedacht, früher war das auch noch nicht so ein Thema wie heute. Und man konnte auch nur die Sendemasten bestimmen, also ein größeres Gebiet. Später ist es ihm gedämmert. Die Anrufe ließ er sie immer von anderen Orten machen und er ließ sie auch sagen, sie sei in Paderborn, was sicher gelogen war.

Ich selbst glaube nicht an zwei Täter, egal ob männlich oder weiblich. Ich hoffe aber, dass Ihr damit Recht habt, denn das würde die Chance, dass einer dieser beiden Täter vielleicht mal iwann redet erhöhen.

Da kommt der alte Spruch zur Geltung: "Beziehungen können sich über Jahrzente ändern und Personen die sich vor 16 Jahren gegenseitig geschützt haben, könnten jetzt andere Meinungen entwickeln."

CrazyTyp7 schrieb:Versuchen Sie sich in die Lage von Frauke Liebs hineinzuversetzen. Angst, vor Konsequenzen, die ein genannt werden und die Hoffnung, die Nummer zu überstehen. Was hätten Sie getan ?

@CrazyTyp7
niemand von uns weiss, wie er sich in einer Ausnahmesituation verhält.
Plötzlich mit einer lebensbedrohlichen Situation fertig werden müssen, ohne Hilfsmittel, ohne Beistand, das ist
wahnsinnig schwer. Und da entwickeln Menschen eigene Strategien.
Das Stockholmsyndrom ist so eine Strategie.
Ich kann also Ihre Frage "Was hätte ich getan" überhaupt nicht beantworten. Man weiss ja noch nicht einmal, was der Zweck
ihrer Entführung war. Was wollte der Täter von Frauke?
War es eigentlich- von Anfang an- eine Entführung? Oder wurde dem Täter erst im Laufe der Zeit klar, dass seine Handlungen zu einem Prozess und einer Verurteilung führen werden, weil ihm die Tat als Freiheitsberaubung ausgelegt würden?
Also nach dem nach Frauke gesucht wurde. Als er die Plakate gesehen hat?
In der Folge könnte Frauke in ihrem Gefängnis verdurstet sein, weil der Täter den Kopf in den Sand gesteckt hat. Er ließ Frauke nicht frei (aus Angst vor Konsequenzen für ihn) und hat sie nicht mehr versorgt (weil ihm die Sache über den Kopf gewachsen war).

Wir wissen nicht, ob Frauke während der Gespräche z.B. mit einem Messer bedroht worden ist.
Da wäre zu überlegen, ob man in solcher Angst nicht stottert (z.B.). (Leider gibt es keine Tonaufnahmen)

Meine Idee ist - (nach allem, was ich über Frauke gelesen habe), dass sie als kommunikativer Mensch, versucht hat, mit
dem Täter im Gespräch zu bleiben. Dass sie versucht hat, über Verhandlungen, zu erreichen, dass er sie laufen lässt. So hat sie vielleicht die Telefongespräche erreicht. Und dann hat sie ihm beweisen müssen, dass er sich auf sie verlassen kann und hat deshalb nicht gesagt, dass sie Festgehalte wird 8und von wem, wenn sie das überhaupt wusste).
Ich vermute, dass sie immer Chris angerufen hat, weil er sie gut kennt und weil sie wusste, dass er sachlich ist und gut zuhören kann.
Ich weiss nicht, ob er diese Eigenschaften besitzt, ich denke mir das.
Ich würde in so einer Lage sehr genau überlegen, WEN ich anrufe.und das wäre eine Person, die aufmerksam zuhört, die eine gute Merkfähigkeit hat. Jemand, der nicht kostbare Minuten vergeudet, in dem er mich mit Vorwürfen überhäuft.
Und Frauke konnte ja das CHRISTOS! einarbeiten. (Der Täter wusste nicht, welche Bedeutung Christos für Chris hat)

Es gibt noch eine Sache, die mir hier zu kurz kommt:
Eine Gefangenschaft über Tage muss furtbar sein, wenn der Gefangene vollkommen von seinem Peiniger abhängig ist.
Selbst wenn er sich kümmert: Man weiss sofort, dass alles aus ist, wenn der nicht mehr kommen kann. Wenn er z.B. einen
Unfall hat. Und diese totale Abhängigkeit muss in dem Gefangenen einen irren Stress auslösen.

wenn die erste sms freiwillig war, verstehe ich nicht warum dann das handy sofort ausgemacht wurde? Man kann es doch auch angeschaltet weiter laden? Wollte sie mit x alleine/ungestört sein?
Vlt musste sie ja chris immer kontak. weil er derjenige war, der als erstes kontakt. (anruf direkt nach der ersten sms)?

Ansonsten vermute ich, dass wenn sie zu jmnd eingestiegen ist, dann jmnd gleichaltriges und jmnd der nett/harmlos aussieht. Ich wette, würde man denjenigen heute stellen, würden viele kommentare wie im delphi fall kommem, ala "dem hätte ich das nie zugetraut/der sieht so nett aus/war immer freundlich etc"

@TimScott

Festgestellt wurde doch erst am nächsten Morgen, daß das Handy aus war. Die SMS hat Christos erhalten, aber doch meines Wissens nach nicht direkt versucht anzurufen.

Erst als am nächsten Morgen klar war, das Frauke nicht nach Hause gekommen ist wurde versucht anzurufen.