Mord an Frauke Liebs

@Maria78
Da gibt es leider nicht nur eine Möglichkeit:
a)Sich Fraukes medizinische Kenntnisse nützlich zu machen, weil man keinen Arzt aufsuchen wollte, da der Arzt zu viele Fragen gestellt hätte.
Frauke wurde möglicherweise von dem Entführer benutzt um eine andere Straftat zu vertuschen und am Ende hat Frauke den Entführer durchschaut oder zu viel gewusst.
b)Sie hatte in den Gewerbegebieten für den Entführer eine Funktion, welche ist mir aber im Moment leider noch schleierhaft.

sören42 schrieb:Oder eine Extraktion des Zahns durch den Täter post mortem, um eine Identifizierung anhand des Zahnschemas zu erschweren (für den Fall, dass die Leiche erst nach Jahrzehnten gefunden worden wäre).

Ja richtig, es gibt da mehrere Möglichkeiten. Auch beim Leichentransport könnte es passiert sein? Oder bei der Ablage? Oder von Tieren? Oder von einer Gewalteinwirkung des Täters zu Lebzeiten von Frauke?

Ich denke wir können uns nur sicher dabei sein, dass Frauke, wenn der Vater Zahnarzt war, nicht mit so einer Lücke in den Vorderzähnen herumgelaufen ist.

Doverex schrieb:Ich denke, wenn Fraukes Vater Zahnarzt war, können wir ausschließen, dass ihr der Zahn zu Lebzeiten schon fehlte. Ob er ausgschlagen wurde oder durch Tiere - man sieht auf dem Bild ja auch leider nicht wirklich, ist er abgebrochen oder fehlt der ganze Zahn. Was ja auch einen Unterschied machen würde.

Ja, ich denke, wir können davon ausgehen, dass sie sehr gut gepflegte Zähne hatte....
Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich in so kurzer Zeit sogar der Kiefer gelöst hätte.
Und dann ist auch noch nur dieser Zahn abgebrochen (?) oder ausgefallen. Ich finde das seltsam.

sören42 schrieb:Oder eine Extraktion des Zahns durch den Täter post mortem, um eine Identifizierung anhand des Zahnschemas zu erschweren (für den Fall, dass die Leiche erst nach Jahrzehnten gefunden worden wäre

Das hätte wohl nur Sinn gemacht, wenn man alle Zähne gezogen hätte, Mal abgesehen davon, dass man anhand von DNA trotzdem noch die Identität feststellen kann. Ausserdem wäre es ein merkwürdiger Aufwand, noch nie davon gehört, dass ein Täter einem töten Opfer einen einzelnen Zahn gezogen hätte. Hoffentlich kommt keiner auf die Idee da jetzt ein Souvenir hinein zu interpretieren.
Ich denke, wäre dieses Detail auffällig gewesen, so hätte die Polizei dazu etwas verlauten lassen. Hat sie aber nicht, im Gegenteil, Gewalt wurde, soweit möglich, ausgeschlossen. Dann bleibt nur noch Tierfrass.

sören42 schrieb:Oder eine Extraktion des Zahns durch den Täter post mortem, um eine Identifizierung anhand des Zahnschemas zu erschweren (für den Fall, dass die Leiche erst nach Jahrzehnten gefunden worden wäre).

Und deswegen ziehe ich EINEN Zahn? Und wenn ich mir schon die Mühe mache, wieso verbringe ich die Leiche nicht dann doch ein bisschen sicherer als einfach nur oberflächlich irgendwohin und dürftig zugedeckt?

Spekulatius666 schrieb:Hoffentlich kommt keiner auf die Idee da jetzt ein Souvenir hinein zu interpretieren.

Danke.

sören42 schrieb:um eine Identifizierung anhand des Zahnschemas zu erschweren

Oh, ich finde diesen Gedanken von dir sehr interessant @sören42

Spekulatius666 schrieb:Das hätte wohl nur Sinn gemacht, wenn man alle Zähne gezogen hätte

Wohl kaum. Das wäre dann doch etwas auffällig.

Spekulatius666 schrieb:Ich denke, wäre dieses Detail auffällig gewesen, so hätte die Polizei dazu etwas verlauten lassen. Hat sie aber nicht, im Gegenteil, Gewalt wurde, soweit möglich, ausgeschlossen. Dann bleibt nur noch Tierfrass.

Vielleicht war dieses Detail für die Polizei wichtig, aber nicht für die Öffentlichkeit.

Da bleibt eine Menge mehr als Tierfraß. Auch beim Transport der Leiche kann ein Zahn aus dem Kiefer gebrochen sein, wie von @Doverex erwähnt.

Spekulatius666 schrieb:wäre dieses Detail auffällig gewesen, so hätte die Polizei dazu etwas verlauten lassen.

Nicht unbedingt. Es gibt auch Details, die nur der Täter selbst im Detail erklären kann/soll (Täterwissen).

sören42 schrieb:Zitat von Spekulatius666Spekulatius666 schrieb:
Das hätte wohl nur Sinn gemacht, wenn man alle Zähne gezogen hätte

Wohl kaum. Das wäre dann doch etwas auffällig.

Inwiefern erschwert denn das Ziehen EINES Zahnes die Identifizierung, wenn man auf den ersten Blick sieht, dass da ein Zahn fehlt und man das restliche Gebiss identifizieren kann?

Das wirkt, sorry, ein bisschen so, wie bei Verschwörungsmythen, wo die Absenz von Beweisen als Beweis gewertet wird.

sören42 schrieb:Wohl kaum. Das wäre dann doch etwas auffällig.

Ein einzelner fehlender Zahn macht doch bei der Identifizierung mittels Zahnschema nichts aus, wenn noch 31 bzw 27 andere Zähne verbleiben...

Mal abgesehen von der Identifizierung mittels DNA, wovon noch genug vorhanden war.

BoobSinclar schrieb:Inwiefern erschwert denn das Ziehen EINES Zahnes die Identifizierung,

Wenn alle Zähne fehlen, wirkt das bei einer 21jährigen Person sehr unglaubwürdig. Dann ist klar, dass man mit dem Zahnstatus nicht weiterkommt, weil man weiß, dass der Täter hier manipuliert hat.

Windsurfer1991 schrieb:a)Sich Fraukes medizinische Kenntnisse nützlich zu machen, weil man keinen Arzt aufsuchen wollte, da der Arzt zu viele Fragen gestellt hätte.

Frauke war noch nicht lange in der Ausbildung, ich kann mir nicht vorstellen, dass sie da schon so große medizinische Kenntnisse hatte.

sören42 schrieb:Wenn alle Zähne fehlen, wirkt das bei einer 21jährigen Person sehr unglaubwürdig.

Das wirkt natürlich bei einer 21jährigen Zahnarzttochter totaaaaal unauffällig und glaubwürdig, dass da ein Schneidezahn fehlt.

"Nee, das ist nicht meine Tochter, die hatte noch alle Zähne". Muss ich mir das so vorstellen, dass Du Dir das so vorstellst?

sören42 schrieb:Wenn alle Zähne fehlen, wirkt das bei einer 21jährigen Person sehr unglaubwürdig. Dann ist klar, dass man mit dem Zahnstatus nicht weiterkommt, weil man weiß, dass der Täter hier manipuliert hat.

Ich glaube nicht, dass der Zahnstatus das erste Mittel der Wahl ist um eine Leiche zu identifizieren. Ehe man darauf zurück greift, wird zuerst nach Blut, Gewebe und Knochen zwecks DNA geguckt.

Maria78 schrieb:Frauke war noch nicht lange in der Ausbildung, ich kann mir nicht vorstellen, dass sie da schon so große medizinische Kenntnisse hatte.

Dass jemand vermutet, Frauke habe medizinische Fachkenntnisse, sagt ja nichts darüber aus, ob sie sie wirklich hatte.

BoobSinclar schrieb:Das wirkt natürlich bei einer 21jährigen Zahnarzttochter totaaaaal unauffällig und glaubwürdig, dass da ein Schneidezahn fehlt.

Wenn man eine Leiche nach Jahrzehnten erst findet, weiß man aber eben nicht sofort, wen man vor sich hat.

BoobSinclar schrieb:Dass jemand vermutet, Frauke habe medizinische Fachkenntnisse, sagt ja nichts darüber aus, ob sie sie wirklich hatte.

Es müssen auch nichz zwingend medizinische Fachkenntnisse gewesen sein. Frauke galt als sehr hilfsbereit. Vielleicht hat jemand auf moralische Unterstützung gehofft, die Frauke auch zusagte, Ehe es aus dem Ruder lief.

Nichtsdestotrotz kann es auch sein, dass überhaupt keine andere Person beteiligt war. Ich möchte da an Falle erinnern, wo Menschen unerwartet in psychotische Zustände gekommen sind und später in irgendeinem Gebüsch verstorben.

Spekulatius666 schrieb:Ich glaube nicht, dass der Zahnstatus das erste Mittel der Wahl ist um eine Leiche zu identifizieren. Ehe man darauf zurück greift, wird zuerst nach Blut, Gewebe und Knochen zwecks DNA geguckt.

Die Frage ist aber, was der Täter meinte, worauf man guckt.

Nanana schrieb:Ich mache mir Gedanken um den/die TäterIn. Was denkt ihr.? War sie/er arbeitslos. Oder Zufällig in der Woche Urlaub.

ich könnte mir jemand im schichtdienst gut vorstellen.. ich denke nicht dass es jemand ohne arbeit/urlaub sein muss..

Die wenigsten die arbeitslos sind, haben ein Auto, vermute ich mal.

ähhh nein, nicht meiner erfahrung nach, zumindest nicht in eher ländlichem gebiet

sören42 schrieb:Wenn man eine Leiche nach Jahrzehnten erst findet, weiß man aber eben nicht sofort, wen man vor sich hat.

Und manchmal wohl auch nicht sofort

Lichtenau/ Paderborn. (mb) Bei der am Mittwochabend in einem Waldstück an der Landstraße 817 zwischen Lichtenau-Asseln und Herbram-Wald aufgefundenen Leiche handelt es sich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit um die seit dem 20. Juni 2006 aus Paderborn vermisste Frauke Liebs. Das teilte Staatsanwalt Ralf Vetter am Donnerstagnachmittag im Rahmen einer Pressekonferenz mit.

Die endgültige Identifizierung wird erst im Laufe der nächsten 14 Tage eine DNA-Analyse erbringen.

Eine Mordkommission unter der Leitung von Kriminalhauptkommissar Ralf Östermann vom Polizeipräsidium Bielefeld ermittelt wegen des Verdachts eines Kapitalverbrechens.

Quelle: https://www.paderzeitung.de/2006/10/leichenfund-im-herbramer-wald/

(fett von mir eingefügt)