Maria78 schrieb:Die für mich schlüssigste Erklärung wäre tatsächlich ein sexueller Übergriff am ersten Abend. Danach war für den Täter klar, dass er sie nicht mehr gehen lassen konnte
Das macht für mich auch überhaupt keinen Sinn. Wie ich auch ganz generell nicht daran glaube, dass der Täter irgendwann dachte, nu, jetzt isses schon so weit gekommen, ich müsst ja ohnehin in den Knast, jetzt kann ich sie auch umbringen, das macht ja keinen Unterschied mehr. So "rational" denkt kein Täter und schon gar kein Sexualstraftäter. Zumal die auch nicht dazu neigen, sich mit einer Tat zufrieden zu geben. Und es deutet nichts darauf hin, dass es so einen ähnlichen Modus nochmal gegeben hat.
Morde, die zur Verdeckung einer Sexualstraftat dienen, passieren meist auch nicht mit dermaßener Verzögerung. Und wenn ich ein "freundschaftliche" Beziehung zu meiner Geisel entwickele, warum bringe ich die nach einer Woche dann noch um?
Und wenn ich eben keine "freundschaftliche" Beziehung zu meiner Geisel entwickele und sie konstant gefangen halte, um sie größtmöglich zu missbrauchen und die Situation möglichst lange auszunutzen, wieso lasse ich sie dann telefonieren?
Stradivari schrieb:Wollte er sie dann bei dich behalten ?
Total untypisch.
Und dann rumtelefonieren. Wozu ?
Das sind auch so ähnlich meine Gedanken. Ein Sexualdelikt mit den Folgeaktionen macht so gar keinen Sinn.
Maria78 schrieb:Klar, man ist jung und spontan, aber ich denke, man sollte auch die Kirche im Dorf lassen. Frauke war vom Typ her zuverlässig, mit Sicherheit keine, die tagelang ihre Ausbildung schwänzte und immer wieder ihre Rückkehr ankündigte, es dann aber nicht tat.
Ich glaube, mit 21 erzählt man viel, wenn der Tag lang ist. Und vor allem darüber, was man ja ganz bestimmt niemals tun würde. Und es genau deswegen tut, weil man die ganze Zeit dachte, also nee, ich bin ja pünktlich und zuverlässig, ich mach das nicht. Wären alle Menschen so, wie Eltern und Freunde das denken, wie sie sind, dann wäre die Welt ein sehr überraschungsarmer Ort und das Verhalten von Menschen stets vorhersehbar. Was es mitunter nicht ist.