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Mord an Frauke Liebs

92.217 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Entführung, Telefon ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mord an Frauke Liebs

Mord an Frauke Liebs

22.09.2021 um 10:08
Zitat von JeeKayJeeKay schrieb:Ich gehe davon aus, dass bei der Verdeckung einer Sexualstraftat recht zügig der Täter versucht, sein Opfer loszuwerden.
Einmal wissen wir nicht, ob es überhaupt eine Sexualstraftat gab.
Aber wenn es sie gegeben haben sollte, dann heißt das nicht, dass sie auch der Grund für die Tötung war, oder diese aus einem ganz anderen Grund erfolgte.
Hier in diesem Fall kann sich der Täter vermutlich aber nicht oder nur sehr schwer von seinem Opfer lösen und stellt in Aussicht, dass Frauke bald nachhause zurückkäme. Mit anderen Worten, diese Ankündigungen sind Teil seiner Tat, sie sind ihm sehr wichtig. Dh es ist dem Täter wichtig, dass das Umfeld glaubt, Frauke kommt zurück.
Wo bitte, stellt denn der Täter irgendetwas in Aussicht? Wüsste nicht, dass es irgendwelche Äußerungen von ihm gab.
Frauke spricht davon, bald nach Hause zu kommen, um Chris zu beruhigen.


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Mord an Frauke Liebs

22.09.2021 um 10:29
Zitat von JeeKayJeeKay schrieb:Hier in diesem Fall kann sich der Täter vermutlich aber nicht oder nur sehr schwer von seinem Opfer lösen und stellt in Aussicht, dass Frauke bald nachhause zurückkäme. Mit anderen Worten, diese Ankündigungen sind Teil seiner Tat, sie sind ihm sehr wichtig.
Muss man das so sehen? Wenn ihm das so wichtig wäre, hätte er sichergestellt, dass es keine Zweifel an den Formulierungen gäbe und sicher nicht frauke reden lassen. Dann hätte der Täter eher auf selbst geschrieben SMS gesetzt oder wie vielfach vermutet die Gespräche vorher aufgezeichnet.
Dagegen spricht für mich, dass sie zum Beispiel bei ihrem Bruder direkt rangegangen ist. Ich denke frauke konnte relativ frei sprechen. Der Täter oder die Täterin saß daneben und hat das Gespräch so ein wenig kontrolliert. Evtl. Mit der Hand angezeigt, wenn sie zu viel quatschte etc. Daher auch das schnelle ändern bei dem letzten Telefonat mit ja, nein, nein.


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Mord an Frauke Liebs

22.09.2021 um 11:33
Zitat von Seppel22Seppel22 schrieb:Dagegen spricht für mich, dass sie zum Beispiel bei ihrem Bruder direkt rangegangen ist.
Sehe ich genauso. Hätte Frauke nur unter dem Einfluss eines Mörders telefonieren dürfen, nach vorheriger Absprache, was sie sagen darf und was nicht, wäre ein Gespräch wie das mit ihrem Bruder, wo sie sofort Ran ging oder das fünfminütige letzte Telefonat gar nicht entstanden. Sie schien freien Zugriff auf ihr Handy gehabt zu haben. Es muss andere Gründe gegeben haben, warum sie verworren und verwaschen sprach.

Aber ich werde mit zu möglichen Szenarien nicht mehr ausser, da meine Beiträge als Spekulation gelöscht wurden. Als wenn nicht alles hier pure Spekulation ist.

Tatsache ist, der Fall ist ein cold Case. Es gibt keine Beweise dafür, dass sie entführt wurde, dass sie sexuell missbraucht wurde und auch nicht dafür, dass sie ermordet wurde.


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Mord an Frauke Liebs

22.09.2021 um 12:41
Zitat von Seppel22Seppel22 schrieb:Dagegen spricht für mich, dass sie zum Beispiel bei ihrem Bruder direkt rangegangen ist.
Das sehe ich anders: Sie sagte nur wenige Sätze und verwendete dabei die gleichen "Textbausteine".
Ich vermute, dass der Täter/Frauke gar nicht auf die Nr geschaut hat, sondern nach der ausgehenden sms einen Rückruf von Chris erwartet hat! (Wenn der Täter Chris nicht persönlich kannte, könnte es sogar sein, dass er glaubte, Chris würde sprechen. Würde hier im Protokoll nicht FRANK davorstehen, wäre es inhaltlich genauso, als würde sie mit Chris sprechen.)
Leider wissen wir nicht, wie Frauke Franks Nr gespeichert hatte. Für jeden ersichtlich als "Bruder Frank" oder ein Spitzname oder gar kein Name?


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Mord an Frauke Liebs

22.09.2021 um 12:42
Zitat von Spekulatius666Spekulatius666 schrieb:wäre ein Gespräch wie das mit ihrem Bruder, wo sie sofort Ran ging
Wer sagt denn dass sie sofort ran ging?

Nebenbei bemerkt: Klar wäre das Möglich.
Nämlich, wenn man suggerieren will Frauke hat freie Gewalt über ihr Handy.

Mit der Annahme eines eingehenden Anrufs, suggeriert man eine gewisse Freiheit.

Die Taktik ging auf denn nach Freitag Nacht (Gehe davon aus dass man sich auf die Nacht von Freitag auf Samstag bezieht) wollte kein Richter mehr einen Beschluss ausstellen.
Ich denke die Annahme des eingehenden Anrufs spielt da eine wesentliche Rolle.
Zitat von Spekulatius666Spekulatius666 schrieb:Sie schien freien Zugriff auf ihr Handy gehabt zu haben.
Sehe ich absolut nicht.
Zitat von Spekulatius666Spekulatius666 schrieb:und auch nicht dafür, dass sie ermordet wurde.
Der Fall wird von der Polizei aber als Mord geführt.


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Mord an Frauke Liebs

22.09.2021 um 12:52
Zitat von KangarooKangaroo schrieb:wenn man suggerieren will Frauke hat freie Gewalt über ihr Handy.
Genau das glaube ich nicht, auch wenn wir es im Nachhinein so als Theorie annehmen.
Ich denke, die Annahme des Gesprächs war ein Missgeschick und erfolgte nur deshalb, weil man im Anrufer den Empfänger der sms vermutete. Und es wurde auch so geantwortet, wie man (später telefonisch bzw in der sms) Chris geantwortet hat.


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Mord an Frauke Liebs

22.09.2021 um 13:02
Zitat von Kuno426Kuno426 schrieb:Ich denke, die Annahme des Gesprächs war ein Missgeschick und erfolgte nur deshalb, weil man im Anrufer den Empfänger der sms vermutete. Und es wurde auch so geantwortet, wie man (später telefonisch bzw in der sms) Chris geantwortet hat.
Was könnte der Grund dafür sein, dass man sich auf das Gespräch eingelassen hat?


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Mord an Frauke Liebs

22.09.2021 um 14:25
Zitat von JeeKayJeeKay schrieb:Was könnte der Grund dafür sein, dass man sich auf das Gespräch eingelassen hat?
Wie oben bereits geschrieben wurde. Man wollte suggerieren, dass Frauke freien Zugriff auf ihr Handy hat.


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Mord an Frauke Liebs

22.09.2021 um 15:45
@ Maria78,
Zitat von Maria78Maria78 schrieb:JeeKay schrieb:
Was könnte der Grund dafür sein, dass man sich auf das Gespräch eingelassen hat?

Wie oben bereits geschrieben wurde. Man wollte suggerieren, dass Frauke freien Zugriff auf ihr Handy hat.
das lese ich zum ersten Mal, denn...
Freitag, 23. Juni 2006, 23.06 Uhr, Gedächtnisprotokoll von Bruder Frank: "Frauke, was machst du, wann kommst du nach Hause?"
"Ich komme heute nach Hause, auch nicht zu spät. Ich bin in Paderborn, frag nicht, ich komme nach Hause."
"Wo bist du denn?"
"Kann ich nicht sagen."

Mutter Liebs: Was heißt nun "Kann ich nicht sagen"? Heißt das, sie weiß es nicht, oder sie darf es nicht sagen? Frank fand, dass ihre Stimme bei dem Anruf klar geklungen habe. Ihr Vater und ich warteten in der Wohnung. Die ganze Nacht, aber es passierte nichts. Ich war fertig.

Freundin Isabella: Die Polizei sagte uns, dass Frauke vielleicht Lust auf eine Auszeit hatte. So ein Quatsch, so war sie nicht. Wir haben uns total über die Polizei geärgert. Die hätten intensiver ermitteln müssen.

Der Ermittler: Sie meldete sich regelmäßig. Da sagten die Kollegen zu Recht: Verdammt noch mal, kann ja jeder selbst entscheiden, was er wo macht. Es gab auch keine Lösegeldforderung. Über die Medien wurde dann noch der Appell an die Frauke verbreitet, sich bei ihrer Familie zu melden. Und das zeigte ja auch Wirkung.
Quelle: Stern Crime

https://www.stern.de/panorama/stern-crime/paderborn--das-mysterioese-verschwinden-von-frauke-liebs-6832006.html

(Hervorhebungen von mir)


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Mord an Frauke Liebs

22.09.2021 um 15:49
Zitat von Kuno426Kuno426 schrieb:Das sehe ich anders: Sie sagte nur wenige Sätze und verwendete dabei die gleichen "Textbausteine".
Ich vermute, dass der Täter/Frauke gar nicht auf die Nr geschaut hat, sondern nach der ausgehenden sms einen Rückruf von Chris erwartet hat! (Wenn der Täter Chris nicht persönlich kannte, könnte es sogar sein, dass er glaubte, Chris würde sprechen. Würde hier im Protokoll nicht FRANK davorstehen, wäre es inhaltlich genauso, als würde sie mit Chris sprechen.)
Leider wissen wir nicht, wie Frauke Franks Nr gespeichert hatte. Für jeden ersichtlich als "Bruder Frank" oder ein Spitzname oder gar kein Name?
Ich bin da total bei dir. Was für mich am meisten wie ein Script klingt, ist dieses "Hallo Christos..." Ich meine seit wann spricht man bei einem sehr guten Freund oder Freundin denjenigen mit Namen an? Nicht mal mit Spitznamen. Da sagt man doch sowas wie Na, oder hey oder kommt gleich zum Punkt. Wenn ihr eure Besties anruft, sagt ihr da deren Vornamen?


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Mord an Frauke Liebs

22.09.2021 um 15:56
@willybald
Langsam wird es echt absurd hier mit dem Sezieren der Anrufe.

Was soll denn bitte mysteriös sein, wenn man einen Freund mit Namen anspricht?

Und ob sie Chris oder Christos sagt, kann einfach der Situation geschuldet sein -

vor Aufregung und, oder Nervosität.


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Mord an Frauke Liebs

22.09.2021 um 15:59
Zitat von willybaldwillybald schrieb:Wenn ihr eure Besties anruft, sagt ihr da deren Vornamen?
Na ja, da hat man Frauke verschiedentlich unterstellt, dass sie auf den Ernst ihrer Lage aufmerksam machen wollte. Was durchaus logisch klingt im Kontext, dass sie zwar Lebenszeichen versendet, aber nicht klar ist, wie es ihr geht und warum sie nicht nachhause kommt.


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Mord an Frauke Liebs

22.09.2021 um 16:25
@ Seppel22,
Zitat von Seppel22Seppel22 schrieb:JeeKay schrieb:
Hier in diesem Fall kann sich der Täter vermutlich aber nicht oder nur sehr schwer von seinem Opfer lösen und stellt in Aussicht, dass Frauke bald nachhause zurückkäme. Mit anderen Worten, diese Ankündigungen sind Teil seiner Tat, sie sind ihm sehr wichtig.

Muss man das so sehen? Wenn ihm das so wichtig wäre, hätte er sichergestellt, dass es keine Zweifel an den Formulierungen gäbe und sicher nicht frauke reden lassen. Dann hätte der Täter eher auf selbst geschrieben SMS gesetzt oder wie vielfach vermutet die Gespräche vorher aufgezeichnet.
Nein, man muss hier überhaupt nichts zwingend sehen, denn wir wissen so gut wie nichts. Allerdings kann man sich ruhig ein wenig mit Annahmen beschäftigen und gucken wie die so funktionieren. Das habe ich versucht, allerdings sind Spekulationen und der Versuch deren Widerlegung hier nicht gerne gesehen.

Ich gehe hier einmal davon aus, dass der Täter direkt auf die Veröffentlichungen reagiert hat. Jetzt kann man spekulieren, ob dafür die Satzstanzen einer SMS ausreichen, um Lebenszeichen zu übermitteln. Ich denke, nicht. Wenn man die Stimme real life hört, weiß man, der Mensch lebt. Warum, wieso, weshalb der Mensch nicht nachhause kommt ist unerheblich. Der Mensch lebt, es geht ihm wohl einigermaßen, hat aber seinen Wohnort nicht aufgesucht.
Die Worte aufzeichnen und abspielen, daran glaube ich nicht. Sehr aufwendig, und der Sinn will sich mir nicht einstellen. Ist aber eine andere Bauststelle und soll hier nicht weiter vertieft werden.


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Mord an Frauke Liebs

22.09.2021 um 17:52
Zitat von JeeKayJeeKay schrieb:Ich gehe hier einmal davon aus, dass der Täter direkt auf die Veröffentlichungen reagiert hat.
Das ist gut möglich, doch diese Annahme (er reagierte auf die Veröffentlichung) ist wieder nur eine Spekulation und kein Fakt. Und auf eine Spekulation die nächste Spekulation drauf packen ... und so weiter ... sowas nennt man Spekulationskette oder auch "einen Turm bauen aus lauter Spekulationen". Aber ich verstehe dich schon :)
Zitat von JeeKayJeeKay schrieb:Jetzt kann man spekulieren, ob dafür die Satzstanzen einer SMS ausreichen, um Lebenszeichen zu übermitteln. Ich denke, nicht.
Wenn ich mich also auf deine Spekulationskette einlasse, der Täter reagierte auf Veröffentlichung, so wäre darin bemerkenswert und zu überlegen:
Nach dem 1. Anruf am Do bei Chris hätte der Täter fix erwartet, dass Fraukes Ortung in der Nähe von Paderborn (Hövelhof-Dreihausen) fest gestellt wird. Diese Nicht-Veröffentlichung könnte den Täter veranlasst haben, nun direkt in der SMS den Standort explizit darin zu erwähnen? Und vielleicht deshalb eine SMS - weil dies bei der 1.SMS aus Nieheim schnell und gut funktionierte, anscheinend beim 1. Anruf aber nicht? Heisst, er dachte vielleicht (natürlich dann falsch), bei einem Anruf können sie die Standort-Ortung nicht machen oder machen sie es nicht, bei einer SMS aber schon?

MMn. muss es dem Täter unheimlich wichtig gewesen sein, dass man weiß und es erkennt, Fraukes Handy befindet sich in PB bei der Kontaktaufnahme. Er rechnete also schon fix damit, dass dies beim 1 Anruf am Donnerstag festgestellt wird. Doch es kam keine Meldung einer Ortung, dass Frauke sich wieder in PB (Hövelhof-Dreihausen) befindet.

Sein Gedankengang könnte also gewesen sein, eine SMS zu versenden - weil dies hat ja in Nieheim auch gut funktioniert - und gleich in dieser SMS den Standort darin dazu mit zu erwähnen.

Freitag, 23. Juni 2006, 23.04 Uhr, SMS an Mitbewohner Chris:
"Ich komme heute zurück nach Hause. Bin in Paderborn Hdgdl"
Dann rief der Bruder an, und darin wird wieder:
"Ich komme heute nach Hause, auch nicht zu spät. Ich bin in Paderborn, frag nicht, ich komme nach Hause."
Quelle: https://www.stern.de/panorama/stern-crime/paderborn--das-mysterioese-verschwinden-von-frauke-liebs-6832006.html

Es muss also für den Täter extrem wichtig gewesen sein, dass Fraukes Anwesenheit in Paderborn festgestellt werden kann. Ich glaube, die OFA dachte, dies diente zur Ablenkung von Nieheim? Ich denke viel mehr, ja es diente dem Täter für eine Ablenkung, aber nicht von Nieheim sondern hatte völlig anderen Nutzen für ihn.

Und am nächsten Tag, Samstag, 24. Juni 2006, 14.23 Uhr wieder dieser Hinweis - sogar 3x - auf Paderborn:
"Ich bin in Paderborn. Ich bin in Paderborn. Ich bin in Paderborn."
Es wurde also in kürzester Zeit "Ich bin in Paderborn" gleich 5x erwähnt. Da hat aber mMn. der Täter ein total extremes Interesse daran, dass Fraukes Handy in PB ausgemacht und festgestellt wird. Wenn er gewusst hätte, dass man das Handy eh mit den Funk-Verkehrsdaten in PB feststellen wird, hätte er es - so glaube ich - anders gemacht. Oder sagen wir, der Do. Anruf - wo PB darin nicht erwähnt wird, weil er da noch richtig dachte, die stellen eh fest, von wo sie anrief, war er sich am Fr schon total unsicher darin - ob überhaupt noch was festgestellt (geortet) wird weil darüber dann nix an die Öffentlichkeit kam. Er sah sich also dazu veranlaßt, Frauke explizit dieses "Bin in Paderborn" zu erwähnen. Diese Info - erst recht wenn er dachte, es wird Fraukes Handy nicht mehr geortet - war für den Täter wichtig, dass sie im Vordergrund stand, darum die mehrmalige Erwähnung.

Es würde auf alle Fälle erklären, warum nach dem Do. Anruf am Freitag kein Anruf gemacht wurde, sondern stattdessen eine SMS zu versenden, weil man glaubte, hier werden sie wie in Nieheim feststellen können, wo diese geschrieben wurde.

Der Anruf vom Bruder konnte keiner vorher planen. Ich denke dazu (als vielleicht möglicher Ablauf), da wurde erst mal die SMS geschrieben und gesendet am Fr., der Ordner war eh offen und man las vielleicht - weil neugierig - gerade was an SMS rein kam die letzten Tage - wenn Handy schon mal ON ist - und beim Lesen kam der Anruf rein und man dachte, Chris ruft wegen der gerade eben versendeten SMS zurück. Glaube also auch, dies war nicht die Absicht, beim Bruder abzuheben.


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Mord an Frauke Liebs

22.09.2021 um 17:53
Anstatt irgendeinen vermeintlich technischen Zauber zu veranstalten, der dann noch nicht Mal geglaubt wird, hätte ein vermeintlicher Täter Frauke doch auch einfach Briefe schreiben lassen können oder oder oder. Jede andere Möglichkeit der Kontaktaufnahme wäre einfacher und glaubhaften gewesen, als instruierte Telefonate, Rundreisen oder aufgezeichnete antworten. Macht überhaupt keinen Sinn.


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22.09.2021 um 19:04
Zitat von A.BoleynA.Boleyn schrieb:Langsam wird es echt absurd hier mit dem Sezieren der Anrufe.

Was soll denn bitte mysteriös sein, wenn man einen Freund mit Namen anspricht?
Nicht absurd, aber zumindest so auffällig, dass es eines der ersten Dinge war, die Chris Fraukes Mutter berichtet hat.

Er fand es offensichtlich auch merkwürdig.


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Mord an Frauke Liebs

22.09.2021 um 19:07
Folgende Gedanken kommen immer und immer wieder:

-Warum wird einem Gedächtnisprotokoll soviel an Bedeutung zugesprochen? Je nachdem in welcher emotionalen Lage man sich befindet, können diese eben sehr emotional oder eben zu rational sein. Ist dies wirklich als "Fakt" zu (be)werten? Fakt ist, dass es Telefonate bzw. Anrufe gab. Fakt ist, dass keine Aufnahmen (=Beweise) für das Gesagte gibt. Soll bitte rein ermittlungstechnisch zu verstehen sein und nicht abwertend klingen, für die Familie Liebs waren die Anrufe wichtige Momente, vl. sogar noch mehr im Nachhinein.

- Verdächtigungen sind hier unerwünscht, hoffe es ist trotzdem legitim. Mein Freund sagte vom ersten Moment an, es sind wiederholt offensichtliche & eindeutige Verzögerungen seitens der Exekutive passiert, er würde wohl auch mal innerhalb des Polizeistabs zumindest nach einem "Mitwisser/Ermöglicher" suchen. Weiß man, ob sowas je in Betracht gezogen wurde?


Und hier viel mir noch etwas ein (hierzu muss aber sichergestellt sein, dass FL bereits beruflich mit Patienten in Berührung kam):
Zitat von tituzzztituzzz schrieb:Gut vorstellbar, dass es Leute aus dem beruflichen Umfeld waren, aber welches Motiv könnten sie haben? Hat sie vielleicht etwas mitbekommen, was den oder die Täter belastet hätte? Aber warum hat ihr dann niemand etwas angemerkt? Sowas trägt man ja nicht einfach mit sich herum. Oder war es ein heimlicher Verehrer?
Evtl. hat sich die Person von FL unbewusst gedemütigt gefühlt. Angenommen, FL hätte diese Person in einem peinlichen Moment gesehen, es jedoch nicht mal annähernd "realisiert" oder so wahrgenommen, dann könnte dies schon möglich sein. Es kommt sehr selten vor, dass sich Menschen bei der Behandlung in einem Spital schnell mal "ausgeliefert" vorkommen & die behandelten Personen als "überlegen" empfinden. Wenn es solch ein Moment war, der für FL aber "nur" den beruflichen Alltag darstellte, konnte diese Person dann ja versucht haben, genau das Gegenteil zu bewirken ("jetzt demütige ich dich")
Gab es also einen Patienten, den FL länger betreut hat bzw. über ein paar Tage hinweg, welcher vl. durchaus nett und zuvorkommend war, welchen FL dadurch auch "gekannt" hat? Der mit ihr viel gesprochen hat und wusste, dass sie gern ins Pub geht. Evtl. war der Typ ja fast täglich dort und hat nur darauf gewartet, bis sie mal im Pub vorbeikommt. Während der WM wäre ein Gast, der täglich zum Public Viewing kommt, nicht weiter auffällig.

Es ist wirklich bewegend, wie sehr dieser Fall - auch über die deutschen Landesgrenzen hinaus und nach so vielen Jahren - berührt und wie viele hier gerne nicht nur zur Falllösung beitragen möchten, sondern am liebsten gleich den Fall komplett lösen würden. Ich wünsche es uns, aber allen voran natürlich der Familie Liebs, den Freunden und auch FL im Nachhinein, dass dies noch gelingen mag. Das ein Gedankengang zum nächsten führt und wir doch noch über die Lösung "stolpern" - bitte nicht falsch verstehen ;)


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Mord an Frauke Liebs

22.09.2021 um 20:16
Zitat von willybaldwillybald schrieb:A.Boleyn schrieb:
Langsam wird es echt absurd hier mit dem Sezieren der Anrufe.

Was soll denn bitte mysteriös sein, wenn man einen Freund mit Namen anspricht?
Nicht absurd, aber zumindest so auffällig, dass es eines der ersten Dinge war, die Chris Fraukes Mutter berichtet hat.

Er fand es offensichtlich auch merkwürdig.
Vielleicht wollte F damit zeigen , dass C persönlich am Telefon war u keine andere Person.
War zwar sein Telefon , aber trotzdem...


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Mord an Frauke Liebs

22.09.2021 um 20:21
Ich verstehe nicht, warum hier von einigen so hart gegen die Theorie argumentieren, dass es sich bei einigen der Anrufe um Aufzeichnungen gehandelt haben könnte.

Ich möchte hierzu meine Fall ganz systematisch vortragen.

Sachlage: Chris, Karen und Frank berichten übereinstimmend, dass es sich tatsächlich um Fraukes Stimme handelte und sie auf Fragen reagiert. Die Gesprächsprotokolle liegen zur Einsicht im Themenwiki vor.

Daraus ergeben sich völlig nüchtern folgende Möglichkeiten.

a. Frauke war tatsächlich live zu den Zeiten der Anrufe am Telefon. Wir gehen davon aus, dass der Täter bei ihr war und sie nicht frei in ihrer Wort- und Themenwahl war.

b. Mindestens ein Anruf, war eine Aufzeichnung, jedoch nicht alle. Begründung: Im ersten Telefonat mit Chris ruft „sie“ an, spricht im Wesentlichen nur zwei Sätze, beantwortet keine Fragen und legt sofort wieder auf.

c. Alle Anrufe waren Aufzeichnungen. Die Art und Weise der „Antworten“ ist generisch und nichtssagend. Die Anrufe enthalten unlogische Gesprächsabläufe und Wiederholungen. Während bei Möglichkeit b ein reines Diktiergerät verwendet worden sein kann, erfordert diese Möglichkeit ein etwas komplexeres technisches Setup.

Ich stelle die wissenschaftliche Behauptung auf, dass ein solches Setup, für einen mittelmäßig technisch begabten Menschen kein Problem darstellt.

Der grobe Ablauf ist so. Man erklärt dem Opfer, dass man der Familie, den Freunden und Bekannten ein Lebenszeichen zukommen lassen möchte und lässt das Opfer einen Text lesen.

Dies bietet folgende Vorteile:
1. Man kann die emotionale Färbung des Gesprochenen bestimmen. Dies ist besonders wichtig, denn ein Opfer, welches sich so sehr unter Druck gesetzt, oder in seiner Existenz bedroht fühlt, ist quasi nicht mehr kontrollierbar. Je auswegloser die Situation ist, desto höher die Wahrscheinlichkeit von Zusammenbrüchen und oder Kurzschlussreaktionen.

2. Der Täter muss das Opfer nicht bewegen. Hierzu gibt es ja viele Theorien, im Prinzip kann man sie aber auf folgende wesentliche herunterbrechen:
  • a. Der Täter war ständig mit Frauke zusammen und in einem Fahrzeug unterwegs.
  • a. b. Der Täter hat Frauke in dem Fahrzeug festgehalten, ist zu bestimmten Zeiten zu ihr zurückgekehrt, um mit ihr an die Orte der Kontaktaufnahmen zu fahren.
  • c. Der Täter hat Frauke in einem Versteck festgehalten und sie unter anderem für die Anrufe aus dem Versteck geholt, um sie dann anrufen zulassen.
  • d. Durch die Theorie der Aufnahme wird lediglich eine zusätzliche Möglichkeit geschaffen, die es dem Täter ermöglicht:
    • 1. Sich unauffällig, ohne das Opfer transportieren zu müssen, und sich damit möglicherweise der Erkennung preiszugeben, zu bewegen.
    • 2. Eine zeitliche und räumliche Trennung zwischen gesprochenen Wort und der Kontaktaufnahmen herzustellen.
      Die unterschiedlichen Theorien implizieren unterschiedliche Zeiträume für die Überprüfung der Alibis etwaiger Verdächtiger. Es dauert natürlich wesentlich länger Frauke erst aus einem Versteck zu holen, den Anruf tätigen zu lassen, und sie dann wieder in ein Versteck zu bringen, als kurz anzuhalten, die Anrufe „abzuspielen“ und dann einfach weiterzufahren.


Weiter mit dem Ablauf. Nachdem man nun einen Gesprochenen Text hat, muss man diesen digitalisieren. Dies bedeutet einfach nur mit z.B. einem Computer aufnehmen. Hierzu gab es auch damals schon ein umfangreiches Arsenal an technischen Möglichkeiten. Die einfachste davon ist, einfach das Diktiergerät vor das Mikrofon eines Laptops z.B. zu halten und aufzunehmen.

Ist die Stimme erst einmal digitalisiert, liegt sie als darstellbare und manipulierbare Audiodatei vor. Diese kann man beliebig bearbeiten. Die einfachste form ist das Zer- und Beschneiden.

So erhält man ohne Aufwand im Handumdrehen aus einem vorgelesenen Brief entweder größere, oder viele kleine Audio-Schnipsel. Wohl am bekanntesten ist dieses Prinzip bei Stefan Raab in Form von großen Knöpfen, die dann kurze Clips (Audio oder Video) abgespielt haben.

Im Übrigen funktionieren so (ganz grob gesagt) alle Audio Sampler.

Mit vielen Programmen kann und konnte man nun diese Tonschnipsel auf die Tastatur eines Laptops legen.

Hier ein Beispiel für eine Freeware

SamplerUploadOriginal anzeigen (0,3 MB)

Quelle Audio Sampler

Also ich drücke „J“ und der Computer spielt den Schnipsel „Ja“ ab.

Ich drücke „W“ und der Computer spielt ab : „Hallo Christos, ich wollte sagen, dass es mir gut geht und dass ich bald nach Hause komme. Sage Mama und Papa und den anderen Bescheid."

Kann ich dir nicht sagen, Kann ich dir erklären, Ich komme bald nach Hause, Ich bin in Paderborn, Mama, usw.
Man braucht da auch gar nicht so viele Option. Mit „frag mich bitte nicht aus“, „mir geht es gut“, „das erklär ich dir später“, und so weiter, kommt man ja schon sehr weit.

Ich behaupte, dass eine Person in enger Beziehung zum Opfer und unter den gegebenen Umständen einem so hohen emotionalen Stress ausgesetzt ist, dass es schwierig wird, so eine Option von einem realen Gespräch zu unterscheiden.

Ich stelle einen Versuch auf:

Indem ich meiner Schwester einige von mir verfasste kurze Texte zu lesen geben.
Ich formuliere den Text absichtlich so, dass einige Sätze dabei allein stehen und einige Worte mit Komma abgetrennt sind.

Ich rufe unseren Vater an, während er im Auto fährt. Sie beginnt das Gespräch noch persönlich, weil mir der Einstieg gefehlt hat und spiele dann einige Audioschnipsel ab.

Es fällt ihm bis zum Schluss nicht auf. Ich löse die Situation einfach auf. Ich erkläre ihm den Versuch. Er sagt, dass es ihm schon ein bisschen komisch vorkam.

Mein Resultat ist, bei einem höheren Stresslevel und der Möglichkeit auch einfach gar nicht zu antworten, oder auch zur Not einfach aufzulegen, halte ich das für sehr realistisch.

Die notwendigen Materialien wären in dem Fall ein Laptop eine Freeware ein Diktiergerät und ein Zettel und ein Stift.

Natürlich ist diese Theorie nicht ohne Probleme z.B. in der Beweisbarkeit. Aber ist sie machbar? Alle mal!

Das wichtigste ist doch, man kann an sie glauben oder nicht, aber sie verkürzt die Zeit für etwaige Alibis im Verhältnis zu anderen Theorien erheblich.

Vielen Dank für eure Zeit.


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Mord an Frauke Liebs

22.09.2021 um 20:36
@willybald
Gab es diese technischen Möglichkeiten schon 2006?


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