Mord an Frauke Liebs

Stauder schrieb:JeeKay schrieb:
Der Ansprechpartner von Frauke ist Chris. Sie nennt in "Christos", damit weiß er Bescheid. Er weiß, aufgrund der Länge ihrer Beziehung, dass Frauke Chris nur "Christos" nennt, wenn sie sauer auf ihn ist oder wenn es ihr sehr wichtig ist, wenn es also ernst ist.

Möglicherweise ist der Name so sogar ungewollt aufgrund der Ernsthaftigkeit der Lage gefallen und gar nicht mal bewusst so gewählt worden. Hier sehe ich auch einen (wie geschrieben, evtl. auch unbewussten) Hinweis auf "Es stimmt etwas nicht".

Ja, sehr gute Ergänzung. Das ist gut möglich, dass sie Chris darauf drängen wollte den Ernst der Lage zu akzeptieren.

Scott78 schrieb:Aber eine Frau über eine Woche gefangen halten, nur weil am Anfang die Stimmung kippte, ist doch eher unwahrscheinlich. Für mich hört sich das eher geplant an.

Wie sich das für dich anhört und was du für eher unwahrscheinlich erachtest, deckt sich offensichtlich nicht mit dem, wovon die Ermittler bzw. Frau Liebs ausgehen. Ich meine, die werden die Situation besser einschätzen können als du.

@emz
Steht irgendwo, warum die Ermittler und Frau Liebs eher zu dieser Einschätzung kommen?

Scott78 schrieb:Steht irgendwo, warum die Ermittler und Frau Liebs eher zu dieser Einschätzung kommen?

Wüsste ich jetzt nicht.

Ich verweise auf https://www.frauke-liebs.de/

Es muss davon ausgegangen werden, dass die Freiwilligkeit ihres Aufenthaltes in einem der oben genannten Bereiche in der Nacht auf den 21. Juni 2006 nach 00.49h endete.

emz schrieb:Scott78 schrieb:
Aber eine Frau über eine Woche gefangen halten, nur weil am Anfang die Stimmung kippte, ist doch eher unwahrscheinlich. Für mich hört sich das eher geplant an.

Kann mir auch nicht vorstellen das auf einmal so Gravierendes passiert das man dann eine Frau nicht mehr wegläßt. Der Täter muß das schon vorgehabt haben mMn.
Und wer weiß denn schon ob die erste sms nicht auch schon unter Zwang erfolgt ist?
Auch Ermittler können sich mal irren.

Es ist durchaus möglich, dass der Täter das geplant hatte und Frauke dennoch zunächst freiwillig mit ihm mit gegangen ist. Als sie die wahre Intention erkannte, ist die Stimmung gekippt und die Freiwilligkeit ebenso.

Verstehe die Diskussion grad nicht.

@Retsiemfoh
Dass auch schon die erste SMS unter Zwang entstand, finde ich nicht so abwegig. Vor allem wenn man sich die weiteren meiner Meinung nach vom Täter bewusst geplanten verwirrenden und ablenkenden Kontakte an die Familie anschaut.

@Edna
Ja, genau, so denke ich auch. Nur hier irgendwo habe ich gelesen, dass manche dachten, dass Frauke auch noch nach paar Tagen freiwillig fernblieb.

Edna schrieb:Verstehe die Diskussion grad nicht.

Eine Diskussion, wo alles, was die Ermittler mitgeteilt haben, in Abrede gestellt wird, ist in der Tat nicht zu verstehen und vor allem völlig sinnlos.

@Scott78
@Edna
Ich kann an ein freiwilliges mitgehen nicht so recht glauben.Einfach deswegen weil sie keinen Schlüssel hatte, sagte sie wolle nach Hause. Und da es ja fast ein Uhr war läßt man doch seinen Mitbewohner nicht noch stundenlang warten.
Klar kann es auch anders kommen aber evtl.hätte sie die sms dann anders formuliert.

@Retsiemfoh
Ich weiß nicht, was ein Mensch Frauke war, aber wenn sie eher gutgläubig war und das Gute im Menschen gesehen hat, dann stieg sie vielleicht freiwillig bei jemandem ins Auto, der ihr angeboten hat, sie nach Hause zu fahren.

Retsiemfoh schrieb:Kann mir auch nicht vorstellen das auf einmal so Gravierendes passiert das man dann eine Frau nicht mehr wegläßt. Der Täter muß das schon vorgehabt haben mMn.
Und wer weiß denn schon ob die erste sms nicht auch schon unter Zwang erfolgt ist?
Auch Ermittler können sich mal irren.

Dann würde mich aber interessieren, warum ein planender Täter so doof ist, ein ausgeschaltetes Handy aufzuladen und wieder einzuschalten, sodass die Polizei es auch sicher Orten kann.
Um danach wiederum mit seltsamen Anrufen wieder von diesem Ort abzulenken?

Etwas Gravierendes was z.B vorgefallen sein könnte, wäre zum Beispiel eine Vergewaltigung und die darauf folgende Ankündigung Fraukes den Täter anzuzeigen und ins Gefängnis zu bringen

Scott78 schrieb:dann stieg sie vielleicht freiwillig bei jemandem ins Auto, der ihr angeboten hat, sie nach Hause zu fahren.

Der "Jemand" könnte ihr auch bekannt gewesen sein. Vielleicht kamen sie auch auf die Idee, noch ein wenig durch die Gegend zu fahren und sich dabei zu unterhalten. Und diese Unterhaltung führte dann mitunter zu dem Szenario, dass die Freiwilligkeit nicht mehr gegeben war.
Vorstellbar auch, dass bei dieser (möglichen) nächtlichen Tour die abgedeckten Bereiche der Funkzelle Nieheim-Entrup erreicht wurden, von wo aus die SMS geschickt wurde. Der Täter muss dann auch garnicht aus dem Bereich Nieheim-Entrup kommen oder sie dort festgehalten haben, sondern könnte auch aus Paderborn stammen.

@Karajana
Um genau das zu erreichen, was er letztlich leider auch erreicht hat. Zeitgewinn, Verwirrung und das Offenlassen der Möglichkeit, dass Frauke auch freiwillig fernbleiben könnte und sie nicht in akuter Gefahr sei.

Scott78 schrieb:@Karajana
Um genau das zu erreichen, was er letztlich leider auch erreicht hat. Zeitgewinn, Verwirrung und das Offenlassen der Möglichkeit, dass Frauke auch freiwillig fernbleiben könnte und sie nicht in akuter Gefahr sei.

Letzteren Gedanken finde ich sehr interessant, zumal von Frauke ja geschrieben wurde, dass sie handysüchtig gewesen war. Wusste das auch der Täter? War das so eine Art Zugeständnis, um sie bei der Stange zu halten?

@Stauder

Stauder schrieb:Und diese Unterhaltung führte dann mitunter zu dem Szenario, dass die Freiwilligkeit nicht mehr gegeben war.

Kannst du das evtl weiter ausführen, also was genau stellst du dir vor? Über was könnten die sich unterhalten haben, was letztlich in eine für Frauke gewalttätige Situation mündete?

Stauder schrieb:Der "Jemand" könnte ihr auch bekannt gewesen sein. Vielleicht kamen sie auch auf die Idee, noch ein wenig durch die Gegend zu fahren und sich dabei zu unterhalten

Kann ich mir eher nicht vorstellen, dass Frauke und der Täter nur planlos rumgefahren sind, dafür war das irgendwie zu weit, über 40 km.

Maria78 schrieb:@JeeKay

Ein Code ist ein Code, bzw. ein Hinweis ist ein Hinweis. Ganz unabhängig davon, ob die Gegenseite ihn versteht oder nicht.

Ob Frauke versucht hat, versteckte Hinweise zu geben, kann keiner mit Gewissheit sagen. Nicht die Polizei, nicht die Familie und wir erst recht nicht. Nur Frauke hätte uns das sagen können.

Ach was...

Maria78 schrieb:Bei manchen Äußerungen ist es wahrscheinlich, dass es ein Hinweis war (Christos statt Chris), bei anderen ("Mama"), ist es schwieriger zu sagen.
... .

Chris hat das "Christos" von ihr bestätigt. Letztlich muss man ihm es glauben oder nicht, denn es gibt keinen Beweis für seine Behauptung, denn es gibt nur das Gedächtnisprotokoll von ihm.

Maria78 schrieb:...Letztlich ist alles nur spekulativ und interpretativ.

Nein, das ist nicht korrekt. Einiges kann ausgeschlossen werden, anderes ist Gegenstand unserer kleinen Diskussion hier im Forum.

Maria78 schrieb:JeeKay schrieb:
Für mich heißt der "Code": "Du *****, wenn du mich noch weiter nach dem Ort fragst, dann sticht der mich einfach ab! HÖR endlich auf damit, mich diesen Mist zu fragen, ICH DARF ES NICHT SAGEN!!!"

Auch das ist Spekulation.

Nee, das ist nur meine Meinung. Spekulativ ist, ob Frauke bei dieser Frage in Todesangst war. Ich denke, das kann gut sein.

Maria78 schrieb:JeeKay schrieb:
Man kann sich vllt gerade noch so vorstellen, dass Frauke mit "Mama" einen Hinweis gibt, der direkt auf den Aufenthaltsort der Mutter gibt und das ist Bad Driburg. Aber das war es auch schon.

Das halte ich für das wahrscheinlichste.

Es ist ein Möglichkeit, die denkbar ist, die sich allerdings nicht in Wahrscheinlichkeiten ausdrücken lässt, da nicht der gesamte Wortlaut des Gesprächs verfügbar ist, und man schon von der Grundannahme ausgehen muss, dass sie mental in der Lage war, ihren Festhalteort verraten zu wollen.

Scott78 schrieb:Um genau das zu erreichen, was er letztlich leider auch erreicht hat. Zeitgewinn, Verwirrung und das Offenlassen der Möglichkeit, dass Frauke auch freiwillig fernbleiben könnte und sie nicht in akuter Gefahr sei.

Genau das denke ich auch.

Maria78 schrieb:Kannst du das evtl weiter ausführen, also was genau stellst du dir vor? Über was könnten die sich unterhalten haben, was letztlich in eine für Frauke gewalttätige Situation mündete?

Vorstellbar sind hier zunächst ganz allgemeine Unterhaltungen bis hin zu einem Eingeständnis seiner Zuneigung ihr gegenüber. Da unterhält man sich weiter drüber bis zu dem Punkt, an dem sie zu erkennen gibt, dass sie an einer Beziehung nicht interessiert ist, evtl. auch mit entsprechenden Begründungen.
Der Typ (ist eine Frau als Täterin bereits ausgeschlossen?) sieht die Abfuhr nicht ein und in einem evtl. von komischen Vordtellungswahn versucht er sie in den nächsten Tagen zu überzeugen, dass er doch der Rchtige ist. Unter anderem dann auch die erlaubten Telefonate als "Gönner", der doch so nett ist, aus seiner Sicht. Und schließlich wenn er sie nicht kriegen kann ,was ihm nach ein paar Tagen klar wurde, kriegt sie keiner.....
Ein mögliches Szenario.

Maria78 schrieb:Kann ich mir eher nicht vorstellen, dass Frauke und der Täter nur planlos rumgefahren sind, dafür war das irgendwie zu weit, über 40 km.

Das denke ich auch, und damit ist mindestens ca. die Hälfte der Zeit nach Verlassen des Pubs fahrend im Auto verbracht worden. Für eine falsche Fährte wäre man auch schneller und bequemer über die Autobahn in Bielefeld gewesen, statt über Land nach Nieheim zu gurken. Dass dies nur aus Rumfahrerei oder dergleichen quasi grundlosen Dingen geschah, kann auch ich mir nicht vorstellen.