Mord an Frauke Liebs
31.08.2021 um 05:31Eifel86 schrieb:Konnte der Todeszeitpunkt eigentlich anhand der sterblichen Überreste bis auf Tage genau eingegrenzt werden?
In öffentlichen Artikeln wird als Todesdatum meist das Datum des letzten Kontakts genannt.
FritzPhantom schrieb:Nach Monaten kann man das nicht mehr genau sagen. Nur dass es halt mehrere Monate her ist. Also um den Zeitpunkt des letzten Anrufs. Aber ob sie noch zwei Tage länger gelebt hat, wird man nicht mehr feststellen können.Die Feststellung des Todeszeitpunktes, ist in folgendem Rahmen möglich:
Nach Eintritt des Todes, schließt sich nach 48 bis 72 Stunden (abhängig von Umgebungsfaktoren) das Zeitfenster, in dem mit klassischer Diagnostik ( Körpertemperatur, Totenflecken, Leichenstarre)...der Todeszeitpunkt relativ genau (plus/minus 1 Stunde) eingegrenzt werden kann.
Nach Ablauf dieser Frist, ist für eine Leiche, die zum Beispiel nach 6 Tagen gefunden wird, nur die Aussage möglich, dass der Tod vor mehr als 72 Stunden eingetreten ist.
Ab 10 Tagen Liegezeit kann man dann wieder über den Insektenbefall, bei der Todeszeitbestimmung einsteigen. Dann lässt sich am Entwicklungsstadium der Insektenlarven, der Todeszeitpunkt ablesen. Allerdings nicht mehr mit stündlicher Genauigkeit. Der Todeszeitpunkt, lässt sich dann nur noch auf einen Tag eingrenzen.
Dazu muss aber unbedingt die Umgebungstemperatur bekannt sein.
Beispiel: Eine Leiche wird 3 Tage in einer geschlossenen Räumlichkeit aufbewahrt. Erst danach wird sie in einem Wald abgelegt. Unterscheidet sich das Temperaturniveau an beiden Orten und die Mediziner erlangen keine Kenntnis, von dem Temperaturniveau des ersten Lagerortes, wird das Ergebnis falsch sein. Weil die Umgebungstemperatur, einen großen Einfluss auf das Larvenwachstum hat.
Einen Monat nach Eintritt des Todes, ist dann auch mit der Untersuchung des Insektenbefalls, keine Eingrenzung auf einen Todestag mehr möglich.
Nur noch die Aussage, dass der Tod vor mehr als 30 Tagen eingetreten sein muss.
Bei Leichen, die erst nach längerer Liegezeit gefunden werden, arbeitet man dann mit dem Fortschritt der Verwesung. Damit lassen sich aber nur grobe Zeiträume abschätzen.....Genauigkeit nur noch in mehreren Wochen, oder bei entsprechend langer Liegezeit sogar nur in Monaten.