Emsig schrieb:Tut mir leid, aber ich glaube nicht, dass jemand in Todesangst in der Lage ist Codes zu senden.
Ich habe einmal einen Sterbenden begleitet und in den letzten Stunden rief dieser nach seiner Mutter, obwohl sie schon lange vor ihm gestorben war. Er schien sie förmlich vor sich zu sehen.
So grausam es sich anhört, ich glaube es ging Frauke da schon sehr sehr schlecht und sie sehnte sich nach der Geborgenheit durch ihre Mama.
Okay, das kann ich so auch gut nachvollziehen den Gedanken. Ich sehe da halt einen gravierenden Unterschied zwischen einem Sterbenden und einer (zu dieser Zeit) "nur" entführten.
Man muss sich das ja mal vorstellen. Der Entführer hat ihr aus irgendeinem Grund das Zugeständnis gemacht, mit ihrer Familie telefonieren zu dürfen und das mehrmals. Zwischen diesen Telefonaten lag auch immer etwas Zeit, sodass ich mir gut Vorstellen kann, dass sie sich schon Gedanken gemacht haben könnte, wie sie Hinweise geben könnte ohne aufzufliegen.
Gerade wenn der Täter berufstätig war und aus diesem Grund nicht 24 Stunden am Tag in ihrer Nähe gewesen ist, wird es diese Momente gegeben haben. Da kann ich mir keinen Zustand von dauerhafter Todesangst vorstellen. In seiner Anwesenheit definitiv aber die sehe ich halt nicht dauerhaft. Zumal Sie laut Kristos in die Telefonaten auch nicht übermäßig ängstlich geklungen haben soll. Eher gedämpft.
Ich habe meine Informationen leider nur aus Dokus und Berichten aber das "Mama" soll auch garnicht wie ein hysterisches "(Ich will zu mener) Mama" geklungen haben.
Es war: "Wo bist du?"
"Mama"
"Wo bist du?"
"Mama"
"Wo bist du?"
"Mama"
Dem ganzen ging ein (relativ) normales Gespräch voraus.
redsherlock schrieb:Ich weiss nicht, ob es wirklich ein Ortschild "Marienmünster" gibt.
Ja es gibt ein Ortsschild. Aber selbst wenn es keines gäbe, könnte ich mir vorstellen, dass sie die Gegend gekannt hat.
Ihre Mutter war oder ist ja Lehrerin in Nieheim (?) Möglicherweise war sie mal mit oder dergleichen. Wie gesagt ist das alles Spekulation aber ich halte es ehrlich gesagt für wahrscheinlicher, dass Sie sich dort zumindest etwas ausgekannt hat.
Vielleicht hat er es ihr auch im Wissen gesagt, dass sie es nicht sagen kann bzw. sagen wird weil das ihr Ende bedeuten würde.
Was die SMS angeht, denke ich auch, dass der Täter einen Denkfehler begangen hat. Er ging davon aus, dass die erste SMS nicht als relevant eingestuft wird, weil sie ja darauf schließen ließ, dass Frauke freiwillig weiterhin unterwegs ist. Ab dem Moment an dem klar war Sie wird gesucht kamen alle Anrufe aus Gewerbegebieten. Also erste SMS vom Wohnort und safespots des Täters, alle weiteren Kontakte aus Paderborner Gewerbegebieten um die Suche von Nieheim wegzubekommen und auf Paderborn zu lenken.
Macht aber wenig Sinn, weil weshalb sollte ein Täter eine Frau in Paderborn entführen, das Risiko eingehen mit ihr nach Nieheim zu fahren (ohne triftigen Grund) nur um dann wieder nach Paderborn zu fahren um sie dort Zuhause festzuhalten
Und dann auch noch die Anrufe aus Paderborn absetzen. Dann wäre es ja genau andersrum schlauer (im Sinne von gewiefter) gewesen.
Der Ablageort ist meines Erachtens nicht allzu wichtig. Vielleicht ist der Täter so ein Autist und hat sie dort abgelegt, weil das Gebiet "Totengrund" heißt. Auffällig aber wieder, dass südlich versetzt zwischen Nieheim/MM und Paderborn liegt. Spricht für mich alles sehr für einen Pendler, weil er sich auf dieser Strecke sehr sicher gewesen zu sein scheint.