Trojien schrieb:Warum war es ihm wichtig Chris zu beruhigen aber nicht z.B. Isabella, die auch Alarm schlagen könnte und ja auch gemacht hat?
@TrojienMir war wichtig zu sagen, dass mir überhaupt nicht wissen, wie der Täter tickt.
Es kann sich um einen intelligenten Mann handeln (sogar überdurchschnittlich intelligent),
aber ohne Sozialkompetenz.
Es könnte sein, dass er Testaufgaben tadellos löst, aber keine Empathie besitzt.
Ich muss dabei sogar an jemanden denken, den ich kenne (ein total lieber Mensch).
Von seiner Familie weiss ich, dass er sich total eingeengt fühlt, wenn man ihm sagt: Um eins gibt es Essen.
Manchmal kommt er erst um zwei. Nach eins laufen die los und suchen ihn.
Oder sie halten das Essen warm, bis er da ist.
Dem Mann würde nie einfallen, dass sein Freiheitsbedürfnis Umstände macht.
Er meint es nicht böse. Für ihn sind Verabredungen etwas Einengendes.
Wenn er einen Arzttermin hat, sagt er, er geht an dem Tag irgendwann hin.
Der Doktor ist doch sowieso da.(Damit es keinen Ärger gibt, bringt ihn die Familie termingerecht hin).
Wenn der Täter so eine Einstellung hat (mal angenommen, er ist nicht bindungsfähig und hatte schön länger den Plan, eine Frau zu entführen.- Oder konkret Frauke)
war ihm komplett egal, welche Verpflichtungen Frauke haben könnte. Ob sie Verabredet ist, auf der Arbeit fehlt etc.
Das liegt alles ausserhalb seines Horizontes.
Frauke hat vielleicht nur zum Eigenschutz gesagt:
Ich werde erwartet. Wenn ich nicht nach Hause komme, macht mein Freund (Mitbewohner) Alarm.Und dann war dem Täter klar, dass genau der Chris mit einer SMS beruhigt werden muss.
Von Chris ging führ ihn dann eine Gefahr aus.
Später dachte der Täter, dass Chris als Nachrichtenverteiler fungieren würde.
Der würde schon jedem erzählen, dass Frauke freiwillig abgetaucht ist.
Das würde für mich erklären, warum die SMS inhaltlich nicht passt. Der Täter empfand das als ausreichend.
Das soll aber nur eine mögliche Erklärung sein.
Ich will damit nur sagen, dass wir einen Fehler machen, wenn wir den Täter mit unseren Fähigkeiten, unserer Weitsicht usw. ausstatten.
Immerhin wurde Frauke entführt und getötet.
Der Täter kann also nicht "normal" sein.
Letzter Punkt:
In den 90ern war es unter jungen Frauen üblich, Termine mit einem fremden Mann alleine abzusichern.
Wohnungsbesichtigungen z.B.
Man der Freundin vorher Bescheid gesagt (ihr die Adresse gesagt) und sie nach dem Termin angerufen:
Alles in Ordnung.
Für mich wäre erwartbar, dass Frauke - wenn sie von dem Mann weg wollte, der sie zum Bleiben überreden wollte,
gesagt hätte:
Ich werde erwartet. Mein Freund schlägt sonst Alarm.Der Täter hat Frauke aber nicht gehen lassen, sondern die SMS verschickt.
Ich halte das- neben anderen Überlegungen- für möglich.