Mord an Frauke Liebs
08.02.2021 um 21:32emz schrieb:Es geht darum, dass ihre Hauptwohnung nach wie vor in Lübbecke war. Dort hatte auch Frauke gelebt.Es wäre mMn nicht unwahrscheinlich, wenn tatsächlich die Mutter das Ziel war und Frauke nur Mittel zum Zweck. Ein (Ex-)Schüler oder (Ex-)Kollege, der in Frau L. den Grund für sein Versagen im Leben gesehen haben könnte, wäre für mich in Anbetracht aller äußerst ungewöhnlichen Umstände dieses Falles eine der plausibelsten Varianten.
Frauke lebte nie in Bad Driburg. Deshalb scheinen mir alle Bezüge zu irgendwelchen Schülern und Kollegen der Mutter, die hier immer wieder aufflackern, auch sehr unwahrscheinlich.
Für mich deutet auch sehr Vieles auf die Mutter hin. Neben dem 3x Mama wären da auch die mehrfachen "kann ich Dir erklären" ... "erkläre ich Dir später" Formulierungen. Klar, Gedächtnisprotokoll, aber die Wiederholung des "erklären" erscheint mir auffällig und wo bekommt man etwas erklärt? Genau. In der Schule.
Warum hat der Täter, wenn es ihm um die Mutter ging, Frauke bei Chris anrufen lassen? Nun, Feigheit. Die Telefonate waren auch so schon riskant genug. Der direkte Kontakt Mutter zu Tochter könnte ihm in Anbetracht der Kenntnis seiner persönlichen/beruflichen Beziehung zur Mutter zu gefährlich erschienen sein. Dazu die Auffälligkeit (wirklich nur Zufall?), dass das letzte Telefonat ausgerechnet stattfand, kurz nachdem Mutter L. die Wohnung verlassen hatte.
Ich persönlich bekomme alle ungewöhnlichen Umstände nur unter einen Hut, wenn ich mir einen Täter vorstelle, der in seinem Wahnsinn Frau L. seelisches Leid zufügen wollte. Ein Täter, der es "nur" auf Frauke abgesehen hätte, hätte doch keine solche Inszenierung veranstaltet, sondern hätte mit dem Objekt seiner Begierde im Stillen verschwinden können.
Motiv, Ausführung usw. rücken für mich ganz stark diesen persönlichen Bezug zu Frau L. in den Vordergrund. Es würde mich nicht wundern, wenn der Täter in diesem Umfeld zu suchen wäre und es würde mich auch nicht wundern, wenn der Täter vielleicht sogar nicht mal mehr lebt.
Wenn ich von einem Täter ausgehe, der sein Leben als verpfuscht ansieht und wahnhaft dafür Frau L. verantwortlich macht und der dann so eine -im wahrsten Sinne des Wortes- Wahnsinnstat begeht, inklusive dem extremen Risiko mit den Telefonaten, dann sehe ich jemanden vor mir, dem es regelrecht gleichgültig war, ob er vielleicht doch auffliegt (spielte der Täter Schicksal?). Wer geht sonst mehrfach solche Risiken ein?
Es würde mich nicht wundern, wenn der Täter sich kurz nach dem Ableben von Frauke selbst das Leben genommen hätte. Ich weiß... sehr spekulativ... aber wenn ich die Möglichkeiten hätte, würde ich mir die Suizide Ende Juni, Anfang bis Mitte Juli im Raum Bad Driburg/Nieheim/Paderborn genauer anschauen.