@GlasengelDiese ganze Küchenpsychologie baut auf der Prämisse eines perversen Sexualstaftäters auf, der gezielt und überlegt vorgeht. Das ist ein von Kriminalromanen geprägtes Klischee. Nicht jeder Täter ist ein soziopathisches Genie. Dieser Tätertyp kommt in freier Wildbahn eher selten vor und wenn, dann häufig als Serientäter. Hier ist ja selbst der sexuelle Hintergrund völlig spekulativ, ja sogar das Geschlecht des Täters ist nicht gewiss.
Für mich deutet in den Handlungen des Täters / der Täterin vielmehr einiges daraufhin, dass alles chaotisch, ungeplant und spontan abläuft. Er / sie ist genauso mit der Situation überfordert. Ich glaube hier ist es wie bei vielen Verbrechen, dass es sich irgendwie ergibt, dass der Täter nicht weiß, was er tut, vielleicht auch, weil er nicht übermäßig intelligent ist.
Ich finde gerade der Weg, nach einfachen, üblichen Abläufen zu suchen, ist oft der zielführendere. Meines Erachtens muss man nach dem Puzzleteil suchen, das alle nicht sehen. In der Erfahrung vieler Kriminalfälle war das oft eine grundlegend falsche Annahme an irgendeiner Stelle des Falls. Eine missverstandene Zeugenaussage, ein falsch angenommener zeitlicher Ablauf, ein Aspekt im Vorleben des Opfers, von dem niemand etwas wusste, ein falsches Alibi etc.
Ich glaube, dass das auch hier so ist und das der Fall durch einen solchen Aspekt unlösbar erscheint.