Stradivari schrieb:Ja, deshalb gehe ich davon aus, dass diese Anrufe nur ganz am Anfang dem Zweck dienten, eine Suche zu verzögern. Z B, weil sie evtl sagte, mein Mitbewohner erwartet mich u ich hab gesagt, ich komm gleich heim. Deshalb blieb Chris auch der Angerufene. Warum er weiter anrufen ließ, ja, das weiß ich auch nicht .
@Stradivari@AnNevisEine Idee habe ich, die ist allerdings sehr konstruiert.
Wir gehen wohl alle davon aus, dass der Täter nicht angepasst war und ein vielleicht unauffälliges, aber eigenartiges Verhalten aufzeigte.
Es ist ja nicht normal, einen Menschen zu entführen und einzusperren.
Meine Annahme ist, dass der Täter kein vorausschauend, planendes Superhirn hatte. Ich vermute, dass sich seine persönlichen Defizite in der Tat niederschlugen. Ihm wuchs die Entführung über den Kopf, er wurde mit dem neuen, selbstgeschaffenen Problemen nicht fertig und Frauke verstarb.
Eine weitere Annahme:
Die Anrufe hatten den Zweck, Fraukes Umfeld zu beruhigen. Seine Intelligenz reichte nur so weit, dass er sich sagte: Wenn sie anruft, sind sie beruhigt. Dann wird sie nicht gesucht.
Er bekam mit, dass Frauke dennoch öffentlich gesucht wird. Das stresste ihn, darum mussten weitere Anrufe nachgeschoben werden.
Eine weitere Annahme:
Was er in seiner Kindheit und Jugend erlebt hat und lästig, aber völlig normal fand: seine Eltern haben von ihm verlangt, dass er sich ständig telefonisch meldet, egal wo er ist.
Er ist kontrolliert worden, hatte nicht die Freiräume, die er brauchte. Diese damals oder immer noch von ihm eingeforderten, ihm lästigen Anrufe liefen genau so ab, wie Frauke sprach und darum kam er gar nicht auf die Idee, dass gerade diese seltsamen Anrufe Fraukes Freunde u. Familie alarmieren mussten. So telefoniert kein Mensch, nur er (der Kontrollierte) mit seiner Mutter - oder Oma- oder wer das Sagen bei ihm zu Hause hatte.
Ich simuliere mal ein Gespräch, das ein junger Mann mit seiner Oma oder Mutter führt, die ihm keine Freiräume zugesteht.
Nehme wir an, er hieß Max Mustermann.
Max: Hier ist Max.
Mutter/Oma: Meldest du dich auch mal?
Max: Ich bin einen Tag weg
Mutter/Oma: Wo steckst du schon wieder?
Max: Das habe ich dir doch gesagt
Mutter/Oma: Hast du überhaupt nicht.
Wenn mir etwas passiert, bist du nicht da
Wie lange bleibst du weg?
Max: Das weiss ich nicht
Mutter/Oma:Bist du bei einer Frau?
Max: Nein
Mutter/Oma: Wann kommst du wieder?
Max: Das kann ich nicht sagen
Mutter/Oma: Ich mache mir Sorgen
Max Ich weiss
Mutter/Oma: Wie lange bleibst du weg?
Max: Das weiss ich nicht
Mutter/Oma: Rufst du wieder an?
Max: Ja, versprochen