imakebesen schrieb:Das ist sie mit Sicherheit, jedoch empfinde ich, dass in Fraukes Aussagen hier im Forum teilweise zu viel hineininterpretiert wird bzw. es fast schon unmöglich ist, irgendwas hineinzuinterpretieren.
Frauke hat ja nun mal keine Gedichte verfasst, die es zu interpretieren gilt und wenn sie sagt, sie könne nicht nach Hause kommen, weil sie noch lebe und man das Wissen hat, dass diese Person festgehalten wird, dann bleibt nur die eine Möglichkeit, anzunehmen, dass sie wusste, dass sie aus dieser Situation HÖCHSTWAHRSCHEINLICH nicht lebend rauskommt. Was ja dann letztendlich auch so war.
@imakebesenLass uns das mal kurz durchspielen. Ich will dich nicht überzeugen, ich will dir nur zeigen, was ich meine.
Ich bin übrigens auch erst kürzlich darauf gekommen, dass da im Sternabdruck eine Diskrepanz vorliegt.
Die Artikelüberschrift lautet:
"Komm doch wieder." "Das geht nicht. Ich lebe noch."Du siehst, es wurde ein Punkt gesetzt.
Frauke wird gebeten: Komm doch wieder.
Frauke antwortet: Das geht nicht.
Der zweite Satz lautet:
Ich lebe noch.
Man könnte interpretieren:
Gebt mich nicht auf, noch lebe ich
oder:
Sie wiederholt müde den Sinn und Zweck ihrer Anrufe.
Der Täter hat zu ihr gesagt: Ruf an, damit die wissen, dass du lebst.
Also pult, neuer Satz: ich lebe noch.
Ich tendiere zu dieser Interpretation.
Im Artikel selbst, wird mit der Dialogpassage anders umgegangen.
Da steht:
"....Komm doch wieder."
"Das geht nicht, ich lebe noch!"
Und weil ich durch das der gesetzte Komma beides zusammengelesen habe,
dachte ich auch, dass Frauke sagen wollte, ich kann nicht kommen - (sarkastischer Ton), denn ich lebe noch.
Das Komma wurde willkürlich gesetzt- wie auch in der Überschrift der Punkt.
Ich denke nur, zu diesem Sarkasmus (Ich lebe noch) war Frauke zu dem Zeitpunkt nicht fähig.
Nicht in ihrer ernsten Situation.
Andere Situation, Alltag:
Frauke im Sommerschlussverkauf.
Schwester ruft sie an.
Komm doch nach Hause.Frauke:
Geht nicht, hab noch Geld im PortemonnaieDas könnte ich mir gut vorstellen und vielleicht hätte sie zum Spaß so reagiert.
Aber als Opfer einer Entführung?
Glaub ich nicht.
(Und wenn sie gar keine Hoffnung hatte, hätte sie ja klipp und klar sagen können, dass sie festgehalten wird)
Und weil du sagst, es geht nicht um Gedichtinterpretationen.
Ein paar einfache Beispiele, wie die Interpunktion Sinn verändern kann.
Sabine versprach ihrer Mutter, einen Brief zu schreiben.
Sabine versprach, ihrer Mutter einen Brief zu schreiben.
Hängt ihn nicht, laufen lassen!
Hängt ihn, nicht laufen lassen!
Komm, wir essen Tante Erna.
Komm, wir essen, Tante Erna.
Er will, sie nicht.
Er will sie nicht.