Mord an Frauke Liebs
02.05.2019 um 21:51rayden schrieb:In erster Linie dürfte es FL gewesen sein, der gegenüber er seine Macht demonstrierteDas ist gut möglich. Alle anderen Personen scheiden für mich eher aus.
rayden schrieb:In erster Linie dürfte es FL gewesen sein, der gegenüber er seine Macht demonstrierteDas ist gut möglich. Alle anderen Personen scheiden für mich eher aus.
rayden schrieb:Kangaroo schrieb:Deshalb denke ich, dass es ziemlich sicher ist, dass diese Tat einen ganz persönlichen Bezug hatte. Frauke war keineswegs ein Zufallsopfer, und das Motiv war an ihr oder/und ihren Angehörigen gebunden. Und das ist auch die Chance, dass der Fall doch noch aufgeklärt werden kann.
Eine gute Frage, hast du da eine Meinung zu?
Ich kann mir das nicht als Erst- oder Letzttat vorstellen, so etwas ist doch allenfalls die Krönung einer kriminellen Laufbahn. Andererseits wird die Polizei genau diesen Kreis am intensivsten untersucht haben, fand aber nichts. Aber es ist ebenso schwer vorstellbar, dass so jemand es dann dabei belässt, wenn alles so gut geklappt hat.
Für so jemanden war es dann wohl auch zusätzlich ein Anreiz, das Opfer aus belebtem Raum zu entführen, ohne dass irgendwer etwas mitbekommt.
Mister-X schrieb:Abgesehen davon, dass diese Vorgehensweise äußerst riskant war - bereits NACH der ersten Ankündigung, nach Hause zu kommen. wozu es nie kam, war die Sache doch unglaubwürdig.So sehe ich das auch. Und das ist für mich ein weiterer Grund zu glauben, dass es eine Tat mit ganz personenbezogenem Motiv war.
Hinzu kommt, dass Frauke benebelt wirkte - ein weiterer Punkt, der Skepsis erzeugte.
Und dieses ganze Spiel dann über mehrere Tage...?!
Also ich sehe darin keinen perfekten Plan oder sonst was. Wenn dem so gewesen wäre - hätte folgende SMS doch genügt: Hallo, brauche dringend eine Auszeit, melde mich in ein paar Tagen wieder... oder so in der Art. Danach das Handy auf Aus und fertig.
Mister-X schrieb:Also ich sehe darin keinen perfekten Plan oder sonst was. Wenn dem so gewesen wäre - hätte folgende SMS doch genügt: Hallo, brauche dringend eine Auszeit, melde mich in ein paar Tagen wieder... oder so in der Art. Danach das Handy auf Aus und fertig.Das ist keine Sicherheit das die Polizei nicht doch Aktiv wird.
redsherlock schrieb:Frauke war keineswegs ein Zufallsopfer, und das Motiv war an ihr oder/und ihren Angehörigen gebundenFinde, schwer machbar auf solch einer subtilen Art und weise.
redsherlock schrieb:Deshalb denke ich, dass es ziemlich sicher ist, dass diese Tat einen ganz persönlichen Bezug hatte. Frauke war keineswegs ein Zufallsopfer, und das Motiv war an ihr oder/und ihren Angehörigen gebunden. Und das ist auch die Chance, dass der Fall doch noch aufgeklärt werden kann.Derjenige hätte sie aber dann schon längere Zeit stalken müssen, denn sie verschwand ja abseits der alltäglichen Pfade, es sei denn, er wohnte in der Nachbarschaft. Dann war aber wohl sie das gezielte Opfer.
Kangaroo schrieb:Ein Bezug zur B64 ist definitiv möglich, ebenso ist aber auch die Landstraße von Benhausen über Altenbeken / Neuenbeken möglich.Ja, Altenbeken Richtung PB muss auch auf dem Schirm sein, hatte ich ja geschrieben, abseits der Dörfer hält sich die Besiedelung ja auch arg in Grenzen.
Über diese Stadt Einfahrt liegen 3 Kontakte (Benhausenerfeld, Dören, Berliner Ring) quasi direkt vor den Füßen.
Kangaroo schrieb:Ich frage mich derzeit, welche Möglichkeiten von Totschlag gäbe es, welche an der Leiche nicht rekonstruierbar wären?Ich bin zwar kein Jurist, aber wie sollte es nach einer Woche Gefangenschaft noch zu Totschlag kommen? Da wäre doch ein Verdeckungsmord zur Vertuschung der Entführung wahrscheinlicher bspw.
Kann man Totschlag definitiv ausschließen?
Kangaroo schrieb:Wenn es nach einem Telefonat zum Streit kam, der Täter das Opfer schubste, es unglücklich fiel und sich das Genick bricht.Ok, ich weiß aber nicht, inwieweit das dann unabhängig von der Entführung vor Gericht betrachtet und gewertet wird, denn ohne diese passiert das alles ja gar nicht, und auch die Sedierung wäre ja nicht die erste. Insofern könnte es dabei auf einen bedingten Tötungsvorsatz hinauslaufen, und somit Mord.
Das dürfte nach meiner Interpretation Totschlag sein.
Ebenso wenn der Täter das Opfer nach den Telefonat sediert hat um es in "Ruhe" zu transportieren, sich aber verkalkuliert hat und zu viel verabreicht was dann zu einer Atemdepression geführt haben könnte.
Es ist eine Tötung aber sie war nicht forciert.
rayden schrieb:Sämtliche Experten sehen es zwar anders, aber es steht dir frei, diese Meinung nicht zu teilen.Wer sind denn diese "sämtlichen Experten"? Außer Österman?
Kangaroo schrieb:Ebenso wenn der Täter das Opfer nach den Telefonat sediert hat um es in "Ruhe" zu transportieren, sich aber verkalkuliert hat und zu viel verabreicht was dann zu einer Atemdepression geführt haben könnte.So ein Szenario ist eher ein Schmafu und kann man eigentlich schon eher gut ausschließen, denn wenn der Täter Frauke zuviel Gift verabreicht hätte, sie daran gestorben wäre (wie du es dir ausmalst -> "Atemdepression"), durch den Tod der Stoffwechsel im Körper zum erliegen kommt (ein toter Körper baut das Gift nicht mehr ab, genauso wie ein toter Ertrunkener nicht mehr das Wasser aus seiner Lunge aushustet - kleine medizinische Anmerkung) , so hätte dies die Gerichtsmedizin wohl einwandfrei festgestelllt. Doch bei Frauke wurde keinerlei Hinweis auf irgendwelchen Drogenkonsum (Gift) gefunden.
Doverex schrieb:Wer sind denn diese "sämtlichen Experten"? Außer Österman?Der Jagdpächter bspw., der ja ebenfalls der Ansicht ist, dass diese Stelle allzu leicht zu übersehen und nur schwer zu finden ist, im Dunklen sowieso nochmal mehr. Wer gilt denn sonst noch als Experte, und sieht es anders?
Ich denke viel mehr, die Cold-Case Truppe wird genau auch solche Frage sowieso völlig neu aufwerfen und neu bewerten. Das der Täter mit der Auswahl des Leichenablageplatzes möglicherweise ein echter Stümper war, ist wohl sicher nicht auszuschließen.
Doverex schrieb:Ich denke viel mehr, die Cold-Case Truppe wird genau auch solche Frage sowieso völlig neu aufwerfen und neu bewerten. Das der Täter mit der Auswahl des Leichenablageplatzes möglicherweise ein echter Stümper war, ist wohl sicher nicht auszuschließen.Und aus lauter Stümperei hat er so gut wie keine Spuren hinterlassen? Und ob nun Stümper oder nicht: Wie soll das zum Täter führen?
Doverex schrieb:so hätte dies die Gerichtsmedizin wohl einwandfrei festgestelllt. Doch bei Frauke wurde keinerlei Hinweis auf irgendwelchen Drogenkonsum (Gift) gefunden.An einer vollständig skelettierten Leiche? Wie sollte das gehen? Meines Wissens nach lagert sich das in den Knochen nicht ab. Allenfalls Maden & Co. hätten diese Stoffe dann noch aufweisen können, inwieweit das untersucht wurde, und das überhaupt möglich war, weiß ich allerdings nicht.
Doverex schrieb:Genauso schaut es bei einer angeblich geplanten Entführungstheorie aus. Geht und denkt man da echt mal tiefer, überlegt man sich die ganzen Umstände genauer und was da alles so überhaupt nicht - weder Hint' noch Vorn' - je zusammen passt bei einem geplanten Entführungsschema, wird dies im Fall Frauke Liebs sowieso total unwahrscheinlich.Dazu wurde schon genug geschrieben. Ohne Zugriff auf entsprechende Kapazitäten lässt man einen Menschen nicht verschwinden, und hält ihn eine Woche gefangen, ohne dass irgendwer irgendwas mitbekommt, und das ist auch der Punkt, bei dem ich den Ermittlern am ehesten zutraue, darüber auf den Täter zu stoßen, von Neubewertungen von Aussagen auf Basis von Forschungsfortschritt oder späteren Straftaten mal abgesehen.
redsherlock schrieb:Und das ist für mich ein weiterer Grund zu glauben, dass es eine Tat mit ganz personenbezogenem Motiv war.Primär Macht gegenüber Frauke zu demonstrieren kommt aus diesem Blickwinkel auf jeden Fall in Frage - das ergibt einfach Sinn!
Mister-X schrieb:Stellt sich nur die Frage, wie konnte diese Beziehung gelaufen sein, ohne das jemand etwas mitbekommen hat.Von "Beziehung" (im klassischen Sinn) habe ich ja nicht gesprochen. Ich lasse das alles offen (weil ich ja auch nichts genaueres weiss). Vielleicht war es einseitig. Vielleicht war es eine Alltagsbekanntschaft (Arbeitsplatz o. ä.), aber keine engere Beziehung. Vielleicht ein Bekannter aus viel früherer Zeit. Und nicht vergessen möchte ich, nochmal an den ominösen Schrauber zu erinnern.
Der Fall war sehr präsent in den Medien - ich schließe es nahezu aus, dass die Beziehung in der Öffentlichkeit (z.B. mal schnell auf ein Eis oder ins Kino) stattfand. Und sowieso fernab von Bekannten, Freunden, Schulkollegen usw. Außerdem dürfte Frauke diese Person niemanden gegenüber erwähnt haben. Was kommt dann noch in Frage?
Heimliche Treffen in der Pampa? Ausschließen können wir das nicht - vielleicht jemand, der Frauke traf, um über Probleme zu sprechen und eben auch diese extravagante Treffpunkte voraussetzte.
Kangaroo schrieb:Die Verjährungsfrist bei Totschlag rückt ja meines Wissens immer näher.In 7 Jahren, sind 20 Jahre vergangen. Da würde dann die Verjährung des Totschlages greifen.
Mister-X schrieb:Kurz noch zum Ablageort. Ich denke, viele hier sind der Ansicht, dass der Täter diesen Ort geschickt ausgewählt hat.
Sehe ich nicht so. Er hatte großes Glück - mehr nicht.
Mister-X schrieb:Mit Perfektion hat das längst nichts zu tun.Sehe ich genauso.
Aber - ich denke, der Täter kannte die Stelle schon vorher (da relativ uneinsehbar).
redsherlock schrieb:Von "Beziehung" (im klassischen Sinn) habe ich ja nicht gesprochen.Da habe ich mich falsch ausgedrückt. Ich meinte viel mehr jegliche Art von Kontakt zum Täter. Das schließt auch einseitige Varianten mit ein.
redsherlock schrieb:Vielleicht war es eine Alltagsbekanntschaft (Arbeitsplatz o. ä.), aber keine engere Beziehung.Das glaube ich eher nicht - will es aber nicht ausschließen. Ich vermute, dass man den Täter in diesem Fall hätte. Es kann natürlich sein, dass es da jemanden gibt, wo die Ermittler stark vermuten, dass er es ist (entsprechend der Aussage von Hrn. Östermann), aber eben keine oder zu wenige Beweise vorliegen.
redsherlock schrieb:Vielleicht ein Bekannter aus viel früherer Zeit.Das könnt ich mir schon eher vorstellen.
redsherlock schrieb:Worauf ich hinaus wollte: da er wahrscheinlich kein Wiederholungstäter war (wir wissen von keinem damit verbundenen oder ähnlichen Fall), und auch die unlogische Art der Telefonate, lässt mich vermuten, dass für ihn eine solche Tat nur bei Frauke "Sinn" machte, bei keiner anderen Person (daher keine Wiederholung).Sehe ich genauso.
redsherlock schrieb:Aber vielleicht könnte das ein Denkansatz sein, und das Motiv wäre noch herauszufinden.Ja, wäre ein wichtiger Ansatz, der bei neuen Ermittlungen einfließen sollte.
Sven1213 schrieb:Aus meiner Sicht, lag das Hauptaugenmerk auf Distanz zu schaffen, zwischen der Örtlichkeit des Festhaltens und dem Ablegeort.Absolut! Mit möglichst wenig Aufwand, viel zu erreichen. Und ganz ehrlich: Für den notwendigen Aufwand, wurde viel erreicht.
Sven1213 schrieb:Ich glaube auch nicht, dass der Täter sich großartig Gedanken über Spuren gemacht hat.Ja - dazu meine vorherigen Gedanken zum Ablageort als Gedankenstoß
Sven1213 schrieb:Das wird kein Täter sein, welcher "Erfahrung" im kriminellen Bereich hat, auch von polizeilicher Arbeit wird dieser keine großen Kenntnisse haben.Richtig
Dafür sprechen zum einen die Telefonate und auch das schnelle und bekleidete Ablegen des Opfers unter dieser Tanne, in unmittelbarer Nähe zur Landstraße.