Doverex schrieb:dass jemand schamlos und voll gegen des Willen des anderen seine Handlungen tätigt und vollzieht?
Rick_Blaine schrieb:So eine Handlung ist aber komplexer. Es ist ja nicht nur die eigentliche Handlung, das angrabschen des schönen Hinterns der Kellnerin, das Festhalten von Frauke... sondern hier spielen auch die weiteren Umstände eine Rolle. Das Angrabschen geschieht ja in der Regel in aller Öffentlichkeit und vor Leuten, eine für den Täter negative Reaktion kann in aller Öffentlichkeit ebenfalls sofort erfolgen.
Frauke dagegen hält er fest, ohne irgendeine Öffentlichkeit, die ihm einreden, die Frauke verteidigen kann. Er kann sich weder blamieren, noch Schläge einstecken. Das macht einen grossen Unterschied: das Geschehen mit der Kellnerin hat er nicht unter Kontrolle, das mit Frauke schon.
Das stimmt schon was du schreibst und andenkst.
"So eine Handlung ist aber komplexer."Aber du siehst es ja auch so, das Angrapschen einer Kellnerin würde in aller Öffentlichkeit passieren.
Und hier sehe ich, wenn der Täter mit seiner Gefangenen zusammen durch den öffentlichen Raum sich bewegen traute (und dies mehrmals), dazu wenn man andenkt, er hat vielleicht Frauke direkt aus einem öffentlichen Raum (dazu noch in einer Innenstadt - das wäre ja nicht so ohne...) abgegriffen, kann ich am Täter nichts erkennen, wo er irgendwie nur eine Angst
vor der Öffentlichkeit in sich getragen hätte?
Der meidet also, obwohl er eine Gefangene neben sich hätte, in keinster Weise mit ihr zusammen durch den
öffentlichen Raum zu fahren (sogar am hellen Tage), und sojemand der sich sowas (zu)traut, würde gerade wegen der Öffentlichkeit niemals dann einer Kellnerin auf ihr Hinterteil greifen? Großer Widerspruch.
Ich sehe da ehrlich gesagt nichts, wo ich mir denken kann, wegen der Situation in der Öffentlichkeit hält ihm da irgendwas nur zurück?
Ich glaube da eben, wenn er Frauke über 1 Woche gegen ihren Willen festgehalten hat, da muss es dann doch auch eine Vorgeschichte von Grenzüberschreitungen bei ihm im Leben geben? Das ist doch schon so ein schweres Verbrechen, eine so schwerwiegende & schamlose Grenzüberschreitung.
Das fängt vielleicht schon damit an (Vorleben), Frauen anzuquatschen und keinerlei Zurückweisungen darin akzeptieren zu können, er also schon eine sehr auf.- & zudringliche Art in sich trägt? Hier würde ja das Verhaltensmuster
"ich will dich jetzt erobern - ob du das aber jetzt willst oder nicht ist mir im Grunde schxxx egal." schon greifen. Was er selber will, nur das zählt, der Wille des anderen zählt dabei wenig bis gar nichts. Genauso wie es bei einem gewaltsamen Festhalten dieses Charaktermuster aufzeigt. Und wenn jemand einer Frau so total schamlos zudringlich und ungefragt auf ihr Hinterteil greift, der schert sich auch immer dabei einen Dreck um den Willen des anderen (selbige Charaktermuster).
Jemanden festzuhalten gegen seinen Willen wäre ja dann nur "die Spitze des Eisberges", so eine Handlung wo der Wille des Anderen in die niedrigsten Tiefen runter gedrückt wird, so ein Verhalten müsste doch ein Vorleben mMn. haben? Der muss doch schon vorher Handlungen getätigt haben (so eben meine Schlußfolgerung) wo klar ersichtlich wäre, dass ihm der Wille des anderen generell am Hintern vorbei geht (ist sein Charakterbild) - und nicht erst da, wo er anfängt wem festzuhalten?
Und dieses Vorleben sehe ich darin, wenn er Frauen anquatscht, keine Zurückweisungen wirklich respektieren kann, zudringlich rüber kommt, weil er glaubt im Grunde ist er eh unwiderstehlich und es sich schamlos heraus nimmt, Frauen etwa zu berühren wo seine Hände garnichts & niemals was zu suchen haben/hätten.
Also wie bei einer Festhaltesituation finde ich genau das selbige (Charakter)Muster - sich total über den Willen des anderen hinwegzusetzten - wieder.
Ich glaube aber auch fest daran, dass die Ermittler sojemanden in Fraukes Umfeld ausgemacht hätten - wenn es ihn geben würde (so ein Charakterbild hinterlässt Spuren). Darum kann es wohl eher nicht stimmen und zutreffen, was ich oben andenke, es passt nicht wirklich dann zusammen, weil sie eben sojemanden nicht gefunden haben.
Nur für mich passt der
"schüchterene Verliebte" noch viel weniger, der darin ein "Anfänger" wäre, sich über den Willen des anderen gleich mit so einer Aktion (Frauke 1.Woche festzuhalten), in Szene setzt und so seiner totalen schamlosen Grenzüberschreitung
erstmalig mit sowas den Ausdruck verliehen hätte.
Rick_Blaine schrieb:Daher denke ich, der Tätertyp unseres Täters ist ganz anders als der des im Gebüch wartenden Gewalttäters, der sich mal eine im Dunklen einsam laufende Frau grabscht.
Genau das denke ich auch!Ich denke im Grunde überhaupt, dass der Täter niemand wäre, der da je gewaltsam eine Frau von der Straße abfangen würde, die Geschichte ist irgendwie wohl
ganz anders abgelaufen - meiner Ansicht nach.