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Mord an Frauke Liebs

92.217 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Entführung, Telefon ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mord an Frauke Liebs

Mord an Frauke Liebs

17.10.2018 um 15:53
Oh DANKE für diese Mühe die du dir da gegeben hast es mir so ausführlich zu erklären! @Malinka
In so Dingen brauche ich schon Zeit, dies zu verstehen. Meine Auffassungsgabe, eben solche technischen Sachzusammenhänge schnell aufnehmen zu können, lässt leider sehr oft zu wünschen übrig. Das stehe ich oft wie völlig neben mir, alle kapieren etwas, ich scheine da oft der Einzige dann zu sein, der wie belämmert & dämlich da steht. Das fängt manchmal schon bei Witzen an und eben wie hier bei so technischen Sachverhalten, der Funkzellenauswertung.

So werde ich mich aber sicher total bemühen, weil ich dies alles ja wirklich genau verstehen will, was du hier so gut erklärt hast. Danke noch mal dafür!!!


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Mord an Frauke Liebs

18.10.2018 um 18:52
Unterm Strich bleibt aber auch da für mich, dass der Täter selbst wenn er solch detaillierte Kenntnisse in Mobilfunktechnik hatte, was ich nicht glaube, dennoch nicht abschätzen konnte, wie die Polizei zeitnah nach der Entführung reagieren wird. Es hätte doch die Möglichkeit bestanden, dass zeitnah die VLR-Datenbank im MSC ausgelesen wird, und dann wäre sein angeschaltetes Handy aufgefallen. Auch hatte er ja keinen Einfluss, ob jemand in der Zeit anruft, oder nicht. Alles Risiken, die er durch ein Mitführen eines eingeschalteten Handys eingegangen wäre, aber durch einfaches Ausschalten beseitigt werden konnten, was er mMn auch getan hat.


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Mord an Frauke Liebs

18.10.2018 um 19:10
@rayden
Dem stimm ich zu. Unabhängig davon, ob alles geplant war, oder völlig panisch und überfordert ablief, der Täter wusste nicht, was wir heute ansatzweise wissen. Er konnte davon ausgehen, dass nach Frauke gesucht wird, aber wenn da kein Riesenzauber mit Strassenkontrollen und x Polizeiautos gemacht wurde, konnte er immer nur ahnen. Ein risikobereiter Mensch auf jeden Fall. Jemand, der evtl gar den Reiz mag...oder völlig überfordert ist. Ich halte ersteres für wahrscheinlicher. Jemand, der auch in anderen Situationen einen Kick sucht?


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Mord an Frauke Liebs

18.10.2018 um 20:17
Zitat von abberlineabberline schrieb:Er konnte davon ausgehen, dass nach Frauke gesucht wird, aber wenn da kein Riesenzauber mit Strassenkontrollen und x Polizeiautos gemacht wurde, konnte er immer nur ahnen.
Erst mal konnte er durch die erste SMS massiv Zeit schinden. Man braucht sich doch nur anzuschauen, dass nicht weit entfernt in Halle bereits Stunden nach Nelli Grafs Verschwinden mit massivem Polizeiaufgebot nach ihr gesucht worden ist. Eventuell auch, weil man aus der Vergangenheit gelernt hatte, aber hätte es die erste SMS nicht gegeben, noch dazu aus Nieheim, die Polizei hätte wohl anders reagiert, und größeren Aufwand betrieben, vom ersten Tag nach dem Verschwinden an.
Zitat von abberlineabberline schrieb:Ein risikobereiter Mensch auf jeden Fall. Jemand, der evtl gar den Reiz mag...oder völlig überfordert ist. Ich halte ersteres für wahrscheinlicher. Jemand, der auch in anderen Situationen einen Kick sucht?
Für mich auch die einzig logische Erklärung der weiteren Nachrichten und gar Anrufe, eventuell nicht aus dem Reiz heraus, sondern um seine Überlegenheit zu demonstrieren, und/oder die Angehörigen und FL zu quälen.
Ein panischer oder überforderter Täter lässt seine Geisel mMn aber ganz sicher nicht telefonieren, sondern setzt idR deren Leben schnell ein Ende, selbst ein intelligenter Täter tut dies, wenn er nicht zuvor entsprechenden Planungsaufwand betrieben hatte, wie man im Falle Jakob von Metzler sehen konnte.


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Mord an Frauke Liebs

18.10.2018 um 22:26
Zitat von abberlineabberline schrieb:Ein risikobereiter Mensch auf jeden Fall. Jemand, der evtl gar den Reiz mag
Risikobereitschaft kann man dem Täter sicher nicht absprechen - sonst hätte er ein solches Verbrechen nicht begangen und wäre auch nicht mit FL in die Industriegebiete gefahren, um sie telefonieren zu lassen. Auch die klügsten Pläne hätten durch nicht kalkulierbares Pech (und sei es ein platter Autoreifen) durchkreuzt werden können.

Aber Glück allein kann nach meiner Meinung auch nicht ausgereicht haben, und ich bin der Ansicht, der Täter hatte sehr gut geplant. (Es gibt immerhin bis heute keinen einzigen Hinweis auf seine Identität.)
Und ich halte es auch für sehr wahrscheinlich, dass Macht und Überlegenheit für ihn eine immens große Rolle spielten. Und da bis heute keine Spuren gefunden werden konnten, die zu ihm führen (z. B. irgendwelche Erkenntnisse zum Festhalteort) gehe ich davon aus, dass er seine "Macht" und seine "Überlegenheit" entsprechend abzusichern bemüht war.
Deshalb kann ich mir nicht vorstellen, dass er die (letzten) Fahrten in die Industriegebiete riskierte, ohne zu wissen, dass er von der Polizei keine Fahndungs- und Ortungsmaßnahmen zu befürchten hatte. Wäre die Polizei von einer Entführung ausgegangen, hätte ihm das sehr leicht zum Verhängnis werden können.

Ein leichtfertiges, unbesonnenes Verhalten kann ich beim Täter nicht erkennen. Schon die 1. SMS - 2 Stunden nach dem Verlassen des Pubs - war von dem Täter nach meiner Einschätzung sehr kalkuliert und von offenkundig großem Nutzen für ihn gewesen.


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Mord an Frauke Liebs

19.10.2018 um 08:43
@rayden

Erkläre mir mal, wie die Polizei aus tausenden von Handyverbindungsdaten den Täter von Frauke hätte ausfindig machen können. Sofern diese in der Kürze der Zeit überhaupt zu erhalten gewesen wären. Weiter man während der Festhaltezeit ja auch nicht wusste von wo aus Frauke telefonieren wird. Und ob überhaupt nochmal ein Anruf erfolgen wird.

Fazit:
Es ist völlig unmöglich aus diesen Daten eine verdächtigen zu ermitteln. Weiter die Rechtslage eine Massenverdächtigung nicht zulässt. Und ob überhaupt eine Vorratsdatenspeicherung der VLR Datenbank abkömmlich sind bleibt auch offen.


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Mord an Frauke Liebs

19.10.2018 um 09:11
@rayden

Nachtrag zu oben. Du gehst auch davon aus, dass der Täter ein Handy besessen hat. Dass muss nicht sein. Und selbst wenn er eines besessen hat muss er dies nicht immer auf sich tragen. Meine zwei Handys liegen immer an ihrem Bestimmungsort. Die trage ich nie mit rum. Warum auch ? Sollte mich jemand anrufen sehe ich das später bei der Durchsicht. Da kann ich immer noch zurückrufen.


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Mord an Frauke Liebs

19.10.2018 um 09:29
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Erkläre mir mal, wie die Polizei aus tausenden von Handyverbindungsdaten den Täter von Frauke hätte ausfindig machen können. Sofern diese in der Kürze der Zeit überhaupt zu erhalten gewesen wären. Weiter man während der Festhaltezeit ja auch nicht wusste von wo aus Frauke telefonieren wird. Und ob überhaupt nochmal ein Anruf erfolgen wird.
Das Bewegungsprofil dürften wohl die wenigsten zur Tatzeit aufweisen, nämlich von PB aus Richtung Nieheim zu fahren zwischen 23 und 1 Uhr.
Es werden doch ganz andere Massen von Daten verarbeitet und ausgewertet, auch um Terroristen etc. zu fangen. Ich glaube, es wäre auch 2006 schon keine ungewöhnlich große zu verarbeitende Datenmenge gewesen, Heute sowieso nicht mehr.
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Es ist völlig unmöglich aus diesen Daten eine verdächtigen zu ermitteln. Weiter die Rechtslage eine Massenverdächtigung nicht zulässt. Und ob überhaupt eine Vorratsdatenspeicherung der VLR Datenbank abkömmlich sind bleibt auch offen.
Ich glaube schon, dass das bzgl. Rechtslage zulässig ist, die Polizei verarbeitet die Daten zweckgebunden, und löscht alle nicht relevanten zeitnah wieder.
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Nachtrag zu oben. Du gehst auch davon aus, dass der Täter ein Handy besessen hat. Dass muss nicht sein. Und selbst wenn er eines besessen hat muss er dies nicht immer auf sich tragen. Meine zwei Handys liegen immer an ihrem Bestimmungsort. Die trage ich nie mit rum. Warum auch ? Sollte mich jemand anrufen sehe ich das später bei der Durchsicht. Da kann ich immer noch zurückrufen.
Und das alles aus Versehen? Das glaubst du doch selbst nicht. Ich gehe davon aus, dass er kein angeschaltetes Handy bei sich hatte, was mit einschließt, dass er auch gar keins bei sich gehabt haben kann. Nur eben absichtlich, und nicht aus Versehen und purem Glück, wie angeblich auch wahnsinnig großes Glück ein erheblich früheres Auffinden der Leiche verhindert haben soll, weil der Ablageort so schlecht gewählt war, oder die Telefonate aus reiner Unsicherheit oder Dummheit zugelassen worden sein sollen, und dennoch nichts davon bis Heute zu ihm geführt hat.


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Mord an Frauke Liebs

19.10.2018 um 09:52
Zum Thema Funkzellen:

Es gibt in Frankreich derzeit den Fall des Soldaten Athur Noyer. Dieser hatte im April 2017 eine Diskothek in Chambéry besucht und war zunächst zu Fuß in Richtung Kaserne gegangen und wurde dann von einem Auto mitgenommen. Dies wurde aus dem Bewegungsprofil seines Mobiltelefons geschlossen. Im September 2017 wurde die Leiche ca. zwanzig Kilometer entfernt gefunden. Zunächst hatte die Polizei sich nicht die Mühe gemacht das Mobiltelefon des Fahrers in den aufgezeichneten Daten zu finden.
Erst mit dem Mord an der kleinen Maëlys kam Nordahl Lelandais in den Kreis der Verdächtigen (sein Auto war damals in der Nähe der Diskothek gesehen worden) und daraufhin wurden die aufgezeichneten Daten in Bezug auf seine beiden Mobiltelefone analysiert. Dabei erkannte man dann, dass sich alle drei Mobiltelefone genau zur selben Zeit in den auf dem Weg befindlichen Funkzellen eingebucht hatten.
Inzwischen hat er übrigens auch diesen Mord gestanden, stellt es aber wie bei ihm üblich als Unfall dar.


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Mord an Frauke Liebs

19.10.2018 um 11:06
@Hercule-Poirot

Der Unterschied zum Fall Frauke Liebs liegt darin, dass ihr ein Tatverdächtiger überprüft wurde. Im Fall Frauke Liebst gibt es keinen Tatverdächtigen. Auch wenn @rayden der Ansicht ist, dass eine Funkzellenauswertung den Täter überführt hätte, wozu nicht erklärt wie man einem Täter ausfindig machen kann der unbekannt ist bleibt mir schleierhaft. Zumal wenn aus den Datensätzen von Funkzellen 10000 ende von Einbuchtungen hervorgehen können. Und selbst zum Fraglichen Zeitpunkt mir noch 100 derte Einbuchtungen registriet sind. Weiter eine
Funkzellenauswertung im Fall Frauke Liebs wurde ja vorgenommen. Die brachte bezüglich eines Tatverdächtigen kein Ergebniss. Da wurde sicher alles ausgewertet was es auszuwerten gab. Wie man trotzdem noch der Überzeugung sein kann, man hätte einen Tatverdächtigen oder sogar den Täter selbst ermitteln können, sprengt meine Inteligenza. Aber auch egal. Vielleich versucht es @rayden mal mit einer Erklärung. Und nicht nur damit, seine Meinung einzustellen.


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Mord an Frauke Liebs

19.10.2018 um 11:14
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Weiter eine
Funkzellenauswertung im Fall Frauke Liebs wurde ja vorgenommen. Die brachte bezüglich eines Tatverdächtigen kein Ergebniss. Da wurde sicher alles ausgewertet was es auszuwerten gab. Wie man trotzdem noch der Überzeugung sein kann, man hätte einen Tatverdächtigen oder sogar den Täter selbst ermitteln können, sprengt meine Inteligenza. Aber auch egal. Vielleich versucht es @rayden mal mit einer Erklärung. Und nicht nur damit, seine Meinung einzustellen.
Habe ich doch längst getan, auch wenn du es konsequent ignorierst: Der Täter hatte kein (angeschaltetes) Handy bei sich, und zwar aus voller Absicht, und nicht aus Versehen. Dann ist doch klar, dass jede noch so detaillierte Auswertung der Mobilfunkdaten rein gar nichts bringt, und man dem Täter so nicht auf die Schliche kommen konnte und kann.


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Mord an Frauke Liebs

19.10.2018 um 11:27
Zitat von raydenrayden schrieb:Es hätte doch die Möglichkeit bestanden, dass zeitnah die VLR-Datenbank im MSC ausgelesen wird, und dann wäre sein angeschaltetes Handy aufgefallen.
Wenn das Mobiltelefon nichts tut und sich nur von Zelle zur Zelle, innerhalb einer Location Area bewegt, dann wird im VLR auch nichts verzeichnet. Im VLR wird nur dann etwas aktualisiert, wenn man einen Wechsel von einer Location Area in eine neue Location Area macht, oder wenn man den neuen Zuständigkeitsbereich eines anderen MSC betritt. Dann bekommst das System aber nur die neue ID der neune Location Area (LAI), aber keine Daten zur Funkzelle in der man sich gerade befunden hat oder befindet. Diese Aktualisierung bleibt nicht bestehen. Sobald das Handy sich in eine neue Location Area begeben hat wird der alte Eintrag im VLR des MSC, welches man gerade verlassen hat, gelöscht und die Daten im dem VLR des neuen MSC aktualisiert. Die Daten folgen so zu sagen dem Teilnehmer wenn er in den Bereich einer anderen VLR gelangt. Das VLR enthält also Datenbestände, die sich sehr häufig ändern. Und es gibt keinen Grund diese zu speichern.

Wenn du also mit einem eingeschalteten Handy eine Location Area betrittst und das Handy tut nichts außer eingeschaltet sein, dann meldet dein Handy dem VRL des MSC in dessen Wirkungsbereich du gerade bist, dass du dich in diesem Gebiet befindest und die Daten dazu werden in deinem Handy, im HLR und dem VLR aktualisiert. Mehr nicht. Innerhalb des Location Area Bereiches kannst du dich jetzt unbemerkt wegen, solange das Handy nichts tut. Man kann also nicht einfach hingehen und im VRL des MSC nach Daten zu der Zelle in Entrup schauen, da das VRL kein Protokoll darüber führt, wer sich gerade in welcher Zelle aufhält, wenn sein Mobiltelefon nicht aktiv etwas tut. Es würde keinen Datensatz vorhanden sein den sich die Beamten hätten im Nachhinein anschauen können.

Das das Handy des Täters möglicherweise ausgeschaltet war will ich gar nicht bestreiten. Mir geht es nur darum, dass in der Auswertung der Daten aus der Zelle in Entrup im Nachhinein, ohne eine aktive Nutzung der Zelle durch das Täter Handy, keine Daten zum Handy selber nachgehalten werden können.
Zitat von Hercule-PoirotHercule-Poirot schrieb:Zum Thema Funkzellen:

Es gibt in Frankreich derzeit den Fall des Soldaten Athur Noyer. Dieser hatte im April 2017 eine Diskothek in Chambéry besucht und war zunächst zu Fuß in Richtung Kaserne gegangen und wurde dann von einem Auto mitgenommen. Dies wurde aus dem Bewegungsprofil seines Mobiltelefons geschlossen. Im September 2017 wurde die Leiche ca. zwanzig Kilometer entfernt gefunden. Zunächst hatte die Polizei sich nicht die Mühe gemacht das Mobiltelefon des Fahrers in den aufgezeichneten Daten zu finden.
Erst mit dem Mord an der kleinen Maëlys kam Nordahl Lelandais in den Kreis der Verdächtigen (sein Auto war damals in der Nähe der Diskothek gesehen worden) und daraufhin wurden die aufgezeichneten Daten in Bezug auf seine beiden Mobiltelefone analysiert. Dabei erkannte man dann, dass sich alle drei Mobiltelefone genau zur selben Zeit in den auf dem Weg befindlichen Funkzellen eingebucht hatten.
Inzwischen hat er übrigens auch diesen Mord gestanden, stellt es aber wie bei ihm üblich als Unfall dar.
Das waren aber aktive Daten von den Funkzellen selbst. Sprich, dass Handy hat etwas in diesen Funkzellen gemacht.


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19.10.2018 um 11:28
Zitat von raydenrayden schrieb:Der Täter hatte kein (angeschaltetes) Handy bei sich, und zwar aus voller Absicht, und nicht aus Versehen.
Das ist erst mal eine Annahme von dir. Mehr auch nicht. Würde es nett finden wenn du zu dieser auch ein Indiz zu fügen könntest. Aber zurück zum Thema. Der Täter hat ein eingeschaltetes Handy auf sich. Wie soll er jetzt ermittelt werten. Dre Gesucht ist und bleibt unbekannt.


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Mord an Frauke Liebs

19.10.2018 um 11:47
@Malinka

Wir sind uns da völlig einig bezüglich Handydatenauswertung. Ich wusste schon, dass das sehr schwierig sein kann. Wollte mich einfach nicht nochmal soweit damit beschäftigen wie du es getan hast.

Aus meiner Sicht ist es letztilch einfach die Datenflut welche da anfällt was eine Abarbeitung unmöglich macht. Zumal nach was soll man suchen, wo es nichts zu suchen gibt. Da spielt es auch keine rolle mehr ob das Handy eingeschaltet war oder nicht.


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Mord an Frauke Liebs

19.10.2018 um 12:04
@Malinka
Das waren aber aktive Daten von den Funkzellen selbst. Sprich, dass Handy hat etwas in diesen Funkzellen gemacht.


Keiner der beiden hat auf der Fahrt sein Telefon benutzt, das Handy muss sich ja logischerweise während der Fahrt in eine neue Funkzelle einbuchen wenn es über die alte nicht mehr erreichbar wäre. Diese Einbuchungen wurden damals offensichtlich von den Providern protokolliert und geliefert und für weitere Auswertungen von der Polizei gespeichert.


In der Schweiz gab es übrigens 2015 einen Fall bei dem der Täter sein Mobiltelefon bei der Tat nicht dabei hatte und trotzdem wurde er gefunden weil er in Tatortnähe wohnte. Das war natürlich ein Versuch ohne Erfolgsgarantie, aber hier hat es zum Glück geklappt.

https://www.blick.ch/news/schweiz/mittelland/vierfachmord-von-rupperswil-ag-handy-ortung-kontrollanrufe-und-verhoere-so-zog-sich-die-schlinge-um-thomas-n-zu-id5051077.html


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Mord an Frauke Liebs

19.10.2018 um 12:51
Zitat von Hercule-PoirotHercule-Poirot schrieb:Keiner der beiden hat auf der Fahrt sein Telefon benutzt, das Handy muss sich ja logischerweise während der Fahrt in eine neue Funkzelle einbuchen wenn es über die alte nicht mehr erreichbar wäre. Diese Einbuchungen wurden damals offensichtlich von den Providern protokolliert und geliefert und für weitere Auswertungen von der Polizei gespeichert.


In der Schweiz gab es übrigens 2015 einen Fall bei dem der Täter sein Mobiltelefon bei der Tat nicht dabei hatte und trotzdem wurde er gefunden weil er in Tatortnähe wohnte. Das war natürlich ein Versuch ohne Erfolgsgarantie, aber hier hat es zum Glück geklappt.

https://www.blick.ch/news/schweiz/mittelland/vierfachmord-von-rupperswil-ag-handy-ortung-kontrollanrufe-und-verhoere-so-zog-sich-die-schlinge-um-thomas-n-zu-id5051077.html
Nein ich denke nicht, dass dies hier der Fall war. Ich lese gerade, dass die Ermittler ein Bewegungsporfil erstellt haben und zwar mit der Hilfe des Handy des Tatverdächtigen. In meinem Beispiel gehe ich aber davon aus, dass die Ermittler nur die Daten zu einer bestimmten Funkzelle haben, nicht aber das Täter Handy selbst. Ohne das Handy haben die Ermittler auch keine Informationen darüber ob das Handy des Täters in der gleichen Funkzelle eingeloggt war, solange das Handy selbst in der Zelle nichts tut. (Siehe Erläuterung oben)
Der Wechsel von Zell zur Zelle ohne das das Handy etwas tut werden nicht protokolliert.


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19.10.2018 um 13:33
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Das ist erst mal eine Annahme von dir. Mehr auch nicht. Würde es nett finden wenn du zu dieser auch ein Indiz zu fügen könntest.
Wie alles hier auf Annahmen beruht, mit Ausnahme der paar Fakten, die exisitieren, nämlich dass FL das Pub mit wenig Geld, keinem Schlüssel und leerem Handy verließ in der erklärten Absicht, nach Hause zu gehen, dort aber nie ankam, sich noch eine Woche per SMS und Anrufen von unterschiedlichen Orten meldete, dann Funkstille herrschte, und Monate später ihre Leiche aufgefunden wurde. Alles weitere sind alles Meinungen, Deutungen und Interpretationen, die allesamt postfaktisch sind, und jeder hält seine eigene Version der Geschehnisse und des Täter-Profils am plausibelsten und wahrscheinlichsten, mehr nicht. Also alles, was von dir kommt, ist somit nicht minder auf Annahmen beruhend, ohne ein einziges belegbares Faktum.
So kann man dann bspw. auch vehement die These vertreten, der Täter sei dämlich und überfordert gewesen, der Ablageplatz sei dilettantisch, obwohl die Leiche Monate später erst gefunden wurde, und selbst Östermann diesen Ort als gut gewählt klassifizierte usw., oder FL sei sogar freiwillig fortgeblieben, teilweise bis zum letzten Telefonat und darüber hinaus, und der selbstlose "Begleiter" hat nur getan, was FL von ihm verlangte, bis sie sich aus freien Stücken in den Wald begab, wo sie verschied, nachdem sie eine Woche lang die eigene Familie mit gequält und an der Nase herumgeführt hat, auch wenn rein gar nichts aus FLs Vorleben auf so einen Bruch im Leben und so eine Wandlung vom Paulus zum Saulus innerhalb von zwei Stunden hindeutete. Da kann man dann halt nur noch argumentieren, für wie wahrscheinlich man so etwas hält, mehr auch nicht, denn gänzlich ausgeschlossen ist auch so etwas leider nicht, nur aus meiner Perspektive ist es das.


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19.10.2018 um 13:43
@Malinka

Ein Mobiltelefon muss sich nach dem Verlassen einer Funkzelle aktiv in eine neue einbuchen, ansonsten wäre es für Anrufe nicht mehr erreichbar da der Provider nicht wüsste an welche Antenne er ein jederzeit mögliches eingehendes Gespräch senden muss. Diese aktiven Einbuchungen werden natürlich protokolliert, könnten aber nach dem Verlassen der Zelle eigentlich sofort wieder gelöscht werden. Dies geschieht aber aus Effizienzgründen nicht sondern wird in regelmässigen Abständen im Rahmen des 'housekeeping' durchgeführt. Dort werden dann alle Einträge die ein bestimmtes Verfallsdatum überschritten haben auf einmal gelöscht. Das ganze geschieht natürlich vollautomatisch ohne menschliches Zutun.


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Mord an Frauke Liebs

19.10.2018 um 14:37
Zitat von Hercule-PoirotHercule-Poirot schrieb:Ein Mobiltelefon muss sich nach dem Verlassen einer Funkzelle aktiv in eine neue einbuchen, ansonsten wäre es für Anrufe nicht mehr erreichbar da der Provider nicht wüsste an welche Antenne er ein jederzeit mögliches eingehendes Gespräch senden muss. Diese aktiven Einbuchungen werden natürlich protokolliert, könnten aber nach dem Verlassen der Zelle eigentlich sofort wieder gelöscht werden. Dies geschieht aber aus Effizienzgründen nicht sondern wird in regelmässigen Abständen im Rahmen des 'housekeeping' durchgeführt. Dort werden dann alle Einträge die ein bestimmtes Verfallsdatum überschritten haben auf einmal gelöscht. Das ganze geschieht natürlich vollautomatisch ohne menschliches Zutun.
Ich habe das bis jetzt so verstanden, dass die Verbindung zwischen der MS zur aktuellen Funkzelle zwar vom Base Station Subsystem (BSS) registriert wird aber, wie du schon richtig schreibst, dieser Wert nach verlassen der Funkzelle durch das Handy für das BSS nicht mehr wichtig ist, da der Wert sich ja ständig ändert. Mich würde interessieren wo genau das abgespeichert, wie lange genau und in welcher Form. Wie heißt die Datenbank oder das Protokoll in dem das gespeichert wird? Ich würde mich gerne rein lesen. Danke für die Infos im Voraus.


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19.10.2018 um 15:17
@Malinka

Um den Datenverkehr in Echtzeit bewerkstelligen zu können verwenden sicher alle Provider eine zentrale Datenbank die natürlich ausfallsicher und daher mindestens gedoppelt ist. Da gibt es mehrere zur Auswahl, ziemlich verbreitet ist z.B. Oracle.
Neben dieser operativen Aufgabe haben die Provider aber auch noch andere Interessen, z.B. Statistiken über die Auslastung der einzelnen Antennen. Und da kommen die Logdateien ins Spiel in denen diese Einbuchungen über einen längeren Zeitraum als simpler Text (ASCII) gespeichert werden. Meist werden diese Logdateien nach einem Tag geschlossen, komprimiert und weggespeichert. Es gibt dann bei den Providern Abteilungen die diese Daten auswerten um z.B die Auslastung einzelner Antennen über Tage, Wochen, Monate zu sehen oder sich anbahnende Engpässe zu erkennen um rechtzeitig Gegenmassnahmen ergreifen zu können.
Diese Logdateien sind allerdings nur mit geeignetem Werkzeug zu analysieren und es ist ziemlich mühsam für Ermittler hier nach bestimmten Zusammenhängen zu fahnden, insbesondere da meist jeder Provider sein eigenes Format verwendet. Auch werden diese Logdateien nach ihrem Verfallsdatum endgültig gelöscht.


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