Doverex schrieb:Die SMS aus Nieheim gibt keinerlei Aufschluß für den Menschen, der da auf mich wartet, wie lange er noch überhaupt auf mich warten und aufbleiben soll, wo ich bin, was ich gerade mache. Kein "lege dich mal schlafen, es wird sehr spät", nichts davon wo man darauf schließen könnte, ich nehme irgendwie nur Rücksicht auf diesen auf mich wartenden Menschen.
Ich stimme Dir vollkommen zu: In Anbetracht der Umstände ist diese SMS derart rücksichtslos, dass sie nicht im geringsten zu dem passt, was wir von FL wissen.
Doverex schrieb:Tatsache ist aber auch, dass es wirklich eine Entführung oder ein Festhalten gab, dazu gibt es keine unumstößlichen Fakten.
Doverex schrieb:Ich behaupte ja nicht, dass sie stimmt, aber andenken... ja allemal - warum nicht?
Gibt es denn irgend ein halbwegs vernünftiges Szenario für die Annahme, es habe kein Festhalten gegeben? Es spricht doch einfach alles dagegen: FLs gesamtes Verhalten seit dem Verlassen des Pubs, ihr Tod (kein Nachweis von Drogenkonsum, keine Knochenverletzungen, also kein Unfall mit tödlichen Folgen).
FL musste wissen, welche Angst ihre Familie und ihre Freunde um sie haben, und sie hat nicht einen einzigen überzeugenden Versuch zu ihrer Beruhigung unternommen.
Und auch das Telefongespräch mit ihrem Bruder, das - im Kontext - eigentlich das "beruhigendste" war (durch die erste Ankündigung, gleich nach Hause zu kommen) war und von dem ihr Bruder sagte, "dass ihre Stimme bei dem Anruf klar geklungen habe" (zitiert aus: Stern-Crime), taugt überhaupt nicht als Beleg für Freiwilligkeit.
Freitag, 23. Juni 2006, 23.06 Uhr, Gedächtnisprotokoll von Bruder Frank: "Frauke, was machst du, wann kommst du nach Hause?"
"Ich komme heute nach Hause, auch nicht zu spät. Ich bin in Paderborn, frag nicht, ich komme nach Hause."
"Wo bist du denn?"
"Kann ich nicht sagen."
Das Gespräch ist wieder nur sehr kurz und nur eine Wiederholung dessen, was wenige Minuten vorher Chris per SMS mitgeteilt wurde. Ein darüber hinausgehender Dialog wurde wieder nicht zugelassen: "frag nicht" und "kann ich nicht sagen".
Es ist anzunehmen, dass FL zu diesem Zeitpunkt selber an ihre Rückkehr nach Hause glaubte, und dann ist es sehr verständlich, dass ihre Stimme frisch und klar klang.
FL wusste, dass sogar die Polizei nach ihr suchte. Und sie soll dann nichts unternommen haben, um eine solche Suchaktion zu beenden?
Und zu ihrem letzten Telefongespräch: Sie hatte Sehnsucht nach ihrer Familie und offenbar Angst um ihr Leben ("ich lebe
noch"), aber soll freiwillig bei dieser Person geblieben sein? Und nicht zuletzt zweifelt die Kripo, die sicher nicht alles veröffentlicht hat, nicht an einem Verbrechen.
Doverex schrieb:aber andenken... ja allemal - warum nicht
Ich finde es auch sehr sinnvoll, hier über alle Möglichkeiten nachzudenken und sie auf ihre Plausibilität zu überprüfen.
Aber auf diesen über 3.000 Seiten gab es nicht
eine vernünftige These, mit der man den Verlauf der 8 Tage als freiwilliges Wegbleiben hätte deuten können. Es waren wilde Spekulationen und verquaste Andeutungen, die allesamt an völlig evidenten Widersprüchen scheiterten.
Wenn jemand eine plausible Theorie dazu hat, würden wir das sicher alle gern hören und darüber diskutieren. Aber findest Du es wirklich sinnvoll, ohne einen einzigen plausiblen Grund wieder über etwas zu diskutieren, was noch hier noch nie zu einem auch nur im Ansatz vernünftigen Ergebnis führte? Und was zudem etwas ist, was die Polizei ausschließt?
Wir diskutieren hier über etwas,
was nach klarer Aussage der Kripo ein Verbrechen ist - und ich finde es schon etwas grotesk, auf wie vielen Seiten hier versucht wurde, dieses Verbrechen als etwas darzustellen, das überhaupt keines ist - noch dazu ohne jede vernünftige Begründung.