Mord an Frauke Liebs

@Malinka

Die Schlüsselsituation verleiht den Standpunkten von Frauke und Chris speziellen Charakter.
Ohne dies wäre es sicherlich eine normale SMS. Sie wäre ihm "keine Rechenschaft schuldig gewesen ".
Diese Situation war aber zufällig anders. Völlig egal ob ein Begleiter davon wusste. Frauke und Chris wussten es. Es war an diesem Abend die wesentlich abschliessende Quintessenz zwischen ihnen. Chris bekam Fraukes Schlüssel und ging. Er hat ihn nicht irgendwo außerhalb hinterlegt. Sie sagte ihm , sie kommt nicht zu spät. Später geschrieben in der SMS : "Komme später."

Später als was? Als gewohnt, als sonst, als 1 Uhr, 3 Uhr ?
Sie muss also einen Vergleichswert im Kopf gehabt haben , vielleicht hatten die beiden immer eine ähnliche Zeit, auf die sie sich eingependelt hatten, wenn sie unterwegs waren.
Wäre die Schlüsselsituation nicht gewesen, wäre mit der SMS inhaltlich doch alles ok. Sie war ihm keine Rechenschaft schuldig wo und wann und wie und was. In diesem Fall war da aber nachts die verschlossene Tür.

@Malinka Mir persönlich fehlt irgendeine Zusatzinformation zu ihrer Heimkehr, ihrem späteren Zutritt zur Wohnung oder eine Bemerkung, die Chris seinen weiteren nächtlichen Ablauf erklärt. Wie etwa "Brauchst nicht zu warten."

Kangaroo schrieb:Es gibt keinen Plausiblen Grund warum Frauke die offensichtlich sehr Müde war, die von ihren Mitbewohner erwartet wird und am nächsten Tag früh raus musste noch auf Nächtliche Spritztour zu gehen.
Wenn die SMS Freiwillig war, warum sagte Frauke nicht warum sie erst später kommt?

Das es am Akku lag glaube ich jedenfalls nicht (von wegen Restakku)

Doch. Ein Mann zum Beispiel, von dem sie beeindruckt war. Oder jemand der ihre Hilfe oder Unterstützung brauchte.

Wieso sollte Frauke einen Mann von dem sie beeindruckt war nicht erwähnen oder in der SMS schreiben "Musste Jemanden helfen, komme später".

Kangaroo schrieb:Wieso sollte Frauke einen Mann von dem sie beeindruckt war nicht erwähnen oder in der SMS schreiben "Musste Jemanden helfen, komme später".

1. Warum sollte sie? Vielleicht kannte sie ihn erst kurz flüchtig und /oder Chris wusste bis dato nichts von ihm.
2. Erstens weil es Chris vielleicht nichts anging und oder in dem Fall Verschwiegenheit/ Loyalität wichtig war.

Eine spontane Aktion, die so verschwiegen, wichtig und beeindruckend war, dass sie ausgerechnet den wartenden Chris nicht informiert und sich selbst müde und ohne Handy auf Spritztour ins Niemandsland macht, fällt mir schwer zu glauben. Erste Hilfe fällt aus. Sie war mitten in der Stadt. Was sollte da bei Nieheim sein, das ausgerechnet sie dahin musste? Dann passt die Sms auch noch weniger. Nicht gegen England...klingt nicht aufgeregt. Und geschrieben hat sie mit Niels, da soll dann just in dem Moment ein spontaner Unbekannter auftauchen?

Ich kann mir eher vorstellen, dass evtl jemand im Pub was mitbekam. Das komme später als freiwillig zu bezeichnen widerspricht sich auch. Sie wollte ja heim. Was soll da freiwillig dazwischen kommen?

@howdoyoudo
@abberline
Wenn Frauke tatsächlich an diesem Abend im Pub einen beeindruckenden Mann neu kennengelernt hätte, wäre das der Freundin, die im Pub auch zugegen war nicht aufgefallen? Hätte sie dies als Zeugin nicht der Polizei mitgeteilt?

Das denk ich auch. Und falls das so gewesen wäre, ist derjenige sicher überprüft worden. Es sei denn, es gab jemanden, der Interesse an Frauke hatte, sie aber nichts davon wusste. Ich sag weiterhin, dass der Anfang der Geschichte wichtig ist. Wurde sie beobachtet, fuhr sie mit einem Taxi, das keins war etc etc...es gibt so viele Varianten

Benandante schrieb:Wenn Frauke tatsächlich an diesem Abend im Pub einen beeindruckenden Mann neu kennengelernt hätte, wäre das der Freundin, die im Pub auch zugegen war nicht aufgefallen? Hätte sie dies als Zeugin nicht der Polizei mitgeteilt?

Wieso im Pub? Sie könnte ihm auf dem Heimweg begegnet sein. Sie kannten sich vielleicht flüchtig.

abberline schrieb:. Es sei denn, es gab jemanden, der Interesse an Frauke hatte, sie aber nichts davon wusste.

Davon gehe ich aus.
Auf einem dieser drei Wege, man weiss ja bis heute nicht welchen Weg Frauke genommen hat, ist sie dem Täter begenet.
Sie kannte ihn auf irgendeine Weise, in diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass sie noch nicht lange in Paderborn war.

abberline schrieb:. Sie wollte ja heim.

Frauke wollte zwar heim und war müde, das könnte sich aber im laufe des Abends geändert haben, wenn sie irrtümlicherweise meinte sich in guter Gesellschaft zu befinden.

howdoyoudo schrieb:@Malinka Mir persönlich fehlt irgendeine Zusatzinformation zu ihrer Heimkehr, ihrem späteren Zutritt zur Wohnung oder eine Bemerkung, die Chris seinen weiteren nächtlichen Ablauf erklärt. Wie etwa "Brauchst nicht zu warten."

Die Zusatzinformation braucht man aber auch nur, wenn man wirklich viel später
kommt als Frauke eventuell in diesem Moment gedacht hatte.
Du hast schon recht, dass es einen Wert gegeben haben muss an dem sich
Frauke und Chris orientieren. Jedoch muss das nicht zwangsläufig bedeuten,
dass Frauke auch wirklich viel später wieder kommen will.

Es ist einerseits so wie du schreibst, es fehlt die Info wann genau sie kommt.
Aber auf der anderen Seite weiß Chris ja nicht, von wo Frauke ihm die SMS
zukommen lässt in dem Moment.
Also hat er sich gedacht, die feiert noch mit ihren Leuten im Pub oder in der Stadt.
Und in dem Zusammenhang verstehen viele hier die SMS ja auch.
Wenn Frauke diese SMS also so formulierte wird sie eventuell auch einen
Wert gehabt haben an dem sie sich zeitlich orientierte.

Zum Beispiel wäre der Nachhauseweg von Nieheim aus noch mal eine
halbe Stunde zu fahren. Wäre sie dann wieder Heim, wäre es ca. 01:25
und somit auf jeden Fall im Rahmen.
Aber das sind auch nur meine Überlegungen.

@abberline
@Kangaroo

Ich verstehe die immer wieder kehrende Erwähnung einer
sogenannten "Spritztour" nicht.
Ich glaube nicht daran, dass Frauke auf einer solchen Spritztour war
und auch nicht daran, dass sie einfach so und ohne einen triftigen Grund
zu einem anderen Menschen ins Fahrzeug stieg.
Ich glaube lediglich nicht daran, dass Frauke gezwungen wurde mit zu kommen oder
ein zu steigen.

@Kangaroo

Wenn die SMS Freiwillig war, warum sagte Frauke nicht warum sie erst später kommt?

Das es am Akku lag glaube ich jedenfalls nicht (von wegen Restakku)

Warum sollte sie Chris jetzt erzählen warum sie später kommt?
Es ging ihr doch primär um das Bescheid geben an sich. Und das
hat Frauke auch so getan wie sie es immer tut.
Die kürze der SMS, wie du bereits selbst vorher erwähnst, spricht doch
dafür, dass Frauke ihr Handy entweder nur kurz eingeschaltet bekam,
oder nur kurz eingeschaltet hat.

Ob Frauke direkt nach der SMS erreichbar war weiß ich nicht, mir liegen
keine genauen Daten dazu vor. Aber nur weil das Handy danach aus war
bedeutet es nicht zwangsläufig auch, dass sich Frauke hier bereits in einer
schlechten Situation befand.

Keiner zweifelte daran, dass die SMS Frauke typisch klang.
Wenn Frauke von einem fremden Täter entführt und zu dieser
SMS gezwungen wurde hätte sie schon hier einen Hinweis einbringen
können in Form eines "Christos" oder eines Hinweises a lá " Geht bitte mit
dem dem Hund noch raus" oder, oder, oder....
Frauke war nicht blöd und auch nicht auf den Mund gefallen.
Sie hätte sich hier durchaus was einfallen lassen, so glaube ich zumindest.

Malinka schrieb:Warum sollte sie Chris jetzt erzählen warum sie später kommt?

Weil sie wusste das Chris auf sie warten musste.
Selbst wenn er Schlafen gehen würde, müsste sie ihn wecken.

Schätze Frauke nicht so ein als wär ihr das egal gewesen.

Malinka schrieb:Keiner zweifelte daran, dass die SMS Frauke typisch klang.

Ist kein Kunststück.
Frauke schrieb zuvor den ganzen Abend mit Niels und da ihr Akku leer war, verabschiedete Frauke sich bestimmt mit der letzten SMS bei Niels.
Das heißt der Täter brauch nur in den SMS Ausgang gucken und sieht wie eine Frauke Verabschiedung ungefähr aussieht.

Anhand der anderen SMS kann er den sonstigen Schreibstil aufgeschnappt haben.

Malinka schrieb:Frauke war nicht blöd und auch nicht auf den Mund gefallen.
Sie hätte sich hier durchaus was einfallen lassen, so glaube ich zumindest.

In den ersten Minuten / Stunden ist man sicherlich erheblich in Panik und Angst.
Denke da schalten die wenigsten Leute direkt.

Gegenfrage:
Einige denken ja das Frauke ggf. bis zum Schluss Freiwillig da war und dann was passiert ist:
Warum sollte Frauke dann am Donnerstag Christos sagen was für einige Leute hier ja nen "Hinweis auf Gefahr" ist.

Wobei ich bei der Interpretierung vorsichtig bin, beim letzten Gespräch wählte Frauke "Chrissy" ..
Insgesamt in den Gesprächen erwähnte sie also Christos, Chris, Chrissy ..

Ich denke es spricht eigentlich einiges dafür, dass der Täter, die "nicht gegen England" SMS selber geschrieben hat.

1.) Er konnte das Handy aufladen oder den Akku tauschen und die SMS schreiben.
2.) Für die SMS brauchte er von Chris nicht viel mehr wissen, als dass er wohl Fraukes Mitbewohner war.
3.) Wenn Frauke die SMS selber geschrieben hätte, wäre doch die Sache mit dem Schlüssel sicher thematisiert worden. Der Täter wusste aber nicht, dass Frauke keinen Schlüssel hatte.
4.) Es war die zunächst denkbar einfachste Methode um Zeit zu gewinnen

Wenn es denn so war, dann ist der Täter nicht ganz dumm und hat einen, wenn auch perfiden, Plan verfolgt.
Aus diesem Grund kommt auch das Höxter Paar für mich als Täter nicht in Frage.

Für mich ist die erste SMS freiwillig. Diese dient nur zur Info. Die Interessantere Frage ist für mich eher, warum um diese Zeit an diesem Ort? Fiel ihr da erst ein das Sie informieren sollte ? Dann könnte sie bei jemanden gewesen sein der Probleme hatte und reden wollte und das Gespräch im Auto einfach bei einer Fahrt ohne Ziel besprochen wurde.

Oder aber hat er ( warum eigentlich immer Er? Ich würde das offen lassen, eine Sie käme doch auch in Betracht) Sie darauf Aufmerksam gemacht , das es noch länger dauern könnte? Nach dem Motto informiere ihn bitte, nicht das er sich Sorgen macht.

Hat Er/Sie einkalkulieren können, das diese erste SMS dazu führt Nieheim als Ort zu bestimmen, wo Frauke festgehalten wird? Ich glaube das nicht. Ich glaube auch nicht das Nieheim irgendeine Rolle spielt. Erst als die Anrufe aufhörten und Frauke vermutlich bereits tot war hätte Er/Sie das Handy nochmals in Nieheim anmachen können, zwecks Ortung und Ablenkung. Ich meine das ist ja laut den Infos auf Seite 1 auch passiert.

Dazu die Frage ob Er/Sie überhaupt wissen konnte, das die Ortungen gemacht werden. Und wann wurde das publik? Wenn das nicht bekannt war bringt das herumfahren ja eigentlich gar nichts, das ganze könnte also auch nur Zufall und kein Plan gewesen sein.

Dann der Entführungsort. Wie kann das jemand planen, wenn man nicht mal weiss welchen Weg Sie gehen wird? Es war ja nichtmal klar, das Sie alleine gehen würde. Wie voll die Strassen waren weiß wohl nur wer dabei war, aber um eine solche Uhrzeit auch in guter Stimmung gehe ich doch eher den Weg an der Hauptstrasse lang und nicht evt. ruhige Gassen oder gar Waldwege. Daher glaube ich auch eher an ein Zufallstreffen aber schon jemanden den Sie kannte.

Dieser Fall hat soviel Widersprüche und es kann soviel spekuliert werden das man ihn ohne Kommissar Zufall nicht lösen wird.

@wolfpac79
Natürlich kann der Täter männlich oder weiblich sein. Vielleicht auch zwei Personen. Der Einfachheit halber schreib z.b. ich "der Täter". Ferner halte ich die Wahrscheinlichkeit, dass zumindest ein männlicher Part beteiligt ist für zumindest etwas höher. Wissen tu ich das natürlich nicht. Was weiss man relativ wahrscheinlich? Über 18, Bezug zur Region, war zur Zeit der WM abends unterwegs....fuhr evtl Kleinbus, Wohnwagen, Auto mit getönten Scheiben, angebliches Taxi etc...

ich denke, die erste SMS war nicht freiwillig und es ist schon eine Art Verschlüsselung vorhanden. In dem sie nämlich nur schreibt: komme später. Obwohl sie genau weiß, dass Chris wohl wartet und mit "komme später" gar nichts so recht anfangen kann. Was ist denn später,wenn er warten will, bis sie kommt, eh sie ins Bett geht?

Sie hat vielleicht ihrem Kidnapper gar nicht verraten, dass Chris wartet, weil sie keinen SChlüssel mit hat. Sie konnte vielleicht nicht deutlicher werden in der 1. SMS. Vielleicht hatte sie schon einen anderen Text, aber der wurde nicht genehmigt.

PommesAgnum schrieb am 08.05.2018:Das ist so nicht richtig.
Sie hat ja Ihren Mörder verraten.

Hallo,@PommesAgnum

Was meinst Du mit diesem Satz?
Inwiefern hat sie ihn verraten?

@all

Gab es mal Aussagen darüber, ob Frauke ängstlich klang?
Habe nur betäubt und manchmal klar im Kopf in Erinnerung.

Nein von Ängstlich war meines Wissens keine rede

Kangaroo schrieb:Weil sie wusste das Chris auf sie warten musste.
Selbst wenn er Schlafen gehen würde, müsste sie ihn wecken.

Schätze Frauke nicht so ein als wär ihr das egal gewesen.

Genau deswegen hat sie eventuell auch nichts mehr
dazu geschrieben, weil sie ihn so oder so wecken müsste wenn
sie später nachhause kommt.
Und du hast recht, auch ich schätze Frauke nicht so ein das es
ihr egal gewesen wäre. Deswegen unterstelle ich auch, dass Frauke
aus einem triftigen Grund mit gegangen wäre und hoch motiviert
gewesen sein muss ihre Begleitung zu begleiten.

Wenn die SMS nicht aus Fraukes Hand stammte, so muss diese
Person mindestens Frauke oder Chris gekannt haben. Der Inhalt
der SMS beinhaltet ein Thema das nur zwischen Frauke und Chris
gelaufen ist und somit keinem fremden Menschen zugänglich wäre.

Kangaroo schrieb:Wobei ich bei der Interpretierung vorsichtig bin, beim letzten Gespräch wählte Frauke "Chrissy" ..
Insgesamt in den Gesprächen erwähnte sie also Christos, Chris, Chrissy ..

Chris hat das Christos heraus gepickt.
Es war seine Überlegung dazu. Anscheinend
hat Frauke Christos nicht oft so genannt
weswegen es Chris auch sofort aufgefallen ist.

Ich glaube Frauke wollte in diesem Augenblick
einfach nur, dass Chris ihr genau zuhört.
Er sagt ja selbst, dass er während Frauke sprach
auch Fragen stellte auf die sie nicht reagierte.
Sie legte nach dem Gesagten ja direkt auf.

Malinka schrieb:Chris hat das Christos heraus gepickt.
Es war seine Überlegung dazu. Anscheinend
hat Frauke Christos nicht oft so genannt
weswegen es Chris auch sofort aufgefallen ist.

Mir geht von Anfang an die Frage im Kopf herum,
warum sie ihn Christos genannt hat.
Diese Erklärung wäre meine erste Wahl:

Sie wollte, dass er ihr aufmerksam zuhört, bzw.
wollte, dass ihm klar wird, dass sie sich in Gefahr befindet.
"Chris", wie sie immer sagte, hätte ihm signalisiert:
Bei mir alles in Ordnung. Keine Sorge.

Es noch eine zweite Überlegung:
Der Entführer hat Frauke schon eine Weile gestalkt, ohne, dass sie es gemerkt hat.
Er wusste, dass sie mit eiem Mann zusammenwohnt.
Ihm war nicht klar, ob beide eine Beziehung haben-oder ob eine Beziehung entstehen könnte.
Nachdem er Frauke in sein Auto locken konnte, begann er sie auszufragen,
nach Männern in ihem Leben, Beziehungen.
Vor allem wollte er wissen, was ihr der Mitbewohner bedeutet.
Frauke machte das Angst.
Sie stritt jede gefühlsmäßige Beziehung zu Chris ab.
Um den Entführer zu beruhigen, nannte sie Chris "Christos".
Das sollte dem Entführer signalisieren: Wir habe ein distanziertes Verhältnis, teilen uns nur Wohnung und Miete.