Mord an Frauke Liebs

@Teiresias

Teiresias schrieb:Warum ging der Täter ein so großes Risiko ein?

Ich vermute dahinter, dass die Ablage sehr schnell erfolgt ist. Die Leiche einfach nur loswerden. Die Gedanken über DNA könnten nur sekundär gewesen sein, vll setzte er sich damit erst nach Ablage auseinander.

Teiresias schrieb:Der interessanteste Aspekt an der Leichenablage ist fü mich, dass der Täter zwar hoffen konnte (und so trat es ja auch ein), dass die Leiche erst sehr viel später entdeckt würde, aber sicher sein konnte er nicht. Ein Jäger hätte die Leiche auch schon nach ein paar Tagen finden können. Dann wäre die Spurenlage sehr viel besser gewesen, und die Polizei hätte mit fast 100%iger Wahrscheinlichkeit ein DNA-Profil gehabt. Warum ging der Täter ein so großes Risiko ein?

Gute Frage. Wobei ich mich auch Frage, warum hat er nach der Tat keine SMS an Chris geschrieben. Er hatte (oder hat immer noch) ja das Handy von Frauke und hätte auch nach ihrem Tod noch falsche Spuren legen können. Warum nicht?

Wahrscheinlich weil doch die ganze Zeit über immer eine lebende, echte Frauke schrieb und telefonierte und der Täter sich vielleicht nicht zutraute sie zu imitieren.

Ocelot schrieb:Die Leiche einfach nur loswerden. Die Gedanken über DNA könnten nur sekundär gewesen sein, vll setzte er sich damit erst nach Ablage auseinander.

Das könnte ich mir auch vorstellen. Daher denke ich auch eher, der Tod Fraukes war nicht unbedingt geplant.

@Carietta

Carietta schrieb:Das könnte ich mir auch vorstellen. Daher denke ich auch eher, der Tod Fraukes war nicht unbedingt geplant.

Ich bezweifle auch eine Planung. Wäre die Leiche dann nicht eher unbekleidet gewesen und der Ablageort nicht anders gewählt worden? Wie kurz vorher schon erwähnt, die Leiche hätte durch Zufall auch nach einem Tag entdeckt werden können. Leider wollte es der Zufall, dass mehrere Monate vergehen...

@Ocelot

Wäre eine Tötung geplant gewesen, hätte er ja wirklich noch weiter SMS schreiben können um abzulenken. Das geschah aber nicht. Ich denke da saß der Schock über das was der Täter getan hat wohl zu tief.

@Carietta
Interessanter Gedanke mit der SMS. Das keine weiteren SMSen geschrieben wurden könnte aber auch folgende Gründe haben: Nur FL kannte die PIN fürs Handy und schaltete irgendwann vor ihrem Tod bewusst ihr Handy aus. Oder dem Täters wars einfach egal. Er brauchte nicht viel Vorsprung, war sich sicher das er nicht gefunden wird.
Mir kommt es so vor, als hätte man zusammen mit FL auf irgendwas/irgendwen bestimmtes gewartet, was dann aber erst am Tag des letzten Anrufes stattfand. Da wurde der sonst eher spät getätigte Hinhalte-Anruf viel früher gemacht. Evtl war da schon klar, das ab nun nicht mehr Zeitschinden im Vordergrund stand, sondern nun ein schnells Handeln gefragt war. Kein unnötiges Risiko mehr eingehen, das Handy verschwinden lassen, die Leiche irgendwo ablegen und dann weg.

5X5 schrieb:Interessanter Gedanke mit der SMS. Das keine weiteren SMSen geschrieben wurden könnte aber auch folgende Gründe haben: Nur FL kannte die PIN fürs Handy und schaltete irgendwann vor ihrem Tod bewusst ihr Handy aus.

Ich kann hier jetzt nur von mir ausgehen, aber ich habe bei allen meinen Handys seit 2005 die Funktion dass man jedesmal die PIN eingeben muss ausgeschaltet. Es hätte mich genervt und ich hatte und habe mein Handy immer bei mir, meistens zu Hause, denn ich geh auch ohne aus dem Haus und hab auch noch keines verloren. Und ich bin und war auch noch nie ein ausufernder Handynutzer im Gegensatz zu Frauke. Wer hat den schon Bock jedesmal die PIN erneut einzugeben. Also ich nicht. Aber man soll ja nicht von sich auf andere schließen. ;)

Edit: Zudem hätte er die PIN wenn nötig auch erpressen können.

@Carietta

Ja, nach der Tötung versuchen falsche Spuren zu legen, um eine Suche auszubremsen. Bei einem geplanten Mord wäre das irgendwie naheliegend. Das nach den letzten Anruf nichts mehr, spricht einerseits dafür, dass Frauke nicht lange danach noch gelebt hat und anderseits für eine Beendigung der ganzen Situation. Keinerlei Aktionen im Bezug zu Frauke.
So mal als Überlegung.

@5X5

Wenn die PIN bei Frauke aktiviert war, denke ich, dass der Täter sie in Erfahrung gebracht hat. Denn wenn die Anrufe von ihm initiiert wurden, bedarf es bei einer vollen Kontrolle über ein Handy auch wohl die Kenntnis der PIN.

Ocelot schrieb:Wenn die PIN bei Frauke aktiviert war, denke ich, dass der Täter sie in Erfahrung gebracht hat. Denn wenn die Anrufe von ihm initiiert wurden, bedarf es bei einer vollen Kontrolle über ein Handy auch wohl die Kenntnis der PIN.

Genau. War ja im Fall Höxter wohl auch so. Auch wenn ich noch skeptisch bin was einen Zusammenhang zum Fall FL dazu angeht. Aber es war im Höxter Fall auch möglich, nach dem Tod einer Frau eine SMS an die Mutter zu senden um sie in Sicherheit zu wiegen.

Warum tat dies der Täter im Fall Frauke nicht? Ich denke mal, weil er keinen Mord geplant hatte und über sich selbst und das was da ablief erschrocken war.

@Carietta

Vll hat er das Handy (und die anderen Sachen) danach sofort entsorgt und nahm sich selbst damit die Möglichkeit noch weitere Aktionen mit SMSe zu starten.

@Ocelot

Wäre möglich. Es fehlt ja nicht nur das Handy.

Ach, irgendwie ein sehr trauriger und frustrierender Fall. :(

@Carietta

Carietta schrieb:Wäre möglich. Es fehlt ja nicht nur das Handy.

Ja, die Handtasche mit Inhalt und die Armbanduhr. Es gab ja auch Überlegungen, warum diese Sachen nicht bei der Leiche abgelegt wurden.

Ich halte das Szenario Leiche aus Auto raus, zur Stelle gehen, ablegen, zurück ins Auto, losfahren für denkbar. Nochmal mit den Sachen zur Stelle gehen, verstreicht mehr Zeit und erhöht das Risiko gesehen zu werden.

Die sind woanders gelandet, bis heute unentdeckt, falls überhaupt möglich.

Carietta schrieb:Ach, irgendwie ein sehr trauriger und frustrierender Fall. :(

Das ist der Fall unbestritten...

das das handy später nicht mehr benutzt wurde, zeigt doch das alles auch nur mittel zum zweck war und dann als die situation zu kritisch wurde ,hat man es nicht mehr benutzt und verschwinden lassen.
vielleicht gab es ja kurz die idee das handy weiter zu betreiben ,wenn man die letzte ortung nieheim ins gedächnis ruft ,die mal erwähnt wurde .
sofern diese stimmt,könnte das ein versuch gewesen sein ,nochmals eine sms abzuschicken.

Ich gehe aufgrund der ablagesituation fast sicher davon aus, dass der Täter die Leiche so schnell wie möglich loswerden wollte und keine weitere Konfrontation mit der Tat wünschte, deshalb keine sms mehr. Das heißt aber für mich auch, dass der Mord an sich nicht das hauptsächliche Ziel der Entführung war, sonst hätte er -Achtung , alles Spekulation- sich einen besseren Platz zur Ablage gesucht. Was sagt uns das aber über die Tat an sich? Was wollte der Täter mit Frauke, wenn er einen Mord zwar in Kauf nahm, die Tötung an sich aber nicht im Vordergrund stand?

@zweiter

zweiter schrieb:sofern diese stimmt,könnte das ein versuch gewesen sein ,nochmals eine sms abzuschicken.

und weshalb wurde keine abgeschickt? Wenn fehlgeschlagen warum keine weiteren Versuche danach nochmal?

Dieses angebliches Einloggen finde ich sowieso sehr merkwürdig. Warum zB verlor man in der Stern Crime und den neueren TV-Berichten kein Wort mehr darüber?

@Ocelot
einfach abgeblasen ,weil anders überlegt.

@Lenrobs

Lenrobs schrieb:Was wollte der Täter mit Frauke, wenn er einen Mord zwar in Kauf nahm, die Tötung an sich aber nicht im Vordergrund stand?

Eventuell seinen Kopf aus der Schlinge ziehen, ohne zum Äußersten gehen zu müssen. Für eine begangene Tat, die dann das Festhalten von Frauke zur Folge hatte vll.

@zweiter

zweiter schrieb:einfach abgeblasen ,weil anders überlegt.

Ok, kann man nicht ausschließen.

@Ocelot
wenn der täter an dem telefonspiel soviel spaß gehabt hätte wie einige meinen ,hätte er es ja weiterführen können.
von daher würde ich mal ausschließen das es eine art katz und mausspiel war.
oder wie siehst du das ?

@zweiter

Ich bezweifle eher, dass er Spaß am Telefon hatte. Diese dienten mMn nur zum Zweck die Situation zu verschleiern und Freiwilligkeit Fraukes zu suggerieren, denke mal vorrangig in Richtung der Polizei.
Für einen sadistischen Hintergrund sind die Anrufe in meinen Augen zu normal, auch wenn sie merkwürdig waren. Aber vll liegt es auch daran, dass wir nur die GPs vorliegen haben.
Ich kann mich aber auch an keine Aussage von Chris und Co. erinnern, dass sie so einen Eindruck hatten. Folgt man der Stern Crime war aber besonders der Donnerstag-Anruf skurril - "Wie auf Droge, als würde sie von einem Text ablesen"

Mit einem "Katz- und Mausspiel" kann ich mich auch nicht anfreunden. Hätten hierbei nicht viel mehr Kontakte stattgefunden, bzw. eine Steigerung der Anzahl über die Tage hinweg?

Ich möcht mal wissen, wie viele SMS an Frauke geschrieben wurden von ihrer Familie, ihren Freunden und Bekannten in der Zeit ihres Festhaltens und ob der Täter diese gelesen hat und ob und welche Vorteile er daraus gezogen hat. Oder ob er auch sein Verhalten darauf ausgerichtet hat.

@Nefertary

Tja, die SMS an Frauke von Familie, Freunden usw. werden der Polizei sicher vorliegen. Das der Täter sie gelesen hat, da gehe ich davon aus. Ob er sein Verhalten danach ausgerichtet hat ... hmm, kann man schlecht beurteilen, wenn man die Inhalte nicht kennt.