Silents schrieb:Ich finde es erstaunlich, dass er gerade in der Öffentlichkeit schüchtern und zurückhaltend wirkt, wenn er so machtbesessen ist und absolute Kontrolle verlangt. Wie passt sowas. Geteilte Persönlichkeit?
Die Wesensbeschreibungen WWs' durch die Nachbarn können nicht mehr als nur sehr oberflächlich und auch subjektiv sein - schließlich hat man ihn kaum gekannt.
Meiner Meinung nach wird "Zurückhaltung" fälschlicherweise ohnehin gerne mit "Schüchternheit" gleichgesetzt. Menschen verhalten sich aber aus den unterschiedlichsten Gründen sehr passiv - Maulfaulheit, Desinteresse, Phlegma und Überheblichkeit wären nur einige Hintergründe, die hinter einem passiven Verhalten stecken können. An Schüchternheit kann ich im Fall von WW nicht so recht glauben, wenn ich immer wieder lese, wie krass er gegenüber seinen "Dates" mit der Tür ins Haus gefallen sein muss und dann auch regelrecht unwirsch reagierte, wenn seinem Ansinnen nicht unmittelbar entsprochen wurde. Dieses wiederholt beschriebene Verhalten lässt mich eher an mangelndes Einfühlungsvermögen und Ungeduld denken, denn an ein ängstlich-scheues Verhalten.
Ich kenne einige Leute, die im Berufleben sehr dominant, selbstbewusst, wirkungsvoll und eloquent auftreten, während sie sich im Privaten passiv, unscheinbar und wortkarg hinter dem Partner "verstecken". Sie vollziehen diesen Rollentausch - glaube ich - weniger aus einer Schüchternheit heraus, sondern weil sie darin Kompensation und Erholung finden.