Mord an Frauke Liebs

@pfiffi
Ich war jetzt auch länger nicht hier ... Ich hab SternTV nicht gesehen ... Mich würde das auch interessieren

@pfiffi
@Schnaki

das ist das zitat der mutter von FL aus dem stern 20/16, s. 35 (nach dem interview mit stern-tv und nach dem ersten öffentlich-werden der parallelen zum fall höxter):

"Doch nun erinnert sie sich daran, dass Frauke kurz vor ihrem Verschwinden von einem neuen Bekannten erzählte. Von jemandem, der an Autos schraubte und der in Nieheim, östlich von Paderborn, eine Werkstatt besaß."
"Sie fragte mich damals, wo Nieheim liegt. Sie kannte das vorher nicht."

steht hier:
Beitrag von yasumi (Seite 3.045)
und hier ist noch was dazu: Mord an Frauke Liebs (Seite 3046)

die mutter erwähnt es also nicht bei stern-tv, wo auch schon parallelen gezogen wurden, sondern erst später in dem stern-interview.

@tisch
Dankescheee ...

Daran erinnert sie sich erst jetzt? Oder wurde das damals schon überprüft. Habt ihr sicherlich schon durch ... Nur nochmal für mich .. Sorry

Schnaki schrieb:Daran erinnert sie sich erst jetzt? Oder wurde das damals schon überprüft. Habt ihr sicherlich schon durch ... Nur nochmal für mich .. Sorry

das war, mit allem respekt gegenüber einer Mutter, die ihre Tochter verloren hat, natürlich auch mein erster Gedanke. Wobei: Möglich ist das. Tochter verloren = extrem traumatisierende Erfahrung. Einfach verdrängt.

@Schnaki

diskussion ist durch, ohne wirkliches ergebnis und wurde mmn auch nicht bis zu ende diskutiert, sondern irgendwann wurde das zitat einfach so "hingenommen".

es ist auch nicht klar, ob sie sich tatsächlich erst dieses jahr daran erinnerte, wie es das zitat ("doch nun...") den eindruck vermittelt.

in der diskussion ging es darum, dass die mutter ja einerseits alles erinnern müsste, was irgendwie mit dem fall zu tun hat weil sie ja himmel und hölle in bewegung setzte, FL bzw. den täter zu finden. spätestens ab dem öffentlich werden, dass FLs handy in nieheim eingeloggt war, hätte sie sich ja dann auch an das gespräch erinnern müssen. andererseits hat sie das gespräch vielleicht auch einfach verdrängt und erst durch diesen extremen "trigger", also die parallelen zum fall höxter, ist es ihr wieder eingefallen.

habe gestern auch zufällig einen mini bericht von radio bielefeld (oder so) gefunden, der genau 1 jahr nach dem verschwinden veröffentlicht wurde. in diesem steht geschrieben, dass die mutter von FL öffentlich darum gebeten hat, dass sich der täter bei ihr oder ihrem (ex-?) mann bitten melden soll, auch anonym. das zeigte für mich, wie extrem traumatisierend und lebensbestimmend dieses ereignis ist und dass sie durchaus auch einige gespräche, einzelheiten oder gar wichtige hinweise verdrängt haben könnte.

@pfiffi
Also sieht es so aus als wäre die Info relativ neu, wir wissen aber auch nicht, ob diese Information nach etwas vergangener Zeit nach der Tat an die Polizei ging.

Absolut verständlich man muss das alles erst mal begreifen und dieser Familie ist wohl das schlimmste zugestoßen, was nur passieren kann ...

@tisch
Danke für die ausführlichen Informationen. Gut was will man da auch durchkauen. Am Ende muss man es wohl so hinnehmen. Wobei ich es natürlich als einen Hinweis empfinde, der sehr wichtig gewesen wäre. Wer weiß ob heute noch einer da schraubt. Damals hätte man eine kleine gut ausgerüstete Werkstatt schon ausfindig machen können.

Man kann sich nicht ausmalen was diese Familie durchgemacht hat. Dennoch, wie Du sagst. Komisch wäre es schon, wenn ihr das erst jetzt wieder eingefallen wäre. DIE Spur nach Nieheim ..

Schnaki schrieb:Man kann sich nicht ausmalen was diese Familie durchgemacht hat. Dennoch, wie Du sagst. Komisch wäre es schon, wenn ihr das erst jetzt wieder eingefallen wäre. DIE Spur nach Nieheim ..

ja, sehe ich auch so. dieses ewige durchkauen, dass FL sich auch kurzzeitig in nieheim aufgehalten haben muss, hätte ja eigentlich schon grund genug sein müssen, dass sie sich erinnert und bei ihr alle alarmglocken schrillen. ich hatte dann noch in den raum geworfen, dass FL deshalb auch "mama, mama, mama" auf die frage antwortete, wo sie stecken würde. denn wenn sie tatsächlich kurz vor dem verschwinden mit ihrer mutter über nieheim sprach und den bekannten erwähnte, war das ja vielleicht ein versteckter hinweis. es ist ja nicht klar, ob FL nur mit ihrer mutter darüber sprach und sie also die einzige person war, die von dem "schrauber" wusste.

vielleicht ahnte die mutter unbewusst, wie schlimm es um ihre tochter stand und verdrängte dieses gespräch deshalb weil sie einfach nicht bereit war, dass die wahrheit herauskam und damit all die schlimmen vorahnungen sich bestätigten? also selbst-schutz oder sowas?

wenn ich allerdings schaue, was W für ekelhafte dinge mit den opfern anstellte, kann dies auch einfach nur ein hilferuf sein weil sie so schlimme, nicht auszumalende dinge erleben musste.

@Trash43
@Jairo


Damals wurden sämtliche Daten der Funkzellen beantragt und archiviert.
Heute muss man nur noch die Nummer von WW in den Computer eingeben
und vergleichen.

@tisch
Man darf gar nicht daran denken. Verdrängt ist für mich dann wirklich die einzige Möglichkeit. Es würde wirklich alles genau passen, die Anrufe, was sie sagte... Am Ende hatte er auch ein Nokia, somit wäre ein Aufladen auch kein Problem...

Nochmal zu nieheim. Hat ca 6500 Einwohner da sollte dich doch herausfinden lassen wer da mal eine Werkstatt hatte oder besitzt oder sich hobbymässig damit beschäftigte...

Was wirklich interessant ist, was man nicht genug beleuchten kann, wie hat er Frauke aufgegriffen.

Wichtig ist natürlich auch zu sagen, dass alles hier nur Vermutungen sind, solange seine Beteiligung nicht bewiesen ist. Aber heißer könnte derzeit eine Spur nicht sein.

Schnaki schrieb:Man darf gar nicht daran denken. Verdrängt ist für mich dann wirklich die einzige Möglichkeit. Es würde wirklich alles genau passen, die Anrufe, was sie sagte... Am Ende hatte er auch ein Nokia, somit wäre ein Aufladen auch kein Problem...

hatte er nicht zig handys in dem haus gelagert. die werden nicht alle schon 2006 dagewesen sein, da die meisten fälle ja später waren aber ich würde es nicht ausschließen, wenn ein ladekabel für ein nokia-handy hatte und damals schon mehr als nur ein handy besaß.

Schnaki schrieb:Was wirklich interessant ist, was man nicht genug beleuchten kann, wie hat er Frauke aufgegriffen.

sehe ich auch so. die große frage, durch deren klärung alles weitere diskutiert werden kann, ist ja, ob sich FL und der täter kannten. wenn ja, woher? da gibt es so viele möglichkeiten. selbst über ein chat-portal wäre ein kennenlernen möglich, wenn der täter später ein gutes alibi hatte.

@tisch
Wichtig wäre jetzt, wer war dieser Schrauber, kannte er Frauke und woher und was noch wichtiger wäre, kannte er den Verdächtigen. Ich habe Hoffnung, dass er über die Medien aufmerksam wird und sich meldet... Falls er eine reine Weste hat.

@Schnaki

das zitat wurde gar nicht weiter beachtet, obwohl es so erstaunlich ist. es wurde nirgendwo wieder aufgegriffen, nicht erneut zitiert, nicht erwähnt. ich frage mich, was im hintergrund läuft.

ist der schrauber vielleicht die dritte person, die FL und den täter miteinander bekannt gemacht hat? allerdings klärt das auch nicht, wie er sie dann aufgegriffen hat, da das treffen im pub ja (mehr oder weniger) spontan war, es nie klar war, wann FL nach hause geht, noch weniger klar war, welchen weg sie einschlagen wird (es gibt ja mehrere, die sie hätte gehen können, um zur wohnung zu gelangen). das spricht für mich nämlich alles eher für FL als zufallsopfer.

alle beschreiben FL ja auch ganz anders, als es die tat vermuten lässt: sie wollte nach hause weil sie keinen schlüssel hatte (zuverlässig) und hatte am nächsten tag schule (gewissenhaft). da finde ich es sehr komisch, dass sie sich um ca. 23 uhr noch spontan auf eine fahrt nach nieheim einlässt... mir geht nicht aus dem kopf, dass sie weniger freiwillig in den wagen gestiegen ist bzw. in dem glauben war, innerhalb kürzester zeit zuhause anzukommen.

Es gebe viele weiße Flecken im Leben von Wilfried W. Derzeit versuche man zu rekonstruieren, wann welche Frau im Haus gefangengehalten und gequält wurde. Die Zeitschiene weise immer noch erhebliche Lücken auf, die es zu füllen gelte.

„Angelika W. hat sich jetzt gänzlich offenbart, mehr weiß sie nicht", sagte ihr Verteidiger Peter Wüller nach der sechsstündigen Vernehmung.

http://www.lz.de/dossier/mordfall_hoexter/20820419_Wilfried-W.-geraet-nach-neuen-Spuren-im-Mordfall-Frauke-Liebs-wieder-ins-Visier.html

es ist der anwalt von A und die aussagen von A, allerdings wird sie wohl wirklich nicht alles wissen, was W getan hat. die lücken scheinen groß, die sie füllen könnte aber nicht tut (aus welchen gründen auch immer). allerdings kann es doch tatsächlich sein, dass sie FL nicht kannte und mit dem fall auch nichts zu tun hatte... oder ist sie so abgebrüht, dass sie nur das aussagt, was ohnehin hätte schnell nachgewiesen werden können und nun schweigt sie zu den ganzen restlichen frauen, wo sie sich sicher ist, dass dies nur schwerlich herausfindbar ist, um sich so nicht weiter zu belasten? der fall FL wird ja vielleicht erneut nicht aufgeklärt, wenn keine weiteren infos durchsickern und beweise auch weiterhin nicht sichergestellt werden können. und so wie es aussieht, wird W schweigen und gar nichts aussagen. von ihm werden wir wohl nur die wenigsten infos bekommen.

tisch schrieb:der fall FL wird ja vielleicht erneut nicht aufgeklärt, wenn keine weiteren infos durchsickern und beweise auch weiterhin nicht sichergestellt werden können.

Sicher scheint zu sein, dass bei Wilfried W. ein Handy gefunden wurde, dass er schon 2006 benutzt hat, und das zu einer nicht näher bestimmten Zeit am Ablageort aktiv war, vermutlich zeitnah nach dem letzten Anruf von Frauke Liebs.

Dann behauptet der Anwalt von Angelika W., dass es weitere räumliche und zeitliche Verbindungen zu - so hab ich ihn verstanden - Frauke Liebs Handy-Logdaten gibt.

Offenbar sind die damaligen Daten der Funkzellen vorhanden.
Jetzt wäre die Frage, wieviele Handys damals zu den jeweiligen Zeiten in den entsprechenden Funkzellen aktiv waren: 1? 10? 100? 1000?

Angenommen es ist das einzige Handy gewesen, es wurde erst kurz vor der Tat unter einem Fakenamen angemeldet und es wurde nach der Tat nicht wieder verwendet, so dass der Besitzer erst jetzt durch diesen Zufallsfund ermittelt werden konnte, dann könnte man sich fragen: wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass jemand immer am selben Ort war wie Frauke Liebs, aber nichts mit der Tat zu tun hat?

Aber wenn natürlich recht viele Handys eine ähnliche Log-Signatur aufweisen wird es natürlich schwieriger werden.

ich kann mir nicht vorstellen, dass der täter so geschickt handelte und extra ein handy dafür kaufte und es danach nicht wieder benutzte.

es reicht doch, wenn das handy gebraucht gekauft wurde oder eben anonym. dann konnte erst jetzt, mit dem finden des handys, der besitzer (W) zugeordnet werden. dass kann er ja auch über jahre noch weiterhin genutzt haben, ohne dass es weiter auffiel.

interessant wäre, wie viele handys immer genau dort eingeloggt waren, von wo auch die anrufe und sms rausgingen. die gebiete, die von den masten eingeschlossen wurden, waren ja doch recht groß, sodass es zufällig tatsächlich mehrere handys gewesen sein können. und der ablageort ist ja auch in einem gebiet von einem masten. nur weil dort der log-in war, heißt das ja eigentlich noch nicht, dass das handy sich genau am fundort befand. zumal ja auch nie so ganz sichergestellt werden konnte, wann FLs leiche dort abgelegt wurde.

Wenn W. der Mörder gewesen sein sollte, dann wird er auch der Schrauber gewesen sein. Er hatte doch angeblich Kfz-Schlosser gelernt. Warum meint ihr, dass der Schrauber (so die Erinnerung der Mutter stimmt) eine andere Person gewesen sein müsste?

das ist eine überlegung, keine gesicherte info.
ich persönlich könnte es mir vorstellen weil FL eigentlich eine ganz andere Lebenswelt hatte und W nicht so recht in ihre welt passte. daher könnte es sein, dass der kontakt über dritte zustande gekommen ist. mit "schrauber" und nieheim hat man dann ja auch eine person, die FL und W irgendwie in verbindung hätte bringen können.

tisch schrieb:interessant wäre, wie viele handys immer genau dort eingeloggt waren, von wo auch die anrufe und sms rausgingen.

Genau das ist die Frage. Mir scheint die Anzahl der Anrufe und SMS groß genug zu sein, um von eher wenigen Handys ausgehen zu können.

tisch schrieb:es reicht doch, wenn das handy gebraucht gekauft wurde oder eben anonym. dann konnte erst jetzt, mit dem finden des handys, der besitzer (W) zugeordnet werden. dass kann er ja auch über jahre noch weiterhin genutzt haben, ohne dass es weiter auffiel.

Ich gehe davon aus, dass die Ermittler alle Handys ermittelt haben, die immer genau dort eingeloggt waren, von wo auch die Anrufe und SMS von Frauke Liebs kamen. Ein gebraucht gekauftes Handy hat einen Vorbesitzer, der sich möglicherweise ermitteln liese. Und selbst wenn ein Handy anonym gekauft wurde, liese sich ermitteln, wer es benutzt hat, wenn es danach noch weiter verwendet wurde. Da ich davon ausgehe, dass Wilfried W. noch nicht Gegenstand der Ermittlungen war, vermute ich mal, dass das Handy danach nicht mehr ans Netz ging.