Mord an Frauke Liebs

Silents
gestern um 21:16
Ich wiederhole mich nochmal. Das Handy speichert wahrscheinlich max. 20 Nachrichten. Die letzten hatte sie mit Nils oder wem anders geschrieben, nicht mit Chris. Wenn der Täter Frauke betäubt hätte, hätte Nils die Benachrichtigung erhalten - weil nur noch aktuelle Nachrichten gespeichert waren, wenn überhaupt welche. Weil: wenn 20 Nachrichten im Handy gespeichert waren, kamen keine neuen mehr an. Ich halte diese ganzen Überlegungen mit irgendwelchen SMS Nachrichten von Tätern für falsch.
- Die Mutter sagte klar, es ist ihr Schreibstil.
- Es waren nichtmal 2 Stunden Zeit Frauke unter Kontrolle zu bringen, weg zu schaffen und sich um die PIN Nr. und den Schreibstil zu kümmern. Welcher Täter hat SMS Nachrichten im Fokus, wenn er gerade eine Entführung begangen hat? Das erste wichtige ist doch wohl, das Opfer weg zu bringen in ein Versteck. Das sollte ja nicht gerade einfach gewesen sein, weil Frauke hätte sich gewehrt.
- Die Ermittlungen ergaben, dass Frauke ihren Täter höchstwahrscheinlich kannte
- Der Akku war leer und musste erst aufgeladen werden (Ladekabel)

Es ist daher nur logisch für mich, dass die SMS von Frauke war und bis dahin nichts passiert ist. Der technische Hintergrund wurde ja auch schon durchleuchtet, sodass (gerade auch Nachts) SMS Nachrichten nicht stundenlang verzögert ankommen.

Frauke hätte die SMS noch unmittelbar nach Ende des Spiels mit ihrem fast leeren Akku schreiben können. Aufgrund des unzureichenden Ladestands hätte diese SMS aber erst 2 Stunden später, als das Handy dann am Ladekabel hing, verschickt werden können. Das würde zumindest erklären, warum sie sich nicht ausgiebig entschuldigt, dass sie sich erst so spät meldet (Spielende war um 22:45, die erste SMS kam um 00:49) und noch näher darauf eingeht. Dann würde der Text ihren Gemütszustand gegen 23:00 wiedergeben, aber nicht, wie es ihr um kurz vor 1 ging.

Wie soll Frauke die SMS nach dem verlassen des Pub's geschrieben haben? Ihr Akku war doch leer. Sie musste das Handy also erst irgendwo aufgeladen haben. Hätte sie die SMS noch im Pub mit dem Akku der Freundin geschrieben, so hätte sie doch zumindest den Sendevorgang abgewartet bis die SMS raus ging.

1. Damals konnte man ein Handy nach einer gewissen regenerationszeit erneut einschalten, ohne den Akku vorher aufgeladen zu haben. (Zu der Frage " wie konnte sie die SMS verschicken, obwohl Handy leer war?" Beim Rückruf vom Chris war das Handy wieder aus. )

2. Ebenfalls gab es kaum Leute, die ihr Handy mit einer PIN geschützt haben. Man hatte höchstens eine tasten Sperre drin, welche z.b. mit "lange sterntaste"+ "freigabe" entsperren konnte. (Diese Frage kam schon mal auf)

Für den ein oder anderen heute wohl kaum vorzustellen

maddin1977 schrieb:1. Damals konnte man ein Handy nach einer gewissen regenerationszeit erneut einschalten, ohne den Akku vorher aufgeladen zu haben.

Ich habe heute immer noch so ein ähnliches (vermutlich das etwas einfachere und billigere) Modell, wie FL es hatte.
Wie es vor 10 Jahren gewesen wäre, kann ich heute nicht mehr sagen. Aber die letzten Jahre habe ich die Beobachtung gemacht: Wenn mein Akku (ist noch der Originalakku, der mitgeliefert wurde) leer ist, kann ich das Handy nochmal einschalten. Aber nie und nimmer würde es reichen, eine bestehende SMS zu versenden oder gar eine neue zu schreiben und zu versenden.

Wieweit das nun auf FLs Handy vor 10 Jahren übertragbar ist, kann ich nicht sagen. Ich kann aber sagen, dass ich andere Beobachtungen gemacht habe. Mein Mann hat ebenfalls ein vergleichbares Handy, das sich ebenso verhält.

In wie weit kann man evtl. Behörden anderer Länder in den Fall mit einbeziehen? Ich denke da evtl. auch an die USA. Die haben doch sicher du der Zeit auch schon weit verbreitet abgehört, nach 9/11

Ihr vergesst doch bei dieser Handy-Sache immer wieder, dass das Handy keine SMS Nachrichten speichern kann wenn es einfach so aus geht. Überdies hätte ein erneutes einschalten den aktuellen Standort an den Netzbetreiber gesendet und diese Daten samt Uhrzeit lägen den Ermittlungsbehörden vor. (siehe auch Beitrag von Silents (Seite 2.975) )
Das hätte man für einen rekonstruierten Weg benutzen können/müssen und wir wüssten das.
Überdies wollte Frauke nach Hause damit Chris nicht so lange auf sie warten muss. Das sagte sie ja auch so ihrer Freundin und ich denke schon das das glaubwürdig ist.

Silents schrieb:dass das Handy keine SMS Nachrichten speichern kann wenn es einfach so aus geht.

Wenn ich eine SMS schreibe und auf "absenden" gehe, bleibt der Text erhalten, wenn ich die Ausgangs-SMS nicht bewusst lösche.
Ob sie auch erhalten bliebe, wenn mir das Handy ausgehen würde, weiß ich nicht.

Wenn sie tatsächlich nicht gespeichert werden kann, dann müsste man nach einer gewissen Wartezeit das Handy wieder einschalten, die SMS tippen und absenden.
Dass der Akku so lange halten würden, deckt sich nicht mit meinen Erfahrungen. Die Frage ist halt nur, inwiefern meine Erfahrungen auf FLs Handy vor 10 Jahren übertragbar sind.

@hallo-ho
Einige hier in dem Thread haben Fraukes Handy noch und entsprechende Experimente durchgeführt.

@Silents
D.h. man kann nach einen ausgegangenen Akku nach einer Weile wieder einschalten und eine ganze SMS tippen und absenden? Mit meinem Nokia geht das definitiv nicht.

nach dem das Handy aufgeladen oder zumindest ein paar Minuten am Ladekabel hing

Im Prinzip kommst du ja zum selben Rückschluss wie ich.

@hallo-ho
Das geht vielleicht mit recht neuen Handys bzw. Akkus... je länger so ein Akku in Betrieb ist um so schwächer wird er. Ich denke auch nicht, dass es für eine SMS gereicht hat. Überdies wüsste man dann den Standort und die Uhrzeit. Sowas ist ja nicht bekannt.

meiner Meinung nach ist das alles zu kompliziert gedacht.
Ich denke, dass Frauke nach Hause lief und ein Auto anhielt und sie gefragt wurde, ob man sie mitnehmen soll.
Vielleicht war die Beifahrerin eine Frau und Frauke stieg ganz unbefangen ein und das Schicksal nahm seinen Lauf....
Die erste SMS wurde nicht von ihr geschrieben, sondern von den Tätern, bzw. sie wurde gezwungen eine authentische SMS zu formulieren oder selbst zu schreiben.
Aufgeladen durch ein vorhandenes Ladekabel, das Modell hatten viele Handybesitzer.

Ich habe es selbst öfter so gemacht. Handy an, schnell getippt und versendet. Da diese Akkus mittlerweile 10 Jahre alt sind, wird es heute nicht mehr funktionieren.
Damals ging es definitiv.

Die heutigen smartphones schaffen es nicht mal, hochzufahren vor lauter Software die geladen werden muss .
Damals gab es nichts was erst hochfahren musste

hallo-ho heute um 07:44

>Silents schrieb:
>dass das Handy keine SMS Nachrichten speichern kann wenn es einfach so aus geht.

Wenn ich eine SMS schreibe und auf "absenden" gehe, bleibt der Text erhalten, wenn ich die Ausgangs-SMS nicht bewusst lösche.
Ob sie auch erhalten bliebe, wenn mir das Handy ausgehen würde, weiß ich nicht.

Bei meinem alten Nokia war es auch so, dass der Text gespeichert wurde, wenn das Handy aufgrund zu schwacher Batterien ausging. Nach einiger Zeit (z.B. 2 Stunden) konnte man es aber noch einmal einschalten und in dem Fall wurde der vorher abgebrochene Sendevorgang neu gestartet. In der Regel konnte man so noch etwas senden, denn es hat damals eigentlich nie sehr lange gedauert, so ein Telefon wieder einzuschalten. Ist mir mehrfach so ergangen. Ob das auch bei ihrem Modell so funktioniert hat, kann ich aber nicht sagen.
Wie schon geschrieben: Das würde zumindest den Inhalt der ersten SMS erklären, der eigentlich ja nicht recht zum Sendezeitpunkt 00:49 passt.

@Marina1112
Da bin ich ganz deiner Meinung! Genauso hatte ich es gestern auch schon geschrieben... Das wäre für mich auch am plausibelsten! LG

Das "Komme später" sagt mir, dass Frauke zum Zeitpunkt des Absendens noch nicht wusste, dieses "später" zeitlich genau einzugrenzen.

Für mich ist es ein kurzes Beruhigen. Hätte sie gewusst, dass sie noch in der Nacht zurückkehrt, hätte sie es auch sicherlich so geschrieben. "Dauert noch 1-2 Stunden - leg dich ruhig hin". Aber es wurde bewusst keine genaue Zeitangabe genannt oder eine Eingrenzung, was mich vermuten lässt, dass sie diese SMS zwar selbst, aber nicht freiwillig verfasst hatte.

Ivy1986 gestern um 18:28
@Kai_Eric
Das Krankenhaus war ja nicht weit entfernt. Ich glaube nicht, dass sich eine Krankenschwester, insbesondere in der Ausbildung, zutraut, mal eben spontan einen Notfall zu übernehmen. Es müsste sich dann schon um Verletzungen gehandelt haben, die ohne Arzt behandelbar sind und da wären die Täter aus Höxter wohl nie deswegen ins Krankenhaus gefahren.
Wenn sie Frauke zufällig angesprochen haben, wussten sie ja nicht, dass sie eine Schwesternschülerin ist. Es wäre also ein großer Zufall gewesen, wenn Frauke spontan dann Hilfe angeboten hätte. Zumal sie mit ziemlicher Sicherheit einfach bloß den Weg zum nächsten Krankenhaus gewiesen hätte, das ja anscheinend quasi ums Eck war.

Klar wäre das ein Zufall gewesen. Aber es war vermutlich eh ein großer Zufall, dass sich Täter und Opfer über den Weg liefen und die Nähe zum Krankenhaus könnte zumindest erklären, warum es ausgerechnet dort passiert ist, denn die HX-Täter haben sich ja nachgewiesenermaßen darum bemüht, einem Opfer medizinische Hilfe zukommen zu lassen und dieses Krankenhaus ist nur 20 Fahrminuten weg von ihrem damaligem Wohnort.

Und ich halte es auch für unwahrscheinlich, dass die Täter mit einem Notfall-Opfer auf dem Weg ins Krankenhaus im Wagen mal eben spontan beschließen, sich stattdessen einfach noch ein Opfer zu nehmen.

Das ist richtig. Es könnte sich aber auch einfach in diese Richtung entwickelt haben. Zunächst ging es nur um Hilfe und als dann wurde irgendwann klar, dass diese Zeugin, offenbar im Gegensatz zu vielen Opfern, nicht dauerhaft die Klappe halten würde (obwohl es am Telefon ja einigermaßen gut funktionierte).

Es gibt viele Verbindungen zu HöxterFall, aber es sind auch grundsätzlich Trennnende da. Denn von der Opfermentalität passt es nicht zu dem Muster der Taten von Höxter, die in grobem Zuordnen eben häusliche Gewalt sind. Und nicht ein Entführen sich bemächtigen eines Opfers, von offener Strasse weg.

raptor83 schrieb:Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass es nicht möglich gewesen wäre, rauszubekommen, welche Telefone sich zum fraglichen Zeitpunkt in der Zelle eingelockt hatten. Aber dazu können wohl andere mehr sagen.

Hängt davon ab, wie die Polizei agiert hat. Ich glaube für die normale Verarbeitung bzgl. Einzelverbindungsnachweis usw. werden die Daten nur 3 Monate vorgehalten. Kann ich aber nicht genau sagen, auch nicht ob es früher anders war.

Bis eine Leiche gefunden wurde, ging die Polizei ja nicht richtig auf die Vermutung der Familie ein. Wenn sie also erst Ende Oktober begonnen haben, könnte es zu spät gewesen sein:

- Juni-Juli
- Juli-August
- August-September
- September->Oktober

Im schlimmsten Fall sind die Daten dort bereits weg. Aber, kA.

Silents schrieb:Einige hier in dem Thread haben Fraukes Handy noch und entsprechende Experimente durchgeführt.

Hast du die entsprechenden Beiträge zufällig parat? Es würde mich interessieren, wie diese Experimente durchgeführt wurden, denn ein automatisches Ausschalten genau in dem Zeitraum während des Sendevorgangs einer SMS scheint mir ziemlich schwer simulierbar. Wenn sich hier einfach durch die Herausnahme des Akkus beholfen wurde, wären die Ergebnisse meines Erachtens nicht valide, da beim automatischen Abschaltevorgang natürlich andere Prozesse im Handy ablaufen.