Mord an Frauke Liebs

@Minopulos

Schau mal, hier kannst du es lesen

http://mobil.stern.de/panorama/stern-crime/paderborn---das-mysterioese-verschwinden-von-frauke-liebs-6832006.html

snaky2k9 schrieb:Die Personen, die die Abendplanung von FL kannten waren: Fraukes Mutter, Chris, Niels und ihre Freundin im Pub.

Möglicherweise auch noch Niels Kumpel, mit denen er Billardspielen war. Und natürlich alle, die auch im Pub waren.

marct schrieb:Aber wer wäre auf diese Erklärung gekommen, wäre die Mutter nach Verlassen der Wohnung oder auch nach Verlassen der Party plötzlich verschwunden und nie wieder oder als Leiche aufgetaucht?

Wie man den Fall Frauke Liebs bewertet hängt zu gewissen Teilen davon ab, welche Charaktereigenschaften man ihr zuschreibt, zuschreiben will.

Das geht von: wenn sie sagte, sie gehe nach hause, ging sie auch nach hause -> Unfreiwilligkeit gleich nach Verlassen des Pubs.

bis zu: sie konnte gut und gerne auch mal über die Strenge schlagen und Fünfe grade sein lassen -> eine Woche freiwilliger Auszeit, ihr Tod ein Unfall.

Je früher man die Unfreiwilligkeit ansetzt, desto komplizierter die Erklärungsversuche, so scheint mir.

@Lärchen

Ob Dein Szenario hinhaut, ist am Ende eine technische Frage. Vorausgesetzt, die Technik macht dies möglich, halte ich es für denkbar. Zur Technik:
1. Das "Verfassen"-Feld selbst ist nach einem Neustart m.E. nicht wieder mit Inhalt sichtbar. Ich hatte auch mal ein ähnliches Nokia und bin der Meinung, dass dies nicht zwischengespeichert wird, aber hier müssen 6230-Experten helfen.
2. Dass die SMS durch Akku-Ende beim Senden irgendwie im Postausgang blieb und beim nächsten Neustart gesendet wird, wurde ja offenbar durch Tests auch schon ausgeschlossen, siehe Hinweise hier am 7.5.16.
3. Falls die SMS nicht gesendet werden konnte (Akku geht noch, aber schlechter Empfang), wäre interessant, ob sie dann gespeichert wird. Falls ja, ist dein Szenario möglich.

Einige User haben ja schon lange vor den Höxter-Nachrichten spekuliert, dass im Fall von Frauke Liebs auch eine TäterIN eine Rolle gespielt haben könnte, evtl. sogar im Auto saß und Frauke daher keine Angst hatte, einzusteigen. Ich bin auf den Fall von Jasmin Giebermann und Yvonne Herborn gestoßen, der im Kern aufgeklärt ist:

Die Schülerinnen verschwanden nach einem Discobesuch, ihre nackten Leichen wurden in einem Wald gefunden, mit Misshandlungsspuren, die in die SM-Richtung weisen.

Als Täter stellte sich ein Ehepaar heraus, bei der der Mann auch seine Frau über Jahre quälte. Die Frau, die hörig scheint, hat drei Kinder. Ähnlich wie im Höxterfall weisen sich die Eheleute gegenseitig die Verantwortung zu.

Offenbar wurde die Ehefrau als Köder benutzt wurde, die Schülerinnen nachts in ihr Auto zu locken. Getötet wurden die Schülerinnen am Ende durch eine Überdosis Chloroform. Die Frau als Lockmittel scheint also keine Ausnahme zu sein.

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-24093757.html
http://www.spiegel.de/panorama/sadistenmord-prozess-bis-auch-der-tod-mitspielte-a-212143.html

snaky2k9 schrieb:ie Personen, die die Abendplanung von FL kannten waren: Fraukes Mutter, Chris, Niels und ihre Freundin im Pub. Sie waren die einzigen Personen, die wussten, dass Frauke im Pub ist und Kenntnis davon hatten, dass Frauke den Pub planmäßig nach Ende des Spiels Richtung nach Hause verlassen wollte.

Diesen Gedanken hatte ich auch. Aber Niels war ja an dem Abend nach der Arbeit noch mit einem Freund Billard spielen, wenn ich das richtig erinnere.,Da Niels mit Frauke geschrieben hat, könnte der Freund von ihm das auch gewusst haben. Vielleicht hat auch Fraukes Mutter mit Freundinnen, Geschwistern o.Ä. telefoniert und es beiläufig erwähnt.

Nachtrag zu 16:58:
Theoretisch wäre bei 3. z.B. möglich, dass die SMS irgendwo zwischen Pub und Chris Wohnung gesendet wurde, aber dort kein Empfang war (im Pub selbst war ja welcher) und sie insofern im SMS-Ausgang blieb. Wie gesagt haut das nur hin, wenn der Ausgang beim Neustart erhalten bleibt. 6230-Experten, gerne melden.

Was mich noch interessiert: Damals wurde Niels ja direkt von der Polizei verdächtigt. Obwohl er Alibis hatte (unter anderem hatte er Spätschicht und der Zeitraum zwischen Schichtende und Fraukes Anrufe waren wohl zu knapp), wurde sein Auto nach Spuren von Frauke durchsucht.

Östermann sagt im Stern Crime Interview, dass sie heute wüssten, dass es Niels definitiv nicht gewesen sei.

Meine Frage: Wie passt das zusammen? Trotz diverser Alibis haben Sie sein Auto durchsucht. Ist das ein Standardvorgehen oder haben sie seine Alibis insgeheim angezweifelt?

Vielleicht dachten die Ermittler, er wäre evtl. ein Teil einer Tätergruppe.

@snaky2k9
Ich glaube, das liegt daran, dass bei Gewaltverbrechen gegen Frauen, v.a. in diesem Fall wo das Opfer festgehalten wurde, die Ermittler zwangsweise zunächst von Beziehungstat ausgehen. Damit werden alle Freunde/Exfreunde/Verehrer der jüngeren Vergangenheit ins Fadenkreuz rücken, ungeachtet dessen, ob sie ein Alibi haben. Damit tippe ich auf Standardverfahren.

@Ladysduck

Der Zeitfaktor dürfte das Problem sein.
Es wird wohl meist 3 Monate gespeichert, obwohl der normale Abrechnungszeitraum ja ausreichend wäre, plus Zeitraum für Reklamationen.
Da kann es sein, dass sie zu spät dran waren.

Das Problem, das die Polizei in Frankfurt bei einem Überfall auf eine Rentnerin hatte, dürfte auf dem "platten Land" ja nicht ganz so gravierend sein: Es sind einfach zu viele Daten aufgelaufen, sodass man nur ein Handy der Täter zuordnen konnte und weil Prepaid auch keinem konkreten Namen.

@snaky2k9

snaky2k9 schrieb:Meine Frage: Wie passt das zusammen? Trotz diverser Alibis haben Sie sein Auto durchsucht. Ist das ein Standardvorgehen oder haben sie seine Alibis insgeheim angezweifelt?

Ich nehme mal an, das man ausschliessen wollte, das eine andere Person ausser Niels das Auto genutzt haben könnte. Nur weil er Alibi hat bedeutet ja nicht, das sein Auto in dieser Zeit nicht genutzt wurde. Ich persönlich sehe mein Auto weder vom Arbeitsplatz noch aus meiner Wohnung und könnte somit nicht ausschliessen, das es gerade ohne mein Wissen genutzt wird.

@marct
Meine Meinung ist es eben, dass die SMS nicht freiwillig und von ihr nicht unbefangen geschrieben wurde.
1.Indiz: Sie wusste, dass Chris auf sie wartete und würde dann nicht erst 2 Stunden nach dem Pup-Besuch eine SMS schreiben.
2.Indiz: Direkt nach der SMS versuchte Chris sie telefonisch zu erreichen, doch plötzlich war ihr Handy ausgeschaltet.
3.Indiz: Ihr Akku war leer und sie musste von jemandem ein Ladekabel bekommen haben.

Wenn sie unter Zwang eine authentische SMS formulieren sollte, dann passt doch der Satz :" nicht gegen England", das wirkt eben sehr authentisch und sie erhoffte sich damit, dann wieder frei zu kommen, bzw. wollte damit die Entführer besänftigen und gehorchte eben....

Indiz 2 und 3:

Das Handy konnte nach einer weile wieder eingeschaltet werden, ohne es geladen zu haben, und es hat meist für eine SMS gereicht.
Das wäre zum Beispiel auch der Grund, warum es beim Rückruf wieder aus war.

Meiner Meinung nach würden die meisten unter Zwang nicht auf das Spiel eingehen.
Daher sehe ich es anders als du.
Diese Bemerkung "nicht gegen england" sagt mir, dass es aus freien Stücken geschah.

@maddin1977
Okay, wir haben eben unterschiedliche Meinungen, ist doch okay. ;)
Wenn es eine authentische SMS sein sollte, dann schreibt man sie eben authentisch und dann reicht eben nicht: "Ich komme später"...
Wie gesagt, wir haben eben eine unterschiedliche Meinung und wer Recht von uns hat, ist relativ egal und wir werden es wahrscheinlich nie erfahren.

@Marina1112

Korrektur 2. Indiz; Als ich fast einschlief, versuchte ich Frauke auf dem Handy zu erreichen. Dieses war aber ausgeschaltet.
Wobei ich sagen muss, dass sich da von Artikel zu Artikel die Aussage widerspricht.

Aber für mich hört sich das nicht so an als hätte Chris sofort danach versucht Frauke anzurufen

@Minopulos
Chris hatte es so erzählt, dass er direkt nach der SMS versucht hatte sie anzurufen und das Handy wäre ausgeschaltet gewesen.

Weiß eigentlich jemand, was die neue Freundin von Chris davon hielt, das er mit seiner Ex-Freundin in einer Wohnung lebte?

Ich glaube, das war nie im Gespräch und ich habe nie etwas darüber gelesen.

Jemand hatte geschrieben, dass er nicht glaubt, dass Frauke die SMS unter Zwang schreiben musste, wegen dem Satz :"nicht gegen England".
Ich denke, dass man in Todesangst sehr wohl alles dafür tut, frei zu kommen.
Das heißt, man kann auch eine SMS unter Druck so formulieren, als würde man sie unter normalen Umständen verfassen, mit der Hoffnung dadurch frei zu kommen und die Entführer nicht gegen sich auf zu bringen.
Doch das ist nur meine Meinung.