FF schrieb:Östermann ging eventuell von einem Bekannten aus, weil solche Fälle, in denen Paare so perfide vorgehen, sehr selten sind. Die KriPo hält sich eben oft auch an Wahrscheinlichkeiten, und die, zufällig an ein solches Paar zu geraten, liegt wohl in der Nähe von "vom Blitz getroffen".
Dieser Fall und auch andere könnten zeigen, dass so etwas noch viel öfter und unerkannt vorkommen kann.
Ich kann mir irgendwie einen Bekannten in diesem Fall auch nicht so recht vorstellen. Es stimmt, dass die Wahrscheinlichkeit extrem gering ist, bei sowas ein Zufallsopfer zu werden. Aber es kann vorkommen.
Frauke war an diesem Abend müde und wollte nach Hause. Hätte sie noch groß Lust gehabt, etwas zu unternehmen, wäre sie wahrscheinlich in der Bar geblieben. Sie war ja schon mit Freunden unterwegs und diese sind ja noch geblieben. Da hätte man sich doch wohl einfach angeschlossen und wäre nicht gegangen. Außerdem wollte sie bald zu Hause sein, da sie ihrem Mitbewohner den Schlüssel geliehen hatte. Sie wollte nicht, dass er die halbe Nacht aufbleiben muss, um auf sie zu warten und sie reinzulassen. Am nächsten Tag musste sie früh aufstehen, da sie Schule hatte.
Es spricht für mich nichts dafür, dass sie sich noch spontan umentschieden und mit einem Bekannten getroffen haben könnte.
Natürlich könnte sie jemanden zufällig getroffen haben, den sie kennt und der ihr angeboten hat, sie nach Hause zu fahren. Sie war müde und hätte sonst ca. 1,5 km nach Hause laufen müssen. Da nimmt man so ein Angebot natürlich gerne wahr. Aber der Bekannte kann, wenn er sie zufällig getroffen hätte, ja schlecht schon im Vorhinein eine solche Tat geplant haben und sie zufällig dann an diesem Abend umgesetzt haben.
Bleibt noch jemand, der sie vielleicht beobachtet hatte. Der konnte aber schlecht im Vorhinein wissen, dass Frauke später allein nach Hause gehen wird und eine solche Tat für ausgerechnet diesen Abend planen, wo auch noch viele Menschen auf den Straßen unterwegs sind, da gerade WM war. Ihr Handy Akku war ja auch leer und wenn sie vorher jemandem mitgeteilt hatte, wo sie war, dann wurde derjenige ja auch unter die Lupe genommen. Das lässt sich ja nachvollziehen, wem sie in der Zeit SMS geschrieben oder wen sie angerufen hat.
Das Paar aus Höxter beispielsweise (oder ein anderer Täter) könnte im Vorhinein geplant gehabt haben, ein wenig herumzufahren und nach Frauen Ausschau zu halten, die alleine auf der Straße unterwegs sind, um sie unter dem Deckmantel "Mitfahrgelegenheit" aufzugreifen. Vielleicht wurde sie an einer abgelegenen Stelle, wo nicht so viele Menschen waren, angesprochen. Es hat ja anscheinend auch niemand aktiv beobachtet, ob sie in ein Auto gestiegen ist. Wie hier auch schon erwähnt wurde, hatte Frauke vielleicht keine Bedenken, weil in dem Fall des Paares eine Frau dabei war. Da fühlt man sich ja sicherer und nimmt vielleicht auch mal eine Mitfahrgelegenheit an, wenn man müde ist und gerne so schnell wie möglich nach Hause möchte.
Vielleicht hat das Paar dann gesagt, sie müssten noch schnell woanders hin fahren (zum Beispiel einen anderen Bekannten abholen, der auf sie wartet) und würden sie danach aber sofort heimbringen. Deswegen vielleicht auch die SMS, dass sie später nach Hause kommt. Und da stimmt man dann ja auch mal schnell zu, wenn es heißt "Das sind bloß 15-20 Minuten Umweg", hauptsache man muss nicht mehr rumlaufen und wird dann bequem gefahren. Möglicherweise hat sie dann auch zuerst gezögert und gemeint, dass ihr Mitbewohner noch wartet. Vielleicht hat man ihr daraufhin gesagt "Schreib ihm doch einfach schnell ne SMS, dass es etwas später wird, dann weiß er Bescheid" oder so.